Freiheit
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· 12 viewsWir sind zur Freiheit berufen.
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Bibeltext
Bibeltext
1 Zur Freiheit hat Christus uns befreit! Bleibt daher standhaft und lasst euch nicht wieder unter das Joch der Sklaverei zwingen!
2 Lasst es euch von mir, Paulus, gesagt sein: Wenn ihr euch beschneiden lasst, wird euch das, was Christus getan hat, nichts nützen. 3 Ich weise jeden, der sich beschneiden lassen will, noch einmal mit allem Nachdruck darauf hin: Mit seiner Beschneidung verpflichtet er sich, das ganze Gesetz zu befolgen. 4 Wenn ihr versucht, mit Hilfe des Gesetzes vor Gott gerecht dazustehen, habt ihr euch aus der Verbindung mit Christus gelöst, und euer Leben steht nicht mehr unter der Gnade.
5 Wir hingegen warten auf die Gerechtigkeit, die Gott für uns bereithält, und diese Hoffnung verdanken wir dem Geist Gottes; sie ist uns aufgrund des Glaubens geschenkt. 6 Denn wenn jemand mit Jesus Christus verbunden ist, spielt es keine Rolle, ob er beschnitten oder unbeschnitten ist. Das einzige, was zählt, ist der Glaube – ein Glaube, der sich durch tatkräftige Liebe als echt erweist.
13 Geschwister, ihr seid zur Freiheit berufen! Doch gebraucht eure Freiheit nicht als Vorwand, um die Wünsche eurer selbstsüchtigen Natur zu befriedigen, sondern dient einander in Liebe. 14 Denn das ganze Gesetz ist in einem einzigen Wort zusammengefasst, in dem Gebot: »Du sollst deine Mitmenschen lieben wie dich selbst.« 15 Wenn ihr jedoch wie wilde Tiere aufeinander losgeht, einander beißt und zerfleischt, dann passt nur auf! Sonst werdet ihr am Ende noch einer vom anderen aufgefressen.
16 Was will ich damit sagen? Lasst den Geist Gottes euer Verhalten bestimmen, dann werdet ihr nicht mehr den Begierden eurer eigenen Natur nachgeben. 17 Denn die menschliche Natur richtet sich mit ihrem Begehren gegen den Geist Gottes, und der Geist Gottes richtet sich mit seinem Begehren gegen die menschliche Natur. Die beiden liegen im Streit miteinander, und jede Seite will verhindern, dass ihr das tut, wozu die andere Seite euch drängt. 18 Wenn ihr euch jedoch vom Geist Gottes führen lasst, steht ihr nicht mehr unter der Herrschaft des Gesetzes.
Einleitung
Einleitung
Heute ein etwas längerer Bibeltext. Und auch kein Bibeltext mit einer Geschichte und einem Gleichnis, sondern vielleicht ein Text der etwas schwerer zu lesen ist und nicht direkt so zugänglich ist.
Und wir schauen uns diesen Abschnitt aus dem Brief an die Gemeinde in Galatien einmal gemeinsam an.
Was auffällt an diesem Text, ist der eine prägnante Ausruf den der Verfasser, der Apostel Paulus, hier tätigt, nämlich: Zur Freiheit hat Christus uns befreit, bzw. beim zweiten Mal: Geschwister, ihr seid zur Freiheit berufen!
Genau darum soll es heute gehen: Freiheit! Paulus ruft das hier den Christen in Galatien zu und genau das ruft uns auch heute noch die Bibel zu: Wenn du christ bist, dann bist du zur Freiheit berufen. Du bist zur Freiheit befreit.
Das Neue Testament spricht sehr viel von Freiheit und das ist ein ganz wichtiges Thema, welches auch im Römerbrief viel vorkommt, im Kolosser und was zum Hauptthema für Paulus geworden ist.
Die Bibel spricht also recht viel von diesem Theme.
Doch wenn wir an Kirche denken, wenn wir an Gemeinde denken, dann ist es nicht grade das erste was uns in den Sinn kommt oder?
Für viele Menschen ist es schwer vorstellbar, dass der christliche Glaube eine Religion der Freiheit sein soll. Oft wird der christliche Glaube eher als eine Weltanschauung voller Verbote und Auflagen verstanden.
Vielleicht auch durch die Kirchengeschichte hinweg, stand Glaube und Kirche nicht grade für Freiheit. Schade eigentlich, wo das Neue Testament doch soviel davon spricht und wo Freiheit in unserer Gesellschaft doch so wichtig ist.
