Leben & Lehre - Der Doppelfokus eines Predigers
Sermon • Submitted
0 ratings
· 22 viewsDas Ziel der Predigt ist es, die Zuhörer aufzufordern, auf sich selbst und auf die Lehre acht zu haben und sie durch die Verheißung der Rettung dazu zu ermutigen
Notes
Transcript
Handout
A. Einleitung
A. Einleitung
Paulus schreibt einen sehr persönlichen Brief an seinen Jünger Timotheus. Er hatte ihn in Ephesus, einer Großstadt des damaligen römischen Reiches (heutige Türkei), gelassen und ihm die verantwortungsvolle Aufgabe übertragen, sich um die Gemeinden zu kümmern. Die Situation ist keine einfache. Von außen wird die Gemeinde durch den Staat bedrängt. Von innen tauchen Irrlehren auf, die Verwirrung und Abfall hervorbringen. Der junge Timotheus hat keinen leichten Stand. Paulus schreibt ihm den Brief und erinnert ihn an seine Aufgabe und gibt ihm Anweisungen bezüglich der Ordnung in den Gemeinden bekannt. Er erinnert Timotheus daran, dass Irrlehrer kommen werden. Und hier kommt es zu unserem Text:
Wenn du dies den Brüdern vorstellst, so wirst du ein guter Diener Christi Jesu sein, auferzogen durch die Worte des Glaubens und der guten Lehre, der du genau gefolgt bist. Die ungöttlichen und altweibischen Fabeln aber weise ab, übe dich aber zur Gottseligkeit; denn die leibliche Übung ist zu wenigem nützlich, die Gottseligkeit aber ist zu allen Dingen nützlich, da sie die Verheißung des Lebens hat, des jetzigen und des zukünftigen. Das Wort ist gewiss und aller Annahme wert; denn dafür arbeiten wir und werden geschmäht, weil wir auf einen lebendigen Gott hoffen, der ein Erhalter aller Menschen ist, besonders der Gläubigen.
Dies gebiete und lehre. Niemand verachte deine Jugend, sondern sei ein Vorbild der Gläubigen in Wort, in Wandel, in Liebe, in Glauben, in Keuschheit. Bis ich komme, halte an mit dem Vorlesen, mit dem Ermahnen, mit dem Lehren. Vernachlässige nicht die Gnadengabe in dir, die dir gegeben worden ist durch Weissagung mit Auflegen der Hände der Ältestenschaft. Bedenke dies sorgfältig; lebe darin, damit deine Fortschritte allen offenbar seien. Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Dingen, denn wenn du dies tust, so wirst du sowohl dich selbst erretten als auch die, die dich hören.
B. Hauptteil
B. Hauptteil
Gliederung:
1.) Motivation
2.) Aufforderungen
3.) Verheißung
1. Motivation: Ein guter Diener Christi zu sein
1. Motivation: Ein guter Diener Christi zu sein
E: Bevor Paulus an Timotheus viele persönliche Aufforderungen stellt, motiviert er ihn, ein guter Diener Christi zu sein. Dieses Ziel soll Timotheus ermutigen und antreiben, das bisher Geschriebene den Brüdern weiterzugeben.
Und Timotheus ist bereits auf diesem Weg! Indem er weitergibt, nährt er sich selbst durch die Worte des Glaubens und der guten Lehre.
V: Diese Motivation, ein guter Diener Christi genannt zu werden, setzt sich wie eine Klammer vor die folgenden Aufforderungen und soll die treibende Kraft des Timotheus sein, diesen nachzukommen.
A: Was treibt dich an? Aufforderungen? Oder Christus?
2. Aufforderungen betreffs Leben und Lehre
2. Aufforderungen betreffs Leben und Lehre
Es folgen eine Vielzahl von Aufforderungen, die diesen Abschnitt ausmachen.
a. Weise die Mythen ab
a. Weise die Mythen ab
E: Im Gegensatz zum Evangelium “aber”, welches Timotheus geprägt hat, kennzeichnet Paulus die Irrlehren als gott (PAUSE) los und altweiberisch. Er nennt sie abwertend: Mythen. Selbst mit dem Gesetz begründet, sind es im Vergleich zum Evangelium lediglich Fabeln und Legenden.
“Weise sie ab” ist der erste Imperativ in unserem Text und spricht Timotheus ganz persönlich an.
A: Wir sind nicht Timotheus und auch nicht in seiner Position. Dennoch gilt uns Verkündigern, das Evangelium zu kennen, Irrlehren zu erkennen und abzuweisen.
Die Lehre im Fokus des Predigers.
b. Übe dich aber zur Gottseligkeit
b. Übe dich aber zur Gottseligkeit
E: Das 2. “Aber” leitet uns wieder zum Evangelium. Diese Aufforderug betrifft nun allerdings vor allem das Leben des Timotheus.
Gottseligkeit ist kein geläufiger Begriff. Gottesfurcht, Ehrfurcht oder Frömmigkeit sind Synonyme oder andere Übersetzungsmöglichkeiten.
