Predigt (unbenannt) (9)
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Transcript
Ich freue mich sehr darüber heute am ersten Sonntag des Jahres über die Jahreslosung sprechen zu dürfen. Wisst ihr eigentlich wer der „Erfinder“ der Jahreslosung ist?
J
Otto Riethmüller. Er lebte von 1889-1938. Er war Pfarrer in Esslingen und baute dort die Kirche im Grunde aus dem Nichts auf. Dabei war seine erste Zielgruppe die Jugend und seine Überzeugung war, dass die Gemeinde von der Jugend her lebendig gemacht werden müsse. Dabei setzte er Bibelarbeiten und neue Lieder ins Zentrum. Dazu gehörte auch eine Jahreslesung, fortlaufende Bibellese, Monatsspruch, Monatslied… Bibelstunde und wöchentliche Gottesdienste schenkten Glaubenswachstum. Damit wollte er vor allem den NS-Schlagworten Bibelverse entgegensetzen. Die erste Jahreslosung 1930 war: „Ich schäme mich des Evangeliums von Jesus Christus nicht“ ().
1934 übernahm die evangelische Kirche die Jahreslosung und 1969 die katholische Kirche.
Die Idee der Jahreslosung hat sich bis heute gehalten und in der Theorie soll dieser Vers oder Versteil einen das Jahr über begleiten. Die diesjährige Jahreslosung ist sehr herausfordernd und ist zugleich ein enorm großer Trost. Die meisten werden sie wohl auf die eine oder andere Art und Weise bereits gelesen haben. „Ich glaube; hilf meinem Unglauben“ und steht in . Um diese sehr prägnante Aussage besser verstehen zu können ist es wichtig sich den Kontext anzuschauen in dem wir diese Aussage finden. und wir werden sie gemeinsam lesen:
„14 Als sie zu den anderen Jüngern zurückkamen, waren diese von einer großen Menschenmenge umringt, darunter einige Schriftgelehrte, die ein Streitgespräch mit ihnen führten. 15 Sobald die Menge Jesus sah, geriet sie in große Erregung. Alle liefen zu ihm hin und begrüßten ihn. 16 »Worüber streitet ihr euch denn?«, fragte er. 17 Einer aus der Menge antwortete: »Meister, ich bin mit meinem Sohn gekommen; ich wollte mit ihm zu dir, weil er einen stummen Geist hat. 18 Wo immer dieser ihn packt, wirft er ihn zu Boden; dem Jungen tritt Schaum vor den Mund, er knirscht mit den Zähnen und wird ganz starr. Ich habe deine Jünger gebeten, den Geist auszutreiben, doch sie konnten es nicht.«
19 »Was seid ihr nur für eine ungläubige Generation!«, sagte Jesus zu ihnen. »Wie lange soll ich noch bei euch sein? Wie lange soll ich euch noch ertragen? Bringt den Jungen zu mir!« 20 Man brachte ihn, und sowie der Geist Jesus erblickte, riss er den Jungen hin und her, sodass dieser hinfiel und sich mit Schaum vor dem Mund auf dem Boden wälzte. 21 »Wie lange geht das schon so mit ihm?«, fragte Jesus den Vater des Jungen. »Von klein auf«, antwortete der Mann. 22 »Oft hat der Geist ihn sogar ins Feuer oder ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen. Doch wenn es dir möglich ist, etwas zu tun, dann hab Erbarmen mit uns und hilf uns!« – 23 »Wenn es dir möglich ist, sagst du?«, entgegnete Jesus. »Für den, der glaubt, ist alles möglich.« 24 Da rief der Vater des Jungen: »Ich glaube! Hilf mir heraus aus meinem Unglauben!«
25 Als Jesus sah, dass immer mehr Leute zusammenliefen, trat er dem bösen Geist mit Macht entgegen. »Du stummer und tauber Geist«, sagte er, »ich befehle dir: Verlass diesen Jungen sofort und geh nicht wieder in ihn hinein!« 26 Da schrie der Geist auf, riss den Jungen heftig hin und her und verließ ihn. Der Junge blieb regungslos liegen, sodass die meisten dachten, er sei tot. 27 Doch Jesus ergriff ihn bei der Hand, um ihn aufzurichten. Da stand der Junge auf.
