3 Schritte zur höchsten Lebensfreude

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Durch die Kraft Gottes bleiben Leid und Wohlfühlen kein Widerspruch, sondern werden zusammen zur größten erlebbaren Freude. Jesus nachfolgen heißt primär im Schauen der Herrlichkeit Gottes zu dienen und zu leiden. Das nimmt nicht den Schmerz, aber erfüllt mit purer Lebensfreude aufgrund der unermesslichen Gnade Gottes.

Notes
Transcript

Einleitung

Wie schön, dass wir heute gemeinsam Himmelfahrt feiern können.
Himmelfahrt. Was heißt das eigentlich?
Durch Ostern sind wir zwar vor Gott von unserer Schuld freigesprochen, aber wir haben dennoch keine innere Kraft, das Böse Verhalten abzulegen. Keiner von uns wäre in der Lage nur eine Tat zu vollbringen, die Gott Freude bereitet. Daher ist Himmelfahrt so wichtig. Denn darin bereitet Jesus den Weg für den Heiligen Geist, durch den er in uns wohnt. Der Heilige Geist gibt uns also die Kraft, dass wir Gott und seinen Willen erkennen und in unserem Wesen so verändert werden, dass wir Jesus Christus ähnlicher werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt, auf den ich heute näher eingehen werde ist der, dass wir in der Himmelfahrt Jesu erkenne, dass das wahre ewige Leben und die dauerhafte Anbetung Gottes im Himmel stattfinden - durch Jesus Christus und alle Erlösten, die in ihm vor Gott dem Vater sind.
Jetzt haben wir aber ein Problem.
Wenn der wahre Gottesdienst im Himmel stattfindet, was machen wir dann hier auf der Erde?
Dieses Geheimnis lüfte ich euch, indem ich euch anhand von 3 Punkten aufzeige, wie wir die Spannung zwischen dem Gottesdienst im Himmel und dem Leben auf der Erde miteinander verbinden.
Dafür möchte ich gern beten.
Wir haben bereits den Text aus 2. Korinther 5,1-10 gehört.
Dazu möchte ich die 6 + 7 herauspicken. Zum einen fassen die alles recht gut zusammen, zum anderen lässt sich die Bibelstelle besser merken.
2Korinther 5,6-7 / 2. Korinther 5,6,7
Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (1984) Kapitel 5

So sind wir denn allezeit getrost und wissen: solange wir im Leibe wohnen, weilen wir fern von dem Herrn; 7 denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.

Als kleiner Vorgeschmack schon mal die 3 Punkte:
1. Auf mich schauen.
2. Auf den Himmel schauen.
3. Glauben leben, nicht schauen.

1. Auf mich schauen.

Paulus spricht in dem Text davon, dass wir allezeit Trost haben. Dabei nimmt er Bezug auf Situationen und Umstände, die uns zu tiefst kränken, verletzen oder enttäuschen. Bedingungen, die uns eine richtige Qual sind. Paulus selbst schildert in Kapitel 4 einige extreme Herausforderungen, in denen er intensivstem Leid ausgeliefert war. Tiefstes körperliches und seelisches Leid ist ihm also absolut vertraut. Ja, es war ihm nicht nur vertraut, sondern er weiß, dass das Leid im Leben eines Christen unumgänglich ist. Dabei nimmt er Bezug auf das Leiden Jesu.
Gott hat Jesus dem Tod ausgeliefert, sodass Jesus dieses Leid ertragen MUSSTE. Aber nicht nur der Tod von Jesus war Leid. Sein gesamtes Leben war von Leid durchzogen. Denken wir nur an die Anfeindungen und Verfolgungen, die er durch Menschen erlitten hat, die seine Botschaft ablehnten. Aus diesem Grund MUSS auch das Leben der Nachfolger Jesu vom Leid und Sterben durchzogen sein!
Diese Aussage ist uns nicht neu. Denn Jesus selbst sagt es in Matthäus 5,10 so:
Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (1984) Kapitel 5

10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.