Der Imperativ “Übe dich” hat mit Training zu tun. Er kommt aus der Sportwelt, die auch damals junge Männer faszinierte, daher ist die folgende Begründung nachvollziehbar.
Die Begründung besteht aus 2 Elementen:
1.) Richte dein Training auf Gottesfurcht, da das Trainieren des Leibes nur wenig nützlich ist
2.) Richte dein Training auf Gottesfurcht, da diese im Gegensatz (“aber”) zum Körpertraining einen großen Nutzen hat, nämlich zu allen Dingen.
Was sind nun diese Dinge, von denen Paulus spricht?
Paulus begründet auch diese These, eingeleitet mit der Konjunktion “da”, und zwar besteht die Nützlichkeit in der Verheißung des Lebens. Während leibliche Übung nur das hier und jetzt betrifft, hat die Frömmigkeits-Übung sowohl die Verheißung des jetzigen als auch des zukünftigen Lebens: “Freude die Fülle - für immer!” Und das gibt ihr einen überragenden Mehrwert in ihrem Nutzen.
A: Da dies ein allgemein gültiges Prinzip ist, gilt die Wahrheit auch heute im 21 Jahrhundert für dich und mich! Übe dich zur Gottseligkeit. Dein Leben im Fokus.
c. Dies gebiete und lehre V.11
c. Dies gebiete und lehre V.11
E: “Dies gebiete und lehre” Was meint Paulus mit dies? Schauen wir in die V. 9 und 10. “Diese” steht im plural und redet folglich von mehreren Dingen.
Die Ausführung zum Nutzen der Gottseligkeit gehört dazu. Ihr folgt das Plädoyer zur Annahme des Wortes. Wovon spricht Paulus, wenn er vom dem Wort redet?
2 Aussagen trifft er über das Wort:
1.) Es ist gewiss
2.) Es ist aller Annahme wert
Beide Aussagen werden in der Folge begründet:
“Denn dafür arbeiten wir und werden geschmäht” Das allein erklärt aber noch nicht, warum das Wort gewiss und aller Annahme wert ist. Paulus führt weiter aus:
“weil wir auf einen lebendigen Gott hoffen” Die Tatsache des lebendigen Gottes ist die Grundlage für die Gewissheit des Wortes.
Gott wird als Erhalter/ Retter aller Menschen, besonders der Gläubigen beschrieben.
Inwiefern rettet er und erhält alle Menschen?
Insofern sie leben, Luft atmen. Ihr Herz schlägt. Die Welt bietet Saat und Ernte, Sommer und Winter, Frost und Hitze, Sonne und Regen. Gottes Gnade ist es, die jeden Sünder, der nichts als den Tod verdient erhält.
Aber jedem der glaubt, wir Gottes Gnade speziell zuteil. Nämlich nicht nur im Hier und Jetzt, sondern Frieden mit Gott jetzt und in Ewigkeit. Hier ist eine Parallele zur o.g. Verheißung des Lebens in der Gottseligkeit erkennbar.
Dies ist die Botschaft, (das gewisse Wort, aller Annahme wert), welche Timotheus gebieten und lehren soll. Während das “gebiete” eher eindringlich klingt, legt das “lehre” die Betonung auf das Verständnis der Zuhörer. Die Lehre im Fokus.
d. Sei ein Vorbild der Gläubigen
d. Sei ein Vorbild der Gläubigen
E: Vor dieser Aufforderung steht ”Niemand verachte deine Jugend”, eine . Die Schwierigkeit liegt darin, dass Timotheus der Adressat des Briefes ist, nun aber jemand anders der Empfänger der Aufforderung ist. Dennoch hat es auch etwas für ihn dabei.
V: Vielleicht kennst du solche Gedanken: “Ich bin noch zu jung. Was soll ich der Gemeinde geben? Hier sitzen so erfahrene Christen. Wie soll ich ältere Geschwister ermutigen / ermahnen?
So mag sich auch Timotheus gefühlt haben, zumal als junger Leiter in Ephesus. Daher der Appell: Niemand verachte deine Jugend! Die aktive Aufforderung wir dann als Gegensatz an ihn gerichtet: Sei ein Vorbild!
5 Bereiche spricht Paulus an.
i. im Wort
i. im Wort
betrifft wieder die Lehre. Wir sehen, wie verwoben Leben und Lehre sind.
ii. im Wandel
ii. im Wandel
ein Ausdruck für den Lebenstil, den Alltag betreffend. Sei ein Vorbild.
iii. in der Liebe
iii. in der Liebe
iv. im Glauben
iv. im Glauben
v. in Keuschheit
v. in Keuschheit
Ich gehe auf diese Punkte nicht weiter ein, weil diese Begriffe uns sehr geläufig sind. Die Aufforderung ist klar und ist allgemeingültig für einen Diener Christi, der vorsteht:
Dein ganzes Leben soll ein Vorbild sein. Dein Leben im Fokus.
e. Halte an mit dem Vorlesen, Ermahnen, Lehren
e. Halte an mit dem Vorlesen, Ermahnen, Lehren
E: “Halte an” ist die erste von einer Reihe Aufforderungen, welche gegen eine Tendenz des Abnehmens gerichtet sind.
