Der Vorhang ist offen

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Handout
Handout

Einleitung

Die Beatles waren eine der größten Bands aller Zeiten.
Innerhalb von wenigen Jahren wurde aus einer kleine Band aus dem Norden Englands eine der bekanntesten Musiker der Welt.
Und die Bealtes wurden geliebt.
Jeder wollte ihre Musik hören und ihnen zu begegnen war der Traum von jedem Mädchen.
Für die Amerikaner erfüllte sich dieser Traum, als die Beatles zum ersten mal auf Tour in Amerika gehen sollten.
Es gibt ein Video davon, wie sie im Shea Stadium auftreten und das Stadion ist voll.
Die Bealtes werden über den Rasenplatzzur Bühne gefahren, steigen aus und werden bejubelt.
Man sieht junge Mädchen die fast ohnmächtig werden vor Schreien.
Warum?
Weil sie vier ihnen unbekannten Männern so nahe sind, wie nie zuvor.
Sie sind ihnen so nahe, dass sie zumindest vier Männer erkennen können.
Man sagt, dass es so laut war, dass die Beatles selbst sich selbst gar nicht hören konnten.
Die Fans sind den Beatles so nahe, wie es irgendwie möglich ist.
Doch sind sie immer noch unerreichbar.
Keiner von ihnen wird mit einem von den Musikern reden, geschweige denn eine Beziehung aufbauen kann.
Der große Traum bleibt unerreichbar.
Das einzige, worauf sie hoffen können, ist, dass einer der Beatles ihr Schreien hört - mehr nicht.
Und dennoch lieben sie die vier Männer über alles.