Die Bibel und das ganze Christentum ist voll und ganz von Freiheit durchdrungen.
Und ich freue mich, dass wir Freie evangelische Gemeinde sind, wo das Frei mit drin steckt.
In unserem Namen steht das Frei für: Nicht der Landeskirche zugehörig, wir sind also eine Freikirche und uns ist es wichtig einen Glauben zu leben, der auf Freiwilligkeit basiert. Also jeder der mit dabei ist, hat sich freiwillig dazu entschieden, jeder glaubt aus freien Stücken heraus, oder auch noch nicht.... und jeder bringt sich frei mit ein, mit seiner Zeit, mit seinem Geld, keiner wird gezwungen.
Das bedeutet das Frei in unserem Namen.
Aber wovon spricht Paulus hier im Text, wenn er sagt: Wir sind zur Freiheit berufen.
Was bedeutet das? Von was für einer Freiheit spricht er hier?
Dieser Frage wollen wir in in dieser Predigt nachgehen und zur besseren Übersicht hab ich das in drei Unterfragen gegliedert mit denen wir uns heute beschäftigen wollen:
1. Frage: Befreit von was?
2. Frage: Wie sieht diese Freiheit aus?
3. Frage: Wozu ist dann noch das Gesetz da?
1.Frage: Befreit von was?
1.Frage: Befreit von was?
Vers 1-6
Um diese Frage zu beantworten möchte ich euch kurz in den Kontext dieses Bibeltextes mitnehmen und zwar schreibt Paulus diesen Brief an eine Gemeinde, der er mal selbst gegründet hat und die dann ohne ihn weiter gewachsen ist.
Ähnlich wie unsere Gemeinde hier, die wurde auch vor einiger Zeit von einem Missionar gegründet und dieser ist dann weitergezogen und die Gemeinde war auf sich alleine gestellt. Und stellen wir uns mal vor, das wäre sie geblieben, da wäre kein Klaus Libuda und kein Matthias Leimer mehr gekommen.
Ja und dann ist da diese kleine nette Gemeinde, die ist lebendig, die sprüht vor Freude und da tauchen neue Leute auf, und einige von denen, die erzählen: Also ich bete ja jeden Tag mindestens eine Stunde und die sind der Meinung, das sollte man als guter Christ schon tun!!!
Und dann kommt der nächste: Also ich liebe ja Musik, Lobpreislieder und da nehme ich mir am Wochenende immer Zeit und spiele stundenlang zur Ehre Gottes. Also um ein guter christ zu sein, sollte man das schon machen denke ich.
Ja, und die Themen, über die in der Gemeinde geredet wird, drehen sich plötzlich immer mehr um Regeln und Vorschriften:
Der eine Sagt: Mensch als Christ, da musst du aber drauf achten, dass du dich immer gut ernährst, weil in der Bibel steht ja: Dein Körper ist ein Tempel des Heiligen Geistes.
Der nächste vertritt lautstark die Meinung, dass man ja bloß die Finger vom Alkohol lassen soll, das würde ja überhaupt nicht gehen für einen Christen.
Und der nächste ist richtig hart drauf, der sagt: Wer als Christ nicht mindestens 10% seines Bruttogehaltes spendet, der ist kein richtiger Christ.
und nach einiger Zeit, werden es immer mehr dieser Themen, die sich um Gebote und Verbote drehen. Und es wird nur noch über Regeln gesprochen.
und versteht mich nicht falsch, natürlich darf man darüber sprechen, und es ist normal das man darüber spricht und fragen stellt, diskutiert usw.
Aber es wird zu einem Problem, wenn es ständig nur darum geht was ich tun muss, und was ich zu tun habe. Dann entsteht eine Gemeinschaft mit Regeln, Regeln und Gesetzen.
Was im nächsten Schritt dazu führt, das Leute in der Gemeinde die die Regeln einhalten und vielleicht sogar darüber hinaus noch mehr machen, also 2h am Tag beten, das die ein hohes Ansehen haben.
Da wird gesagt: Mensch, der ist richtig geistlich unterwegs. Was für ein toller Christ. Andere haben hochgeschaut und vielleicht gesagt: Wow, der hat es verstanden. Der schafft es sich an alles zu halten.
Und das führt unweigerlich entweder zu einem schlechten Gewissen oder zur Verurteilung von anderen.
Ja, entweder du bist einer der das einfach nicht hingekriegt mit dem beten, oder den anderen Gesetzlichkeiten usw., dann hast du ein permanent schlechtes gewissen und gleichzeitig die, die das so toll hinkriegen, vielleicht auch nur nach außen hin, die schauen runter zu den anderen. Die verurteilten andere, die dachten, dass sie was besseres sind, weiter sind, überlegen sind, das sie es total verstanden haben und die anderen halt noch nicht.