Halte an, halte durch, bleib dran! Lies vor, ermahne, lehre!
Wer in so einem Dienst steht und ihn treu ausführen will, weiß, mit welchen Anfechtungen und Kämpfen dieser verbunden ist. “Halte an”
V: “Aber ich habe mich gerade mit meiner Frau gezofft, war unzufrieden über die Kinder, habe gerade selbst ein Tief” Was gäbe es nicht für Gründe, nachzulassen. Ausreden, um den Dienst nicht ausüben zu können. “Halte an!”, ruft Paulus dem Timotheus zu… bis ich komme! Dann hast du Entlastung.
A: Ich möchte auch uns zurufen: Halte an! Fokus auf die Lehre!
f. Vernachlässige nicht die Gnadengabe
f. Vernachlässige nicht die Gnadengabe
E: Gut möglich, dass es sich um eine Wortgabe handelt. Aber welche Gabe auch gemeint ist, die Aufforderung ist deutlich und betrifft Timotheus persönlich: Vernachlässige sie nicht! Auch hier bekämpft Paulus die Tendenz, dass der Christ träge ist und seine Gabe vernachlässigt. Diese Gefahr sieht er auch bei Timotheus. Er erinnert ihn an die Gabe und an die aufgelegten Hände der Ältesten, ein Ereignis, welches mit wohl damit zusammenhängt.
A: Nun hat jeder eine Gnadengabe. Kennen wir sie? Fachen wir an oder vernachlässigen wir? Dein Leben im Fokus!
g. Bedenke dies sorgfältig/ Lebe darin
g. Bedenke dies sorgfältig/ Lebe darin
E: Diese 2 Aufforderungen beziehen sich wohl nicht nur auf die Gnadengabe, denn die Demonstrativpronomen “diese & darin” stehen im plural.
Denke über die vorgenannten Dinge nach, Timotheus! Sinne nach! Nimm dir Zeit dafür!
Lebe in diesen Dingen. Lass diese Aufforderungen in Fleisch und Blut übergehen!
Auch diese Aufforderungen stehen einer Tendenz entgegen, sich träge nicht um Leben und Lehre zu kümmern und das Leben vor sich hinplätschern zu lassen.
Das Ziel ist Folgendes: damit! deine Fortschritte allen offenbar seien. Das Leben wird nicht nur vor Gott gefürt, sondern auch Menschen sehen dich, Timotheus. Andere schauen auf deinen Wandel. Habe dein Leben im Fokus!
h. Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre. Beharre in diesen Dingen!
h. Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre. Beharre in diesen Dingen!
E: Zusammenfassend vereint Paulus am Ende dieses persönlichen Abschnitts beide Bereiche und mahnt: Habe Acht! Achtung Timotheus!
V: Stell dir vor, du gehst mit deiner kleine Tochter / Sohn über eine Straße: Du hältst sie an, zeigst mit dem Finger auf den kommenden LKW und mahnst: Hab Acht! So mahnt auch Paulus den Timotheus, auf sich und die Lehre achtzuhaben.
E: Diese Punkte wurden bereits durch die vorhergehenden Aufforderung ausgeführt. Hier wird allerdings die enge Verknüpfung der beiden Bereiche sichtbar. Sie stehen nun in einem Satz. Leben und Lehre!
V: Wie ein Tau verwoben, wie 2 Zahlräder, wo eines in das andere grieft, so sehen wir in diesem Text abwechselnd den Fokus auf Leben, Lehre, Leben, Lehre.
“Beharre in diesen Dingen. Der Imperativ legt den Fokus darauf, nicht nachzulassen und beständig sich um Leben und Lehre zu kümmern!”
A: Dieser 2fache Fokus gilt auch uns, Brüder, damit wir nicht predigen und selbst verwerflich werden und auf der anderen Seite nicht nur uns selbst laben, sondern die Gemeinde Gottes im Blick haben, wenn wir lehren.
C. Schluss
C. Schluss
3. Ziel & Verheißung: Rettung
3. Ziel & Verheißung: Rettung
Eines haben wir allerdings noch nicht betrachtet. Der Abschnitt schließt nicht mit einer Aufforderung, sondern mit einer Verheißung! Wenn du dies tust, deinen Fokus auf Leben und Lehre setzst und in diesem beharrst, so wirst du sowohl dich selbst retten, als auch die, die dich hören!
V: Diese Verheißung ist die Schlussklammer, die sich hinter die Aufforderungen stellt.
A: Als Diener des besten Herrn sei dir dieser Verheißung bewusst. Der Dienst ist nicht umsonst. Gott verheißt Rettung, deiner selbst und der die dich hören. Und der der die Verheißung gibt, garantiert sie auch!