Gottes Reden im Sohn

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Gott hat im Sohn zu uns geredet!

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1. Einleitung

Die Hebräer waren wohl Juden, die an Christus glaubten, also messianische Juden. Ihr religiöses Leben konnte sich sehen lassen. Ihr Gottesdienst war großartig. Zu den Festen pilgerten sie zum Tempel nach Jerusalem. Hier trafen sich die Juden aus dem ganzen Land. Unzählige Opfer wurden gebracht. Sie hörten den mächtigen Chor und viele Musikinstrumente. Priester und Leviten waren rund um die Uhr beschäftigt, ihren Dienst zu verrichten. Am großen Versöhnungstag ging dann sogar der Hohepriester mit dem Blut eines Tieres in das Innerste des Tempels, in das Allerheiligste, um dort Sühnung für die Sünden des ganzen Volkes zu erwirken. Auch Engel spielten bei den Juden eine entscheidende Rolle. Die Väter Abraham, Isaak und Jakob wurden hochgehalten, auch Mose, Aaron und der große König David. Was für ein Gottesdienst! Aber dann war der Tag gekommen, an welchem sie das Evangelium von Jesus gehört hatten. Seitdem sie an ihn als den Sohn Gottes glaubten und daran, dass er für ihre Sünde gekreuzigt wurde, wurden sie von den anderen Juden verachtet. Nicht nur dass, sondern sie wurden sogar verfolgt und schlecht behandelt. Nun versammelten sie sich in kleinen Gruppen in Häusern, um Gemeinschaft zu haben und das Brot zu brechen. Plötzlich kamen einige ins Grübeln. Ja, dieser Jesus. Wo ist er eigentlich. Wir sehen ihn nicht. Er kommt nicht wieder. Ob es das wert gewesen ist. Wäre es nicht vielleicht das Beste, zum Judentum zurückzugehen. Ohne Verfolgung, tolle Gottesdienstveranstaltungen, Feiern usw.
Diese Situation ist wohl der Anlass für den Brief, den ein unbekannter Verfasser, welcher ihnen den wunderbaren Jesus vor Augen stellt, um sie zu ermutigen und zu warnen.
Ich lese uns dir ersten drei Verse aus Hebräer 1:

1 Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, 2 hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er gesetzt hat zum Erben aller Dinge, durch den er auch die Welten gemacht hat; 3 welcher, die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Abdruck seines Wesens seiend und alle Dinge durch das Wort seiner Macht tragend, nachdem er ⌜durch sich selbst⌝ die Reinigung von den Sünden bewirkt, sich gesetzt hat zur Rechten der Majestät in der Höhe;

2. Hauptteil

Schon im ersten Satzes ist der Autor beim Briefthema angekommen. Es geht ihm um den Sohn, Gottes Sohn! Er braucht keine lange Einleitung. Kein Vorgeplänkel. Er legt direkt los. Ungeheuer wichtig ist ihm das, was er über den Sohn zu sagen hat.
Der Satz ist insgesamt etwas lang. Wenn man die Nebensätze einmal ausblendet, dann lautet die Hauptaussage:
“Gott hat am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn! “ 2x
Das ist der erste Punkt:

2.1 Gottes Reden geschah im Sohn!

Was bedeutet das? Ist das etwas besonderes? Oh ja

2.1.1 Gott redet / hat geredet

Er ist der Handelnde! Gott wollte sich den Menschen mitteilen. Und wenn Gott spricht, dann ist das etwas Gewaltiges. Denken wir nur einmal an die Schöpfung. Gott sprach und es geschah. Himmel und Erde wurden durch sein Wort!
Aber er hatte doch schon vorher geredet?! Genau, Gott wollte sich auch schon früher mitteilen. Aber worin liegt jetzt der Unterschied? mögen ihn die Zuhörer fragen, die sich abends versammelt haben, und denen der Brief nun zum ersten mal vorgelesen wird.

2.1.2 ehemals zu den Vätern

Früher hatte er zu den Vätern geredet. Damit ist das Volk Israel gemeint. Dieses Reden Gottes war schon über 400 Jahre her.

2.1.3 ehemals durch die Propheten

Ja vorher waren es die Propheten, die Gottes Wort hörten oder in einem Gesicht sahen und dann weitergaben. Z.B. Mose, Samuel, David, Nathan, Elia, Elisa, Jesaja, Jeremia, Hesekiel, Daniel, Jona usw. Diese alle waren Menschen, von Gott beauftragt, seine Botschaft weiterzusagen, und zwar...

2.1.4 ehemals vielfältig und auf vielerlei Weise:

Gott redete nicht nur einmal, sondern häufig, Stück für Stück seine Wahrheit offenbarend; und Gott redete vielfältig, auf verschiedene Art und Weise. Teilweise ganz persönlich wie der Nathan Gottes Botschaft zu David brachte, oder zu der ganzen Versammlung, wie Mose es tat, oder durch Bilder wie z.B. Hesekiel, als dieser lange Zeit nur auf einer Seite liegen sollte...

2.1.5 zu uns

Gott hat am Ende dieser Tage zu uns geredet. Zu uns? Aber wir haben das Reden Gottes doch nicht gehört, denken einige. Wir haben Jesus gar nicht leibhaftig kennen gelernt. Wie hat er denn zu uns geredet? Was war die Botschaft?

