Hätte ich Glauben, wie ein Senfkorn, würde ich ...

Glaube und Vertrauen  •  Sermon  •  Submitted
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Warum kann ich die Verheißungen meines Lebens mit Jesus nicht in Anspruch nehmen?

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Lukas 17,6 LU
Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Reiß dich aus und verpflanze dich ins Meer!, und er würde euch gehorsam sein.
Ihr lieben,
Ihr lieben,
Habe ich Glauben wie ein Senfkorn? Ich muss heute Morgen einen Offenbarungseid leisten: Die letzten Sonntage waren für mich echt herausfordernd. Habt ihr gemerkt, dass es seit Rainer Krögers Missionsvortrag immer nur um das eine gleiche Thema ging? Lebe deinen Glauben!
Rainer legte uns das Pauluswort an Herz: “Ich schäme mich des Evangeliums nicht!”
Beate predigte über Abraham, der uns als Vater des Glaubens bekannt ist. Selbst auf dem eignen Weg nach Ägypten erlebte er Gottes Durchhilfe.
Bei der Eröffnung der Legostadt hörten wir von einem Fischer, der auf den Rat eines Häuslebauers hörte und dann alles verlässt.
Wisst ihr, wie es mir oft geht?

Ich schäme mich des Evangeliums!

Ja, ganz ehrlich und ganz platt ausgedrückt! Jetzt, heute morgen natürlich nicht! Da ist das Reden über Jesus ja so etwas wie Beruf! Im Kindergarten bei der biblischen Geschichte und beim Singen, da auch nicht! Wieder Beruf! Als Hauskreisleiter, in der Tankstelle am Mittwoch, da auch nicht. Aber wisst ihr, wo es schon losgeht? Beim Männerstammtisch im neuen Strauß. Ich wollte dort über so Sachen reden, wie: Wie habe ich Gott in letzter Zeit erlebt? Was brauche ich als Mann von meiner Gemeinde? Was heißt es, von Jesus gerufen zu sein? Aber dann ist mein Mund wie zugeklebt! Dann habe ich Schiß, meine Komfortzone zu verlassen und verstecke mich dahinter, dass es ja auch ein gutes Gespäch war, was wir geführt haben über … ja, über was eigentlich? Urlaubspläne, verrückte Erlebnisse, Dorfpolitik, Dorfentwicklung,
Ich schäme mich des Evangeliums. Ich hab Angst davor, Farbe zu bekennen. Meine Fechtfreunde wissen, dass ich donnerstags nicht kann, weil ich Posaune spiele. Aber sie wissen nicht, dass ich in einem Posaunenchor spiele, in dem wir im Gottesdienst Choräle begleiten, Menschen dabei helfen wollen, für Gott zu singen!
Sie wissen, dass ich Gitarre spiele! Ja, dass ich auch Gitarre unterrichte! Aber sie wissen nicht, dass ich damit Kindern und Jugendlichen eine Möglichkeit geben möchte, dass sie in Jungscharen, Teen- oder Jugendkreisen das gemeinsame Singen begleiten können.
Sie wissen nicht, dass ich angefangen habe zu fechten, weil ich dort tausend und eine Analogie finde, wie ich mein Leben mit Jesus und den täglichen Kampf gegen Versuchungen und Angriffe Satans bestehen kann.
Warum kann ich an der Kasse beim Verabschieden kein gesegnetes Wochenenden wünschen, sondern nur ein schönes?
Ich schäme mich des Evangeliums. Ich schäme mich, einen Lebensstil an den Tag zu legen, der von meinem Glauben durchpulst wird. Ich habe Angst, meine Sicherheit aufzugeben und verstecke mich hinter meiner Feigheit.
Beate hat in der letzten Tankstelle am Mittwoch das Thema “Das Scherflein der Witwe” mit uns bearbeitet. Und sie hat uns die Aufgabe gegeben, mal auf eine Münze aus Papier aufzuschreiben, woran wir uns festklammern, statt ganz auf Gott zu vertrauen. Bei mir war es diese Sicherheit.
Und sie fragte dann, was denn die Kehrseite dieser Medaille ist. Und gerade das dürfen wir auch Jesus anvertrauen! Bei mir ist es die Feigheit. Und die will ich Jesus anvertrauen.
Ganz im Sinne der Jahreslosung: “Ich glaube! Hilf meinem Unglauben!”