Einführung in die Textstelle

Ich möchte mit euch einen Text aus dem Hebräerbrief lesen und untersuchen.
Der Text steht in , ihr könnt ihn gerne mit mir zusammen aufschlagen.
Bevor wir sie lesen, noch ein paar Bemerkungen.
Um diese Stelle zu verstehen, müssen wir das Ziel des Hebräerbriefes verstehen. Der Hebräerbrief ist an Juden gerichtet. Und das wird an der ganzen Argumentation sichtbar. Die Juden, die Christen geworden sind, wollen wissen wie Jesus mit ihrem bisherigen Glauben an die Thora zu vereinbaren ist.
Es ist sogar gut möglich, dass diese Juden in Jerusalem leben. Das würde bedeuten, dass sie die ganze Zeit die anderen Juden beim Gottesdienst sehen. Sie schauen sich jedes Jahr die großen Feste an und fragen sich, womit sie sich da eigentlich eigenlassen haben. Jesus? Ein Zimmermann, der drei Jahre gelehrt hat und dann auf die elendste Art hingerichtet wurde?
Das
Es ist schwierig zu behaupten, dass ein Zimmermann dahergelaufen kommt und im Grunde das ganze göttliche Gesetz aufhebt und dann sagt, dass er von ebendiesem Gott kommt.
Ja, die Juden haben wahrscheinlich gedacht, dass sie doch Gott verleugnet haben, der vor tausenden Jahren zu ihren Vätern gesprochen hat. Die haben doch erfahren, dass sie Opfer darbringen sollen, dass sie das Gesetz einhalten sollen und dass man Gott nur in Jerusalem anbeten könnten. Und mit Jesus ist das alles vorbei? Das kann doch nicht stimmen? Waren sie nicht einem sehr cleveren Betrug aufgesessen? Auf dieses Problem antwortet der Hebräerbrief. Und was der Hebräerbrief zeigen will ist folgendes: Das Judentum ist wie ein Haus. Und es hat ein Stockwerk. Und als Jesus kam, sah es so aus, als wollte er dieses Haus abreißen und ein neues drauf stellen. Doch Jesus wollte das Haus nicht abreißen.
Nein, das Gebäude war noch gar nicht fertig. Stattdessen war das Gebäude immer darauf ausgelegt, dass da noch ein zweites Stockwerk draufkommt. Und das war schon von Anfang an geplant.
Der Brief geht durch das ganze Alte Testament und beweist den Juden, dass es schon immer um Jesus ging und dass das Alte Testament noch gar nicht vollstädnig war.
Doch die Juden hatten das vergessen und hielten sich an ein Haus, dass nur zur Hälfte fertig war. Mit Jesus ist das Alte Testament erfüllt, hat seinen eigentlich Zweck erfüllt. Das ist wichtig zu verstehen, weil hier eben von diesem jüdischen Denken her argumentiert wird. Und mit diesem jüdischen Denken im Hinterkopf können wir tiefer in die Bedeutung des Textes eintauchen.
Aber mehr noch als das.
Er will nicht einfach nur zeigen, dass Jesus einfach richtig ist.
Jesus ist nicht eine neutrale Aussage, wie die Schwerkraft.
Der Brief will den Lesern noch mehr zeigen.
Der Brief warnt immer wieder davor, was es bedeutet, wenn sie ihren Weg mit Jesus verlassen.
Er will ihnen zeigen, was sie an Jesus haben. Wie großartig es ist, dass sie Jesus als Herrn haben.
Und immer wieder zeigt er ihnen, was für eine konkrete Auswirkung es für sie hat, dass Jesus die Vollendung des Alten Testamentes ist.
Jesus ist eine frohe Botschaft für uns.
Schauen wir uns den Abschnitt an
Hebräer 10,19–25 NGÜ NT+PS
Wir haben jetzt also, liebe Geschwister, einen freien und ungehinderten Zugang zu Gottes Heiligtum; Jesus hat ihn uns durch sein Blut eröffnet. Durch den Vorhang hindurch – das heißt konkret: durch das Opfer seines Leibes – hat er einen Weg gebahnt, den bis dahin noch keiner gegangen ist, einen Weg, der zum Leben führt. Und wir haben einen Hohenpriester, dem das ganze Haus Gottes unterstellt ist. Deshalb wollen wir mit ungeteilter Hingabe und voller Vertrauen und Zuversicht vor Gott treten. Wir sind ja in unserem Innersten mit dem Blut Jesu besprengt und dadurch von unserem schuldbeladenen Gewissen befreit; wir sind – bildlich gesprochen – am ganzen Körper mit reinem Wasser gewaschen. Ferner wollen wir unbeirrbar an der Hoffnung festhalten, zu der wir uns bekennen; denn Gott ist treu und hält, was er zugesagt hat. Und weil wir auch füreinander verantwortlich sind, wollen wir uns gegenseitig dazu anspornen, einander Liebe zu erweisen und Gutes zu tun. Deshalb ist es wichtig, dass wir unseren Zusammenkünften nicht fernbleiben, wie einige sich das angewöhnt haben, sondern dass wir einander ermutigen, und das umso mehr, als – wie ihr selbst feststellen könnt – der Tag näher rückt, an dem der Herr wiederkommt.
Lasst uns die Versprechen, die Gott uns macht, festhalten
Lasst uns aufeinander achtgeben und einander ermutigen