Meine Frage an euch: Wenn ihr das so hört, wäre das eine Gemeinde in der ihr gerne Mitglied wärt?
Wäre das eine Gemeinschaft wo es angenehm wäre, ein Teil von zu sein?
Ich denke nicht. Das ist doch kein Umfeld indem du dich wohlfühlst.
Und wisst ihr: Ungefähr so war die Situation in Galatien und aus diesem Grund schreibt Paulus diesen Brief.
So wie ich das grade versucht habe zu beschreiben, dass ist ein Beispiel für einen unfreien Glauben.
Ein Unfreier Glaube, wo es primär um das einhalten von Gesetzen und Regeln geht. Ein unfreier Glaube, wo die Befriedigung deiner eigenen Eitelkeit oder Egoismuses im Vordergrund steht und die du erreichen willst durch das einhalten von Gesetzesvorschriften.
Unfreier Glaube ist etwas wo dein Ego im Vordergrund steht und versucht wird, durch das halten von Regeln Erfüllung zu finden und am Ende sogar vor Gott gerecht dazustehen. Also auf deutsch gesagt: In den Himmel zu kommen.
Das ist unfreier Glaube und Paulus schreibt das hier so eindrücklich: Zur Freiheit hat Christus uns befreit! Ihr seid zur Freiheit berufen.
Befreit vom Gesetz. Das lesen wir hier im Text,
2 Lasst es euch von mir, Paulus, gesagt sein: Wenn ihr euch beschneiden lasst, wird euch das, was Christus getan hat, nichts nützen. 3 Ich weise jeden, der sich beschneiden lassen will, noch einmal mit allem Nachdruck darauf hin: Mit seiner Beschneidung verpflichtet er sich, das ganze Gesetz zu befolgen. 4 Wenn ihr versucht, mit Hilfe des Gesetzes vor Gott gerecht dazustehen, habt ihr euch aus der Verbindung mit Christus gelöst, und euer Leben steht nicht mehr unter der Gnade.
Früher war die Beschneidung etwas was imjüdischen Gesetz stand. Damit haben wir heute weniger zu tun, aber Paulus sagt: Wenn ihr versucht durch das einhalten des Gesetzes vor Gott gerecht dazustehen, dann seid ihr eigentlich verloren. Dann habt ihr keine Chance mehr.
Warum? Weil du dich auf dich selbst und deine Taten verlässt und nicht auf Jesus Christus der am Kreuz für dich gestorben ist.
Paulus ist hier sehr klar und deutlich in seinem Text.
Und genau das ist eine Ermutigung für uns, weil Glaube und das Christentum nicht so gedacht ist, wie ich es grade beschrieben habe. Es ist eben kein Verein oder eine Religion wo es darum geht Regeln einzuhalten, sondern durch den Tod von Jesus am Kreuz bist du freigesprochen vom Gesetz. Von Gesetzlichkeit.
Jesus selber, ist aus freien Stücken in den Tod gegangen. Er hat in aller Freiheit von Gott erzählt und hat keinem irgend etwas aufgezwungen. Allen Menschen stand es frei, das zu glauben, oder nicht.
Wenn ihr an mich glaubt, dann werdet ihr nicht mehr gerichtet, sondern ihr seid freigesprochen, weil ich alle Schuld auf mich genommen habe. Ihr seid gerechtgesprochen durch Glaube und durch Gnade und nicht aufgrund eurer Taten.
Das schreit der Tod von Jesus raus: Ihr seid frei. Du bist Frei.
oder wie Paulus es hier sagt: Zur Freiheit hat Christus uns befreit.
Wie sieht diese Freiheit aus?
Wie sieht diese Freiheit aus?
Was bedeutet es nun in Freiheit zu leben? Für uns hier und heute?
Allgemein gesprochen wird Freiheit oft als der Zustand verstanden, in dem ich tun und lassen kann, was ich will. Nicht gebunden sein, niemandem gegenüber Rechenschaft ablegen müssen, keinen Zeit- oder Leistungsdruck verspüren.
Der Urlaub bzw. die Ferien, wenn man nicht grade für Klausuren lernen muss, die sind oft so eine Zeit, in der man sich endlich einmal die Freiheit nehmen kann, gewisse Dinge zu tun oder zu lassen.
Aber natürlich ist Freiheit noch viel mehr.
