(nicht) Sehen und Glauben

Im Momänt mueni a öpis glaube, wohni nöd gsehne. Öpis wohni nöd chan alänge, aber trotzdem glaube, dases da isch.

Nei, hüt gats nöd um de Corona-Virus! Hüt gats umd Uferstehig vo Jesus Christus und sim Läbe nachem Tod und wie mir dra glaube chönd, au wenns scho zweituusig Jahr her isch!

Begrüssung

Ganz herzlich begrüess ich oi zu dem Gottesdienst, da vo mir dihei zu oi hei id Stube oder wo au immer du gad zueluegsch.

Das isch doch eigentlich scho unglaublich, dass mir a öpis glaubed wo vor sonere lange Ziit passiert isch! Wenn du vilich au mal Ziite vom Zwiifle hesch, ob Jesus denn würkli wider läbt und ob das nöd alles vor ewige Ziite passiert isch und nüt meh mit Hüt ztue het, denn isch die Predigt hüt für dich.

Mir tauched hüt ine Bibelstell ih, wo beschriibt, was nach Ostere passiert isch. Mir hends letst Wuche devo gha: Jesus isch uferstande, er isch wahrhaftig uferstande. Und denn zeigt Jesus sich sine Jünger. Er isch nüme de glich, er chan z.B. plötzlich i verschlossene Rüüm uftauche. Tauchemer mitenand ih i die Bibelstell. Ich lise usem Johannes Evangelium, Kapitel 20, Verse 24-29.

Zürcher Bibel Kapitel 20

Erscheinung vor Thomas‡

24 Thomas aber, einer der Zwölf, der auch Didymus genannt wird, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. 25 Da sagten die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sagte zu ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und nicht meinen Finger in das Mal der Nägel und meine Hand in seine Seite legen kann, werde ich nicht glauben. 26 Nach acht Tagen waren seine Jünger wieder drinnen, und Thomas war mit ihnen. Jesus kam, obwohl die Türen verschlossen waren, und er trat in ihre Mitte und sprach: Friede sei mit euch! 27 Dann sagt er zu Thomas: Leg deinen Finger hierher und schau meine Hände an, und streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! 28 Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! 29† Jesus sagt zu ihm: Du glaubst, weil du mich gesehen hast. Selig, die nicht mehr sehen und glauben!

Die Jünger wo Jesus gsehnd, froied sich. Sie bechömed de Heiligi Geischt und werded vo Jesus usgsended, zum id Welt zga und s Evangelium z verchünde. So wiit so guet. Und doch wunderschön. Aber ich liebe d Bible, will sie so echt isch und nöd eifach nur d Schoggisiite vom Läbe belüchtet. Es bliibt nöd bi dem idealistische Bilderbuech wo alles stimmt.

Will denn chunt de Thomas. De Thomas isch leider nöd debi gsi, wo Jesus erschine isch. Sones Päch au! Er chan eim scho fasch leid tue. Und das isch vilich gar nöd so schlächt. Das mir ebe da eine hend ide Gschicht, wo mir es bitz Mitliide chönd. Will mir Jesus ja ebe au nöd physisch gseh hend! Mir chönd ois mitem Thomas identifiziere.

Und so glaubt de Thomas nöd eifach, was die andere Jünger ihm verzelled. Er mues es sälber gse. Er mues d Wunde vo Jesus gse und nöd nur das, er mues ihn erfühle, gspüre, ersch denn chan und will er glaube.

Mir sind hüt inere ähnliche Situation wie de Thomas. Au mir chönd Jesus nöd erfühle, ihn real gse. Und im Momänt chönd mir enand au nöd real gse, geschweige denn erfühle. Vilich sehnsch au du dich widermal nacheme Handschlag oder nachere Umarmig.

Au de Thomas het sich nach sonere reale Begegnig mit Jesus gwünscht. Er het noned chöne glaube, dass de Jesus wider in echt lebt, daser würki existiert! Er mueses mit sine eigene Auge gse, mit sine eigene Händ erfühle, ersch denn woter glaube.

Ersch weni mich wider frei und ohni Angst bewege chan, denn glaubi, dass die Krise überstande isch. Sötigi Gedanke chönd im Momänt dur oisi Chöpf ga. Und wie lang dass das gat? Mir wüsseds nöd. Bim Thomas isches 8 Täg gange. Denn het er sini Glaubenszwiifel chöne ablege. Denn isch Jesus cho und het sich ihm zeigt und de Thomas het mit sine eigne Auge gse und mit sine eigne Händ chöne erfühle, dass Jesus lebt. Jesus het ihn sogar ufgforderet, dass ztue und etz endlich z glaube, dasses wahr isch, dass Jesus würklich läbt.

Bi ois wirds warschinli nöd 8 Täg ga, bis die Krise überstande isch. Und druf z warte, dass Jesus sich ois real zeigt, das wird au schwirig, will Chrischte ja au scho bald über 2000 Jahr wartet, bis Jesus widerchunt. Mir sind also inere Ziit, wo warte agseit isch, ushalte, vo dem hemmers am Karsamschtig gha. Ushalte, dass Jesus gstorbe isch. Und etz mümmer ushalte, dass sich Jesus nüm real zeigt. De Thomas het 8 Täg müsse warte, was sölled mir denn säge? Nöd ganz eifach oder?