28 Als Jesus ins Haus gegangen war und seine Jünger mit ihm allein waren, fragten sie ihn: »Warum konnten denn wir den Geist nicht austreiben?« 29 Jesus erwiderte: »Diese Art ´von Dämonen` kann durch nichts anderes ausgetrieben werden als durch Gebet.«“
Eine sehr dramatischer Bericht den wir hier lesen können. Einen Bericht der sehr gut mit der Aussage der Jahreslosung überschrieben werden kann, eine Überschrift die uns in diesem Jahr und darüber hinaus ermutigen wie herausfordern darf.
„Ich glaube, hilf meinem Unglauben“
1. Eine wollende Entscheidung trotz menschlicher Enttäuschung
2. Eine wollende Entscheidung durch längerer Wartezeit!
3. Eine wollende Entscheidung wird zur Freude!
1. …trotz menschlicher Enttäuschung!
1. …trotz menschlicher Enttäuschung!
Eine wollende Entscheidung trotz menschlicher Enttäuschung. Jesus kommt mit Petrus, Johannes und Jakobus gerade von einem persönlichen Ausflug zu seinen Jüngern zurück. Die drei Jünger waren bei der sogenannten Verklärung Jesu dabei. Sie hatten die Herrlichkeit Jesu gesehen, Mose & Elia und Gott selbst der zu ihnen aus den Wolken sprach. Jesus hatte ihnen verboten darüber zu sprechen bis er aus den Toten auferstanden sei. Es war aber mit Sicherheit ein Erlebnis für die drei, welches sie wohl nie vergessen werden würden. Jetzt kommen sie zu viert bei den restlichen Jüngern an und dort ist eine große Volksmenge und eine Gruppe von Schriftgelehrten die mit den Jüngern im Streitgespräch sind.
Der Vater mit seinem besessenen Sohn und auch eine Gruppe von Schriftgelehrten hatten Jesus gesucht. Die Anliegen waren vermutlich recht unterschiedlicher Art. Der Vater der hoffte dass sein Sohn von dem Dämonen befreit wird und die Schriftgelehrten die mit Jesus über Lehrfragen sprechen wollten – vermutlich um ihn weiter abzuklopfen. Das führte dazu, dass auch eine gewisse Anzahl an Menschen als Zuschauer vor Ort waren – deswegen oder weil sie selbst etwas von Jesus erhofften. Aber Jesus war nicht da - so diskutierten die Schriftgelehrten mit den übrigen Jüngern Jesu. Als die Menge Jesus dann erblickten erstaunten sie sich und liefen zu ihm und begrüßten ihn. Durch die Parallelberichte in den Evangelien wird deutlich, dass der ganze Pulk an Leuten sich zu Jesus hin bewegte, sprich sie gingen ihm entgegen. Der Vater berichtet Jesus von seinem Anliegen – ehe zu einer Diskussion kommen kann. Er spricht Jesus dabei als Lehrer an und schildert ihm dann das Problem. Was das Problem ist, werden wir uns gleich im zweiten Schritt anschauen, worauf ich aber zuerst unser Augenmerk richten möchte ist, dass was der Vater bisher erlebt hatte.
Da Jesus nicht da war, hatte der Vater die Jünger Jesu gebeten den Dämonen auszutreiben. Diese hatten es aber nicht geschafft. Man kann wohl davon ausgehen, dass dies nicht der erste Versuch des Vaters war seinem Sohn zu helfen. Nun war er zu Jesus gegangen, der war nicht da und seine Jünger hatten es versucht aber es war nicht gelungen.
Wieder enttäuscht. Wieder wurde sein Sohn nicht befreit, wieder einmal den Weg umsonst gemacht. Wieder einmal enttäuscht worden. Eine weitere Enttäuschung von vielen anderen.
