Geistliches Wort für den 16.03.2020

1 EINE INSCHRIFT, MIT DAVID VERBUNDEN. Behüte mich, Gott! Denn bei dir suche ich Zuflucht. 2 Ich sprach zum Herrn: »Mein Herr, du bist mein ganzes Glück. Nichts steht über dir.« 3 Doch über die Scheinheiligen im Land, über sie und die Mächtigen sagte ich: »Nichts gefällt mir an ihrem Tun!« 4 Zahlreich sind ihre Götterbilder, sie umwerben einen anderen Gott. Sie spenden Trankopfer von Blut. Doch ich will so etwas nicht darbringen. Und die Namen der Spender sollen nicht über meine Lippen kommen. 5 Der Herr ist mein Erbteil am Land und mein Becher, der mir bestimmt ist. Du bist es, der mein Los festgelegt hat. 6 Mein Los fiel auf ein schönes Land. Ja, ein solcher Erbteil gefällt mir gut. 7 Ich preise den Herrn, der mich beraten hat. Selbst in den Nächten erinnert mich mein Gewissen an seine Weisungen. 8 Der Herr steht mir immer vor Augen. Mit ihm an meiner Seite falle ich nicht. 9 Darum ist mein Herz so fröhlich und meine Seele jubelt vor Freude. Selbst meinem Leib geht es gut. 10 Ja, du gibst mich nicht dem Totenreich preis. Du lässt mich das Grab noch nicht sehen. Denn ich gehöre zu denen, die dir dienen. 11 So zeigst du mir den Weg zum Leben. Viel Freude finde ich in deiner Gegenwart und immerwährendes Glück an deiner Seite.

Psalter 11 BasisBibel

1 FÜR DEN CHORLEITER. MIT DAVID VERBUNDEN. Beim Herrn suche ich Zuflucht! Wie könnt ihr da zu mir sagen: »Flieh in die Berge wie ein Vogel!« 2 Seht nur, was die Frevler tun: Sie spannen schon den Bogen! Schussbereit liegt ihr Pfeil auf der Sehne. Im finsteren Versteck zielen sie auf Menschen, die ein ehrliches Herz haben. 3 Ja, sie zerstören die Grundlagen der Ordnung. Doch der Gerechte kann nichts dagegen tun. 4 Der Herr ist in seinem heiligen Palast. Der Herr hat seinen Thron im Himmel. Seine Augen schauen herab auf die Menschen. Er prüft sie, ohne mit der Wimper zu zucken. 5 Der Herr prüft den Gerechten wie den Frevler. Wer die Gewalttat liebt, den hasst er zutiefst. 6 Er lässt glühende Kohlen auf die Frevler fallen – einen Regen aus Schwefel und glutheißem Wind. Das ist der Becher, der sie schuldig spricht. 7 Denn der Herr ist gerecht, er liebt gerechte Taten. Wer aufrichtig ist, darf sein Angesicht schauen.

Gebet

Ach Vater,

ungewiss ist so vieles in mir.

So etwas habe ich noch nie erlebt!

Wie wird es werden?

Kommen meine Liebsten sicher durch diese Zeit?

Werde ich gesund bleiben?

Vieles bewegt sich in mir.

Täglich kommen neue Meldungen.

Herr, ich bitte dich:

Gib mir und allen Menschen Kraft.

Gib uns Mut.

Gib uns Freude und Freundlichkeit.

Hilf uns eine Gemeinschaft zu bleiben.

Amen!

Gedankenanstoß

Liebe Schwestern und Brüder,

Josua 1,9b LUT84

9 Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.

eine Herausforderung bestreiten wir. Ungewiss ist es, wie es werden wird. Keiner kann absehen, wann wir über den kritischen Punkt hinweg sind. In manch einem Gespräch durfte ich schon die unsichere Frage hören: “Aber Ostern wird doch gefeiert?” Meine innere Antwort darauf: Ja, Ostern wird gefeiert. Ostern muss gefeiert werden. Denn an Ostern wird der Sieg über den Tod gefeiert.

friedlich sieht es aus, wenn ich aus dem Fenster meines Amtszimmers schaue. Der Himmel ist blau, die Sonne strahlt, dass grün der Tannen macht Hoffnung und die Temperaturen sind schon wie im Frühling. Einfach idyllisch und dennoch ist etwas anders. Es ist komisch still. Nicht, dass das Güldenstück eine besonders laute Gegend sei, aber es ist irgendwie stiller als sonst.

Diese Worte spricht Gott zu Josua. Und Josua hat eine Mammut-Aufgabe vor sich. Er soll das Volk Israels ins Heilige Land führen. Er soll die Gebiete für dieses Volk erobern. Zeitgleich ist er der Nachfolger Mose. Er muss also in wahnsinnig große Fußstapfen treten.

Mir kommt es so vor, als ob diese Stille eine abwartende Stille sei. So vieles hat sich in den letzten Tagen überschlagen. Donnerstag hieß es noch, dass Gottesdienste stattfinden und Freitag wurde schon das gesamte Gemeindeprogramm inklusive Gottesdienste gestrichen. Auch auf staatlicher Seite wurden die Angebote immer mehr reduziert. Das öffentliche Leben kommt nach und nach zum Erliegen.