Punkt 1 - Der offene Vorhang

Hebräer 10,19–21 NGÜ NT+PS
Wir haben jetzt also, liebe Geschwister, einen freien und ungehinderten Zugang zu Gottes Heiligtum; Jesus hat ihn uns durch sein Blut eröffnet. Durch den Vorhang hindurch – das heißt konkret: durch das Opfer seines Leibes – hat er einen Weg gebahnt, den bis dahin noch keiner gegangen ist, einen Weg, der zum Leben führt. Und wir haben einen Hohenpriester, dem das ganze Haus Gottes unterstellt ist.
Der Text beginnt mit einem “wir haben also”.
Das müssen wir beachten.
Worum ging es, woran wird mit diesem “also” angeschlossen.
Im Text davor wird argumentiert, was Jesus für uns getan hat.
Kurz gefasst zeigt der Text, was das Gesetz verlangt.
Das Gesetz, das Mose gegeben hat, verlangt, dass jemand für die Sünde der Menschen sterben muss.
Das ist die Strafe für unser falsches Verhalten, jeden Tag.
Deswegen gibt das Gesetz die Möglichkeit, dass man jemand anders an der eigenen Stelle sterben lässt: ein Tier.
Aber ein Tier ist niemals genug. Es kann nur immer wieder wiederholt werden, um für unsere Sünden zu bezahlen.
Aber du musst nicht sterben.
Doch all das war nur eine zeitliche Maßnahme.
Das sollte nur so lange gelten, bis die eigentlich Bezahlung kommen sollte.
Denn weil Gott nicht wollte, dass wir sterben müssen, wollte er einen Weg schaffen, dass nicht wir, sondern er bezahlt.
Also kommt er selbst auf die Welt. Der ewige Gott, der mit einem Wort das Universum erschaffen hat, wird ein kleines Kind, welches über dreißig Jahre wächst und älter wird, bis dieser Mensch, Jesus am Kreuz stirbt.
Das ist die Grundlage für unseren Text: Jesus stirbt, damit ich nicht sterben muss.
Und weil Jesus bezahlt hat, haben wir Sicherheit.
Eine Sicherheit wofür?
Wir dürfen zu Gott kommen.
Würden wir die ersten beiden Verse zusammen fassen, dann klingt das ungefähr so:
Jesus hat einmal durch sein Opfer den Vorhang in das Heilige durch sein Blut geöffnet und wir können uns sicher sein, dass wir da durch gehen dürfen.
Was soll das bitte schön heißen?
Opfer, der Vorhang vom Heiligen, der durch Blut geöffnet wurde und da sollen wir jetzt durch gehen?
Das müssen wir beachten. Worum ging es, woran wird mit diesem “weil” angeschlossen.
Wenn man jetzt nicht zufällig mit der Luther 1912 aufgewachsen ist, klingt das nach einem sehr merkwürdigen Ritual.
Was soll das bitte schön mit Siegburg im Jahr 2020 zu tun haben?
Eine Menge, wie der Text uns noch zeigen wird.
Wir müssen nur genauer untersuchen, worüber der Text eigentlich spricht.
Zuerst, was hat es mit diesem Vorhang auf sich?
Damit spielt der Text auf den Tempel in Jerusalem an - also etwas, was die Juden sehr gut gekannt haben.
Im Tempel in Jerusalem gab es mehrere Abschnitte.
Und diese Abschnitte hatten Namen, die gezeigt haben, wer bis wohin gehen konnte.
Es gab den Vorhof für die Heiden und für die Frauen. Es gab einen Vorhof für die Männer.
Es gab das Heiligtum. Und dann gab es das Allerheiligste.
In diesem Bereich stand die Bundeslade. In diesem Kasten waren ein paar heilige Gegenstände. Und dieser Kasten repräsentierte die Anwesenheit Gottes unter den Menschen. Aber nur im Tempel - nur im Allerheiligsten.
Im Text davor wird argumentiert, warum
Und als wäre das noch nicht genug, durfte nur der Hohepriester einmal im Jahr in diesen Raum, um dort ein Opfer darzubringen.
Nur der Raum, in dem die Bundeslade stand, war so heilig, dass nur eine perfekt geheiligte Person in diesen Bereich gehen durfte.
Was zeigt uns das?
Es zeigt uns, wie groß der Bruch zwischen Gott uns Mensch ist.
Du? Du kannst nicht zu Gott kommen.
All das, was du jeden Tag falsch machst, das trennt dich von Gott.
Du darfst nicht einmal im Jahr zu Gott kommen.
So, wie du bist, darfst du gar nicht zu Gott kommen.
Gibt es da gar keine Möglichkeit?
Als Jesus am Kreuz stirbt, berichtet Matthäus, der dabei gewesen ist, folgendes:
Matthäus 27,50–51 NGÜ NT+PS