Enttäuscht zu werden ist in der Regel nicht schön. Vielleicht ist der eine oder andere hier in diesem Raum von seinem Geschenk zu Weihnachten enttäuscht, oder man hat im vergangenen Jahr erlebt wie ein Mensch von dem man sich viel erhofft hatte, einem nicht geholfen hat. Jemand hat eine Zusage gemacht und hat sie dann nicht eingehalten. Je nachdem wie intensiv und wie oft man Enttäuschung in seinem Leben erlebt hat, hat es dich unterschiedlich stark getroffen. Auch wenn wir wissen, dass Menschen enttäuschen ist es dennoch schwer es selbst zu erleben. Die Frage ist also weniger wie wir mit Enttäuschungen umgehen und wie diese unseren Glauben an Gott prägen.
Ein Mann der viele Enttäuschungen in seinem Leben erfahren hatte war der alttestamentliche König David. König Saul der seine Zusagen auf vielfache Weise nicht ihm gegenüber einhielt und die häufige Lebensgefahr in der er sich deswegen befand. Sein eigener Sohn der einen Aufstand gegen ihn macht was fast zu seinem Tod führt und einige weitere Erlebnisse. In einem :8fff bringt es David wie folgt auf den Punkt:
„8 Alle, die mich hassen, stecken die Köpfe zusammen und tuscheln über mich, sie hecken Böses gegen mich aus und sagen: 9 »Den hat’s schlimm erwischt. So wie der daliegt, wird er ganz sicher nicht mehr aufstehen!« 10 Selbst mein Vertrauter, auf den ich mich verließ, ja, mit dem ich mein Brot geteilt habe, tritt mich nun mit Füßen. 11 Du aber, Herr, sei mir gnädig und richte mich auf! Dann werde ich ihnen ihr Unrecht heimzahlen. 12 Wenn meine Feinde nicht die Oberhand behalten, erkenne ich, dass du Gefallen an mir hast. 13 Ja, ich weiß es: Weil ich aufrichtig bin, bist du meine Stütze und mein Halt. Du stellst mich wieder auf die Füße und lässt mich nahe bei dir bleiben für immer und ewig. 14 Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
Menschen enttäuschen einander. Vermutlich hat jeder von uns Menschen bewusst oder unbewusst enttäuscht und hat selbst Enttäuschung erlebt – ob bewusst oder unbewusst. Enttäuschung ist ein schweres Brot dass man immer wieder essen muss. Der Vater gab aber nicht auf. Er macht sich weiter auf den Weg und auch von seiner Enttäuschung mit den Jüngern Jesu, lässt er sich nicht davon abhalten Jesus dasselbe Problem noch einmal zu schildern. Jesus um Hilfe zu bitten in der Hoffnung von ihm Hilfe zu erfahren.
Und dass ist es was wir auch in dem Psalm von David gelesen haben. David hält sich an Gott fest weil er weiß, Gott wird mich nicht enttäuschen – Gott lässt mich nicht fallen. Oder um es in Worten aus zu sagen: „Keiner der auf Gott sein Vertrauen setzt, wird enttäuscht werden.“
Auch wenn der Vater vermutlich noch nicht glaubte das Jesus der Sohn Gottes, Gott selbst ist, ließ er sich von der menschlichen Enttäuschung nicht abhalten, mit seinem Anliegen zu Jesus zu kommen.
Ich glaube, hilf meinem Unglauben spiegelt sich in seiner Bitte an Jesus wieder und kann für uns zum Vorbild werden. Ich glaube, hilf meinem Unglauben. Nicht aufzugeben und mit dem was dich bewegt zu Gott zu kommen oder auch weiterhin damit zu Gott zu kommen. Ich glaube, hilf meinem Unglauben ist eine wollende Entscheidung, eine Entscheidung des Wollens obwohl einem menschliche Enttäuschungen ausbremsen. Eine wollende Entscheidung: Ich will glauben hilf meinem Unglauben, Unglaube der sich durch menschliche Enttäuschungen in mir festgefressen hat. Oder durch Enttäuschungen die ich mit Gott erlebt habe, weil mein Bild von Gott falsch war.
