Psalm 19 - Richte dein Herz auf Gott aus!

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Richte dein Herz auf Gott aus - sein ein Mensch der Gott gefällt

Notes
Transcript

———
Rene Pfeifle / Allgemein
Thema: Davids auf Gott zentriertes Hingabe Gebet.
Leitgedanke: Richte dein Herz auf Gott aus - sei ein Mensch der Gott gefällt
Ein Mensch nach Gottes Herzen strebt nach einer hohen Sicht von Gott (V.1-7)Erhaben. Allmächtig.Allweise. Ewiger unangefochtener KönigEin Mensch nach Gottes Herzen strebt nach einer hohen Sicht von Wort Gottes (V.8-12)Unfehlbar. Allgenugsam. Autorität Ein Mensch nach Gottes Herzen strebt nach einer hohen Sicht von Gottes Gnade (V.12-15)Pharisäer und ZöllnerRealistische Sicht über sich selbstGott unser Zufluchtsort und Erlöser

Einleitung

Während meiner Vorbereitung auf diese Predigt musste ich an das berühmte Sonett denken, die der Dichter Percy Bysshe Shelly im Jahr 1817 geschrieben hat. Es ist das Gedicht: Ozymandias.
Inspiriert wurde es durch den kolossalen Kopf einer Statue von Ramses II. Der 1816 in London ausgestellt wurde. In diesem Gedicht geht es um einen Wanderer der in der Wüste auf das zerfallene Monument dieses lang vergessenen Königs stößt. Daher auch der Name - Ozymandias: die griechische Version des Thronnamens des Pharao Ramses II.
Ein Wandrer kam aus einem alten Land,
Und sprach: „Ein riesig Trümmerbild von Stein
Steht in der Wüste, rumpflos Bein an Bein,
Das Haupt daneben, halb verdeckt vom Sand.
Und auf dem Sockel steht die Schrift: ‚Mein Name
Ist Osymandias, aller Kön’ge König: –
Seht meine Werke, ihr Mächtigen, und erbebt!‘
Nichts weiter blieb. Ein Bild von düstrem Grame,
Dehnt um die Trümmer endlos, kahl, eintönig
Die Wüste sich, die den Koloß begräbt.“
Ich weiß nicht wieviel ihr mit dieser Art Literatur anfangen könnt. Auch ich muss zugeben, dass ich hier nicht wirklich ein Experte bin. Aber dieses Gedicht habe ich einmal gehört und es hat mich derart bewegt, dass ich es nie wieder vergessen habe.
Es beschreibt diese absolute Vergänglichkeit alles irdischen Schaffens und Seins.
Es beschreibt Ramses - der sich für den König der Könige hielt. Ein stolzer Mensch, der seine Errungenschaften in unzähligen Inschriften für die Nachwelt dokumentierte. Ein großer Feldherr, und ein großer Architekt der außerordentlich Imposante Bauten erschuf.
Und doch war alles nur eitler Schein von dem nach ein paar Hundert Jahren nichts blieb als Bruchstücke von Statuen und im Sand versunkene Ruinen.
Und dieses Gedicht fängt all das ein - die Vergeblichkeit alles irdischen gottabgewandten Schaffens.
Und diese schonungslose Frage stellen diese Zeilen auch mir heute.
Wieviel meines Lebens vergeude ich genauso leichtfertig wie Ramses dass seine vergeudet hat?
Und ich weiß nicht wie es euch dabei geht: ich brauche die Erinnerung an die Vergänglichkeit aller irdischen Dinge immer wieder neu. Und ich brauche noch mehr als das: ich brauche die Beständige Erinnerung an das ewig Bedeutsame.
Wir sind so leicht abgelenkt.
Und ich denke - dass ist eine Gefahr in der wir alle tagtäglich stehen.
Rund zweihundert Jahre nach Ramses II. Lebte ein anderer König in Israel. Aus recht einfachen Verhältnissen kommend stieg er auf zum König des Volkes Gottes in Israel. Wir kennen ihn als Kriegsheld und als furchtlosen Kämpfer der in seiner ersten Schlacht bereits einen Riesen besiegte. Wir kennen ihn als einen Feldherr, der Israel in einer existenziellen Krise rettete und an die Spitze der Mächte im Nahem Osten führte.
Aber wichtiger als all diese Ereignisse ist - wir kennen ihn als einen Menschen dessen Wirken nicht im Sand der Zeit unterging. Und Gott selbst war es der dafür Sorge trug. Über 1000 mal fällt der Name Davids in Gottes Wort. Er lebte ein unvergessenes Leben.
