Motiviert durch göttlichen Sprit

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In 5 Predigten gehe ich durch das faszinierende Buch der Apostelgeschichte. Mit Farbtupfern und Storys ganz vom Anfang wird klar, warum die christliche Gemeinde eine wichtige Rolle in unserer Zeit spielt. Sie ist tragfähig, einflussreich, engagiert, motiviert und auftragsorientiert.

Notes
Transcript
Handout
Das Wort “Hotspot” hat in den letzten Wochen eine unangenehme Bedeutung bekommen. Ein Hotspot ist ein Ort, wo sich das Virus auf besonders intensive Art ausbreitet. Aber wenn wir kurz nachdenken, dann kennen wir das Wort schon länger auch als W-LAN Hotspot. Ein Ort, wo sich ein kabelloser Internet Acoount befindet und man ins Netz kann. Hotspots sind Orte mit gewaltiger Energie. Beides ist möglich: positive oder negative Energie. Es ist dort anders, als an andern Orten. Dort ist etwas heiss, etwas kocht und siedet und breitet sich aus. Ein “heisser Ort” oder ein “heisser Punkt”.
Die Gemeinde von Jesus Christus ist seit 2000 Jahren ein Hotspot. Kirche bringt’s wirklich! Wir haben schon erfahren, dass Kirche…
… ein tragfähgiges Netz ist - denkt an die Hängematte.
… relevant und einflussreich ist - Lebensveränderung und Gesellschaftsveränderung geschieht durch Herzenveränderung.
… eine engagierte Gemeinschaft der Exzellenz für seine Exzellenz ist.
Und heute:
Kirche als Hotspot der Motivation und Inspiration.
Motiviert durch göttlichen Sprit. Erinnert ihr euch an unseren dreiteiligen Merkvers?
Römer 12,11 SLT
11 Im Eifer laßt nicht nach, seid brennend im Geist, dient dem Herrn!
Heute geht’s um den zweiten Teil: seid brennend im Geist… da haben wir es wieder: das Kochen, das Sieden. Genau das ist mit dem griechischen Wort “brennend” eigentlich gemeint. Weniger ein loderndes Feuer. Vielmehr wie kochendes Wasser. Seid brennend im Geist: ich schalte den Wasserkocher ein; er gibt Energie weiter ans Wasser; Wasser verbrennt nicht, aber es kocht auf - ich kann damit einen Nescafé aufgiessen. Stellt euch vor, ich mach das mit kaltem Wasser! Das ist er Punkt: in der Gemeinde gibt’s nicht kalten Kaffee.
Seid brennend im Geist - das heisst: giesst euer Glaubensleben richtig schön heiss auf.
Die Formulierung “brennend im Geist” kommt in der Bibel noch genau ein weiteres Mal vor. Und zwar in einer Story aus der Apostelgeschichte, die ich euch erzählen will. Wir befinden uns in einem Hotspot der antiken Welt: in der Stadt Ephesus. Eine Metropole in der damaligen Zeit. Die Ruinen von Ephesus sind heute in der Türkei zu finden. Riesig und mächtig war die Stadt. Allein im offenen Theater von Ephesus war Platz für 24’000 Menschen. Da haben in unserer Swisspor-Arena in Luzern nur drei Viertel davon Platz. Alles mögliche gab es hier auch an Religionen. Auch die Christen haben begonnen, in Ephesus Fuss zu fassen. Es gibt also schon eine Gemeinde hier.
Biblestory Apostelgeschichte 18,24-19,7
Es kommt ein jüdischer Wanderprediger nach Ephesus. Apollos. Er stammt ursprünglich aus Alexandria in Ägypten. Er ist ein guter Redner und er kennt sich mit Literatur sehr gut aus. Er wusste auch gut Bescheid über Jesus und den neuen Lebensstil, der von Jesus gelehrt wurde.
Wer ihm zuhörte merkte: dieser Mann redet leidenschaftlich. Er redet brennend im Geist.
Nun war unter den Christen in Ephesus auch ein Ehepaar. Priszilla und Aquila. Die beiden hörten den Apollos leidenschaftlich in der Synagoge predigen. Sie stellten auch fest: Apollos wusste zwar viel über Jesus, aber er kannte nur die Taufe nach Johannes dem Täufer. So entschieden sich die beiden, Apollos bei sich aufzunehmen. Und sie erklärten ihm noch mehr über Jesus und seine Lehre.
Apollos zog dann weiter nach Korinth. Die Christen von Ephesus gaben ihm einen Empfehlungsbrief mit. In Korinth setzte er seine Gaben wieder ein, half den jungen Christen im Glauben zu wachsen, und hatte viele evangelistische Gespräche mit anderen Juden in Korinth.
In der Zwischenzeit kam auch Paulus über den Landweg nach Ephesus. Hier fand er eine Gruppe von 12 Gläubigen, mit denen er ins Gespräch kam.
“Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet?” - “Nein, was ist das überhaupt?” - “Nun, ihr seid ja getauft worden. Aber worauf seid ihr getauft worden?” - “Auf die Taufe des Johannes”, sagten sie. Paulus erklärte: “Die Taufe des Johannes ist eine Taufe zur Umkehr zu Gott. Johannes hat den Leuten aber gesagt, dass nach ihm ein anderer komme: Jesus. Sie sollen an Jesus glauben.”
Die Gläubigen hörten das - und sie liessen sich sofort auf den Namen von Jesus taufen. Paulus legte ihnen die Hände auf. Dann kam der Heilige Geist auf sie. Man erkannte das, denn sie bekamen die Gabe, in neuen Sprachen zu reden. Und sie konnten inspiriert vom Heiligen Geist auch prophetisch reden.
Lasst uns Apollos, dann die Christen in Ephesus und schliesslich die Erfahrung der 12 Gläubigen anschauen.