2. …durch längere Wartezeit!
2. …durch längere Wartezeit!
Der Vater schildert sein Schicksal – das Schicksal seiner Familie. Sein Sohn war von Kindheit an von dem Dämonen besessen. Wann und wie dies geschehen war erfahren wir, nur dass dies so war. Wenn der Dämon wirkt, dann reißt er den Jungen hin und her, Schaum tritt vor den Mund, knirscht mit den Zähnen und wird ganz kraftlos dabei verfolgt der Dämon das Ziel das Kind zu töten. Indem er es versucht im Feuer zu verbrennen oder im Wasser zu ertränken. Der Vater und vermutlich auch andere werden ihn dabei wohl immer wieder gerettet haben müssen. Zudem wird der Junge von dem Dämonen wohl auch Taub und Stumm gemacht worden sein.
Eine Zeit des Wartens bis Jesus kommt. Eine Zeit des Wartens im Gespräch mit Jesus. Jesus erkundigt sich nach der Länge und nach dem was die Situation ist, auch wenn er diese Informationen sich nicht zwangsläufig erfragen muss, so tut er es an dieser Stelle doch. In dem Gespräch wird für den Vater aber auch für die anwesenden Schriftgelehrten und Schaulustigen einiges deutlich.
Die Dramatik der Zeit des Wartens wird auch durch das Wort „uns“ was der Vater gebraucht deutlich. „Hab Erbarmen mit uns…“ Schlussendlich fordert Jesus dazu auf, den Sohn zu ihm zu bringen. Der Dämon scheint zu merken wem er begegnet und er beginnt den Jungen auf den Boden zu schmeißen und Schaum tritt vor seinen Mund. Als der Sohn so bei Jesus ankommt, fragt er den Vater: „Wie lange der Sohn dies schon hat“.
Wie alt der Sohn inzwischen war wird nicht gesagt, aber die Formulierung von Kindheit an, deutet eine wohl längere Zeit an in der der Sohn, der Vater und vermutlich die gesamte Familie darunter gelitten hat. Das heißt bis zu diesem Zeitpunkt war viel Zeit vergangen. Zeit in denen Gott nicht eingegriffen hat. „Von Kindheit an“… und nun scheint die Lösung so nah. Dennoch ist die Zeit des Wartens noch nicht vorbei. Die Ungeduld des Wartenden kann ich sehr gut nachvollziehen und spiegelt sich gut in der Aussage des Vaters wieder: „Wenn du es jedoch irgend vermagst, so hilf uns und habe Erbarmen mit uns!“ Wenn du kannst dann bitte habe Erbarmen. Sprich wir haben deine Hilfe nicht verdient, sondern lediglich dein Erbarmen kann uns retten und zugleich aber auch der Zweifel und die Aufforderung. Wenn du kannst, dann hilf uns!
Jesus greift diese Aussage auf indem er auf den Glauben verweist. Der Vater war sich nicht sicher ob Jesus seinen Sohn befreien könnte. Aber falls wenn, dann bittet er um sein Erbarmen, dass dann zur Befreiung führen soll. Sprich der Vater hoffte natürlich auf Hilfe für seinen Sohn, aber die Zeit des Wartens hatte ihn wohl auch ein wenig skeptisch werden lassen.
Als Familie haben wir kurz meine Eltern und Geschwister in Bayern besucht. Dazu sind wir am 27. Mit dem Zug runter gefahren und am 30. dann wieder mit dem Zug hoch. Mit der deutschen Bahn zu verreisen ist immer wieder neu ein Abendteuer. Uns ging es wirklich so wie Greta (Bild vom Zug), trotz Sitzplatzreservierung.
Während meiner Zeit auf der Fachoberschule und auch später im Studium bin ich viel Zug gefahren. Wartezeiten kennt man dann sehr gut. In der Regel fing es mit der Meldung an, der Zug verspätet sich um wenigen Minuten, aus wenigen wurden 5, dann 10 und dann auch manchmal 15-20 Minuten. Manchmal kann eine lange Zeit des Wartens ins Land gehen bis man den Bahnhof mit einem Zug verlassen kann.
