Bauernweisheiten

I love my church!  •  Sermon  •  Submitted
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Bauernweisheiten
1.Kor. 3,4-9
Serie: I love my church! Gemeinde ist Gottes Ackerfeld
I. Gott beauftragt zum Dienst auf seinem Feld 2
II. Gott schenkt Frucht aus dem Dienst 3
III. Gott belohnt den Dienst 4
IV. Gott will mit uns zusammen erfolgreich sein 4
Als mich Adrian anfragte, ob ich bereit wäre, eine Predigt in eurer Serie „I love my church!“ zu übernehmen, musste ich nicht lange überlegen. Wenn meine Aufzeichnungen stimmen, dann war ich das letzte Mal für eine Predigt vor 11 Jahren hier. Zudem ist das Thema mein Herzschlag. Das kam ja auch in der Predigt zum Ausdruck, die ich damals bei euch gehalten habe: Gemeinde im Vorwärtsgang.
Die heutige Predigt ist überschrieben mit:
Bauernweisheiten
Seit über 30 Jahren investiere ich mich in die Gründung und Aufbau von Gemeinden. Zuerst als normales Gemeindeglied. Dann als Theologiestudent. Dann als Missionar und Gemeindegründer. Dann als Hauptpastor mit mehreren Angestellten. Dann als Missionsleiter und nun bin ich in der Leitung der FEG Schweiz für den Bereich Gemeindegründung und Mission verantwortlich. Zudem unterrichte ich Gemeindegründung und Gemeindebau am Seminar für biblische Theologe Beatenberg. Somit dreht sich alles um Gemeinde in meinem Leben. Ihr könnt unseren heutigen Predigttext aus 1.Kor. 3,4-9 gerne in eurer Bibel aufschlagen. Wir werden diesen Versen entlanggehen und Gottes Wort zu uns sprechen lassen. In diesem Text lesen wir unter anderem:
Ihr seid Gottes Ackerfeld. (1.Kor. 3,9 NGÜ)
Was ist das für eine Sichtweise auf die Gemeinde? Die Gemeinde ist Gottes Garten! Sie ist sein Feld, auf dem eine Ernte heranwächst. Da kann man doch nur sagen: I love my church! Zudem werden wir mit diesem Bild in die Landwirtschaft eingetaucht und deswegen mit Bauernweisheiten konfrontiert.
Heute bin ich unter anderem für rund 150 Mitarbeitende in der Mission und Gemeindegründung in 15 Ländern mitverantwortlich. Das heißt, ich habe viel mit Leitern zu tun und werde immer wieder zu Gemeindeberatungen angefragt.
Und ganz ehrlich: Da bleibt mir manchmal das „I love my church!“ auch im Halse stecken. In manchen Gemeinden gibt es auch viel Not. Da hat eine Gemeinde z.B. zwei Pastoren angestellt. Jeder von ihnen hat so seinen Fanclub. Es kommt zu Spannungen in der Gemeinde und die Lager werden immer klarer sichtbar. Da hört man plötzlich Sätze in der Gemeinde wie: „Auf welcher Seite stehst du eigentlich?“ „Bist du für uns oder gegen uns?“ Ein Freund-Feind-Denken breitet sich aus. Die Konflikte verstärken sich und die Gemeinde landet in einer Abwärtsspirale, die sogar in einer Gemeindespaltung enden kann.
Diesen ganzen Prozess musste ich schon einige Male in Gemeinden mitanschauen und stand ohnmächtig daneben. Das war sehr schmerzhaft. Genau in dieser Situation sah sich auch Paulus. Er merkte, dass die Gemeinde in Korinth auf dem Weg in diese beschriebene Abwärtsspirale ist. Deswegen versuchte er einzugreifen und schrieb ihnen einen Brief. So lesen wir:
Der eine sagt: »Ich bin Anhänger von Paulus!«, der andere: »Ich von Apollos!« So reden Menschen, die Gott nicht kennen![1] Was[2] ist denn schon Apollos? Und was ist Paulus?[3] (1.Kor. 3,4-5a NGÜ/NeÜ)
Wie schnell werden wir Teil eines christlichen Fanclubs? Die einen sind von diesem Autor begeistert, andere von diesem Referenten, andere von diesem Lehrer oder Propheten und andere von dieser Gemeindeform und so weiter. Es kommt zu Gruppenbildungen und Clans in Gemeinden. Einige Leiter werden hochgejubelt und andere schlechtgemacht. Paulus sagt: so verhalten sich Menschen, die Jesus noch nicht wirklich kennen.
Deswegen führt uns er uns mit dem Text in die göttlichen Bauernweisheiten. Schauen wir dazu in unseren Text:
Wer ist denn Apollos und wer ist Paulus, dass ihr euch unseretwegen streitet? Wir sind doch nur Diener. Durch uns hat Gott euch zum Glauben geführt; jeder von uns tat die Arbeit, die der Herr ihm auftrug. (1.Kor. 3,5 NLB)