In stellt ihm Gott selbst dieses beeindruckende Zeugnis aus:
Ich habe David gefunden, den Sohn des Isai, einen Mann nach meinem Herzen, der allen meinen Willen tun wird«
David war ein Mensch nach dem Herzen Gottes. Nicht perfekt, nicht ohne Fehler und nicht ohne gravierende Sünde.
Aber sein Innerstes Sehnen entsprach dem Wunsch Gottes.
David selbst brachte dieses Sehnen in ihm in auf den Punkt:
Laß wohlgefällig dir sein die Worte meines Mundes
und das Sinnen meines Herzens,
o Herr, mein Fels und mein Erlöser!
Davids innerstes Sehnen war es seinem großen Gott zu gefallen. Nicht nur während den Gottesdiensten. Nicht nur in den sichtbaren Handlungen oder hörbaren Worten. Sondern bis hinein in die geheimen Gedanken seines Herzens.
Deswegen gab ihm Gott dieses beeindruckende Zeugnis.
Wir werden uns heute diesen von David anschauen und ich möchte uns daran erinnern welche Überzeugungen David dorthin führten ein Mann nach dem Herzen Gottes zu werden wie er es im letzten Vers des Psalms im Gebet zu Gott beschreibt.
Denn dieses Zeugnis erhielt David nicht aus dem luftleeren Raum. Sein Leben erwuchs aus Überzeugungen die er zutiefst verinnerlicht hatte.
Und dies sind genau die Überzeugungen die auch wir entwickeln müssen. Denen auch wir nachjagen müssen. An die wir einander beständig erinnern müssen.
Wenn wir einmal ein ähnliches Zeugnis erlangen wollen.
Mich hat dieser Psalm während der Vorbereitung wirklich angesprochen. Und ich möchte uns einladen heute morgen uns wirklich aufmerksam mit diesem Psalm zu beschäftigen.
Ich habe die Predigt heute folgendermaßen überschrieben:
Richte dein Herz auf Gott aus - sei ein Mensch der Gott gefällt
Unser Predigttext ist .
Ich lese aus der Menge2020.
Dem Vorsänger. Ein Psalm von Davids.
Die Himmel verkünden Gottes Herrlichkeit, und vom Werk seiner Hände erzählt die Ausdehnung.
3 Ein Tag ruft dem anderen die Botschaft zu, und eine Nacht vermeldet der anderen die Kunde.
4 Da ist keine Sprache, da sind keine Worte, unhörbar ist ihre Stimme.
5 und doch: Über die ganze Erde dringt ihr Schall und ihre Rede bis ans Ende des Erdkreises; der Sonne hat er am Himmel ein Zelt gemacht.
6 Und sie- wie ein Bräutigam tritt sie hervor aus ihrem Gemach, sie freut sich wie ein Held zu durchlaufen die Bahn.
7 Vom Ende des Himmels geht sie aus, und ihr Umlauf reicht wieder bis zu dessen Ende, und nichts bleibt verborgen vor ihrer Lichtglut.-
8 Das Gesetz des HERRN ist vollkommen, es erquickt die Seele; das Zeugnis des HERRN ist zuverlässig, es macht die Unverständigen weise.
9 Die Befehle des HERRN sind richtig, sie erfreuen das Herz; das Gebot des HERRN ist lauter, es erleuchtet die Augen.
10 Die Furcht vor dem HERRN ist rein, sie bleibt ewig bestehen; die Gerichtsurteile des HERRN sind Wahrheit, sie sind allesamt gerecht.
11 Sie sind köstlicher als Gold und als Feingold in Menge, süßer als Honig und Wabenseim.
12 Auch dein Knecht lässt sich durch sie warnen, in ihrer Befolgung liegt ein reicher Lohn.
13 Verfehlungen — ach wer nimmt sie wahr? Von den unbewussten Fehlern sprich mich los!
14 Auch vor Hochmutssünden behüte deinen Knecht, lass sie nicht Macht über mich gewinnen! Dann stehe ich unsträflich da und bleibe rein von großer Übertretung. 15 Laß wohlgefällig dir sein die Worte meines Mundes und das Sinnen meines Herzens o HERR, mein Fels und mein Erlöser.
Was wir eben gelesen haben ist eine Hymne, ein Jubellied die Gott das über die Größe Gottes nachsinnt. Es ist auch kunstvolle antik-hebräische Dichtung - ein Werk in das David viel Mühe investierte.
Und was ich schon in der Einleitung habe anklingen lassen - ist so völlig untypisch für das Vermächtnis eines einflussreichen Königs.
Wenn wir an die Inschriften der assyrischen Könige, an Nebukadnezar, oder eben an die Hinterlassenschaften von Rames II. denken - sie alle rühmten ihre Großtaten und erhoben sich selbst bis auf den Thron Gottes selbst.