Abraham

taucht in Predigten und Bibelarbeiten ja immer , auch im Neuen Testament, als Vater des Glaubens auf. Und es ist gewaltig und bewegend, was er mit Gott erlebt hat! Obwohl er wandernder Nomade ist, wächst sein Reichtum. Obwohl er uralt ist, bekommt er zwei Söhne. Obwohl er keine Ahnung hat, wie es ausgehen soll, geht er los, um seinen Sohn Isaak zu opfern. Obwohl er nur 400 Männer hat, greift er ein gewaltiges Heer von 5 Königen an. Aber in Abrahams Leben stecken auch jede Menge Hintertürchen und Zweifel. Aus Angst lässt er bei Sarah im Vordergrund stehen, dass sie seine Schwester ist, und zweimal muss er sie deshalb an einen König abgeben, in Ägypten und bei den Philistern. Weil er zwischendurch denkt, er müsse die Dinge selbst in die Hand nehmen, nimmt er Hagar als Nebenfrau und sie wird schwanger und bringt Ismael auf die Welt, der auch insoweit am Segen Abrahams teil hat, dass auch er zu einem großen Volk wird.
Aber trotz all dieser Schwächen, Zweifel und Irrwegen nennt Gott selbst Abraham einen Vater des Glaubens.
Wisst ihr, dass mir das Hoffnung macht? Selbst wenn ich am Zweifeln bin, selbst wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich im Gehorsam gegenüber Gott lebe, selbst, wenn ich meine Schwächen, mein Versagen, meine Feigheit vor Augen habe, mein Papa im Himmel hält das aus. Und das alles trennt mich auch nicht für immer von ihm. Das macht mich für ihn auch nicht unbrauchbar. Das ändert nichts an der Stellung, die ich durch Jesus bei ihm habe. Dies alles ändert nichts an dem uneingeschränkten Ja, das Papa zu mir hat.
Vielleicht hatte Abraham an der einen oder anderen Stelle auch dieses Gefühl von Unzulänglichkeit, dass ich auch nur allzu gut kenne. Vielleicht hat er in seinem Zelt auch manchmal geseufzt: Gott, ich glaube doch, hilf meinem Unglauben.
Wenn ich Glauben hätte, wie ein Senfkorn, dann würde ich mich daran festhalten, wie Abraham, und sehen, was Gott daraus macht.
Und schließlich ist mir in diesem Zusammenhang eben auch noch dieser

Petrus

eingefallen. Dieser Fischer, der einem Zimmermann vertraut, dass der Ahnung vom Fischen hat. Es ist schon der Wahnsinn, was Petrus an diesem Tag aus dem Wasser gezogen hat. Und noch krasser finde ich, dass er dann mit Jesus losgezogen ist. Wenn ich an Petrus Stelle gewesen wäre, ich denke, ich hätte die Gunst der Stunde ausgenutzt, und so viele Fischbrötchen, Steckerlfische, Fisch Aioli, Fischsalat, Fisch gebacken, Fisch gegrillt, Räucherfische verkauft, wie möglich. Petrus geht “Menschen fischen!”
Petrus macht noch andere verrückte Dinge: Petrus probiert, wie man auf Wasser läuft. Er säuft dabei zwar beinahe ab, aber er probiert es aus. Und das nur, weil Jesus zu ihm sagt: Komm!
Petrus verteilt fünf Brote und zwei Fische an 5000 Männer, plus Frauen plus Kinder, weil Jesus sagt: Das ist genug. Und er sammelt mit seinen Jüngerkollegen zwölf Körbe voll Brocken ein.
Petrus hätte gerne für Jesus, Mose und Elia eine Hütte gebaut, als er Jesus so gesehen hat, wie der Himmel ihn sieht.
Petrus bekommt in fast einem Atemzug von Jesus das höchste Lob, weil er erkennt, wer Jesus ist, und wird als Satan angeschnauzt, weil er verhindern möchte, dass Jesus am Kreuz sterben wird.
Petrus haut mit dem Schwert drein, als sein Freund und Meister gefangen genommen wird, und Petrus verleugnet dreimal, Jesus zu kennen.
Petrus geht nach Ostern wieder fischen und Petrus ist der erste, der beim Auferstandenen am Ufer sein möchte.
Und Petrus stellt sich dem Heiligen Geist mit Haut und Haar zu Verfügung und darf erleben, dass 3000 Menschen Jesus als ihren Herrn und Meister annehmen.
Petrus glaubt, dass er träumt, als er von einem Engel aus dem Gefängnis befreit wird und blickt es erst, als er einige Straßen weit durch das nächtliche Jerusalem gelaufen ist, dass er wirklich “draußen!” ist.
Petrus lebt: “Ich glaube, hilf meinem Unglauben!”
Sein Glaube lässt ihn erleben, was er erlebt. Und auch dann, wenn Petrus selbst das Gefühl hat, der sei nur so groß, wie ein Senfkorn.
Aber gerade bei der Beschäftigung mit dem Petrus ist mir etwas aufgefallen, was mir helfen kann:

Höre auf das, was Jesus sagt!

Petrus hat seine Wunder nicht erlebt, weil er so ein toller Kerl war. Oder weil er eben zur rechten Zeit am richtigen Platz war. Petrus hat seine Wunder erlebt, weil er mit Jesus in Kontakt war und auf das gehört hat, was Er gesagt hat.
Ist das heute auch noch möglich? Vielleicht fragst du dich das? Meine Antwort darauf lautet: Ja, das ist es. Weil Jesus den Heiligen Geist geschickt hat, kann ich sein Reden auch heute noch hören.
Ich möchte mich dem Heiligen Geist ganz neu ausliefern, ich möchte mich ihm ganz neu weihen. Es tut mir unendlich leid, wo ich meinen Kanal, meinen Zugang zu ihm mit allem möglichen Krimskrams verstopft habe und ich möchte sein Reden wieder hören.
Und dann möchte ich aufstehen, wenn Jesus sagt: Komm! Nicht bei den Fischen sitzen bleiben. Nicht im zwar schwankenden, aber dennoch sicheren Boot sitzen bleiben. Ich will mich auf’s Wasser wagen. Ich will Menschen fischen gehen! Ich will glauben: Es ist genug!
Herr, schenke mir Glauben, wie ein Senfkorn. Jesus, ich glaube,.... bitte, bitte hilf meinem Unglauben! Ich möchte doch in deinen Augen als treu befunden werden.
Amen!
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