Jesus aber schrie noch einmal laut auf; dann starb er. Im selben Augenblick riss der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei; die Erde begann zu beben, die Felsen spalteten sich,
Mt
Als Jesus starb, da ist der Vorhang zerrissen.
Der Bruch, die Trennung zwischen Gott und Mensch, die ist vorbei!
Doch was heißt das?
Dürfen wir jetzt nach Jerusalem fahren und dort in den Tempel marschieren, weil ja der Vorhang für Christen zerrissen ist?
Wird schwierig, denn den Tempel gibt es nicht mehr.
Was heißt das also für uns?
Der Tempel in Jerusalem ist nur ein Modell, nur ein Symbol für den Himmel, für den Ort, an dem Gott ist.
Denn das eigentliche Allerheiligste ist im Himmel.
Und als im Tempel in Jerusalem der Vorhang zerrissen ist, da ist der Weg im Himmel frei geworden.
Jesus hat die Tür zu Gottes Thronsaal aufgeschlagen.
Und erst seitdem, und nur deswegen, kannst du heute mit Gott reden - und Gott hört zu.
Wenn wir also an die Juden denken, die nur von weitem den Vorhang sehen konnten, der sie von Gott trennt, was bedeutet es dann für uns, dass wir eine Sicherheit haben?
Wir haben die absolute Sicherheit, dass wir zu Gott kommen können.
Es gibt keinen Moment, an dem diese Sicherheit ins Schwanken gerät.
Auch nicht, wenn du gerade wieder sündigst, nicht die Bibel liest oder einen andern Grund findest, warum du zu schlecht für Gott wärest.
Die Wahrheit ist, dass es nicht an die liegt, ob der Vorhang zu Gott offen ist, oder nicht.
Der Vorhang ist offen, ganz unabhängig von dir.
Jesus hat ihn einmal aufgemacht und seitdem ist er offen.
Und der Text sagt uns noch etwas, was wir in Jesus haben:
Jesus ist unser Hohepriester.
Was heißt das?
Was tut ein Hohepriester?
Man könnte ja meinen, dass sowas wie ein Hohepriester im Neuen Bund nichts mehr zu suchen hat. Schließlich brauchen wir keine Opfer mehr bringen. In Jesus ist unsere Schuld ja vergeben. Gehört ein Hohepriester noch in den Neuen Bund? Doch genau hier setzt die Argumentation des Hebräerbriefes ein. Jesus schafft das Alte nicht ab. In dem Alten ging es von Anfang an um Jesus. Jesus ist nicht nur der Hohepriester, er ist der große Hohepriester. Was heißt das? Wenn wir den Dienst eines Hohepriesters in einem Satz zusammen fassen wollen, würde ich am ehesten sagen: ein Hohepriester ermöglicht dem Menschen den Kontakt zu Gott. Denn er bringt Opfer zur Vergebung der Sünden, damit der Mensch rein vor Gott stehen kann. Und das ist es, was Jesus auch für uns getan hat.
Er hat sich als Hohepriester selbst als Opfer dargebracht, damit unsere Sünde für immer vergeben ist. Und dadurch ist der Weg zu Gott für uns frei.
Wenn das stimmt, dann richte ich mein Leben auf ihn aus.
Was tut Jesus jetzt als Hohepriester?
Nun, genauso, wie sich ein Hohepriester für Sünder einsetzt, so macht Jesus das jetzt im Himmel.
Immer wenn man sich im Himmel die Frage stellt, was du für deine Sünde verdient hast, dann sagt Jesus:
Er hat den Tod verdient, aber ich habe dafür bezahlt.
Ich weiß nicht ob ihr das kennt:
Ich sündige, vielleicht in dem Bereich, in dem ich immer wieder falsch handle.
Und ich schäme mich und ärgere mich.
Und ich fühle mich unwürdig, zu Gott zu kommen.
Und das bin ich.
Doch Jesus setzt sich in diesem Moment für mich ein und sorgt dafür, dass ich nicht verloren gehe.
Jesus ist der einzige Grund, warum ich zu Gott kommen kann.
Und weil er der Grund ist, und nicht mein Verhalten, kann ich immer wieder zu ihm kommen.
Fassen wir diesen Punkt kurz zusammen:
Jesus sorgt dafür, dass ich zu Gott kommen darf.
Jesus will, dass wir zu Gott kommen.
Es gibt keinen Grund mehr - wirklich keinen - warum ich nicht jetzt, später, jemals zu Gott kommen sollte.
Ich bin willkommen bei Jesus.
Das scheint jetzt sehr viel Theorie gewesen zu sein.
Das gebe ich zu. Doch der Text kommt nicht darum, erst diese Dinge zu besprechen, bevor er zu dem Teil kommt, den man den „praktischen Teil“ nennen könnte.
Was jetzt folgt sind drei Aufforderungen.