Dennoch sind es Worte, in unserem alltäglichen Bild des Christseins nicht mehr so vertraut. Wir sind täglich umgeben von einem Denken und Streben nach Wohlfühlen. In unserer Gesellschaft hat die Befriedigung unserer Bedürfnisse und Wünsche oberste Priorität. Denn ein ungestilltes Bedürfnis löst Unwohlsein aus, es belastet, es erzeugt Leid. Wir haben heute aber viele Möglichkeiten und Mittel, um uns in diesem Leben wohlzufühlen.
Umso gewaltiger der Vergleich, den Paulus zu Beginn des Textes zieht, den Young uns bereits vorgelesen hat. Unser Leben gleicht einem Zelt oder einer Hütte, wie Luther es übersetzte. Ernsthaft? Das ist doch eine tiefste Beleidung für unsere tägliche Bedürfnisbefriedigung. Wenn, dann soll mein Körper oder mein Leben schon mit einer kleinen Villa verglichen werden. Das wäre mir weniger ein Anstoß. Mit einer solchen Aussage würde ich mich wohler fühlen. Hoppala. Habt ihr es gemerkt. Schon wieder. Ich will mich wohl fühlen. Vielleicht steckt also doch ein tieferer Sinn hinter dem Leid, als es mir unsere Kultur vorgibt.
Also, warum sollen du und ich das Leid und den Tod annehmen?
Die Antwort darauf lautet, weil ewiges Leben aus dem Tod hervorbricht. Nochmal. Ewiges Leben bricht aus dem Tod hervor. Der Höhepunkt des Leidens ist der Tod und nach dem Tod folgt das ewige Leben. Wie nach dem Tod Jesu durch die Auferstehung und Himmelfahrt das ewige Leben hervorbrach, so bricht es auch für die glaubenden Kinder Gottes das Leben hervor, wenn sie durch das Leid hindurch gehen.
Das heißt, wenn wir nicht mehr danach streben, all unsere Bedürfnisse zu stillen, sondern unsere Energie in das zu investieren was Ewigkeitswert hat, dann bricht Leben hervor. Wir entwickeln eine Haltung, in der wir nicht nach dem handeln, was unsere primären Bedürfnisse sind. Sondern viel mehr handeln wir gezielt nach dem, was in Gottes Augen wertvoll ist. Kurz gesagt, statt unsere Bedürfnisse zu befriedigen, arbeiten wir an unserem Charakter, um Jesus ähnlicher zu werden.
Das heißt, dass das irdische Leben ganz klar getrennt ist vom ewigen Leben. Das Zelt, unser irdischer Körper mit all seinen Fähigkeiten in Bezug auf Handeln, Denken und Fühlen ist vergänglich. MUSS und WIRD sterben. Das heißt, dieses Zelt hier, bietet auf den ersten Blick viele gute Ansätze, worin wir uns investieren können. Aber das Fundament davon ist vergänglich, sündig und schwach. Alles was wir da hinein investieren wird mit unserem letzten Atemzug auf dieser Erde vergehen.
“Solange wir im Leib wohnen, weilen wir fern vom Herrn.” fordert uns auf, unseren Leib so zu sehen, wie er wirklich ist. Vergänglich, sündhaft und schwach. Wir haben das Beste noch vor uns - einen Körper der unvergänglich, sündlos und stark ist. Wir müssen uns nicht mit dem Zweitklassigen zufrieden geben. Wir können uns als Christen vom permanenten Streben nach Wohlfühlen, das von relativ kurzer Dauer ist, lösen und eine viel tiefere und länger anhaltende Lebensfreude erhalten.
Und das gelingt, wenn wir Hinschauen - Auf den Himmel blicken. Denn dort sehen wir Gott den Vater, der uns ein Haus bereitet hat.

2. Auf den Himmel schauen.

Hinschauen heißt Trost erhalten. Trost, den der Geist Gottes uns vermittelt, weil er uns das Wort Gottes offenbart und uns an Gottes Zusagen erinnert. Wir haben die tröstende Gewissheit, dass es sich beim Wort Gottes nicht um ausgedachte Geschichten handelt. Es ist die Wahrheit, die uns das Unsichtbare vor Augen hält.
In Bezug auf unsere Zukunft sagt Jesus in Johannes 14,1-2 folgendes:
Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (1984) Kapitel 14

1 Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! 2 In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten?

So real, wie Jesus gekreuzigt und auferstanden ist, so real ist er in den Himmel aufgefahren um nun bei Gott dem Vater zu wohnen. Durch deinen Glauben an Jesus Christus, der dich von deiner Sünde erlöst hat und dich zu ewigem Leben in der Gottes Gegenwart erweckt hat, erfährst du heute in deiner schwierigen Situation den Zuspruch, der dir über den Tod hinaus Halt und Hilfe gibt.
Weißt du? Das Leid und der Tod möchten uns vor Augen führen, dass wir etwas verlieren. Doch wenn wir wirklich die Aussagen Gottes ernst nehmen, dann gibt es nichts, dass wir verlieren können. Bei unserer Bekehrung und unsere geistlichen Taufe sind wir der Welt doch schon gestorben. Wir sind bereits für die Welt tot. Was will man einem Toten also noch nehmen?
Für uns als Nachfolger von Jesus wartet mit dem Tod die größte Belohnung vor dem Richterstuhl Gottes. Du verlierst dann nicht all deine Investments oder dich selbst, sondern du bekommst den Lohn für deine Treue zu Gott. Dein Todestag wird deine größte Siegerehrung! Dann wird Gott dir persönlich den Siegeskranz überreichen, den Jesus Christus dir bereitet hat. Dann wirst du anziehen deinen neuen Leib der Gerechtigkeit, der dich ewig in der Gegenwart des heiligen Gottes hält. Vor diesem Hintergrund ist das Leiden im Alltag eine Vorbereitung darauf, dass du auch willentlich immer mehr dieser Welt stirbst und bereit wirst den Lohn bei Gott in Empfang zu nehmen (Vgl. Hebräer 12,11).
In Hebräer 13,12-14 heißt es dazu:
Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (1984) Kapitel 13

