Geistliches Wort für den 18.03.2020

Tagesandachten in Zeiten von Corona  •  Sermon  •  Submitted
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Notes
Transcript

Einer für alle, alle für einen

Votum

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen!

Tagespsalm

Psalter 29 BasisBibel
1 EIN PSALM, MIT DAVID VERBUNDEN. Gebt dem Herrn die Ehre, ihr himmlischen Wesen! Gebt sie dem Herrn und erkennt seine Macht an! 2 Gebt dem Herrn die Ehre, die seinem Namen gebührt! Fallt auf die Knie vor dem Herrn, wenn er in heiligem Glanz erscheint. 3 Die Stimme des Herrn erschallt über den Meeren. Der Gott, dem Ehre gebührt, lässt es donnern: Ja, der Herr thront über gewaltigen Meeren! 4 Die Stimme des Herrn dröhnt mit aller Kraft. Die Stimme des Herrn tönt voller Majestät. 5 Die Stimme des Herrn zerschmettert Zedern. So zerbrach der Herr die Zedern im Libanon: 6 Da hüpfte der Libanon vor ihm wie ein Kalb, das Hermongebirge wie ein junger Wildstier. 7 Die Stimme des Herrn spuckt Feuerflammen. 8 Die Stimme des Herrn lässt Wüsten beben: Da bebte die Wüste Kadesch vor dem Herrn. 9 Die Stimme des Herrn wirbelt Bäume umher: Da waren die Wälder wie kahl geschlagen. Und alle in seinem Palast rufen aus: »Ehre sei ihm!« 10 Ja, der Herr thront über der großen Flut. So bestieg der Herr den Königsthron. Jetzt herrscht er als König für alle Zeit! 11 Der Herr schenke seinem Volk Kraft! Der Herr segne sein Volk mit Frieden!

Gebet

Gott,
wie wird das nur alles werden?
Was gestern galt, gilt heute schon lange nicht mehr.
Stündlich verändert sich die Situation.
Das macht mich unsicher, das beunruhigt mich.
Gott,
gib meiner Seele Ruhe. Du bist der Ewige.
Du warst vor der Zeit und wirst auch nach der Zeit noch immer sein.
Sei bei mir, sei bei meinen Liebsten, sei bei allen Menschen auf der Welt.
Bitte sende uns deinen Heiligen Geist, der uns Ruhe und Gelassenheit schenkt.
Amen!

Tagesgedanken

Liebe Schwestern und Brüder,
“Das Wohl von Vielen, es wiegt schwerer als das Wohl von Wenigen oder eines Einzelnen.” Der Kenner wird dieses Zitat erkennen. Es stammt von dem Vulkanier Spock aus der Sci-Fi-Serie Raumschiff Enterprise, von dessen Universum ich ein glühender Fan bin.
Ich finde, dass dieses Zitat sehr gut in die aktuelle Situation passt. Denn auch wir werden von unserem Land aufgefordert zum Wohle von vielen, persönliche Abstriche in Kauf zu nehmen. Das ist schmerzhaft und ungewohnt. Manch einer fühlt sich vielleicht sogar in seiner individuellen Freiheit bedroht und fängt an krude Verschwörungstheorien zu spinnen oder zu unterstützen. Jedoch verkennen die meisten dabei einen Punkt. Meine Freiheit endet immer dort, wo die Freiheit eines anderen beginnt. Das meint, dass ich immer ausloten muss, wie sehr das was ich machen will, wen anderes einschränken oder benachteiligen wird.
Nun haben wir uns alle einzuschränken, damit das wohl von Vielen und auch von uns erhalten bleibt. Wir müssen unsere eigene Grenze ganz klein ziehen und viel Freiraum lassen, damit wir alle gesund bleiben. Wir müssen uns überlegen, ob es nicht sinniger ist, ganz normal einkaufen zu gehen, anstatt Hamsterkäufe zu machen.
Hamsterkäufe dienen nämlich nicht Vielen. Hamsterkäufe sind mehr ein Ausdruck von Egoismus. Getreu dem Motto: “Hauptsache ich habe genügend Nudeln und Klopapier zuhause. Ob meine Nachbarin, die im hohen Alter mit Mühe und Not gerade mal eine Packung nach Hause tragen kann, Morgen noch eine neue Packung sich holen kann, ist erstmal nicht mein Problem.” Vielen würde es dienen, wenn mit ruhigem Verstand eingekauft würde. Ich möchte den Blick ins Krisen gebeutelte Italien dafür werfen. In den Supermärkten ist trotz Lockdown alles da. Es gibt keinen Engpass an den täglichen Bedarfsgütern.
In der Bibel heißt es so schön:
Matthäus 6,26 LU
26 Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie?
Ob wir kostbarer als die Tiere sind, das wäre eine eigene Diskussion wert, aber der Kern der Aussage ist wichtig. Gott wird für uns sorgen. Und wir können unseren Beitrag dazu leisten, indem wir rücksichtsvoll miteinander umgehen. Indem wir darauf vertrauen, dass ich morgen im Supermarkt auch noch alles bekommen werde, was ich brauche. Vor allem nicht nur ich, sondern alle Menschen in unserem schönen Idstein. Der Vers kann uns auch helfen darauf zu vertrauen, dass auch andere für uns sorgen, wenn wir Hilfe brauchen. Gott schenkt uns dann unsere*n Nachbar*in als Engel in der Not, die uns mit dem nötigsten versorgt.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Liebsten einen besonnenen Geist, der darauf vertraut, dass wir diese Tage mit Ruhe und Gelassenheit gut überstehen werden. Gott wird bei uns sein und im Gebet sind wir mit ihm, er mit uns und wir untereinander immer verbunden. Und denken Sie immer daran: “Das Wohl von Vielen, es wiegt schwerer als das Wohl von Wenigen oder eines Einzelnen.”
Amen!
Amen!

Lied des Tages

1. Wenn wir in höchsten Nöten sein und wissen nicht, wo aus noch ein, und finden weder Hilf noch Rat, ob wir gleich sorgen früh und spat: 2. so ist dies unser Trost allein, dass wir zusammen insgemein dich anrufen, o treuer Gott, um Rettung aus der Angst und Not. 3. und heben unser Aug und Herz zu dir in wahrer Reu und Schmerz und flehen um Begnadigung und aller Strafen Linderung, 4. die du verheißest gnädiglich allen, die darum bitten dich im Namen deins Sohns Jesu Christ, der unser Heil und Fürsprech ist. 5. Drum kommen wir, o Herre Gott, und klagen dir all unsre Not, weil wir jetzt stehn verlassen gar in großer Trübsal und Gefahr. 6. Sieh nicht an unsre Sünde groß, sprich uns davon aus Gnaden los, steh uns in unserm Elend bei, mach uns von allen Plagen frei, 7. auf dass von Herzen können wir nachmals mit Freuden danken dir, gehorsam sein nach deinem Wort, dich allzeit preisen hier und dort!
(Paul Eber (1511-1569)) EG 366

Segen

Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist schenke dir seine Gnade, Schutz und Schirm vor allem Bösen, Stärke und Hilfe zu allem Guten, dass du bewahrt wirst im Glauben. Friede sei mit dir. (Martin Bucer)
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