Politisch gesehen bedeutet Freiheit, dass ein Volk selbstbestimmt handeln kann und nicht durch ein anderes Volk unterdrückt wird.
Juristisch gesehen wird Freiheit als Freiraum verstanden, den jeder Mensch hat und in dem er so leben kann, wie er es für richtig hält. Da jedoch auch Andere diesen Freiraum haben, findet die eigene Freiheit ihre Grenze da, wo der Freiraum des Anderen beginnt.
Die Freiheit des Individuums, also die Freiheit aus der Sklaverei zum Beispiel, also Freiheit von der kompletten Bestimmung durch einen anderen Menschen.
Auch Philosophen haben sich viele Gedanken über den Freiheitsbegriff gemacht. Immanuel Kant, bekanner deutscher Philosoph sagt: Ein Mensch ist dann frei, wenn er das tut, was vernünftig ist – und eben nicht einfach seinen Trieben und Launen folgt.
Sein sogenannter kategorischer Imperativ lautet dementsprechend: „Handle so, dass die Maxime deiner Handlung jederzeit zur Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung gemacht werden kann.“ Nach seiner Aussage ist ein Mensch frei, wenn er seinen eigenen Willen zugunsten dessen zurückstellen kann, was für die Allgemeinheit gut und vernünftig ist.
Was ich mit diesen Beispielen verdeutlichen wollte ist folgendes:
Freiheit ist nicht einfach tun und lassen was man will. Es geht um viel mehr als nur das. Es geht eher darum, einer praktischen Vernunft zu entsprechen und die Würde und Freiheit anderer Menschen zu achten.
Christliche Freiheit
Christliche Freiheit
Wie sieht nun die christliche Freiheit aus von der die Bibel und Paulus hier spricht?
Das lesen wir ab Vers 13
13 Geschwister, ihr seid zur Freiheit berufen! Doch gebraucht eure Freiheit nicht als Vorwand, um die Wünsche eurer selbstsüchtigen Natur zu befriedigen, sondern dient einander in Liebe.
Einen freien Glauben zu leben, in Freiheit zu leben, bedeutet, dass ich mich selber immer wieder Frage warum ich Dinge tun.
Tue ich Dinge um meine eigenen Wünsche zu erfüllen, meine eigenen Ziele zu erreichen oder tue ich Dinge in Liebe. Tue ich Dinge aus Liebe zu Gott. Aus Liebe zum Evangelium.
Es geht darum, die Freiheit richtig zu nutzen und zwar mit dieser Freiheit darfst du in Liebe einander dienen.
Kleines Beispiel:
Letzte Woche im Hauskreis haben wir zufälligerweise genau über das Thema gesprochen.
Wir lesen grade ein Buch zusammen und wir haben unter anderem über Großzügigkeit gesprochen und wie wir das in unserer Gemeinschaft so wahrnehmen. Und es ging eine längere Zeit darum, wie das ist wenn sehr Arme und sehr Reiche Menschen zusammen in einer Gemeinde sind. Und einer sagte: Nee, das geht doch gar nicht. Da müssen doch die Reichen den Armen etwas abgeben. Ist das nicht eine Verpflichtung denen zu helfen die weniger haben usw.
Und eigentlich passt das sehr gut zu unserem heutigen Thema und ich bin froh das am Ende des Gespräches ein großer Konsens herrschte, wo gesagt worden ist: Großzügigkeit ist gut, Geben gegenüber Armen ist auch sehr gut, aber sobald irgend etwas gezwungen ist, oder man sich verpflichtet fühlt, dann lieber nicht.
Sobald etwas mit Druck verbunden ist, oder man zu etwas gezwungen wird, dann sollte man es lieber gleich ganz lassen. Das waren die Aussagen die kamen.
Und ich finde das trifft es schon ganz gut.
Nicht aus Druck und Zwang heraus sollen wir helfen und großzügig sein, sondern aus Liebe heraus.
Und diese Liebe die musst du nicht irgendwie erzwingen, sondern diese Liebe wird uns in erster Linie erstmal zugesprochen. Nämlich von Gott selbst.
Gott selbst spricht zu uns: Du bist geliebt! Du bist angenommen! Du bist freigesprochen! Du bist errettet. Du wirst gesehen! Du bist mein geliebtes Kind.
Das alles bist du als Christ, nicht weil du selber was tust, sondern weil es für dich schon getan worden ist.