Ganz im Gegensatz sehen wir in diesem Psalm David - Herrscher eines Volkes an der Spitze der Mächte des Nahem Osten. Doch wir sehen ihn als einen der sich anbetend beugt vor Gott dem wahren König des Universums.
Und noch eine letzte Beobachtung können wir gleich zu Anfang machen.
Dieses Lied wurde nicht für den Privatgebrauch geschrieben. Es ist nicht der Ausdruck einer privaten Frömmigkeit die die Israeliten Jahre nach Davids Tod in seinen Tagebüchern wiederfanden. Nein - der erste Vers macht es schon klar - es ist direkt geschrieben für den Gottesdienst im Tempel und diente demnach der öffentlichen Anbetung und der Belehrung des Israels.
Was heißt das für uns wenn wir diesen Psalm lesen? Es heißt, dass David ihn schrieb damit wir - eine Anleitung finden worauf wir unsere Herzen ausrichten sollen um gemeinsam mit David von aus ganzen Herzen in den letzten Vers einstimmen zu können:
5 Laß wohlgefällig dir sein die Worte meines Mundes und das Sinnen meines Herzens o HERR, mein Fels und mein Erlöser!
Das ist das Ziel dieses von Gott inspirierten Loblied.
Und mit diesem Hintergrund wollen wir diesen Psalm heute gemeinsam betrachten.
Richte dein Herz auf Gott aus - sei ein Mensch der Gott gefällt
Den ersten Punkt über den wir uns heute Gedanken machen wollen finden wir in den ersten 7 Versen unseres Textes. Ich habe ihn folgendermaßen überschrieben:

Sei Ein Mensch nach Gottes Herzen- strebe nach einer hohen Sicht von Gott (V.1-7)

Die Himmel verkünden Gottes Herrlichkeit, und vom Werk seiner Hände erzählt die Ausdehnung.
3 Ein Tag ruft dem anderen die Botschaft zu, und eine Nacht vermeldet der anderen die Kunde.
4 Da ist keine Sprache, da sind keine Worte, unhörbar ist ihre Stimme.
5 und doch: Über die ganze Erde dringt ihr Schall und ihre Rede bis ans Ende des Erdkreises; der Sonne hat er am Himmel ein Zelt gemacht.
6 Und sie- wie ein Bräutigam tritt sie hervor aus ihrem Gemach, sie freut sich wie ein Held zu durchlaufen die Bahn.
7 Vom Ende des Himmels geht sie aus, und ihr Umlauf reicht wieder bis zu dessen Ende, und nichts bleibt verborgen vor ihrer Lichtglut.-

The Universe had a beginning

Woher kam unser Universum? Warum existiert überhaupt irgendetwas und nicht einfach - nichts? Warum ist das Universum so derart gigantisch groß, Dass wir sein Ende nicht eimal mit unseren besten Teleskopen erspähen können?

The Universe is finely tuned

Und wie kann es sein, dass dieses Universum in dem wir leben derart feinabgestimmt ist und derart präzisen Gesetzen gehorcht?
Wenn wir den Text betrachten merken wir sehr schnell:
David kannte die regelmäßigen Bahnen der Gestirne gut. Er bemerkte die ihn um gebende Ordnung des Universum. Er war ein fleißiger Beobachter der Sonne.
Und es wühlte ihn auf wie zuverlässig sie jeden Tag dem Gebot Gottes gehorchte. Unermüdlich. Ohne ein Zeichen von Schwäche. Unaufhaltbar wie ein Bräutigam, der sich auf den Weg macht seine Braut zu heiraten. Stark wie ein Held der nicht ermüdet.
Diese Beobachtungen erfüllten David mit Ehrfurcht vor der Größe Gottes.
Es war für ihn die die zeitlose, beständige, wortlose und doch unüberhörbare Offenbarung Gottes als den allmächtigen Schöpfergott, und weisen König über seine Schöpfung.
Es ist übrigens eine interessante Beobachtung wie kindlich David hier den Lauf der Sonne beschreibt.
Einige haben sich daran gestoßen. Aber so schwer ist das nicht zu verstehen. Erstens lesen wir Poesie. Und zweitens bezeugt die Bibel selbst dass sie nicht den Anspruch hat sämtliche Geheimnisse der Schöpfung zu enthüllen: :
Durch seinen Hauch gewinnt der Himmel Heiterkeit; durchbohrt hat seine Hand den flüchtigen Drachen (vgl. 9,13). 14 Siehe, das sind nur die Säume seines Waltens, und welch ein leises Flüstern nur ist es, das wir von ihm vernehmen! Doch die Donnersprache seiner Machterweise – wer versteht diese?«
Die Donnersprache der Machterweise Gottes - mal ehrlich wer versteht sie?