Punkt 2 - Lasst uns zu Gott kommen

Im Griechischen wird dreimal der Satz angefangen: Lasst uns also…
Das heißt: weil Jesus uns den Weg zu Gott eröffnet hat, lasst uns also…
Und diese drei Punkte wollen wir uns genauer anschauen, um daraus zu lernen, was wir ganz praktisch mit Jesus in unserem Leben anfangen können.
Hebr10,
Hebräer 10,22 NGÜ NT+PS
Deshalb wollen wir mit ungeteilter Hingabe und voller Vertrauen und Zuversicht vor Gott treten. Wir sind ja in unserem Innersten mit dem Blut Jesu besprengt und dadurch von unserem schuldbeladenen Gewissen befreit; wir sind – bildlich gesprochen – am ganzen Körper mit reinem Wasser gewaschen.
Die erste Aufforderung ist: Lasst uns voller Vertrauen zu Gott kommen!
Was heißt das?
Das heißt, dass wir beten sollen. Lasst uns voller Vertrauen beten.
Und so, wie er beten hier beschreibt, ist beten etwas sehr persönliches.
Wir kommen direkt zu Gott.
Was vorher unmöglich war, das sollen wir jetzt unbedingt machen.
Und nicht mit einer Einstellung der Angst, sondern mit einer Einstellung, die volles Vertrauen ausdrückt.
Und der Text greift hier alle Gründe auf, die er zuvor schon genannt hat:
Jesus ist für uns gestorben.
Wenn wir glauben, dann sind wir frei vor Gott.
Unser Gewissen ist frei - nicht weil wir auf einmal besser geworden sind, sondern weil Jesus alles Schuld bezahlt hat.
Wir stehen vor Gott mit einem gedeckten Konto.
Und das Konto ist unabhängig von deinen Gefühlen gedeckt.
Wir sind hier einige Leute im Raum.
Wir sind alle in verschiedenen Situationen.
Doch diese Aufforderung trifft auf uns alle zu.
Und ich muss mir das immer wieder in Erinnerung rufen:
Ich darf vertrauensvoll zu Gott kommen.
Es gibt nichts mehr, was mich von Gott trennt.
Doch gerade meine Lebensumstände scheinen dagegen zu sprechen.
Doch Gott hat es so eingerichtet, dass weder mein Verhalten, noch meine Probleme oder Umstände ein Hindernis zu seinem Thron sind.
Wir erinnern uns, Jesus hat den Vorhang zerissen.
Und wenn wir den Vers 22 anschauen hat keiner der Gründe mit unserem Handeln zu tun.
Unser Herz ist gereinigt, unser böses Gewissen wurde genommen, wir sind sauber geschwaschen.
Und nichts davon haben wir gemacht.
Stattdessen hat Jesus das getan.
Und bei ihm gibt es keinen Tag an dem er das mal mehr oder weniger gemacht hat.
Du hast seit einem Monat nicht mehr in der Bibel gelesen oder gebetet?
Egal, Jesus hat dein Gewissen gereinigt.
Du fällst immer wieder in die selbe Sünde?
Egal, Jesus hat dein Herz gereinigt.
Du hast mit Zweifeln zu kämpfen?
Egal, das ändert nichts an den Tatsachen, die im Himmel gelten.
Ich muss mich korrigieren.
Das hört sich nach einer leichten Umsetzung in der Theorie an.
Es gibt eine Bedingung.
Aber in der Praxis ist das sehr schwierig.
Wir müssen glauben.
Ja, aber das ändert nichts an der Beziehung zu dir und Jesus.
Ich muss mich korrigieren.
Das bedeutet, dass du wirklich darauf vertraust, dass du rein vor Gott bist.
Ich habe immer wieder den selben Denkfehler in meiner Beziehung zu Gott.
Ich habe gesagt
Ich denke immer wieder Gott würde zu mir sagen:
“Ja John, ich habe dir vergeben, aber fühl dich bitte schlecht, wenn du mal wieder betest.”
Doch dieser Text will uns dazu ermutigen, gerade dieses Denken aufzugeben.
Vertrau nicht darauf, dass du gut genug bist, sondern, dass Jesus alles dafür getan hat, dass du einfach zu Gott kommen kannst.