Und mit diesem Bewusstsein, kannst du rausgehen und das was für dich getan worden ist weitergeben. Die Liebe die du selber erfahren hast weitergeben. Die Gnade, die dir durch Jesus zuteil geworden ist, ausstrahlen. Du darfst anderen Helfen, du darfst spenden und großzügig sein, du darfst für Gott in der Gemeinde mithelfen.
Nicht weil du musst, sondern aus Liebe zu Gott heraus. Aus der Gnade heraus die uns das Evangelium zuspricht. Aus der Liebe Gottes heraus.
Und Leute, wenn so Gemeinde aussieht, wenn wir so unterwegs sind, dann ist das eine Umgebung wo ich gerne Mitglied sein kann. Dann ist das eine Gemeinschaft wo ich gerne mitmache und mich investiere, in der ich mich wohlfühlen kann, in der ich ich selbst sein kann.
In so einem Umfeld, wo Menschen aus der Liebe heraus helfen und ihre Gaben einsetzen, aber auch Fehler machen, offen sind, Masken fallen gelassen werden, da herrscht Freiheit aus der Gnade und Liebe Gottes heraus.
Hier weißt du, den Leuten geht es nicht um sich selbst und die machen das auch nicht aus Gesetzlichkeit und Zwang, sondern die machen das weil sie Jesus lieben. Die machen das, weil sie sich von Gottes Geist führen lassen. Weil sie Jesus und die Menschen lieben. Weil sie die Stadt und die Einwohner lieben.
Die machen das, weil sie angetrieben sind von der guten Nachricht, dem Evangelium der Gnade und der Liebe.
Petrus, ein anderer Apostel schreibt es so:
16 Ihr seid freie Menschen. Doch missbraucht eure Freiheit nicht als Deckmantel für Böses, sondern zeigt durch die Art und Weise, wie ihr mit eurer Freiheit umgeht, dass ihr Diener Gottes seid.
Das ist das Ziel.
Mit unserer Freiheit auf Jesus hinweisen. Mit unserer Freiheit so umgehen, das gezeigt wird das wir Christen sind.
Und wenn wir ehrlich sind, dann ist das gar nicht so einfach. Und ich liebe es, dass die Bibel an dieser Stelle nichts schön redet sondern einfach real und auf dem Boden bleibt.
Die letzten Verse in unserem Bibeltext heute beschreiben, wie es oftmals aussieht:
16 Was will ich damit sagen? Lasst den Geist Gottes euer Verhalten bestimmen, dann werdet ihr nicht mehr den Begierden eurer eigenen Natur nachgeben. 17 Denn die menschliche Natur richtet sich mit ihrem Begehren gegen den Geist Gottes, und der Geist Gottes richtet sich mit seinem Begehren gegen die menschliche Natur. Die beiden liegen im Streit miteinander, und jede Seite will verhindern, dass ihr das tut, wozu die andere Seite euch drängt. 18 Wenn ihr euch jedoch vom Geist Gottes führen lasst, steht ihr nicht mehr unter der Herrschaft des Gesetzes.
Es gibt da diese zwei Seiten: Das Ego, also die eigene Natur und Gottes Geist, die andere Seite.
Und da wir hier in einer Umgebung sind, wo Freiheit herrscht, kann ich offen sagen:
Ich lasse mich oft dazu hinreißen egoistisch zu handeln. Ich vergesse es dann zuerst an andere zu denken.
Ein Klassiker bei mir ist es auch, sich selber in einem besseren Licht da stehen zu lassen. Vielleicht in Erzählungen kleine Dinge wegzulassen, damit ich selber besser dastehe. Das ist Egoismus.
Oder wenn andere etwas viel besser machen als man selber, oder wenn andere einfach mehr besitzen als man selber oder in irgend etwas einfach unverschämtes Glück haben, dann kommt vielleicht Neid hoch. Eifersucht.
Ich kann sehr grob und unsensibel sein. Das führt zu Verletzungen bei anderen, bei meiner Frau, bei Freunden.
Bei mir ist noch viel Raum für Gottes Geist. Da ist noch viel Veränderung durch Gottes Geist möglich.
Auf der anderen Seite weiß ich, dass ich frei bin durch Gottes Gnade. Ich muss nicht verzweifelt versuchen durch meine Taten gut dastehen zu müssen oder sogar gerecht zu werden vor Gott.
Aber weil ich Gott liebe, möchte ich mich auch verändern lassen. Ich möchte mich mehr von Gottes Geist leiten lassen und nicht von meiner eigenen Natur.
Ich möchte mein Verhalten von Gottes Liebe bestimmen lassen.