Wer von uns kann schon erklären wie genau die Sonne derart unendliche Energie bereit zu stellen?
Wer kann es sich vorstellen dass sie mit 3,86 x 1026 Watt 20.000 mal mehr Energie jede Sekunde erzeugt wie wir Menschen seit Beginn der Industrialisierung erzeugt haben? Würden wir alle Kernkraftwerke der Welt auf volle Leistung fahren - erst in 750.000 Jahren hätten wir die Energiemenge produziert, die die Sonne in einer Sekunde erzeugt.
Und unsere Sonne wird das all unseren Erkenntnissen nach noch die nächsten 5 Mrd Jahre machen. Ohne Wartung. Ohne Stillstand.
Wer kann schon völlig erfassen - wie viel Energie Gott in jedes einzelne Atom gesteckt hat, damit dies möglich wird? Ich kann es mir nicht vorstellen! Könnten wir ein Gramm eines beliebigen Stoffes direkt in Wärmeenergie umwandeln entspräche die freigesetzte Wärmeenergie etwa 3 Millionen Litern Benzin. Plus den zur Verbrennung nötigen 10 Millionen Kilo Sauerstoff.
Wer hat sich das ausgedacht?
Wer hat unser Universum derart fein-abgestimmt, dass komplexe Chemie, Planeten und Leben überhaupt möglich ist? Ich weiß nicht inwieweit ihr euch mit Apologetik beschäftigt. Aber die Komplexität des Kosmos bringt zur Zeit Wissenschaftler und Philosophen die sich damit beschäftigen ganz schön ins Schwitzen.
Roger Penrose von der Oxford Universität der zusammen mit Stephen Hawking den Wolf Prize gewonnen hat schlägt vor das der Grad der Feinabstimmung unseres Universums mit der Zahl 1/1010^123 anzunehmen wäre.
Ich weiß ehrlicherweise nicht einmal wie ich das in meinen Taschenrechner eingeben würde. Würde man alle Materie des Universums in Papier verwandeln hätten wir noch nicht genug Papier um all die erforderlichen Nullen vor der 1 zu drucken.
Wir müssen das wirklich einmal bei uns sacken lassen. Wir sehen das was uns umgibt als viel zu selbstverständlich an.
Sir Fred Hoyles britischer Astronom, zu dieser Zeit noch ein Atheist kam zu folgendem Schluss:
„Eine vernünftige Interpretation der Fakten legt nahe, dass sich ein Super-Intellekt sowohl an der Physik als auch an der Chemie und Biologie zu schaffen gemacht hat und dass es in der Natur keine blinden Kräfte gibt, über die es sich zu sprechen lohnt. Die Zahlen, die man aus den Fakten errechnet, scheinen mir überwältigend, um diese Schlussfolgerung außer Frage zu stellen.“
Die Wissenschaft hat viel für uns getan. Aber viel zu oft macht sie uns einfach denkfaul und raubt uns das Staunen.
Viel zu oft vergessen wir dass auch die Wissenschaft die Tiefen auf denen sie schwimmt nicht durchschaut und nie durchdringen wird. Diese Welt ist trotz all unserem Wissen immer noch ein Wunder .
Aber zurück zu unserer Ausgangsfrage:
Wozu all diese Komplexität? Wozu all diese Weiten im Universum? Wozu diese unzählbare Anzahl an gigantischen Sternen? David gibt uns die Antwort in diesem Psalm.
Die Himmel verkünden Gottes Herrlichkeit, und vom Werk seiner Hände erzählt die Ausdehnung.

Der Kosmos sind derart grenzenlos und komplex aus einem Grund. Um uns Gottes Herrlichkeit zu offenbaren.

Hebt eure Augen zur Höhe empor und schaut: Wer hat diese da geschaffen? ER ist es, der ihr Her nach der Zahl herausführt, der sie alle mit Namen ruft, von dem wegen der Größe seiner Macht und Stärke seiner Kraft kein einziges Gestirn ausbleibt.
Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes. David war sich dessen bewusst geworden. Er war erfüllt von diesem Eindruck den die Schöpfung auf ihn machte. Er hatte eine hohe Sicht von Gott.
Die Bibel ist voll von Beschreibungen der Erhabenheit und Majestät Gottes.
Er wird beschrieben als der unbegreifliche, unausforschliche Gott () völlig entzogen unseren Bemühungen ihn mit unseren intellektuellen Kräften einzufangen.
„Kannst du die Tiefen Gottes ergründen oder zur Vollkommenheit des Allmächtigen gelangen? Sie ist himmelhoch! - was willst du tun? Tiefer als das Totenreich - was kannst du wissen?"
