Der verlorene Sohn Auslegung
Auslegung Jesu Geschichte vom verlorenen Sohn
Der verlorene und wiedergefundene Sohn
Wir Menschen gehören eigentlich in die Gemeinschaft mit Gott und Jesus hinein, und nur dort kommen wir zum eigentlichen Leben. Wir fühlen uns aber vielfach eingeengt und wollen in eigener Freiheit das „Leben“ haben und genießen. Gott zwingt niemand, er läßt uns laufen, damit wir selbst unsere Erfahrungen machen.
Jesus kennt auch das Herz des Menschen mit seiner Sehnsucht. Der junge Mann bekommt Heimweh, aber vor allem faßt er einen festen Entschluß. Er ist bereit, sich zu beugen und um Verzeihung zu bitten. Er ist demütig geworden, er will zurück. Hier zeichnet Jesus die Stufen, die zu einer rechten Bekehrung gehören: Selbsterkenntnis, Sündenerkenntnis, erstes ahnendes Vertrauen, daß man zu Gott zurückkehren darf; ein fester Wille und klarer Schritt zur Umkehr, Beugung ohne Beschönigung der Sünde.
Jesus kennt seines Vaters Herz: Die Liebe hält Ausschau, die Liebe läuft dem entgegen, der bereit ist, zurückzukehren. Die Liebe stellt die engsten Verbindungen wieder her (darum das Bild des Kusses!). Wohl kann der junge Mann wenigstens zum Teil noch das Wort der Beugung sagen, aber die Liebe des Vaters schließt ihm den Mund. Die Liebe überschüttet mit vielen Geschenken: das Kleid ein Bild des neuen Lebens, der Ring ein Bild der neuen Verbindung, die Sandalen ein Bild des neuen Weges, das Festmahl ein Bild der großen Freude. So malt Jesus Gottes Liebe, die völlig verzeiht (hier gibt es keine Probezeit zur Bewährung!) und völlig wiederannimmt. Im Bild des Vaters hat Jesus sich selbst gemeint, genauso wie er sich mit dem Hirten und der Hausfrau meint.