Punkt 2 - Lasst uns an Gottes Versprechen festhalten

Deswegen auch die zweite Aufforderung.
Hebräer 10,23 NGÜ NT+PS
Ferner wollen wir unbeirrbar an der Hoffnung festhalten, zu der wir uns bekennen; denn Gott ist treu und hält, was er zugesagt hat.
Lasst uns das Versprechen der Hoffnung festhalten, das sich nicht verändert.
Im Alltag kommt schnell der Zweifel an der Treue Gottes auf.
So geht es mir zumindest.
Ich habe manchmal das Gefühl, dass mein Leben so ein Einerlei ist, dass es doch gar keinen Unterschied macht.
Wo ist Gott da?
Ist Gott in meinem Leben, in meinem Alltag präsent - also da, wo es darauf ankommt?
Genau diesen Zweifel erkennt der Autor hier und antwortet darauf.
Wenn du nicht weißt, ob es sich lohnt, an Jesus festzuhalten, dann vertrau auf Gottes Versprechen.
Vertrau darauf, dass Gott treu ist.
Er verspricht, dass er sein Wort hält, dein Autrag ist es, sich darauf zu verlassen.
Wenn du jetzt auf eine ganz konkrete Anwendung gewartet hast, dann habe ich eine für dich:
Fang an die Bibel zu lesen und achte darauf, was Gott verspricht.
Und dann fang an, Gott an seine Verheißungen zu erinnern.
Spurgeon hat mal den schlauen Satz gesagt: Gott liebt es, wenn seine Kinder ihm vorhalten, was er ihnen versprochen hat.
Vor allem aber darfst du daran festhalten, dass deine Rettung wahr ist.
Genau das ist doch am Kreuz passiert:
Weil wir untreu waren, ist Gott weit über seine Pflicht hinaus gegangen.
Gott gibt seinen Sohn nicht, um uns im Ungewissen zu lassen.
Du sollst dir sicher sein, dass du gerettet bist und dass du dich in jedem Bereich auf Gottes Verheißungen verlassen kannst.