Gott ist der in sich selbst Existierende Ewige Gott, der niemanden benötigt. Keinem ist er Rechenschaft schuldig. Er brauch keinen Ratgeber. Mühelos weiß er zu jederzeit über jedes Atom in diesem Universum Bescheid. Mühelos erschuf er den Kosmos aus dem Nichts. Er ist unabhängig von Zeit und Raum und doch stets nahe. Ihm entgleitet nichts, ihm entgeht nichts und er kommt immer an sein Ziel.
Diese hohe Sicht Gottes hatte David ergriffen. Sie füllte ihn mit einer tiefen Ehrfurcht. Und das machte ihn zum Mann nach dem Herzen Gottes.
Aber wie ist das bei dir?
Das was dir einfällt wenn du über Gott nachdenkst ist Wichtigste in deinem Leben. Verglichen mit dem was wir wirklich über Gott denken, sind alle Bekenntnisse denen wir offiziell anhängen von geringer Bedeutung. Und da geht mir diese Frage sehr schnell unter die Haut.
Letzte Woche hatte uns Rolf das Gebetsleben von Hannah der Mutter Samuels gezeigt. Warum ist uns dieses Gebetsleben oft so fremd? Wenn wir einmal alle Ausreden und „Gründe“ beiseite räumen: Ich denke es liegt daran, dass wir entweder meinen es nicht wirklich zu brauchen, oder dass wir glauben es würde wenig bewirken. Warum akzeptieren wir Sünden in unserem Leben? Warum akzeptieren wir Bitterkeit? Warum akzeptieren wir Stolz? Warum Sorgen wir uns? Warum sind wir unzufrieden? Warum verzweifeln wir? All das hängt zusammen mit unser Wahrnehmung wer Gott ist.
Eines unserer größten Probleme als Menschen ist unsere niedrige Sicht Gottes.
Tozer hat das in seinem Buch einmal folgendermaßen ausgedrückt:
Die Gemeinde hat den Sinn für die Majestät Gottes verloren und hat ihre einstige Gottesvorstellung durch eine andere ersetzt, die niedrig und Gott unangemessen ist. … Solange unsere Vorstellungen von Gott falsch oder unangemessen sind, ist es unmöglich unser Verhalten und unsere innere Einstellung gesund zu erhalten. Wenn unser Leben wieder geistliche Kraft bekommen soll, müssen wir damit beginnen so über Gott zu denken, wie er wirklich ist .
Die Frage ist nun - wie können wir beginnen wieder „richtig“ zu denken? Vielleicht in dem wir wieder mit genau dieser Sehnsucht durch den Tag zu gehen. Indem wir bewusst achten auf die Wunder die uns umgeben.
Und vielleicht indem wir uns wieder ganz neu und ganz bewusst Zeit nehmen die Größe Gottes in seinem Wort zu entdecken.
Und letztlich auch einander immer wieder erinnern. Ich habe mich jetzt einige Tage mit diesem Psalm beschäftigt und es mich wirklich überführt. Aber ich weiß auch spätestens in einer Woche werde ich eurer Anspornen und euer Erinnern brauchen.
Damit Gottes Selbstoffenbarung unser Lebensumfeld wird.
Ein Mensch nach dem Herzen Gottes strebt nach einer hohen Sicht von Gott.
Ein Mensch nach Gottes Herzen strebt nach einer hohen Sicht von Wort Gottes (V.8-12)
Das war der erste Punkt heute morgen. Den zweiten finden wir in den Versen 8-12. Ich habe ihn folgendermaßen überschrieben:
Sei ein Mensch nach Gottes Herzen- strebe nach einer hohen Sicht vom Wort Gottes
8 Das Gesetz des HERRN ist vollkommen, es erquickt die Seele; das Zeugnis des HERRN ist zuverlässig, es macht die Unverständigen weise.
9 Die Befehle des HERRN sind richtig, sie erfreuen das Herz; das Gebot des HERRN ist lauter, es erleuchtet die Augen.
10 Die Furcht vor dem HERRN ist rein, sie bleibt ewig bestehen; die Gerichtsurteile des HERRN sind Wahrheit, sie sind allesamt gerecht.
11 Sie sind köstlicher als Gold und als Feingold in Menge, süßer als Honig und Wabenseim.
12 Auch dein Knecht lässt sich durch sie warnen, in ihrer Befolgung liegt ein reicher Lohn.
Vielleicht ist es euch auch aufgefallen, dass ein ziemlich abrupter Themenwechsel in diesen Versen erfolgt.