D Gschicht mitem Thomas, die gat wiiter. Nachdem er d Wunde vo Jesus erfühlt het, seit er: Miin Herr und miin Gott! Er erchennt Jesus Christus als de Uferstandeni, als Gottes Sohn wo eis isch mitem Vater. Drum chan er sege: miin Herr und miin Gott. Es isch e Glaubensussag. De Thomas glaubt jetzt, dass Jesus würkli de isch, won er gseit het daser isch. Daser Gott gliich isch, dass das wahr isch, wo er sis ganze Läbe lang verzellt het. Miin Herr und miin Gott, seit de Thomas. Und au Jesus bestätigt, dass de Thomas glaubt: Du glaubsch, will du mich gse häsch.

Und denn chunt en Satz, wo direkt a ois grichtet isch, so glaub ich: “Selig, die nicht mehr sehen und glauben!”. Das isch e ufmunterig a all, wo nöd s Glück händ wie de Thomas und Jesus direkt gse chönd. All die wo inere Ziit läbed, wo de direkti Kontakt nüme möglich isch. Du und ich, wo i dere Ziit nachem Läbe vo Jesus läbed. All die wo Ziite vode Zwiifel hend, wo unsicher sind, wie lang dass das no gat, all die wo de Glaube nöd immer eifach felsefescht isch. Nöd gse und trotzdem glaube. Das münd au mir. Im Momänt vilich intensiver als au scho. Genau a ois richtet sich Jesus und seit: Selig, Glücklich z priise sind die, wo ebe nöd gsehnd und trotzdem glaubed.

Was isch denn das Unsichtbare, uf dem wo oise Glaube wurzlet? Weme mich wür frage, ufgrund vo was das ich glaube, würi Folgendes säge: Ich ha gläse und ghört, dass Jesus gstorbe und uferstande isch für mich, das het öpis usglöst i mir drinne, wohmi eifach nüme loslat. E tüüfi Dankbarkeit und Liebi für de, wo alles gä het für mich. Das isch de Chärn vo mim Glaube. Bruch ich dadefür de wohni dra glaube? Ja natürli! Aber bruch ich ihn real, nöch da bi mir? Für min Glaube? Ich bhaupte nöd, will ich weiss, dasses wahr isch, will ichs erläbt han und immer wider noi erläbe, dass de Jesus läbt und da isch. Und das isch vill realer als alles wasi chönt gse und macht min Glaube no vill stärcher. Will ich nöd agwise bin uf en Bewiis wome chan alänge, de Bewiis bin ich, mis Erläbnis mit Jesus.

Und no öpis: de Glaube het mich au ide schwirigste Momänt treit und het mine schwirigste Frage standghalte. Das het min Glaube über d Jahr au wachse la. De Nicky Gumbel het die Wuche öpis uf facebook postet, womi gad bi dem Thema zum Nahdenke bracht het, ich möcht das mit oi teile.. da isches: Faith is a muscle that grows by stretching. De Glaube isch en Muskle wo wachst, weme ihn stretcht. Weme de Glaube so aluegt, denn sins gad die schwirige Ziite, die Ziite wo ois wahrlich stretched, denn sinds die Ziite, wo de Glaube wachse lönd. So dörfemer i die ungwüssi Ziit inega mitde feschte Zueversicht, dass oise Glaube gad au jetzt wachse chan.

Vilich isch die Wuche au gad e gueti Glegeheit, mal uf din eigete Glaubensweg zrugzblicke. Wo ischer gwachse, wo hetter müsse durehalte, wo ischer teschtet worde? Und denn bedank dich doch bi Gott für de Wäg. Und denn bisch du nämli auscho ide nägste Phase vo oisem Jahresthema Gebet: Mir sind bim dritte Punkt acho: Bedanken. Ich lade dich ih, die Wuche uf din Glaubensweg zrugzluege und Gott defür zdanke.

Lied

Mir ghöred jetzt s Lied Der Herr, mein Hirte, gsunge vode Bea Stark, begleitet vom Dominik Hennig. Es isch s Lied Nummere 18 im Gsangsbuech, de Text isch aber au iblended, was zum Mitsinge iladet.

Kollekte

D Kollekte vo hüt isch bestimmt für:

Sie chönd die Kollekte izahle, am beschte melded sie sich bim Sekretariat für Agabe, oder aber sie leged s Geld zrug und mir sammlet denn e grossi Kollekte ih, wemmer ois wider zum Gottesdienst dörfed treffe und verteiled denn s Geld a alli Ort wo bestimmt gsi sind i dere Ziit.

Schluss

Ich wünsche dir ganz e gueti Wuche und bin gspannt was du so entdecksch, wenn du uf din Glaubensweg zrugblicksch.

Segen