Leidenschaft

Apollos war leidenschaftlich. Das “brennend im Geist” bedeutet zuerst einfach mal das. Ein Mensch, der motiviert und inspiriert von etwas schwärmt.
Leidenschaftlich waren wir wohl alle schon mal bei bestimmten Themen. Verliebte sind leidenschaftlich - ihre Gedanken drehen sich um ein einziges Thema. Für die romantischen ist es der Wunsch, Zeit zu verbringen mit der geliebten Person. Für die anderen ist es die Leidenschaft am Projekt, die Prinzessin oder den Prinzen zu erobern. Wir können uns leidenschaftlich ärgern, uns leidenschaftlich freuen. Unsere Leidenschaft bestimmt unser Verhalten. Es zieht uns immer wieder dorthin, wo unsere Leidenschaft ist und wo unser Geist brennt. Leidenschaft kann wie ein Sog ausüben - das kennt, wer einen Roman am Lesen ist. Oder wer unbedingt wissen will, wie die Story in der Serie weitergeht.
Apollos war leidenschaftlich am Reden und Erzählen. Er war motiviert und inspieriert. Sein Kaffee war nicht kalt, sondern heiss. Es gelang ihm, sein Brennen in eine guten Richtung zu lenken. Gelingt uns das auch?
Das müssen wir über Motivation wissen: eigentlich kann ich keinen anderen Menschen motivieren - denn Motivation kommt von innen. Manchmal ist es uns langweilig. Langweilig ist ein anderes Wort für unmotiviert. Es ist alles so träge. Verändert sich nichts. Dann was machen wir? Wir zerstreuen uns, wir gehen zum Fernseher oder ins Internet… In der Hoffnung, dass uns irgendetwas wieder einen Kick gibt. Der Punkt ist aber: die Langeweile können wir selber am besten knacken. Indem wir dort anknüpfen, wo Gott in uns eine Leidenschaft hineingelegt hat. Liebe. Liebe, die Leben verändert.
Bei Apollos stelle ich drei Eigenschaften fest. Das sind Charakterzüge, die jeder und jedem von uns auch gut tun. Denke darüber nach.
zuverlässig und treu, liebt die Wahrheit, ist nah bei Jesus und seiner Lehre
verfügbar für Gott und die Gemeinde von Jesus
lernbereit - wer aufhört zu lernen, hat aufgehört zu leben. Aber es braucht Demut, um von anderen etwas anzunehmen, das man möglicherweise noch nicht ganz erfasst hat.
Bei Apollos stelle ich auch fest: Leidenschaft heisst noch nicht, dass alles wahr ist, was er sagt. Das sollten wir auch bedenken, wenn wir einem leidenschaftlichen Redner zuhören. Leidenschaftlichkeit ist nicht der Gradmesser für die Wahrheit. Aber Leidenschaftlichkeit ist der Schlüssel für Motivation und Inspiration.
Gott möchte eine Kirche, die heissen Kaffee braut.