Und das wünsche ich uns allen, dass wir uns immer mehr von Gottes Geist leiten lassen und uns gleichzeitig der Freiheit bewusst sind, die das Evangelium allen Christen zuspricht.
Vielleicht ist es für dich dran, zum allerersten Mal Gott in dein Leben zu lassen. Vielleicht auch schon zum 100 mal das neu zu bestätigen.
Letzte, ganz kurze Frage zum Schluss. 3minuten.
Wozu ist das Gesetz da?
Wozu ist das Gesetz da?
Was ist denn nun mit den Regeln, mit dem Gesetzt aus der Bibel? Brauchen wir das überhaupt noch? Ist das nach wie vor Relevant?
Die Antwort lautet: Ja, Jesus hat das Gesetz nicht außer Kraft gesetzt, sondern es erfüllt heißt es in der Bibel, Mt.5,17
Das Gesetz ist da um uns Grenzen aufzuzeigen, um für uns einen Korridor dazustellen und Sünde, Verfehlungen überhaupt sichtbar zu machen.
Aber, und das ist wichtig: Das Gesetzt ist nicht dazu da um zur eigentlichen Grundlage zu werden.
Das Gesetz, also das Regelwerk ist nicht dazu da, damit wir glauben das wir dadurch gerecht vor Gott stehen können, weil wir uns an das Gesetz halten.
Sondern es ist da um uns zu unterstützen und uns Grenzen aufzuzeigen, die Gott für uns, als Hilfe aufstellt.
Vielleicht ein kleines Bild zum Abschluss um das zu verdeutlichen.
Wir haben vor einigen Wochen ein Auto geleast. Ja und das Auto hat eine Funktion die dem Fahrer hilft auf der Spur zu bleiben. Der sog. Spurhalteassistent. Wie funktioniert das?
Oben im Spiel ist eine Kamera installiert die nach vorne die Straße im Blick hat und die automatisch die Fahrspuren erkennt. Also auf der Autobahn funktioniert das am besten, weil da auf beiden Seiten deutliche Fahrstreifen aufgemalt sind, aber auch in der Stadt erkennt er den Bordstein oder den Rand der Fahrbahn. So und was passiert, wenn man mal ausversehen an den Streifen der Fahrbahn fährt und gefahr läuft diesen zu überfahren. Das Auto greift selber in das Lenkrad ein, und lenkt ein klein wenig wieder zurück. Es möchte verhindern, dass man vom Weg abkommt oder sogar in den Gegenverkehr oder den Graben kracht.
Und das ist ein Bild für das Gesetz. Dieser Spurhalteassistent ist das Gesetz, die Regeln, die uns zeigen wo die Spur ist. Und das Auto, das ist das Evangelium, das ist das was gefahren wird, das ist die Grundlage, das ist das um was es eigentlich geht, das ist das große und tolle, was Spaß macht damit durch die Gegend zu fahren.
Das Auto ist das Evangelium und der Spurhalteassistent, das ist das Gesetz, das uns hilft und in Situationen da ist, wo wir von der Spur abkommen.
GEBET
3.600 Wörter - 30min
Freiheit wird im NT oft thematisiert.
Nicht das erste woran wir denken, wenn wir an Glaube denken, oder an Kirche usw.
Text ausKolosser2,6
1 Zur Freiheit hat Christus uns befreit! Bleibt daher standhaft und lasst euch nicht wieder unter das Joch der Sklaverei zwingen!
paulus diskutiert hier gegen unfreiheit an in diesem kollesser text.
ab Vers 16. Symptome einer engen Glaubenspraxis, wo man kaum noch luft bekommt.
sommer - Badeseen können Kippen, da ist dann so viel morasst gewachsen, dass kein leben mehr möglich ist.
so ein gekippter see, ist ein Bild was mit dem glauben passieren kann. In der Entwicklung in etwas lebloses. Paulus warnt vor so einem Vorgang oder so einer Entwicklung. Er warnt vor dem symptomen.
Vers 21 - Du darfst das nicht, und das nicht usw. Also Themen die ethischer natur sind und wenn sich dein Glaube nur noch um du darfst das nicht dreht und nur noch um ehtische Sachen dreht, dann ist da was falsch.
Natürlich darf man darüber sprechen, und es ist normal das man darüber spricht und fragen stellt.
Aber das symptom was paulus meint ist: wenn es ständig darum geht was ich tun muss, und was ich zu tun habe. und wenn es so sehr ins detail geht.
