Ruth - Verloren - Begnadigt - Geliebt
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Transcript
Fragen wir uns manchmal:
… warum der eine Mensch den Weg mit Gott gehen will und der andere diesen ablehnt?
…warum es Menschen gibt, die ihren wahren Zustand vor Gott erkennen und andere nicht?
…warum habe ich eigentlich den Herrn finden dürfen?
…was hängt letztendlich davon ab, dass ein Mensch zu Gott kommen will oder nicht?
Die Geschichte Ruths ist für mich ein Augenöffner für diese Fragen und ich möchte gerne dazu das 2. Kapitel lesen.
-----LESEN------
Wir befinden uns am Ende der Richterzeit und über diese Zeit berichtet uns in der Bibel das Buch der Richter. Im Buch der Richter wird die Tatsache der Verdorbenheit des menschlichen Herzens besonders deutlich. Das Volk Israel hatte noch keinen König sondern sogenannte Richter, die Gott nach der Lebenszeit Josuas, der wiederum von Gott als Nachfolger Mose berufen wurde, eingesetzt hatte um sein Volk gottgemäss zu leiten und sie durch Gottes Gnade aus ihrem immer wieder selbstverschuldetem Elend zu retten.
Die Richterzeit zeigt uns, wie treulos und unverbindlich der Mensch Gott gegenüber ist und er nur dann zur Vernunft kommt, wenn seine eigene Verkehrtheit ihn in so grosse Not bringt, dass er sich schliesslich wieder an den lebendigen Gott wendet. Furchtbare Gräueltaten der Menschen werden erwähnt und ein schrecklicher geistlicher Niedergang zeichnet sich ab aber dazwischen leuchten auch wunderbare Begegnungen mit dem Engel des Herrn auf. Das Buch endet schliesslich mit der traurigen Aussage: «In jenen Tagen war kein König in Israel; jeder tat, was recht war in seinen Augen». Und das ist der schlimmste Zustand, in den eine Gesellschaft kommen kann.
Dann aber folgt die liebliche Geschichte Ruths und das in einer Zeit, wo man es vielleicht nie gedacht hätte. Sie war eine Moabiterin und gehörte nicht zum Volk Gottes. Sie gehörte zu einem Volk, welches aus der Sünde der Töchter Lots hervorgekommen ist, als sie Unzucht mit ihrem Vater begingen, um ihm Nachkommen zu erwecken. Sie gehörte zu dem Volk, dessen König durch Bileam versuchte das Volk Israel zu verfluchen. Sie beteten den Götzen Kemosch an für den trauriger weise der weiseste König Salomo unter dem Einfluss von moabitischen und anderen fremden Frauen später ein Höhenheiligtum errichtete.
[1. Kön 11,6-7] Und Salomo tat, was böse war in den Augen des HERRN, und er folgte dem HERRN nicht völlig nach wie sein Vater David.
Damals baute Salomo eine Höhe für Kamos, den Gräuel der Moabiter, auf dem Berg, der vor Jerusalem liegt, und für Molech, den Gräuel der Kinder Ammon. 1.Könige 11,7
Das war der kulturelle und religiöse Hintergrund Ruths. Für mich ist dieser Hintergrund ein Bild des von Sünde durchdrungenen Herzens eines jeden Menschen. Wir alle kommen geistlich als «Moabiter» auf die Welt. In Vers 15 steht geschrieben, dass wenn die Begierde empfangen hat sie die Sünde gebiert, die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. Und das ist unser armer Zustand als gefallene Geschöpfe Gottes. Zwar im Fleisch lebendig und doch im Geist tot. Doch es gibt Heilung, ja noch mehr, es gibt etwas Neues, etwas viel besseres und alles von unserem Herrn.