Das ist ungewohnt. Das gab es in dieser Form schon seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr. Dennoch ist es real. Vielleicht ist da diese Stille die sich zur Zeit über uns legt ganz gut. Denn Stille, das ist der Moment des Luft holen. In der Stille können du und ich was wunderbares entdecken. In der Stille können du und ich Gott entdecken.

Das ist nicht ganz neu. Schon der Prophet Elia entdeckte Gott weder im Sturm; noch im Erdbeben; noch im Feuer; sondern in einem stillen und sanften Sausen (Vgl. ). Vielleicht ist es daher ganz gut, wenn sich momentan die Stille über unsere Stadt legt. Sie kann uns nämlich einladen genau hinzuhören. Hinhören auf das stille, sanfte säuseln Gottes, der nie verstummt, sondern an uns glaubt und mit uns redet.

Die Stille kann uns die Ohren öffnen, für das, was sonst im Lärm des Alltags schnell untergeht. Für das was Gott dir und mir sagen und offenbaren will. Was Gott ihnen persönlich sagen will in dieser Stille, dass kann ich Ihnen nicht sicher sagen. Ich kann ihnen aber sagen, was ich für eine Chance in diesem stillen Säuseln höre.

Ich höre die Chance, dass wir in der Stille entdecken können, wie sehr uns eigentlich die Gemeinschaft fehlt. Wie angewiesen wir sind auf unsere sozialen Kontakte. Wie sehr es uns fehlt im Café zu sitzen, oder einfach mit vielen Leuten was zu unternehmen. Wie sehr Gott uns als Gemeinschaftswesen geschaffen hat, so finde ich, das spüren wir in dieser Zeit besonders stark.

Diese Zeit der Stille kann somit für uns auch eine Zeit des Kraft tanken werden. Kraft tanken um uns wieder darauf zu freuen mit lieben Menschen gemeinsame Zeit zu verbringen. Und das schon jetzt. Zeit nehmen um mit den Kindern zu spielen oder den Telefonhörer in die Hand nehmen und all die Leute anrufen, bei denen wir uns schon so lange melden wollten, aber es immer wieder verschoben haben. Oder sie nehmen diese Zeit der Stille als Chance ganz persönlich sich Zeit zu nehmen für Gott. Die Bibel in der Hand, die Kerze brennend auf dem Tisch und endlich Zeit für die stille Zeit, die schon so lange vernachlässigt wurde.

Amen!

Fürbittgebet

Du Gott des Lebens, Jesus Christus, du rufst uns und wir wollen dir nachfolgen. Du rufst uns, aber wir sind unsicher. Du rufst uns, aber wir fürchten uns.

Ungewissheit und Angst erfüllen unsere Gedanken. Wir sind in Sorge. Wir sorgen uns um unsere Lieben. Wir vertrauen sie deiner Fürsorge an. Behüte und bewahre sie. Wir vertrauen uns deiner Fürsorge an. Behüte uns und bewahre uns. Kyrie eleison – Christe eleison – Kyrie eleison

Krankheit bedroht die Schwachen. Wir sind hilflos. Wir wissen, dass wir sie nicht schützen können. Wir vertrauen die Kranken deiner Fürsorge an. Behüte und bewahre sie. Wir bitten für die Sterbenden – in unserer Nähe und in aller Welt. Behüte sie und erbarme dich. Wir danken dir für alle, die in Krankenhäusern, Laboren und Ämtern arbeiten und sich um das Wohl aller mühen. Behüte und leite sie und erbarme dich. Kyrie eleison – Christe eleison – Kyrie eleison

Der Krieg in Syrien endet nicht. Wir hören von den Flüchtlingen, Sie wollen der Gewalt entkommen. Behüte und bewahre sie. Wir hören von den Kindern in Lagern und auf der Flucht. Sie werden für fremde Machtinteressen benutzt. Wir wissen, dass unser Mitleid nicht genügt. Behüte und bewahre sie. Wir hoffen auf das Ende der Gewalt. Leite die Mächtigen. Kyrie eleison – Christe eleison – Kyrie eleison

Du Gott des Lebens, Jesus Christus, du rufst uns und wir wollen dir nachfolgen. Hilf deiner Gemeinde, mache ihren Mut größer als ihre Furcht, tröste sie in Angst, begeistere sie, erfülle sie mit Liebe damit sie deine Liebe weitergibt. Du rufst uns und wir danken dir für den Mut, für den Trost und für deine Liebe. Heute und alle Tage. Amen.

(Quelle: https://www.velkd.de/gottesdienst/wochengebet.php Wochengebet für den 3. Sonntag der Passionszeit (Okuli) vom 15.3.2020)

Segen

Geht in Frieden und glaubt fest,

dass Gott euch bei eurem Namen gerufen hat.

Geht in Frieden und entdeckt, wie schön es ist,

Gottes Liebe weiterzugeben.

Geht in Frieden, denn Gott ist bei euch

mit seinem Trost und mit seiner Liebe.

Geht in Frieden und glaubt fest, dass Gott euch bei eurem Namen gerufen hat. Geht in Frieden und entdeckt, wie schön es ist, Gottes Liebe weiterzugeben. Geht in Frieden, denn Gott ist bei euch mit seinem Trost und mit seiner Liebe.

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