Jüngerschaft

Eindrücklich, wie das Ehepaar, Priszilla und Aquila sich um Apollos kümmern. Sie helfen ihm auch, in der Gemeinde der Christen Fuss zu fassen. Apollos wird gecoacht, gebrieft, gementort… und da er lernbereit und verfügbar und zuverlässig ist, fruchtet das gewaltig bei ihm. Paulus sagte später über Apollos:
1. Korinther 3,6 LU
6 Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben.
Damit meinte er: die Evangelisation und die Jüngerschaft in Korinth.
Aber zurück zu Priszilla und Aquila: sie - zusammen mit der Gemeinde in Ephesus - sind ein Hotspot für Inspiration und Motivation. Wie setzen sie das um?
sie sind gastfreundlich - und schaffen wertschätzende Begegnungen mit bedingungsloser Annahme und nehmen Apollos auf. Vermutlich sogar in ihr Haus als Gast.
sie stärken und entfalten - sie nehmen sich Zeit, die Bibel mit Apollos zu studieren, zu diskutieren, Fragen zu klären, zu ergänzen, was im Glauben noch fehlt, zu korrigieren.
sie senden aus - Apollos wird mit einem Empfehlungsschreiben zur nächsten Gemeinde gesandt.
Genau so funktioniert Kirche als Hotspot für Motivation und Inspiration. Genau so kann und will Gott unsere Gemeinde formen - ein Ort der Jüngerschaft und der Gemeinschaft. Und unsere Gottesdienste können solche Momente sein, Momente der Sammlung, Zurüstung und Sendung. Unsere Kleingruppen sind wie diese Treffen bei Prizilla und Aquila zu Hause.
Das ist der Lebensstil der Jüngerschaft. Selber in der Nachfolge von Jesus sein und andere in der Nachfolge fördern. D.h. andere jüngern.

Ausrüstung

Kommen wir zu den 12 Gläubigen, von denen unsere Biblestory auch erzählt. Sie sind gläubig. Sie kennen und lieben Jesus. Aber auch bei ihnen fehlt etwas Entscheidendes: sie kennen den Heiligen Geist nicht und sie sind nicht auf den Namen von Jesus getauft. Ich vermute, dass dieses 12 Leute den Apollos gehört haben, ganz am Anfang seiner Ephesus-Zeit.
Es gibt heute auch gläubige Menschen, die zwar ihre Sünden bereuen, die versuchen, ein gutes Leben zu führen, die sich bekehrten und umkehren und umdenken und sich verändern und und und… Aber die vom Heiligen Geist kaum eine Ahnung haben.
Grundsätzlich wissen wir aus der Bibel: wer glaubt, wer sein Leben Jesus übergibt, erlebt gleichzeitig mit seiner Umkehr auch eine Wiedergeburt: er bekommt das Geschenk des ewigen Lebens. Und dieses Geschenk bedeutet auch: Gott selbst kommt durch den Heiligen Geist in unser Leben.
Ihr aber werdet nicht mehr von eurer sündigen Natur, sondern vom Geist Gottes beherrscht, wenn Gottes Geist in euch lebt. Wer aber den Geist von Christus nicht hat, der gehört nicht zu Christus. Römer 8,9 nlb
Das Beispiel in Ephesus zeigt aber auch, dass wir nicht nur auf “Sünden bereuen” oder “umkehren” oder “Jesus als Freund annehmen” setzen dürfen. Sondern dass es bedeutet, sich ganz Jesus hinzugeben - das geschah dann, als sie sich auf den Namen von Jesus haben taufen lassen - und die Ausrüstung Gottes bewusst anzunehmen.
Ich möchte hier drei starke Ausrüstungen herausstreichen, welche auch für unsere Motivation und Inspiration entscheidend sind:
Taufe - und Hingabe an Jesus Christus
Erfüllung mit dem Heiligen Geist
Gaben motiviert einsetzen
Hier macht das Wort “Inspiration” extrem Sinn. Der SPIRIT - also der Geist - kommt als göttlicher Sprit IN uns. Und bewegt unseren inneren Motor. Motor und Motivation stammen von demselben Wort ab. Es bedeutet: Beweger. Und bewegt sein. In Bewegung gesetzt sein.
Seid brennend im Geist!