Gemeinschaft mit Regeln, Regeln, regeln.
das zweite, wenn diese regeln und das einhalten derer damit verbunden wird mit einem großen Maß an geistlichkeit. Das das der das einhält wirklich eng mit jesus ist, der der ganz große dann ist. Vers 18. Niemand soll euch vorschriften machen, der sich damit auf eine schienbare demut beruft.
oder mit geistlichen visionen pralt.
Vers 23: noch deutlicher. Sollchen Regeln wird zwar eine geistliche wahrheit nachgesagt, besondere demut nachgesagt, aber in wirklichkeit sagt er, haben sie keinen nutzen.
Regeln werden verbunden mit besonderer geistlichkeit. Nur wer das macht, der ist ein richtig guter christ.
Wir merken hier alle: JAP, genau da wird es eng.
3. Symptom: Als Teil der Gemeinschaft fühlt man sich dann ganz schnell verurteilt, ganz schnell ein schlechtes gewissen.
Vers 16: Niemand soll euch verurteilen vers 18: niemand soll euch verachten.
Je weiter das kippt, desto schneller fühlt man sich verurteilt. Das du schief angeschaut wirst, dir werden schuldgefühle gemacht usw.
Und diese drei Symptome beschreiben sehr gut, was unfreier glaube ist. Eine überbetonung von regeln, eine verknüpfung mit einer besonderen geistlichkeit und dann eine unterschwellige verurteilung und verachtung.
paulus geht weiter und entlarft sogar den grund dafür, warum menschen in so einem System leben, ganz am Ende sagt er. Der Grund dafür ist, Vers 23, man sagt aber das in diesen Regeln große geistlichkeit liegt usw. aber es bringt nichts, keinen nutzen, sondern befriedigt nur die irdische Eitelkeit.
Man macht das also um sich besser zu fühlen. Um gut dazustehen, heiligkeit zu zeigen.
Eitelkeit.
Das ist hier sehr deutlich geschrieben, Paulus schreibt sehr klar und der Text ermutigt mich, weil richtiger Glaube und das richtige Christentum eben wirklich so nicht gedacht ist.
Nicht als etwas wo jeder die Regeln einhalten muss, usw.
Es ist ermutigend, dass Paulus das so konsequent abwehrt. Enge und Zwang entsprechen nicht dem christlichen glauben.
Wie ist Jesus zu uns gekommen? Er ist niemand der einem seine Meinung überstülpt. Das Grundmotiv ist, dass er geöffnet am Kreuz ist und die offen sind. Die freiheit ausstrahlen.
Er ist nicht gekommen um uns zu zwingen, oder uns festzunageln usw. Er hat sich selber festnageln sachen.
Er kam auch nicht mit Gewalt, oder dem Schwert. denn er hat sich selber dem ganzen ausgesetzt.
Das was wir in Jesus sehen, die Kernmotive, sind genau das gegenteil von jemanden der bestimmt und der dominant ist, der enge und kontrolle vermittelt, sondern einer der öffnet und einlädt.
Deswegen macht es Sinn, das paulus gegen solche zwänge spricht.
2. Punkt. Das alleine reicht nicht. Kritik an zu engem glauben reicht nicht. Man kann aus kritik nichts neues bauen.
Es geht darum, da was neues zu konstruieren, grade für die, die so einen engen glauben vielleicht mal erleben mussten.
Genau dafür gibt uns paulus auch eine Basis. Erste Passage des Textes Vers 1-15.
Vers 6. Lebt in christus. Auf ihn gegründet zu leben.
danach kommt eine Beschreibung, was Christus für uns getan hat. nicht das was wir getan haben.
Wenn paulus schreibt: Auf christus gegründet, heißt: Darin gegründet zu sein. In ihm. im evangelium.
korinther 15,1
Lebendiger Glaube heißt: nicht auf Regeln und Ehthik, sondern gründet sich auf das Evangelium, auf das was Christus getan hat. Nicht auf das was du solltest und könntest, sondern auf das was christus schon getan hat.
Darin begründet zu sein. Ein riesiger unterschied. Unfreiheit ist gegründet auf dem überbetonen von Regeln, Freiheit ist begründet auf Evangelium.
Was heißt das praktisch? Gegründet zu sein im Evangelium.
Oft das erste was man hört ist, dass das Evangelium der Anfang von Glaube ist, wenn du das hast, dann kann es losgehen Christ zu sein.
Paulus schreibt, dass wir grundsätzlich, also jeden Tag, aufs Evangelium gegründet sein sollen.
Evangelium hat zwei seiten: Fakt und auswirkungen.
Beispiel: Jesus stirbt am Kreuz, auswirkung: Freigesprochen, errettet usw.