David beendet in seinen Gedanken nicht allein in der Betrachtung der imposanten Schöpfung, sondern er beginnt über die Worte Gottes nachzudenken.
Und jede einzelne Vers drückt aus, welche hohe Sicht David vom Wort Gottes hatte.
Aber wie drückt sich diese Hohe Sicht von David aus? Das wollen wir uns jetzt genauer ansehen.
Drei Dinge sind mir in der Vorbereitung bei diesen Versen geradezu in die Augen gesprungen:
Das Wort Gottes ist verpflichtend.
David bezeichnet die ihm vorliegenden Schriftrollen nicht einfach mit : die „Überlieferung meiner Vorväter“. Er nennt sie auch nicht die „5 Bücher Mose“. Oder „die Ideen meines Freundes Samuel“. Nein - David führt sie direkt als Gott als den eigentlichen Autor zurück. Es ist das Wort des HERRN.
Vielleicht ist euch aufgefallen, dass sich die Ansprache Gottes in diesen Versen verändert. David schwenkt vom hebräischen -el -(אֵ֑ל) das Gott als den Majestätischen König beschreibt, zum persönlichen Bundesnamen Gottes: der uns hier mit HERR in Großbuchstaben wiedergegeben wird.
Warum?
Weil David den erhabenen Schöpfer nicht nur als weit entfernte Entität kannte. Sondern als den sich persönlichen Gott, der sich in seinem Wort seinem Bundesvolk offenbart.
Und David erkannte die Autorität des Schöpfers in jedem einzelnen Teil der ihm vorliegenden Offenbarung. Die Bibel ist inspiriertes Wort Gottes.
Denn niemals wurde eine Weissagung durch menschlichen Willen hervorgebracht, sondern vom Heiligen Geist getrieben haben die heiligen Menschen Gottes geredet.
David hatte das in seinem Herzen erkannt. Und wird auch in jedem der Begriffe deutlich, die er für das Wort Gottes wählte:
- Das Wort Gottes ist Gesetz (torah) - die Anweisung Gottes.
- Es ist das Zeugnis Gottes - es ist der Bundesvertrag und sein Inhalt verpflichtend (vgl Lade des Zeugnisses 39:35).
Es sind Befehle und Gebote Gottes - königliche Lebensrichtlinien und Verfügungen. Es ist die Furcht Gottes - die Offenbarung Gottes fordert, dass wir ihr ehrfürchtig begegnenUnd es ist ein Urteilsspruch - der Inbegriff göttlicher Autorität
David sah das Wort Gottes als verpflichtend und ordnete sich seiner Autorität unter.
Er - der bis dato größte König Israels hatte eine hohe Sicht von Gottes Wort. Das machte ihn zu einem Mann nach dem Herzen Gottes.
Und Gottes Wort hält das auch uns heute vor Augen.
Gottes Wort ist verpflichtend. All diese Beschreibungen lassen keinen Raum für den Pluralismus unserer Zeit. Keinen Raum für „Ich sehe das aber anders“. Für alternative Fakten. Oder „das ist deine Meinung“.
Gottes Wort ist hat Autorität.
In der Erziehung unserer Kinder, in dem was sie zur Ehe sagt, indem was sie über Gemeinde sagt, in dem was sie zu unserer Arbeitsethik sagt in allem hat die Bibel das letzte Wort. Aus diesem Grund nennen wir sie die „Heilige Schrift“.
Nicht unsere Gefühle, unsere Weisheit, oder die Ansichten des Mainstream. Wenn wir Christen unseren Gott ernst nehmen, dann stellen wir uns beständig unter die Autorität der Schrift.
Das zweite was hier in diesem Text sehr deutlich wird ist folgendes:
2. Das Wort Gottes ist vollkommen
Schaut mit mir einmal auf die Adjektive die uns in diesem Text begegnen.
vollkommen, zuverlässig, richtig, lauter, rein, ewig, gerecht.
All diese Begriffe sprechen eine deutliche Sprache.
Das Wort Gottes den vollkommenen und umfassenden Willen Gottes - Es ist ewig unwandelbar und damit vertrauenswürdig. Es ist zuverlässig -es schürt keine trügerischen Hoffnungen sondern weißt den richtigen Weg. Es ist lauter, es ist Gottes klare und deutliche Offenbarung. Es ist rein - ohne Fehler ins einen Teilen und - unbeschmutzt von menschlichen Ideologien und sündigen Überlegungen. Das Wort Gottes ist ewig und vollständig gerecht.
Ich weiß nicht falls ihr es mitbekommen habt, aber der Support von Windows 7 wurde letzte Woche zum 14.Januar 2020 eingestellt. Falls ihr mit Windows 7 arbeitet solltet ihr euch jetzt dringend um ein Update kümmern.