2.1.6 im Sohn

Der Vorleser liest weiter: … hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn! Im Sohn? Hier wird nicht eine bestimmte Botschaft genannt, die Gott gesagt hat, sondern der Fokus liegt einzig und allein auf einer Person. Das heißt: Gottes Botschaft ist: Der Sohn! Der Sohn selbst ist die Botschaft. Ohne den Sohn gibt es kein Evangelium, keine frohe Nachricht!
Aber… so denkt sich einer… ist der Sohn die ganze Mühe wert? Was ist er denn besser als die Engel, als Mose oder als der Hohepriester?
Als hätte der Schreiber diesen Einwand gekannt, schreibt er weiter:
im Sohn, den er gesetzt hat zum Erben aller Dinge

2.2 Der Sohn

2.2.1 von Gott gesetzt zum Erben aller Dinge

Was kennzeichnet nun einen Erben? Vor allem seine Stellung. Auch wenn der Erbe noch nicht tatsächlich die Verfügungsmacht z.B. über das Grundstück hat, so ist er doch durch das Erbe bessergestellt als alle anderen, die nicht Erben sind. Der Sohn ist nun Erbe ALLER Dinge; was ist diese "alles"? Nun es gibt nichts, was nicht unter sein Erbteil fällt. Da sind nicht nur das Universum, die Mächte und Gewalten der Himmelswelt zu nennen, sogar das Totenreich, aber natürlich auch diese ganze Welt, alles was in und auf ihr ist, ganze Kontinente, Länder, Städte, auch du und ich, samt alles was wir haben, sogar unser Spielzeug, einfach alles.
Diese Stellung als Erbe von Allem richtet den Fokus auf die Zukunft. Alles wird einmal ihm gehören. Und nicht Engeln, Mose oder dem Hohenpriester

2.2.2 durch den Gott die Welten gemacht hat

diese Aussage richtet den Blick auf die Vergangenheit. Die Welten sind durch den Sohn geworden. Es gibt nichts was ohne ihn geworden ist. Er ist der Ursprung von allem, was wir kennen. Somit ist er das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Das Reden Gottes im Sohn ist also unvergleichlich. Es gibt keinen Größeren, in welchem er hätte reden können!

2.2.3 welcher sich gesetzt hat zur Rechten der Majestät in der Höhe;

Wer kann dort sitzen? Wer darf es wagen, sich zur Rechten Gottes hinzusetzen? Engel, Propheten? Abraham? Mose? Der Hohepriester? Wer?
Nein niemand von ihnen. Dieser Platz gebührt allein dem Sohn, denn er ist viel besser! Warum? Er setzt sich nicht einfach so auf den Thron… sondern er setzt sich dorthin als

2.2.3.1 die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Abdruck seines Wesens seiend

Gottes Herrlichkeit umfasst seine ganze Person; Jesus ist die Ausstrahlung, Sichtbarmachung der Herrlichkeit Gottes, der in einem unzugänglichen Licht wohnt. So wie die Sonnenstrahlen auf unserer Haut Wärme erzeugen und der für uns uns erfahrbare Teil der Sonne dastellen, so ist Gott in Jesus Christus erfahrbar.
Er ist der Abdruck seines Wesens! Seines ganzen Wesens, alles was Gott ausmacht. Wenn ihr z.B. in der Kinderwoche Stempel bekommt, wenn ihr dagewesen seid, dann stellt der Abdruck auf dem Blatt genau das dar, was auf der Unterseite des Stmpels selbst ist. So ist der Sohn Gottes für uns der sichtbare Abdruck des Wesens Gottes.

2.2.3.2 alle Dinge durch das Wort seiner Macht tragend

Nicht nur, dass alle Dinge durch den Sohn geschaffen sind, er ist auch der Erhaltende aller Dinge. Wer hält die Atome zusammen; wer sorgt dafür, das die Erde genau in ihrer Bahn läuft? Das die Schwerkraft Schwerkraft ist? Es ist der Sohn!!!

2.2.3.3 nachdem er ⌜durch sich selbst⌝ die Reinigung von den Sünden bewirkt

Er bewirkte die Reinigung von den Sünden, durch sich selbst!!! Er ist Opfer und Opferdarbringer zugleich! Sühnemittel und Hoheprister! Er setzt sich als Hohepriester und Opferlamm. Er setzt sich als unsere Geredchtigkeit!
3. Schluss
Er setzte sich demnach zur Rechten der Majestät in der Höhe, völlig zurecht, denn dies tat er, die o.g. Eigenschaften innehabend, nämlich als Ausstrahlung der Herrlichkeit und Abdruck des Wesens Gottes, als Erhalter aller Dinge durch das Wort seiner Macht, und als der die Reinigung von den Sünden bewirkt Habende.
Bsp.: Er kam zum Thron des Vaters nicht wie ein Prinz, der nichts vorzuweisen hat, sondern wie einer, völlig wesensgleich mit dem Vater, das Wappen des Vaters im Kampf hochgehalten habend, die Herrschaft innehabend und den Feind besiegt habend, Gefangene befreithabend und mit sich führend kommt er vor den Thron des Vaters, um seinen rechtmäßigen Platz an dessen Seite in Besitz zu nehmen.
Und dieser Sohn ist das Reden Gottes an uns, nicht nur an die Hebräer damals. Sie haben die Botschaft aus 2. Hand erfahren, also von Leuten, die Jesus gekannt haben. Wir haben ebenfalls das Reden Gottes durch den Sohn! Ich möchte uns Mut machen, uns mit dem Sohn zu beschäftigen. Hier findet die Seele Frieden und Ruhe.
Ich schließe mit einem Zitat von C.H.Spurgeon:
“Stürze dich in die tiefe See der Gottheit Gottes; verliere dich in ihrer Unermesslichkeit; und du wirst wie von einem Ort der Ruhe erfrischt und bekebt daraus hervorgehen. Ich kenne nichts, was die Seele so erquicken, die WOgen der Sorgen so glätten kann, den Wind der Anfechtungen so zu stillen vermag, wie ein andächtiges Sinnen über das Wesen Gottes.”
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