Predigt (unbenannt) (2)

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Heute möchten wir euch das Lernen mit Karteikarten vorstellen. Wenn es euch ähnlich geht wie uns und ihr Schwierigkeiten habt euch Dinge lange zu merken.
Zum Beispiel biblische Lernverse oder komplizierte dogmatische Standpunkte, dann kann das Lernen mit Karteikarten sehr effektiv sein.
Aber warum reicht es nicht aus, den Lerninhalt einmal zu lesen und ihn dann zu behalten?
1. Ganz einfach: Das liegt daran, dass wir nun einmal sind wie wir sind – kurz gesagt: Unser Kopf gleicht einem Eimer mit Löchern. Aufgenommene Informationen fließen wie Wasser hinein aber ein großer Teil davon auch recht schnell wieder ab.
Okay, Spaß beiseite: Wissenschaftlich gesehen sieht es doch etwas komplexer aus, denn unser Gedächtnis lässt sich in mehrere Bereiche unterteilen.
a) Da wäre zunächst das sogenannte Kurzzeitgedächtnis:
Unser Kurzzeitgedächtnis kann sich zwar sehr viel merken aber dafür nicht sehr lange. Maximal einige Sekunden bis wenige Minuten bleiben diese Informationen für uns abrufbar.
b) Unserem Schöpfer sei Dank, besitzen wir aber auch ein Langzeitgedächtnis:
Unser Langzeitgedächtnis unterteilt sich einmal in das deklarative Gedächtnis und lässt sich trainieren -> Wissen + Fakten werden hier abgespeichert.
Der andere Bereich, das sogenannte prozedurale Gedächtnis verwaltet Informationen „wie Sachen funktionieren“. Ein Beispiel: Fahrradfahren lerne ich in der Regel einmal und dann kann ich es. Und weil sich unser deklaratives Gedächtnis die eben verwendeten Fremdwörter sowieso nicht lange merken kann und der prozedurale Bereich damit nichts anfängt, lassen wir sie im Folgenden einfach weg. J
2. Warum macht es absolut Sinn Karteikarten als Lernmethode einzusetzen?
Das Langzeitgedächtnis lebt von der Wiederholung, ganz nach dem Motto: „Wiederholung ist die Mutter des Lernens“ und dafür eignet sich das Karteikartensystem ziemlich gut.
Der Lernstoff lässt sich gut aufteilen und in relativ kurzer Zeit bin ich in der Lage mir meinen Lernstoff auf übersichtliche Karteikarten zu erfassen.
3. Soweit so gut, aber wie setzen wir diese Lernmethode jetzt am effektivsten ein?
Ich habe beim Auswendiglernen von Bibelstellen sehr gute Ergebnisse erreicht. Dazu habe ich die Karteikarten ständig bei mir gehabt und bei jeder Gelegenheit hervorgeholt, um darin zu üben. Beim Spazierengehen oder auch wenn ich im Wartezimmer beim Arzt saß oder wenn ich auf jemanden gewartet habe.
Wichtig ist, dass es keine bloßen Ja/Nein Karten werden. Das Denken muss angeregt werden, um auswendig Gelerntes abzurufen. Dazu ist es am besten die Frage auf der einen Seite zu formulieren und die Antwort auf der Rückseite.
Beschrifte die Karteikarten auf einer Seite mit einem Bibelvers, einer Vokabel oder einer Frage. Schreibe auf die Rückseite die Bibelstelle, die Übersetzung oder die Antwort. Karten, die du beherrschst, rutschen ein Fach weiter, Karten, die du noch nicht kannst, müssen ein Fach zurückwandern!
Mancher mag es auch mit Lückentexten zu arbeiten und fordert auf diese Weise seinen Denkapparat heraus.
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