Geduldig leiden
Perikopenreihe II • Sermon • Submitted
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Geduldig leiden
Geduldig leiden
1 Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus. 2 Durch ihn haben wir auch den Zugang im Glauben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit, die Gott geben wird. 3 Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, 4 Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung, 5 Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.
Frieden ein Traum
Frieden ein Traum
Endlich Frieden haben. Wer träumt im tiefsten Inneren nicht davon. Doch Frieden zu erreichen ist schwer. Denn “Von Frieden spricht man, wo niemand in Feindschaft lebt, niemand uneins ist, wo niemand dem anderen mit Haß oder Brutalität begegnet.” (Origenes)
Seinen Lebtag hatte er mit ihm gehadert. Denn
Frieden ist also die absolute Abwesenheit von Feindseligkeiten, als auch die Abwesenheit des Ausdrucks von Feindseligkeiten. Wir merken also schnell, dass Paulus hier von etwas spricht, dass für uns Menschen schwer bis gar nicht möglich ist.
Denn wenn wir ehrlich zueinander sind. Frieden schon im engsten Kreis ist nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Konflikte zwischen unseren Partnerinnen und Partnern lassen sich nicht vermeiden und gehören einfach zu einer Beziehung dazu. Streitigkeiten mit Freunden kennt auch jeder. Und so können wir die Spirale nach und nach größer ziehen, bis wir zu den globalen Konflikten angekommen sind. Bis wir angekommen sind bei Unmenschlichkeiten die an Grenzen geschehen, wo Menschen die Hilfe und Schutz suchen abgewiesen werden. Wo Menschen in Seenot gehindert werden auf Rettungsboote zu kommen oder in sicheren Häfen anzukommen. Was für ein Friede wäre es, wenn wir diese Menschen nicht als Gefahr, sondern als Chance sehen würden.
Es sind diese Bosheiten, die uns daran hindern untereinander Frieden zu schaffen und inneren Frieden zu finden. Denn “Das aber muß man völlig klar wissen, daß niemand, in dem sich lasterhafte Bosheit findet, Frieden haben kann. Solange er ständig darauf sinnt, seinen Nächsten zu verletzen, solange er nur nach Möglichkeiten sucht zu schaden, so lange kann sein Geist nicht im Frieden sein.” (Origenes)
In Frieden können wir also nur leben, wenn wir uns von unseren Bosheiten befreien. Aber das Problem ist: Wenn wir uns bedrängt, angegriffen, in Gefahr, verfolgt sehen oder fühlen, dann bauen wir schnell Feindseligkeiten auf. Denn wir wollen uns ja verteidigen. Und so verteidigen wir uns, so wie es dem naturell meist am Leichtesten fällt. Wir erinnern uns an alte Worte die einmal sagten: “wer seinen Nächsten verletzt, dem soll man tun, wie er getan hat, Schaden um Schaden, Auge um Auge, Zahn um Zahn; wie er einen Menschen verletzt hat, so soll man ihm auch tun.” () anstatt daran zu denken, dass ebenso gesagt wurde: “Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar.” ()
Anstatt also Gewalt mit Gewalt zu bekämpfen, gibt es auch noch den Weg durch das Leid, das man erdulden muss. Also die Bedrängnis aushalten.
LUTHER, M., Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017 mit Lemmatisierung (ed. EVANGELISCHEN KIRCHE IN DEUTSCHLAND) (Stuttgart revidierten Fassung2017) .
LUTHER, M., Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017 mit Lemmatisierung (ed. EVANGELISCHEN KIRCHE IN DEUTSCHLAND) (Stuttgart revidierten Fassung2017) .
Ausharren in Bedrängnis
Ausharren in Bedrängnis
Und die Bedrängnis aushalten, die sollten wir, wenn wir wegen unseres Glaubens angegriffen werden. Das kennen vor allem diejenigen, die hierher zu uns flüchten. Sie sind geflohen, weil sie wegen ihres Glaubens oder Nichtglaubens verfolgt wurden. Sie sind geflohen, weil manche im Namen ihres Glaubens Gewalt ausüben und damit eine ganze Weltreligion in Verruf bringen, die Jahrhundertelang für Fortschritt in Medizin und Forschung gestanden hat, während die hiesig vorherrschende Religion per Dogmen selbigen verhinderte, so dass sich Forscher über diese Dogmen hinwegsetzen mussten.
Aber warum sollten wir die Bedrängnis aushalten? Wir sollten dies, weil es uns wachsen lässt. Es hilft uns in unserem Glauben voranzukommen. In unserem Glauben immer mehr zu wachsen. Unsere Auslegung der Bibel mit innerlicher Festigung zu vertreten. Zu spüren, dass Gott durch Christus mit mir und dir persönlich Frieden geschlossen hat, auch wenn ein anderer vielleicht mal sagt: “So wie du glaubst, glaubst du nicht richtig.” Einen solchen Angriff im Glauben auszuhalten und auszudauern, dies kann dich und mich im Glauben wachsen lassen, denn in diesem Momenten spüren wir in uns, dass Glauben kein breiter, sondern ein schmaler Weg () ist.
Wenn wir das verinnerlichen, dass wir diese Momente, wo wir in unserem Glauben bedrängt werden, aushalten müssen, dann können wir aber daraus auch mehr schöpfen. Nämlich Geduld für uns und für andere und Hoffnung für uns und für andere.
Geduld und Hoffnung für alle
Geduld und Hoffnung für alle
Diese beiden Dinge wachsen dann in uns, weil wir im Aushalten der Bedrängnis merken, wie Gott unsere Hand ergreift und uns durch solche dunkle Täler () führt. Wir können dann spüren, dass das geduldige Warten in uns einen Schatz offenbart. Den Schatz der Hoffnung auf Frieden. Auf Frieden, die sich zunächst in unserem Herzen breit macht, weil Gott durch Jesus Christus mit uns Frieden geschaffen hat und wir dadurch gerechtfertigt worden sind. Haben wir diesen Frieden in uns wahrgenommen, dann kann er in uns die Liebe wecken, welche aus uns nur so herausströmen will. Eine Liebe die uns befähigt die Hand des Aggressors zu greifen um ihn auf friedliche Weise spüren zu lassen, dass auch Gott seine Seele liebt und auch er bei Gott inneren Frieden finden kann, der dabei helfen kann nach und nach unsere Umwelt friedlicher zu machen. Einen Frieden der durch Geduldige beharrlichkeit erreicht wird, die Gewalt nicht mit Gewalt vergeltet, sondern beharrlich und beständig eine friedliche Lösung entgegenhält, in der alle Menschen zusammenleben könnten und so wahre Erbarmung untereinander erfahren können.