Also nicht jetzt sofort, vielleicht könnt ihr den Gottesdienst noch abwarten. Aber dringend ist es schon, wenn ihr euren PC im Internet habt. Windows 7 ist jetzt offiziell ein veraltetes Betriebsprogramm.
Aber für Gottes Wort gilt das nicht. Das Wort Gottes ist irrtumslos, unfehlbar und ewig.
In unsrer Zeit ist das besonders wichtig uns das immer wieder vor Augen zu halten. Gottes Wort braucht kein Update um für die Postmoderne geeignet zu sein.
Das Wort Gottes war nie zeitgemäß. Es war immer seiner Zeit voraus. Denn der weise Schöpfer des Universums - dessen Donnerworte wir nicht verstehen können hat es offenbart.
„Die Wahrheit der Heiligen Schrift wird nicht erst dann zwingend, wenn wir ihre Richtigkeit „beweisen“ können mit Mitteln, die wir als beweiskräftig taxieren. Sie ist relevant und wirksam in sich selbst, weil sie das Wort Gottes ist. Sie bedarf keiner Nachhilfe durch Naturwissenschaft, Ge­schichts­wissen­schaft, Sozial­­wissen­schaft, Psycho­logie und so weiter.
So sah David die Heilige Schrift. Und das machte ihn zum Mann nach dem Herzen Gottes.
Das dritte was uns David hier zeigt ist folgendes:
3. Das Wort Gottes ist für alle Belange unseres Inneresten Menschen ausreichend.
Unser Text offenbart den Menschen als bedürftigen Menschen, als Niedergeschlagenen Zweifler der der Wahrheit entsprechende Hoffnung braucht.
Als Unverständigen Menschen der den richtigen Weg selbst nicht zu finden vermag. Als Mensch der sich nach echter, beständiger Herzensfreude sehnt die ihn auch in schweren Prüfungen nicht versiegt. Als Mensch dessen Wahrnehmung bezüglich Gott, sich selbst und der ewigen Dinge so trügerisch ist. Der Text zeigt Menschen als krankend an der rechten Furcht vor Gott.
Und für all dies zeigt sich die Bibel ausreichend.
Sie ist ausreichend um den Menschen , zu ermutigen (), zu trösten, zu heiligen (Joh.17:17), auf dem Weg der Gerechtigkeit zu leiten und vollständig auszurüsten für ein Leben das Gott gefällt (2.Tim 3:16) und bis zum Ende „fest zu stehen“ (vgl ).
All diese Aspekte beobachten wir hier in unserem Text.
Diese hohe Sicht hatte der Mann nach dem Herzen Gottes auf das Wort des HERRN.
11 Sie sind köstlicher als Gold und als Feingold in Menge, süßer als Honig und Wabenseim.
Wie ist das bei uns?
Das war jetzt der Soll-Zustand. Wie sieht es mit dem Ist-Zustand aus?
Traust du deinem Gott ein vollkommenes Wort zu? Oder hat das „vielleicht den Leuten früher geholfen“ bei dir „funktioniert das aber nicht“. ?
Darf Gottes Wort dir in deine Pläne „reinreden“ und deine Ideen, Prioritäten, deinen Lebensstil korrigieren?
Lässt du ihr ihre Autorität? Sind Gottes Gebote dein Lebensstil?
Und:
Sind seine Verheißungen dein Lebensbrot?
Oder lässt dir dann doch eher der Goldpreis oder ein Fest für die Sinne
das „Wasser im Mund zusammenlaufen?“ Wo ist dein Herz?
Ist dir der Zustand deines Herzens eine Not?
Das ist doch schon fast tragisch oder? In unserer Zeit meinen wir schon bei den ersten Anzeichen eines leeren Magens davon dass wir „gleich verhungern“
Aber die Bedürfnisse unseres Herzens können wir geradezu heldenhaft verleugnen.
36 Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen
und nicht zur Habgier!
37 Halte meine Augen davon ab, nach Nichtigem zu schauen;
belebe mich in deinen Wegen!
Ich Wünsche uns allen, hier ein neu Erwachen dieses Gebets. Und dieses Streben nach einer hohen Sicht von Gottes Wort. Gerade in unserer Zeit müssen wir uns daran immer wieder erinnern.
3. Sei ein Mensch nach Gottes Herzen strebe nach einer hohen Sicht von Gottes Gnade(V.12-15)
Kommen wir zum letzten Punkt heute Morgen. Wir finden ihn in den letzten Versen des Psalms.