Fazit

Gott will eine Gemeinde, die heissen Kaffee braut. Und nicht kalten. Von Apollos lernen wir, brennende Leidenschaft zu haben. Es gelingt, unsere Leidenschaft in guten Bahnen zu lenken, wenn wir - wie er - zuverlässig, verfügbar und lernbereit sind. Von Priszilla, Aquila und der Epheser-Gemeinde lernen wir, brennende Jüngerschaft zu leben. Das können wir tun, indem wir gastfreundlich sind, einander stärken und entfalten und indem wir Gläubige in ihren persönlichen Auftrag hinein senden. Von der 12-er Gruppe in Ephesus erfahren wir, dass Christsein nicht nur in der Klärung der Umkehr und Sündenvergebung besteht, sondern dass Gott uns eine gewaltige Ausrüstung gibt, um brennend im Geist zu leben. Das ist die Taufe auf Jesus - also unsere ganze Hingabe an ihn. Das ist die Erfüllung mit dem Heiligen Geist - also seiner liebevollen und kraftvollen Gegenwart in unserem Leben. Und das sind die Gaben, welche Gottes Geist uns gibt - mit ihnen können wir brennende Umsetzer sein.
Das ist mein Gebet für dich:
Vater, deine immense Liebe gilt jeder und jedem. Du brennst für uns Menschen. In dieser lodernden Liebe hast du alles gegeben, um uns Menschen zurück zu gewinnen - denn wir haben dich verloren, ja, wir sind verloren ohne dich. Du hast uns deinen Sohn, Jesus, geschenkt. Dass wir gerettet werden, dass wir gefunden werden, dass wir Vergebung für unsere Schuld bekommen und dass wir lebendige und ewige Hoffnung empfangen. Und so bitte ich dich darum: lass uns deine Liebe erkennen. Lass uns davon erfasst werden. Lass dieses Brennen in unseren Herzen selbst anfangen. Ja, du hast versprochen, dass dein Heiliger Geist unter uns wirkt. Danke!
Heiliger Geist, du bist hier. Tue dein Werk an uns: zeige auf, wo etwas dein Wirken hindert. Deute auf Sünden und Verhärtungen in unserem Leben. Öffne unsere Augen, dass wir sehen, wie es wirklich um uns steht. Bewege unsere Herzen, dass wir bereuen können. Und dass wir die Vergebung von Jesus wirklich annehmen können. Komm, Heiliger Geist, bestätige, dass wir Kinder Gottes sind, wenn wir Jesus angenommen haben. Gib diese Gewissheit. Und komm, Heiliger Geist, giess die Liebe Gottes aus in unsere Leben und Herzen. Komm mit Kraft, komm mit Liebe, komm mit deinen Gaben, komm und verändere du uns zum Guten. Erfülle uns mit der wunderbaren Gegenwart Gottes. Amen.

Vertiefung

Was gefällt dir an der Geschichte von Apollos, Priszilla & Aquila, sowie der Geschichte von Paulus und den 12 Gläubigen in Ephesus?
Welche Aspekte von “brennend im Geist” haben für dich Bedeutung? (Leidenschaft, Jüngerschaft, Ausrüstung)
Bete bewusst um die Erfüllung mit dem Heiligen Geist (Psalm 51,9-14; Lukas 11,11-13; Römer 8,9; Epheser 5,18-19)
Präge dir den Merkvers aus Römer 12,11 ein und lerne ihn auswendig.
Lies die Apostelgeschichte ganz durch und achte dabei auf Leidenschaft, Jüngerschaft und Ausrüstung mit dem Heiligen Geist.

Merkvers

Im Eifer lasst nicht nach, seid brennend im Geist, dient dem Herrn! Römer 12,11 slt
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