Und das wollen wir bei Ruth anschauen:
---------Kurze Zusammenfassung von Kapitel 1-----------------------------------------
Im ersten Kapitel wird berichtet, wie eine israelitische Familie, wegen einer Hungersnot von Bethlehem nach Moab zog. Es war ein Akt des Unglaubens, dass Elimelech, der Vater dieser Familie, dessen Name: der Herr ist König bedeutet, das Land seiner Väter verlässt, um sich in einem geistlich finsteren Ort aufzuhalten. Er fand dort schliesslich seinen Tod und hinterliess eine Witwe mit zwei Söhnen. Die beiden Söhne nahmen sich moabitische Frauen von denen eine Orpa hiess, und die andere Ruth. 10 Jahre lebten sie so in der Gottesferne und schliesslich starben auch noch die 2 Söhne. Es blieben nur noch Noomi und ihre 2 moabitischen Schwiegertöchter übrig. Sie machten sich schliesslich auf um in das Heimatland Noomis zurückzukehren und dem Weg geschah eine entscheidende Szene. Noomi wollte ihre beiden Schwiegertöchter dazu überreden, in das gottlose Moab umzukehren um dort durch eine neue Ehe wieder ihr Glück zu finden. Sie, die eine Israelitin war und den wahren, lebendigen Gott kannte, ging einen fürchterlichen Kompromiss ein, indem sie das gesellschaftliche Ansehen durch eine Heirat über die Ehre Gottes stellte und so ihren beiden Schwiegertöchtern einen sehr gefährlichen Rat gab.
Da waren nun Ruth und Orpa, beide hatten die gleichen Bedingungen, beiden waren ihre Männer gestorben und ihr Schwiegervater genauso und keine Kinder haben sie ihnen hinterlassen. Sie waren beide arme Witwen. Und doch wählten sie einen total unterschiedlichen Weg.
Orpa liess sich überreden und entschied sich Noomi und Ruth zu verlassen und in die Heimat umzukehren. Und Ruth? Sie konnte nicht zurück. Sie wollte nicht zurück. Sie wollte nicht zurück zu ihrer Familie, zu ihrem Umfeld, zu ihrer Religion und zu ihrem Volk. Warum war sie so entschieden, nicht zurückzukehren? Weil sie etwas von der Finsternis in ihrer Heimat erkannt hatte und aber auch etwas von dem Licht und der Wahrheit, wo in der Familie ihres verstorbenen Mannes vorhanden war. An dieser Stelle bin ich immer wieder beeindruckt, was für einen Willen die Ruth hatte und wie sehr sie auf Gnade hoffte. Ihr eigener Durst nach Gott liess sie sich nicht von jemanden nehmen und nur die Gnade Gottes konnte ihn dann auch stillen. So kommen die beiden nach Bethlehem, eine Moabiterin und eine verbitterte Schwiegermutter. Man würde nicht gerade denken, dass diese Voraussetzungen grosse Verheissungen nach sich ziehen würden.
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Ruths verlangen danach sich geistlich zu bewegen, drückt sich in dem Vers 2 aus als sie zu Noomi sprach:
Lass mich doch aufs Feld gehen und unter den Ähren lesen hinter dem her, in dessen Augen ich Gnade finden werde.
Fällt uns auch auf, dass sie nicht sagt: lass uns beide gehen? Den Weg zur Gnade können wir nur persönlich gehen und nie von anderen abhängig machen und auch keine besondere Kirche kann das uns abnehmen. Jeder einzelne muss ganz persönlich vor dem Herrn stehen.
Weiter sagt sie, dass sie Ähren auflesen will, hinter dem her, in dessen Augen sie Gnade finden wird.
Wir haben ja gelesen, dass die Schnitter auf dem Feld sind und schneiden, die Mägde laufen ihnen hinterher und sammeln auf und bündeln das Getreide zu Garben. Ruth ging hinter den Mägden her und las das auf, was von den Mägden übersehen wurde. Ganz hinten, begann sie ihre Suche nach Gnade. Lasst uns dazu aus ab Vers 21 lesen.
[] Und Jesus ging aus von dort und zog sich zurück in das Gebiet von Tyrus und Sidon; und siehe, eine kananäische Frau, die aus jenem Gebiet hergekommen war, schrie und sprach: Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! Meine Tochter ist schlimm besessen. Er aber antwortete ihr nicht ein Wort. Und seine Jünger traten herzu und baten ihn und sprachen: Entlass sie, denn sie schreit hinter uns her. Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. Sie aber kam und warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir! Er aber antwortete und sprach: Es ist nicht schön, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hunden hinzuwerfen. Sie aber sprach: Ja, Herr; und doch fressen die Hunde von den Brotkrumen, die von dem Tisch ihrer Herren fallen. Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: O Frau, dein Glaube ist groß; dir geschehe, wie du willst. Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an.