Entscheidend ist, was ist die Auswirkung vom Evangelium. Was bist du geworden in Gottes Augen.
Beispiel:
Wie ist das wenn wir einer Sache nicht gewachsen sind. Mir hilft es, wenn dann einer kommt und mich daran erinnert wer ich wirklich bin und was ich wirklich kann. Wenn ich überfordert bin, dann brauche ich jemanden, der mich kennt und mich ermutigt und mir das zuspricht, dass ich das kann, das ich fähig bin, du kannst das, du bist der richtige. usw. der mir daran erinnert.
Das Evangelium ist ein Zuspruch, was wir in christus sind. Das Evangelium sagt es uns. Es sagt: DU BIST. DU BIST GANZ VIEL.
Aus dem Evangelium zu leben, heißt das in meine täglichen Gedanken fallen zu lassen und mich zu fragen wie das mein Leben prägen kann.
Wie kann das aussehen, dass wir immer mehr dem Raum geben in unserem Leben.
Was sagt das Evangelium:
Dir ist vergeben! Nun lebe als einer der Vergeben ist…was kann das bedeuten? Spannende Frage, kann man lange drüber nachdenken.
Kann bedeuten, das du dir zum ersten mal bewusst wirst über destruktive Seiten von dir. Sich das einzugestehen. du kannst dir ehrlich werden über den größten Mist.
Bonhoeffer: Du darfst ein Sünder sein. Du brauchst dich nicht verbergen, er will dir gnädig sein.
Dieser Kurze Satz hat also praktische Auswirkungen. Das ist das Prinzip.
Aber nicht so: Du musst ehrlich sein. Los gehts.
Das würde nicht funktionieren. So ein Befehl, sondern diese Aussage das dir vergeben ist, das darfst du annehmen. Kein Zwang. du darfst das in die Praxis umsetzen.
zweites Beispiel: Vers 13, Du bist lebendig gemacht.
du bist lebendig, auch wenn du es grade nicht fühlst. Du bist voller Leben. Nun lebe als einer der lebendig ist.
Was kann das bedeuten? Es kann sein, dass du dich fragst: Bei welcher Tätigkeit bin ich eigentlich am Lebendigsten? Wobei spüre ich diese lebendigkeit am meisten? Wo erfahre ich das? Wo ist der Punkt im Alltag, wo meine Gaben mit mir zusammenkommen und ich das spüre was Gott in mich hineingelegt hat?
Wo verbreite ich Leben? Wo merke ich das?
N.T. Wright: Wir müssen uns dran gewühnen als Menschen zu leben die mit christus gestorben und auferstanden sind. also als menschen die gründlich dekonstruiert und wieder zusammensetze werden können, nicht durch die Welt sondern durch gottes geist.
Wie will ich eigentlich wieder zusammengesetzt? Was soll noch da sein, was soll weggehen?
wie kann ich als Christ neu konstruiert werden.
Du bist lebendig und neu zusammengesetzt.
du bist voller leben.
ein einfacher Satz: du bist lebendig. darauß wird etwas großes, was auf mein ganzes leben auswirkungen hat. Das ist so viel größer als einfache Regeln und Befehle.
Wir könnten das jetzt noch für alles weitere durchspielen, was hier im Text steht.
Durch das gründen im Evangelium merken wir, dass da ein ganz neues Leben entsteht. Ein bestimmte art und weise leben zu leben und zu gestalten. Es hat ein Profil, ein christusbasiertes Profil.
Kein Regelbasiertes, sondern evangeliumsbasiert.
Es kommt aus dem herzen heraus.
das ist die Freiheit von der das NT spricht.
Jetzt kann man fragen: Was ist denn nun mit den Regeln aus dem NT?
Die Frage ist allerdings eher: Wozu stehen sie da?
Alle Regeln aus dem NT sind letzlich dafür da um evangeliumsbasierten Ansatz die Kraft die da freigesetzt wird, zu kanalisieren. Um uns Grenzen aufzuzeigen.
Aber siie sind nicht dazu da, die eigentliche Grundlage zu ewrden.
Regeln sind Stützräder, aber nicht das Fahrrad selbst. sie helfen uns
Das Fahrrad will gefahren werden, das ist das tolle und große. Dieses Fahrrad ist das Evangelium.
Du bist ganz viel in christus.
und nun lebe als so ein mensch.
2 Denn wenn du mit Jesus Christus verbunden bist, bist du nicht mehr unter dem Gesetz der Sünde und des Todes; das Gesetz des Geistes, der lebendig macht, hat dich davon befreit.