I. Gott beauftragt zum Dienst auf seinem Feld

Auf Gottes Ackerfeld, d.h. in der Gemeinde, arbeiten keine Herren, Stars und Idole. Alle christlichen Leiter sind letztlich, zumindest aus der Sicht des Eigentümers, nur Diener (Diakonos). So sahen sich auch Paulus und Apollos ganz einfach nur als Diener Gottes. Beide hatten das Evangelium mit Menschen geteilt und so Menschen zum Glauben an Jesus Christus geführt. Ihr Ziel war, den Auftrag Jesu „macht Menschen zu meinen Jüngern“[4] umzusetzen.
Klar entstehen gewisse Bedingungen an den Menschen, der uns zum Glauben führt. Ich habe bis heute zu vielen Menschen eine tiefe Beziehung, weil ich ihre geistliche Hebamme sein durfte. Doch das darf nie dazu führen, dass wir dann einen solchen Menschen über andere Menschen stellen. Diese beiden Missionare waren sich bewusst: Letztlich sind wir einfache Werkzeuge in Gottes Hand. Gott hat euch zum Glauben geführt – durch uns.
Merken wir, wie wichtig es Paulus ist, dass Gott der absolute Mittelpunkt in der Gemeinde ist? Er weist mit aller Kraft auf diesen Mittelpunkt hin: Gott hat durch uns gewirkt; Gott hat uns beauftragt; Gott hat uns die nötigen Gaben gegeben. Wir haben nur unsern Auftrag ausgeführt, mehr nicht. Wenn wir beginnen Diener Gottes hochzujubeln und ins Zentrum zu stellen, dann nehmen wir Gott die Ehre weg, die ihm gebührt.
So wird Paulus nun mit einfachen Worten konkreter:
Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Wachstum geschenkt. (1.Kor. 3,6 NGÜ)
Paulus spricht zwar erst am Schluss von unserem Text davon, dass die Gemeinde Gottes Ackerfeld ist. Doch dieses Bild steht ihm hier schon klar vor Augen. Paulus hatte die Gemeinde in Korinth gegründet. Und damit hat er diese Gemeinde gepflanzt. Im englischsprachigen Raum spricht man bei Gemeindegründung bis heute von church planting.
Paulus hat sich also als Diener Gottes in der Gemeindegründung gebrauchen lassen. Wir lesen von dieser konkreten Situation in Apg. 18,1-18. Er hat in Korinth das Evangelium von Jesus Christus verkündigt und Menschen kamen zum Glauben an Jesus. Ihnen hat er gezeigt, dass Nachfolge Jesu immer in Gemeinschaft geschieht und so entstand eine Gemeinde mit Jesus Nachfolgern, die sich gegenseitig unterstützten, um geistlich zu wachsen.
Apollos kam später dazu und hat ebenso das Evangelium verkündigt und Menschen zu Jesus geführt.[5] Paulus definiert aber den Dienst des Apollos mit dem Bild des Bewässern der Pflanzen. Er hat sich wohl auch in den Hirtendienst und die Entwicklung der Gemeinde investiert.
Und genau dies ist der Auftrag an uns. Wir sollen uns dafür investieren, dass Menschen Jesus kennen lernen und dann zu seinen hingegebenen Nachfolgern werden. In diesem Sinn geht es um Gemeindegründung und Gemeindeentwicklung.
Oder, um in unserem Bild von heute Morgen zu bleiben: Auf Gottes Ackerfeld das Wort Gottes zu säen und die Saat so zu pflegen, dass sie sich gut entwickeln kann.[6] Da könnte man meinen, wir hätten einen ganz wichtigen Einfluss auf den Erfolg, sprich auf die Ernte. Ein Bauer oder Gärtner macht doch einen wirklich wichtigen Job. Doch Paulus weist wieder mit aller Kraft auf das alles Wichtigste hin: Gott macht das Entscheidende! Gott schenkt das Wachstum!
Da muss ich an einen Arzt denken. Er erklärte, was in den Möglichkeiten eines Chirurgen liegt. Dann meinte er: Wissen Sie, auf das wirkliche Wichtige haben wir keinen Einfluss und können es auch nicht machen – dass nämlich alles wieder zusammenwächst und auch wirklich heilt. Da passieren so viele Wunder, die mit dem Können des Chirurgen nichts zu tun haben. Nun, ich kann das nicht wirklich beurteilen, aber ich habe seine Ausführungen nie mehr vergessen.
Der Erfolg in der Mission ist nicht den Fähigkeiten des Missionars zu verdanken, sondern Gottes Wirken. Der Erfolg eines christlichen Leiters ist nicht seinen außergewöhnlichen Begabungen zu verdanken, sondern Gottes Wirken. Das Wachstum einer Gemeinde ist nicht der guten Leiterschaft der Gemeinde zu verdanken, sondern Gott, der dieses Wachstum gewirkt hat.
Das durfte ich in unserer eigenen Arbeit der Gemeindegründung und Aufbau deutlich erleben. Wir haben ganz viel vom Wirken Gottes erlebt, das wir nicht erklären können. Nur so konnte aus einer Gruppe von 8 Personen in 25 Jahren eine Gemeinde mit über 250 Personen wachsen. Gott hat das Wachstum geschenkt!
Drehen wir das Bild mal um. Ich kann noch so viel Pflanzen, begießen und pflegen – das kann trotz allem kein Wachstum bewirken. Es hängt nämlich viel vom Zustand des Bodes und vom richtigen Wetter ab, ob da auch was wächst, dass man dann ernten kann. Frucht ist immer das Resultat von Gottes Wirken! Damit sind wir bei der zweiten Bauernweisheit angelangt:

II. Gott schenkt Frucht aus dem Dienst auf seinem Feld

Um das zu unterstreichen schreibt der Apostel weiter:
Auf wen kommt es denn nun an? Doch nicht auf den, der pflanzt, oder auf den, der begießt, sondern auf den, der das Wachstum schenkt, auf Gott. (1.Kor. 3,7 NGÜ)
Eine Pflanze einsetzen und ihr ein bisschen Wasser geben, kann doch jeder. So scheint Paulus zu denken. Was wir gemacht haben, ist nicht besonders. Der alles entscheidende Faktor ist Gott.
Das ist doch wie ein Schwertstich in unser Geltungsbedürfnis. Wir wollen doch jemand sein. Wir wollen Bedeutung haben. Wir wollen angesehen sein und die nötige Anerkennung bekommen. Wie kann der große Apostel Paulus sich so unbedeutend machen und seinen Dienst so klein? Und damit den Dienst von allen Leitern in Gemeinden?
Weil er seine Bedeutung und seinen Wert darin sieht, ein Diener des allmächtigen Gottes zu sein. Gott ist der wahre Jemand und zu ihm zu gehören und sein Werkzeug zu sein, macht uns enorm wertvoll und gibt uns eine ewige Bedeutung. Je größer Gott in unserem Leben ist, desto weniger sind wir davon abhängig, wie Menschen auf uns reagieren.
Stellt euch mal vor, eine Gemeindeleitung bekommt ein solches Bewerbungsschreiben für die Stelle als Pastor. Sie lesen in der Gemeindeleitungssitzung folgende Zeilen im Schreiben:
"Ich kann mit Überzeugungskraft predigen und wage es auch, unangenehme Themen auf den Punkt zu bringen. Ich habe ein paar Bücher geschrieben, die in christlichen Kreisen sehr bekannt sind. Auch bin ich gerne bereit, trotz einer 100%-Anstellung einem Nebenerwerb in meinem alten Beruf nachzugehen, um die Gemeindefinanzen nicht allzu stark zu belasten.
Um ehrlich zu sein, gibt es auch einige Punkte in meinem Lebenslauf, die von gewissen Leuten als nicht ideal angesehen werden: Ich bin noch nie länger als drei Jahre ununterbrochen in einer Gemeinde geblieben. Einige dieser Gemeinden musste ich verlassen, weil es Uneinigkeiten gegeben hat. Auch bin ich schon drei bis viermal kurz in U-Haft gesessen wegen "Ungereimtheiten". Meine Gesundheit würde ich entsprechend meinem Alter nicht mehr als die allerbeste bezeichnen. Die Gemeinden, in denen ich diente, waren im Allgemeinen klein, obwohl sie in großen Städten waren. Verwaltungsarbeit ist nicht meine Stärke. Ich bin als einer bekannt, der mitunter vergisst, wen er getauft hat. Mit den Vorstehern anderer religiöser Gemeinschaften am Ort verstehe ich mich meistens nicht sonderlich...“.
In der Gemeindeleitung löste dies eine heftige Diskussion aus. Konnte irgendeine Gemeinde so einen Leiter anstellen. Die Frage kam auf, wer der Absender dieser Bewerbung sei. Der Vorsteher der Gemeinde meinte trocken: „Der Apostel Paulus“.
Tatsache ist, dass Gott durch einen solchen Gemeindegründer mindestens 13 Gemeinde ins Leben rief und ein riesiges Gebiet mit dem Evangelium erreichte, damit eine Ernte heranwachsen konnte.
Und ein weiterer Gedanke, kann uns noch mehr Boden unter den Füssen geben:

III. Gott belohnt den Dienst auf seinem Feld

Hören wir wieder auf Gottes Wort:
Und was ist mit dem, der pflanzt, und mit dem, der begießt? Ihre Aufgaben, so unterschiedlich sie sind, dienen demselben Ziel, und beide werden von Gott ihren Lohn bekommen – den Lohn, der ihrem persönlichen Einsatz entspricht. (1.Kor. 3,8 NGÜ)
Paulus macht der Gemeinde klar, dass sie als Missionare beide auf das gleiche Ziel hingearbeitet haben: dass es zu einer Ernte kommen kann. Dabei nahmen sie unterschiedliche Aufgaben wahr. Sie waren also nie Konkurrenten.
Dann spricht Paulus einen ganz interessanten Aspekt an: Der Dienst für Gott lohnt sich immer! Im wahrsten Sinn des Wortes. Wer sich auf Gottes Ackerfeld einsetzt wird nicht zu kurz kommen. Gott lässt sich nicht lumpen. Er ist großzügig und wird uns für unseren Dienst entlohnen.
Aber richtig interessant wird es, wenn wir uns fragen, nach welchem Maßstab wird von Gott entlohnt werden. Bekommen die Erfolgreichen mehr als die Versager – natürlich nach menschlicher Beurteilung? Nein! Der Lohn wird nicht am Erfolg gemessen, sondern am Dranbleiben an der Arbeit, an dem persönlichen Einsatz.
Das Wort, das hier mit persönlichem Einsatz übersetzt ist, bedeutet wörtlich: dem Standhalten bei allen Schlägen. Es meint das Dranbleiben, auch wenn die Arbeit anstrengend, beschwerlich, schweißtreibend und ermüdend ist. Der Lohn wird also am Einsatz gemessen und nicht am Erfolg. Das finde ich hochinteressant. Warum? Weil der Erfolg, sprich das Wachstum oder die Frucht, immer Gottes Werk ist.
Aber offensichtlich ist unser Dienst und Einsatz in den Augen Gottes enorm wertvoll, auch wenn wir selbst kein Leben und Wachstum hervorbringen können.
Theodor Roosevelt[7], amerikanischer Präsident vor gut 100 Jahren, war in Afrika auf einer Safari und bestieg nun das Schiff, das ihn nach Amerika zurückbringen sollte. Viele Menschen hatten sich versammelt, um ihn zu verabschieden. Ein roter Teppich war ausgerollt, eine Musikkapelle spielte und er bekam die beste Kabine des Schiffes. Während der ganzen Überfahrt stand er im Mittelpunkt des Interesses.
Gleichzeitig war ein anderer Mann an Bord, ein alter Missionar, der sein Leben für Gott in Afrika eingesetzt hatte. Seine Frau war dort gestorben, auch die Kinder lebten nicht mehr. Mutterseelenallein kam er zurück nach Amerika. Als das Schiff San Francisco erreichte, wurde der Präsident natürlich in Ehren empfangen. Die Menschen jubelten ihm zu. Aber niemand begrüßte den alten Missionar. Unbeachtet verließ er das Schiff und ging an den vielen Menschen vorbei. Er mietete sich in einem kleinen Hotel ein, kniete an seinem Bett nieder und betete: »Herr, ich möchte mich nicht beklagen. Aber ich habe mein Leben für dich in Afrika geopfert und es interessiert niemanden. Ich kann es einfach nicht verstehen.« Da hatte er plötzlich das Gefühl, als ob ihm der Herr die Hand auf die Schulter legte und sagte: »Mein Kind, du bist auch noch nicht zu Hause angekommen! Da erwartet dich ein würdiger Empfang!«
Und dies führt uns zur letzten Bauernweisheit:

