Onlineandacht 8.5
Der Text
5 1 Ein Wort an die Gemeindeältesten unter euch.
Auch ich bin ja Gemeindeältester
und Zeuge für die Leiden von Christus.
Als solcher habe ich ebenso Anteil an der Herrlichkeit,
die bald offenbar werden wird.
Deshalb bitte ich euch eindringlich:
2 Leitet die euch anvertraute Gemeinde Gottes
wie ein Hirte seine Herde.
Kümmert euch um sie,
nicht weil ihr euch dazu gezwungen seht,
sondern freiwillig –
so wie es Gott gefällt.
Handelt dabei nicht aus Gewinnsucht,
sondern aus Hingabe.
3 Spielt euch nicht als Herrscher auf
in eurem Verantwortungsbereich,
sondern seid ein Vorbild für die Herde.
4 Wenn dann der oberste Hirte erscheint,
werdet ihr den unvergänglichen Siegeskranz empfangen,
der in der Herrlichkeit besteht.
5 Genauso gilt für euch Jüngere:
Ordnet euch den Gemeindeältesten unter.
Und für euch alle:
Euer Umgang miteinander
soll von Demut gekennzeichnet sein.
Denn:
»Den Überheblichen stellt sich Gott entgegen,
aber den Demütigen schenkt er seine Gnade.«
6 Beugt euch also demütig unter Gottes starke Hand.
Dann wird er euch groß machen,
wenn die Zeit dafür gekommen ist.
7 Alle eure Sorge werft auf ihn,
denn er sorgt für euch.
Kommentare zum Text
Für die – vor allem im Blick auf das Verhältnis zu übergeordneten Nichtchristen formulierten – Anweisungen in 2,13–3,7 war es ja kennzeichnend, dass hier zunächst immer die Untergeordneten angesprochen wurden und dass diese Unterordnung ausführlich theologisch begründet wurde. Auf die Pflichten der Übergeordneten hingegen wurde praktisch nicht eingegangen; lediglich bei der dritten Anweisung fand sich, mit ὁμοίως angefügt, eine nachklappende Ermahnung der Männer zu rücksichtsvollem Verhalten (3,7). Im Blick auf die Bewährung des christlichen Lebens in einer feindlichen Mitwelt lag der Akzent der Anweisungen ganz auf der Fügung des Untergeordneten, dem bewussten Gehorsam »um des Herrn willen« (2,13), so dass sich gerade in dieser Bindung die christliche Freiheit bewährte (2,16). Die Ermahnungen von 5,1–5 sind entgegengesetzt aufgebaut; in ihrem Zentrum stehen Leitlinien für den rechten Gebrauch der Macht.
der Verfasser stellt sich als »Mitältester« auf eine Stufe mit den angesprochenen »Ältesten«
Wie gehe ich mit “Macht” um?
29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.