Vielleicht denken wir manchmal, dass der Herr anfangs ziemlich hart mit dieser Frau in Matthäus umgeht. Als Heidin, hatte sie nicht das Recht, das ihr erlaubt hätte, den Herrn als «Sohn Davids» anzureden, ein Titel den nur die Juden (Kinder) für den Messias benutzten. Es geht um eine kananäische Frau, die bei dem Herrn als Geschöpf beim Schöpfer erbarmen sucht. Wir sollten daran erkennen, dass wir uns dem Herrn nur aufgrund seiner Gnade nahen dürfen und eigentlich kein Recht darauf haben, wenn wir erkennen, wie unwürdig wir seines Brotes sind.
Diese Haltung sehe ich auch bei Ruth, indem, dass sie sich nicht zu den israelitischen Mägden zählte sondern sich bückte und demütigte um das von den Mägden liegengelassene aufzusammeln. Warum tat sie dies? Wieder, weil sie wusste wer sie war, und was sie brauchte. Gnade. Gott wiedersteht dem Hochmütigen, dem demütigen aber gibt er Gnade.
Zu dem Vers 3 passt
[] Das Herz des Menschen erdenkt seinen Weg, aber der HERR lenkt seine Schritte.
Vers 4. Boas kam von Bethlehem. Für mich ist das wie, der Herr Jesus, der seine Jünger besucht. Denn die Arbeiter auf dem Feld aus Mt 9.38 sind hier die Schnitter. Schaut wie Boas seine Arbeiter begrüsst: «Der Herr sei mit euch».
Einen schöneren Gruss kann man doch eigentlich als Arbeitgeber nicht aussprechen. Und wenn wir an den Herrn Jesus denken wie er im neuen Testament auch «Immanuel» genannt wird: Gott mit uns, können wir uns nur freuen, einen solchen Meister haben zu dürfen.
Boas stellt in Vers 5 eine entscheidende Frage:
«Wem gehört dieses Mädchen?» (Ruth)
Ist das nicht eine existenzielle Frage, die sich jeder Mensch stellen muss?
Wem gehöre ich? Glaubst du vielleicht, du bist frei und gehörst niemanden?
Wenn wir nicht Gott das geben wollen, was ihm so schon gehört, dann wählen wir die Sünde und somit Satan als unser Haupt.
Etwas dazwischen gibt es nicht. Wir brauchen nur die Welt zu betrachten und können sehen, dass sie durchdrungen ist von Gebundenheit und Gefangenschaft..
[] Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut
Ohne den Herrn Jesus in unserem Herzen, dienen wir der Sünde, ob gross ob klein. Sich ihm zu unterwerfen, bedeutet frei zu werden von Gebundenheiten, frei zu werden von der Macht der Sünde
Der Knecht in Vers 6 gibt Auskunft und sagt, dass diese eine Moabiterin ist.
Wir dürfen nicht die Wahrheit über den Zustand des Menschen ohne Gott verschweigen. Wir würden uns schuldig machen. Wir müssen immer die ganze Wahrheit verkünden und warnen, dass kein Ungerechter das Reich Gottes erben wird.
1.Kor 6,9 Oder wisst ihr nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht!...
[1. Kor 15,50] Dies aber sage ich, Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben können, auch die Verwesung nicht die Unverweslichkeit erbt.
Genauso durfte keine Moabiter in die Versammlung Gottes kommen:
Und was sagt die Schrift über die Moabiter und Ammoniter:
[5. Mo 23,4-7] Kein Ammoniter oder Moabiter soll in die Versammlung des HERRN kommen; auch das zehnte Geschlecht von ihnen soll nicht in die Versammlung des HERRN kommen in Ewigkeit: Deshalb, weil sie euch nicht mit Brot und mit Wasser entgegengekommen sind auf dem Weg, als ihr aus Ägypten zogt; und weil sie Bileam, den Sohn Beors, aus Pethor in Mesopotamien, gegen dich gedungen haben, dich zu verfluchen. Aber der HERR, dein Gott, wollte nicht auf Bileam hören, und der HERR, dein Gott, verwandelte dir den Fluch in Segen; denn der HERR, dein Gott, hatte dich lieb. Du sollst ihren Frieden und ihr Wohl nicht suchen alle deine Tage auf ewig.
Ja dann kann ja niemand gerettet werden. Wer ist schon gerecht? Wer ist schon sündlos? Wer ist den vollkommen? Nur einer, der Herr selbst. Und deshalb kann nur er uns befreien.