Eines was faszinierend war, wenn ich mal früher oder länger Schule hatte musste ich rennen um den Zug noch zu erreichen. Gefühlt war es dann immer so, dass wenn ich 2 Sekunden zu spät auf den Bahngleis spurtete der Zug genau pünktlich losfuhr und ich eine Stunde warten durfte, rannte ich und schaffte ich es rechtzeitig dann hatte der Zug Verspätung und ich musste Warten bis der Zug kam. Man stellt sich irgendwann darauf ein. Ich habe gehört, dass es Deutschen Bahn Mitarbeitern nicht gestattet ist mit dem Zug zur Arbeit zu kommen da dies zu unsicher wäre. Ob das stimmt weiß ich nicht.
Ob der Zug oder Menschen, wenn wir auf jemanden oder etwas immer wieder warten müssen, dann stellen wir uns darauf ein, dass er/sie/es unpünktlich kommt, wir rechnen damit schon gar nicht mehr. Wenn es möglich ist, wird der Zug pünktlich da sein.
Ähnlich kann man sich die Aussage des Vaters vorstellen. Wenn es möglich ist, dann bitte handle, aber ob du Jesus die Lösung bist, dann weiß ich nicht und ich bin mir auch nicht sicher.
Ich glaube hilf meinem Unglauben ist eine wollende Entscheidung durch Wartezeiten hindurch. Auf Gottes eingreifen und handeln zu warten finde ich sehr herausfordernd und bei weitem nicht immer einfach, aber es rentiert sich und es ist genial zu erleben wie Gott die Wartezeit beendet. Es ist genial zu sehen, was Gott großartiges tun kann – tun kann wenn es seinem Willen entspricht.
Vielleicht hast du das gesamte Jahr 2019 auf ein Wunder Gottes gewartet, darauf gewartet das Gott an dieser oder jenen Stelle eingreift und Veränderung schenkt, aber es geschah nicht. Trotz Wartezeit lass dich in deinem Glauben nicht ermüden, Ich glaube hilf meinem Unglauben – meinem Unglauben der durch das Warten entstanden sein kann. Ich glaube hilf meinem Unglauben ist eine wollende Entscheidung, die aus Wartezeiten herausgeht und sich durch sie nicht entmutigen lässt.
3. …wird zur Freude!
3. …wird zur Freude!
Dem Vater wird sich seines Dilemmas bewusst. Glaubt er oder glaubt er nicht. Dies führt zu dem hilflosen Schrei des geplagten Vaters. Denn die Aussage der Jahreslosung war kein ruhig gesprochenes Gebet vor dem Abendessen. „Da rief der Vater des Jungen: „Ich glaube! Hilf mir heraus aus meinem Unglauben!“
Das Wort für rief wird auch mit schreien übersetzt und bringt die Intensivität des gesagten zum Ausdruck. An anderen Stellen wird damit z.B. dass rufen der Blinden beschrieben die Jesus um Hilfe anrufen entgegen der Menschenmassen die Jesus begleiten. Sprich der Vater brüllt hier Jesus wohl nicht an, aber die Panik und die Erkenntnis der eigenen Hilflosigkeit wird den Vater wohl übermannt haben. Im Grunde sieht er sich kurz vor dem Ziel und weiß doch zugleich, dass sein er Hilfe brauch um zu glauben – Er will glauben und brauch dazu die Hilfe Jesu um aus dem Unglauben heraus zu kommen. All das bahnt sich in den Versen an. Die Enttäuschung, das Warten und auch der Unglaube spielen eine große Rolle. Jesus selbst hatte nachdem ihm berichtet wurde, dass seine Jünger den Dämonen nicht austreiben konnte: „Was seid ihr nur für eine ungläubige Generation“ Ob er sich dabei direkt auf seine Jünger bezieht oder die Menge meinte ist nicht ganz klar, vermutlich eher die Menge.