IV. Gott will mit uns zusammen erfolgreich sein

Schauen wir in den letzten Vers hinein:
Wir sind also Gottes Mitarbeiter – ihr seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau. (1.Kor. 3,9 NeÜ)
Halten wir zuerst das Wichtigste fest: es geht um Gott! Gottes Mitarbeiter, Gottes Ackerfeld, Gottes Bau. Wenn Gott in einer Gemeinde klein wird, werden die Probleme groß! Die Gemeinde ist Gottes Bepflanzung und kein Mensch hat darauf einen Anspruch. Deswegen liebe ich die Gemeinde so. Sie ist Gottes Grund und Boden und damit unendlich wertvoll.
Gott könnte ja seine Gemeinde ohne uns bauen und wahrscheinlich wäre dies für ihn auch einiges leichter. Aber aus unerfindlichen Gründen will er etwas mit uns zusammen erreichen. Deswegen nennt er uns seine Mitarbeiter. Dabei sind wir garantiert nicht gleichberechtigte und unentbehrliche Partner, aber er will offensichtlich mit uns zusammenarbeiten. Wobei das heißt: Von ihm kommt die Beauftragung, von ihm kommt die Platzanweisung, von ihm kommt die Gabe, von ihm kommt die Frucht und von ihm kommt der Lohn.
Und trotzdem: Wenn wir unseren Platz als Mitarbeiter Gottes nicht einnehmen und ausfüllen, wächst wohl das Unkraut mehr, als die wertvollen Früchte. Das Wort Mitarbeiter richtet sich wohl klar gegen die „Alleinwirksamkeit Gottes“. Er will mit Mitarbeitern zusammenarbeiten und wenn er sie nicht findet kann keine Ernte einfahren werden.
Hier kommt das Geheimnis von Gottes Wirken durch uns zum Tragen. Nach einer Predigt kam ein Gemeindeglied zum Pastor und meinte: „Herzlichen Dank für diese sehr gute Predigt!“ Der Pastor war leicht verlegen und meinte: „Nun ja, das war nicht ich, sondern der Herr.“ Die weise Frau entgegnete: „Nun, also so gut war sie dann doch nicht.“ Es geht eben um ein Wirken Gottes mit und durch uns.
Ganz zum Schluss gebraucht Paulus ein weiteres Bild: Die Gemeinde ist Gottes Bauwerk, sein Tempel und um diese Wahrheit geht es dann bei den nächsten Versen. V. 9 ist also ein Übergangsvers und ich mache Mut, sich auf mit diesen Versen näher auseinanderzusetzen. So wirst du auch noch einige Bauweisheiten entdecken.
Welche Art von Ackerfeld Gottes ist die FEG Wil? Damit hängt wohl die Frage zusammen: Welche Art von Ackerfeld bin ich? Können darauf gute Früchte wachsen? Und für alle, die sich leitend in die Gemeinde investieren ist die Frage: Sehe ich mich als Diener Gottes oder bilde ich mir auf meinen Einsatz etwas ein? Oder schaue ich bewundernd auf den Gott, der Wachstum schenken kann? Die Gemeinde ist Gottes Garten und wir sind im besten Fall damit beschäftigt, zu pflanzen und zu begießen. Aber Gott ist es, der Wachstum schenkt!
Vision Europa
18.08.2017
ã by Jürg Wüthrich
© Diese Predigt ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Copyright-Inhabers unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
[1] NGÜ
[2] Im Griechischen ist das sächliche Fragewort eindringlicher als das „wer“. Deswegen bevorzuge ich die Übersetzung „was“.
[3] NeÜ
[4] Mt. 28,18-20
[5] Davon lesen wir in Apg. 18,27
[6] Vgl. dazu Mt. 13,1-43 – dort ist die Welt das Ackerfeld.
[7] Theodore Roosevelt, Jr. (* 27. Oktober 1858 in New York City, New York; † 6. Januar 1919 in Oyster Bay, New York) war ein US-amerikanischer Politiker, der von 1901 bis 1909 als 26. Präsident der Vereinigten Staaten amtierte.
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