Punkt 4 - Lasst uns aufeinander achtgeben

Die letzte Aufforderung mag ein bisschen überraschen.
Bisher wurden wir nur dazu aufgefordert, an Jesus zu glauben, ihm zu vertrauen.
Jetzt werden wir zum Handeln aufgefordert.
Hebräer 10,24–25 NGÜ NT+PS
Und weil wir auch füreinander verantwortlich sind, wollen wir uns gegenseitig dazu anspornen, einander Liebe zu erweisen und Gutes zu tun. Deshalb ist es wichtig, dass wir unseren Zusammenkünften nicht fernbleiben, wie einige sich das angewöhnt haben, sondern dass wir einander ermutigen, und das umso mehr, als – wie ihr selbst feststellen könnt – der Tag näher rückt, an dem der Herr wiederkommt.
Lasst uns aufeinander achtgeben.
Passt auf einander auf.
Wie sollen wir das machen?
Es gibt zwei Dinge, die wir tun können:
Wir können einander zur Liebe anspornen und zu guten Werken.
Und das ist etwas, was ich nur sehr bedingt machen kann.
Diese Motivation geschieht im alltäglichen Leben.
Wie kann das geschehen?
Wie kann man zur Liebe motivieren?
Ich habe mir länger darüber Gedanken gemacht, bis mir aufgefallen ist, dass der Text das gar nicht sagt.
Und dann ist mir aufgefallen, dass der Text das irgendwie doch sagt.
Der Text fordert uns auf, unter Christen zu sein.
Seid bei den Treffen eurer Gemeinde.
Und der Autor erkennt die Gefahr, weil einige nicht zu den Gottesdiensten gekommen sind.
Darin besteht eine Gefahr für die Beziehung zu Gott.
Denn ganz anscheindend geht der Autor davon aus, dass man ermutigt wird, wenn man im Gottesdienst ist.
Die Christen hier waren in einer sehr schwierigen Situation.
Es bestand die Gefahr, dass sie aufgeben würden.
Deswegen ruft der Text sie auf: seid unter Christen.
Das verändert euch.
Gott wirkt in der Gemeinde.
Unsere Aufgabe ist es also unter Christen zu sein und einander zu ermutigen.
Der letzte Satz ist dabei interessant:
Macht das noch mehr, da ihr seht, dass Jesus bald kommt.
Und das ist keine Drohung.
Das soll die ultimative Ermutigung sein:
Bleibt dran: denn Jesus kommt wieder.
Der Jesus, der für unsere Schuld bezahlt hat, der den Vorhang für uns zerrissen hat, der sich jetzt für mich und dich einsetzt, der kommt wieder.
Hier ist die erste Verheißung, die du dir aufschreiben kannst:
Jesus wird wieder kommen.
Dein Glaube, deine Hoffnung, die du in Jesus setzt, die wird sich auszahlen.
Fassen wir zusammen:
Ich habe am Anfang von den Beatles gesprochen.
Die Beatles - die Traummänner jedes Mädchens in diesem Stadion - die waren unerreichbar.
Was hätte jede einzelne für das Goldene Ticket gemacht, auch nur eine Stunde mit ihnen zu reden.
Und keiner hat es bekommen.
Ein unfaierer Vergleich - zugegeben.
Was ich damit aber sagen will ist, dass Gott einmal genauso unerreichbar für uns war.
Wir hätten höchstens von weitem auf den Vorhang schauen können, der im Tempel hing.
Aber der hätte uns nur noch mehr daran erinnert.
Doch Jesus hat den Vorhang zerrissen.
Er bietet jedem das goldene Ticket an.
Jesus hat alles möglich gemacht, damit nicht mehr unsere Schuld, sondern seine Gnade dafür sorgt, dass wir zu Gott kommen können.
Es gibt keinen Grund mehr, heute nicht zu ihm zu kommen.
Egal, wie sich unser Leben verändert, wie wir uns verändern, Jesus ist da und bleibt uns treu.
Deswegen die drei Aufforderungen an uns:
Lasst uns heute voller Vertrauen zu Jesus kommen
Lasst uns die Versprechen, die Gott uns macht, festhalten
Lasst uns aufeinander achtgeben und einander ermutigen
Denn Jesus wird wieder kommen!
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