Und nun diese Aussage: „Wer glaubt ist alles möglich!“ „Ich glaube, hilf meinen Unglauben“ bringt den inneren Kampf des Vaters sehr gut zum Ausdruck und bringt auch den Kampf zum Ausdruck, den wir bis heute in uns führen.
Herr ich glaube, hilf meinem Unglauben – so formulieren wir vielleicht nicht direkt, aber inhaltlich darf das unser Gebet immer wieder aufs Neue sein. Herr ich glaube, dass du mein Leben trotz all des Chaos in deine Hand hältst. Herr ich kann es nicht glauben, aber ich will glauben. Ich glaube hilf meinen Unglauben ist eine bedeutsame Form des Glaubens.
Kurz darauf passiert ein Dreifaches. Zum einen befiehlt Jesus dem Dämon auszufahren, als zweites befiehlt er ihm nie wieder zurück zu kommen und schlussendlich gibt er dem Jungen neue Kraft, indem er ihn an der Hand nimmt und auf die Beine stellt. Jesus handelt und zeigt seinen Jüngern, dem Vater, der Menge und den Schriftgelehrten, dass er die Macht über alles hat und das selbst die bitte nach Glauben, Jesus nicht davon abhält zu handeln.
Vielleicht hast du schon vieles über Gott gehört, hast gehört dass du durch die Sünde von Gott getrennt bist. Vielleicht hast du gehört, dass Jesus genau deswegen auf diese Welt kam, hier lebte um für uns zu sterben. Um zu sterben um dir und mir das Angebot der Vergebung zu machen. Vielleicht hast du all das gehört aber du kannst es gefühlt nicht glauben. Vielleicht willst du oder vielleicht auch nicht, aber ich will dir Mut machen bete dass was der Vater hier gerufen hat: Ich will glauben, hilf meinem Unglauben. Rede mit Gott darüber. Komm mit deinem Fragen und lass uns schauen ob man Antworten bekommen kann – schlussendlich werden wir dann zu der Frage des Glaubens kommen.
Vielleicht hast du in diesem Jahr Dinge vor dir die du schon lange mit dir herumträgst. Dinge die dir den Mut nehmen, Dinge die Zweifel in dir wecken, die deinen Glauben hinterfragen. Dann gilt für dich genau das gleiche – Ich glaube hilf meinen Unglauben. Lass mich immer wieder voll vertrauen in deinen Arme laufen. Ich verstehe nicht alles, aber ich glaube! Ich wünsche dir und mir dass dieses Jahr ein Jahr wird wo jeder in seinem Glaubensleben wachsen darf. Ich glaube, hilf meinem Unglauben zu etwas wird wo man Gottes Segen erfahren darf.
Ich glaube und staune über das was du tust.
Schluss
Schluss
„Ich glaube, hilf meinem Unglauben“
1. Eine wollende Entscheidung aus menschlicher Enttäuschung
→ Sich zu entscheiden mit der Enttäuschung im Leben zu Gott zu kommen, sich nicht abhalten zu lassen. Nicht aufzugeben, sondern auf Gottes Treue bauen. Gott enttäuscht uns nicht – glaubst du das? – Ich glaube – hilf meinem Unglauben.
2. Eine wollende Entscheidung durch längerer Wartezeit!
→ Gottes Zeitplan ist nicht unser Zeitplan. Manchmal bedeutet es das wir warten müssen. Warten ist nervig aber so man in der Regel davon ausgehen kann dass der Zug einmal kommen wird, so wird Gott mit dir an sein Ziel kommen. Zu seiner Zeit.
3. Eine wollende Entscheidung wird zur Freude!
→ Ich glaube – hilf meinem Unglauben ein Gebet was wir beten können. Ob wir an ihm glauben oder noch nicht an ihn glauben. Lass dich in diesem Jahr wieder neu auf Gott ein. Ich habe es vor und bin gespannt. Ich glaube – hilf meinem Unglauben. Eine Aussage die wir immer wieder erleben können. Es gibt das eine oder andere wo ich Glauben will, und hoffe und bete dass Gott weiterhin Gnade schenkt – nichts anderes als: Ich glaube – hilf meinem Unglauben.