Ich habe ihn folgendermaßen überschrieben:
Sei ein Mensch nach dem Herzen Gottes - strebe nach einer hohen Sicht von Gottes Gnade
13 Verfehlungen — ach wer nimmt sie wahr? Von den unbewussten Fehlern sprich mich los!
14 Auch vor Hochmutssünden behüte deinen Knecht, lass sie nicht Macht über mich gewinnen! Dann stehe ich unsträflich da und bleibe rein von großer Übertretung. 15 Laß wohlgefällig dir sein die Worte meines Mundes und das Sinnen meines Herzens o HERR, mein Fels und mein Erlöser.
Die meisten von uns, werden Jesu Gleichnis vom Pharisäer und dem Zöllner gut kennen. Wir finden es in ab Vers 9.
Jesus präsentiert zwei Menschen, einen bewunderten Frommen und einen verachteter Verbrecher. Und er zeigt uns ihre Herzen. Der Pharisäer betet voller Stolz und dankt Gott für seine gute Performance. Der Zöllner so erzählt es Jesus steht von fern und wagt es nicht den Blick zu erheben. Sein schlichtes Gebet: „Gott sei mir Sünder gnädig“ findet das Wohlgefallen Gottes.
In unserem Text sehen wir David, den König Israels, den Propheten Gottes, den Stammvater Jesu. Trotzdem hat er die richtige Sicht von Gottes Gnade. Er hatte eine realistische Sicht auf sich selbst.
David brüstet sich hier nicht mit seinen Siegen und Erfolgen für seinen Gott. Nein - angesichts der Macht und des Wortes Gottes bekennt David seine Sünde. Er gibt sogar zu, dass er unfähig ist über sich selbst ein Urteil zu fällen. Er ist sich keiner Schuld bewusst - aber er weiß dadurch ist er nicht gerechtfertigt - denn der allwissende heilige Herr ist es der das einzig gültige Urteil abgibt (1.Kor 4:3).
David bekennt seine Anfälligkeit für Verführung. Er ist nicht selbstsicher. Er hatte eine realistische Sicht auf sich selbst.
Aber mit dieser Erkenntnis flieht er nicht etwa vor dem heiligen Gott, sondern naht sich ihm als seinem Zufluchtsort und seinen Erlöser. Sowohl mit seiner vergangenen Schuld als auch in der Frage seiner Treue am morgigen Tag wirft er sich auf seinen Gott.
David kannte einen gewaltigen Schöpfergott, unveränderlich und zu gehorsamsgebietend in allem was er sagte, und doch kannte er ihn auch als den barmherzigen Gott, der sich mitleidig und voller Gnade den Demütigen naht.
David hatte eine hohe Sicht von Gottes Gnade.
Wir können hier viel von David lernen.
Erstens - wir sollten uns eingestehen, dass wir alle wie David Gnade benötigen. Das Evangelium ist nicht etwas dass wir einmalig hören, uns darunter beugen um an die begehrte Eintrittskarte für den Himmel zu kommen. Wir brauchen es anhaltend! Es gibt einen Grund weshalb wir das Abendmahl regelmäßig feiern.
Zweitens - wir dürfen verstehen, was es heißt das Gott gnädig ist. Wenn wir unsere Sünde sehen neigen wir alle dazu sie zu verbergen, zu verdrängen und dazu Gott aus dem Weg zu gehen. Aber Jesus kam nicht zu den Gesunden - er kam zu Kranken Menschen. Der Richter der dich wegen deiner Sünde zur Verantwortung zieht hält in der anderen immer die Gnade bereit, wenn du deine Schuld bekennst und Jesus Christus dein persönlicher Erlöser und Herr ist.
Und drittens - unser Gott vergibt uns nicht widerwillig oder zögernd sondern bereitwillig und aus tiefsten Herzen.
Wie ist das bei dir? Wie gehst du um mit deiner Schuld. Wie denkst du über Gott? Das sind ganz elementare Herzensfragen. Und wir alle haben hier noch viel zu lernen.
Ein Mensch nach Gottes Herzen strebt nach einer hohen Sicht von Gottes Gnade. Von Gottes Wort und von Gottes Herrlichkeit.
Und aus all dem fließt Davids letzter Vers in diesem Psalm.
15 Laß wohlgefällig dir sein die Worte meines Mundes und das Sinnen meines Herzens o HERR, mein Fels und mein Erlöser.
Die Sehnsucht Gott zu gefallen entspringt der richtigen Sicht über Gott.
Und dafür ist dieser Psalm in Gottes Wort eine beeindruckende Erinnerung.
Und wenn ich einen Wunsch äußern darf am Ende dieser Predigt, dann dass wir gemeinsam uns immer wieder daran erinnern. Ich werde eure Erinnerung brauchen. Wir alle sind abhängig von einander.
Wir sind gemeinsam unterwegs.
Amen.
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