12 Darum hat auch Jesus, damit er das Volk heilige durch sein eigenes Blut, gelitten draußen vor dem Tor. 13 So lasst uns nun zu ihm hinausgehen aus dem Lager und seine Schmach tragen. 14 Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.

3. Glauben leben - nicht schauen.

Wir sehnen uns nach dem Himmel. Wir sehnen uns danach, die durch Jesus errungene Gerechtigkeit und Vollkommenheit für immer und ewig anzuziehen. Wir haben große Sehnsucht nach unserem neuen Körper, der unvergänglich, sündlos und stark ist. Und weil diese Sehnsucht so groß ist, spornt es uns umso mehr an, uns in das zu investieren, was Gott gefällt.
Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (1984) Kapitel 5

7 denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.

Das ist der dritte Punkt. Glauben leben – nicht schauen.
Im Glauben wandeln heißt in jeder Lebenssituation darauf zu setzen, dass Gottes Wort Wirklichkeit wird. Im Glauben handeln heißt: nicht das zutun, was aus gesellschaftlicher Sicht oder meiner eigenen Wahrnehmung das nahe­liegendste ist, sondern das zutun, was Gott gefällt. Der Glaubende schenkt Gottes Wort mehr Vertrauen als gesellschaftlichen Meinungen. Ja, der Glaubende kämpft auch gegen das begehrende Verlangen seines Körpers.
Und auch hier soll zuerst Jesus wieder unser Vorbild sein. Er hat sein Leben lang alle Mittel gehabt, um dem Leiden ein Ende zu machen. Doch er hat darauf vertraut, dass Gottes Wort Wirklichkeit wird. Er vertraute bis zum Tod darauf, dass Gott ihn für seinen Weg des Glaubens gerecht belohnen wird (vgl. Hebräer 12,1-3).
Wir lesen das in Hebräer 12,1-3:
Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (1984) Kapitel 12

1 Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, 2 und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. 3 Gedenkt an den, der so viel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, damit ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst.

Wir haben Jesus als größtes Vorbild auf diesem Leidensweg. In Jesus leben, heißt auch mit ihm Leiden und Sterben. So sah es Paulus und an seinem Leben erkennen wir eine enorme Parallele zum Dienst und Leiden von Jesus. Und gegen Ende seines Lebens, als Paulus sich bewusst ist, dass er bald für seinen Glauben von Kaiser Nero in Rom hingerichtet wird, bringt er überzeugend zum Ausdruck, dass ihm durch diese Hinrichtung nichts genommen wird. Vielmehr darf er endlich das empfangen, wofür er tagtäglich gearbeitet hat. Er ist voller Zuversicht auf seinen gerechten Lohn.
Ich lese aus 2Timotheus 4,7-8:
Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (1984) Kapitel 4

7 Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; 8 hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb haben.

Welch hohe Lebensfreude drückt diese Haltung doch aus. Unvergleichbar. Das größte Leid, den grausamen Tod durch Hinrichtung vor Augen, und doch voller Erwartung, voller Frieden, voller Hoffnung, voller tiefer Freude. Diese Lebenshaltung können wir uns nicht selbst geben oder kaufen. Das gelingt allein durch den Heiligen Geist, der uns von innen heraus stark macht.
Und diese Haltung, die Paulus hier zum Ausdruck bringt, ihr Lieben, wünsche ich mir von Herzen für uns alle.
Ich wünsche dir, dass du deinen Leib siehst, wie er wirklich ist. Als vergängliches Zelt und nicht als dauerhaftes Haus. Ich wünsche dir, dass du deinen Blick auf den Himmel richtest. Um zu sehen was Jesus Christus für dich getan und bereitet hat. Ich wünsche dir, dass du mehr im Glauben handelst und das Unsichtbare deine tägliche Realität ist.
Ich wünsche uns, dass wir “allezeit getrost (sind) und wissen: solange wir im Leibe wohnen, weilen wir fern von dem Herrn; denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.” (2Korinther 5,6-7)
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