V7 und sie sprach: Lass mich doch auflesen und untern den Garben sammeln hinter den Schnittern her!
Jede Ähre ist kostbar für Ruth. Sie brauchte sie zum überleben, aber noch vielmehr um Gott zu erkennen. Für uns ist das heute sein Wort, die Bibel!
Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht.“
Und so ist sie gekommen und dageblieben vom Morgen an bis jetzt.
Ruth suchte nach Gnade und bekam ein gutes Zeugnis für Ihre Ausdauer.
Wie sehr suche ich die Gnade bei Gott?
Und besonders finde ich die beiden Wörter «gekommen» und «dageblieben» wichtig. Sie kam. Und so muss jeder Mensch entscheiden, ob er auf das ziehen des Vaters antworten will indem er einfach kommt. Das ist unser Teil. Gott zwingt niemandem seine Brot auf.
Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird niemals dürsten.
Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen;
Und sie ist dageblieben. Eine ganz wichtige Sache, das man dranbleibt und nicht aufgibt. Weil…..
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, dieser bringt viel Frucht, denn außer mir könnt ihr nichts tun.
V8 Und Boas sprach zu Ruth: Hörst du, meine Tocher!
Wie wunderbar für die moabitische Ruth, Tochter genannt zu werden. Wer Gnade bei Gott sucht und sein Wort hört, der darf eine Vater-Kindbeziehung mit Gott geniessen. Aber der Herr fragt uns alle durch sein Wort, ob wir ihn auch hören?
Es steht in den Propheten geschrieben: „Und sie werden alle von Gott gelehrt sein.“ Jeder, der von dem Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir.
Geh nicht, um auf einem anderen Feld aufzulesen, und geh auch nicht von hier weg, sondern halte dich zu meinen Mägden.
Warum ist es Boas so wichtig, Ruth anzuweisen, dass sie nicht woanders auflesen solle?
Wer zu Gott kommt, muss sich von der Welt abwenden, er wird abgesondert für Gott. Gott will Verbindlichkeit und keine Laufkundschaft, ein kommen und gehen, sondern entschiedene Knechte und Mägde des Herrn. Und nur auf seinem Feld, sind wir in unserer Seele sicher. Sobald wir beginnen uns bei verschiedenen Feldern zu bedienen wird unsere Seele faul und das Wort schmeckt uns nicht mehr weil wir es vermischt haben mit allerlei anderen Ideen und Gedanken.
Deine Augen seien auf das Feld gerichtet, das man schneidet, und geh hinter ihnen her:
[] Jesus aber sprach zu ihm: Niemand, der die Hand an den Pflug gelegt hat und zurückblickt, ist tauglich für das Reich Gottes.
Das ist eine klare Anweisung für die Jüngerschaft. Unser Blick auf den Herrn und sein Reich. Der Herr hat Arbeit für uns und indem, dass wir für den Herrn arbeiten, lernen wir sein Herz immer besser kennen.
Wenn wir in V9 weiterlesen steht:
Habe ich nicht den Knaben geboten, dich nicht anzutasten.
Wenn wir uns für ihn entscheiden, dann kann nichts unsere mehr Seele antasten. Jüngerschaft bedeutet an der Hand Gottes oder in seinen Fussstapfen durchs leben zu gehen wo er aber den Weg führt und ebnet.
Und wenn du durstig bist, so geh zu den Gefässen und trink von dem, was die Knaben schöpfen.
Wer zu dem Herrn kommt, der trinkt nicht mehr aus 2 Quellen, sondern nur noch aus der Quelle lebendigen Wassers. Dem Wort Gottes.
Und wie ist die Antwort von Ruth auf diese grosse Gnade, die sich im ganzen Buch mehrt und mehrt bis dahin, dass Boas sie löst und zur Frau nimmt. Ist das nicht gewaltig. Und aus dieser Linie, kam unser Herr Jesus auf die Welt um für die Menschheit zu sterben um uns von unserer Verdorbenheit zu retten und uns in seinen Leib aufzunehmen. Und wir als die heutige Gemeinde bilden seine Braut, die er erworben und gelöst hat um im Himmel die Hochzeit des Lammes in baldiger Zukunft zu feiern. Wie wunderbar erzählt die Geschichte Ruths eine Vorschattung des Evangeliums und zeigt das grosse Herz Gottes für uns Menschen.