Sinnvoller Umgang mit dem Anvertrauten

Standhaft eine Reise durch den Jakobusbrief  •  Sermon  •  Submitted
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Hauptziel: Die Hörer übernehmen Verantwortung über ihre Finanzen, dies zeigt sich indem sie nicht horten, sondern investieren und indem sie sich für Lohngerechtigkeit einsetzen.
Kernaussage: Gott, das ist dein.
Einleitung
Textlesung: Jakobus 5,1-6 (PowerPoint-Lesung)
Reich sind immer die anderen.
An Belegen, dass die Welt höchst ungleich, unfair ist, fehlt es nicht.
Wer in der Schweiz geboren ist, hat grösste Chancen auf ein langes und gesundes Leben.
Die Grundbildung ist kostenlos, das Leben sicher, gegen alle Widrigkeiten versichert.
Schon bevor wir den ersten Schritt machen, kommen wir in den Genuss eines riesigen Startvorteils gegenüber den meisten Bewohnern dieser Erde, ohne jede Anstrengung (NZZ 23.03.2017).
LK geniesst diesen Startvorteil.
Ist sie reich?
Ein Vergleich mit Bangladesch
Dort leben immerhin über 160 Millionen Menschen.
Wer in Bangladesch geboren wird, hat in der Regel ein Leben voller Unwägbarkeiten vor sich.
42 Prozent sind Analphabeten.
46 Prozent haben keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen.
Nur die Oberschicht hat die Chance, einen Lebensstandard zu erreichen, der mit unsrem vergleichbar ist.
Alle anderen können sich noch so sehr anstrengen, eine markante Verbesserung des Einkommens ist unmöglich.
Der Durchschnittslohn ist 64 £ im Monat, also zwei Franken pro Tag.
In der Schweiz liegt es bei 213 Franken pro Tag, also rund hundertmal mehr.
(Angepasst aus NZZ 23.03.2017).
Reich sind immer die anderen.
Wäre LKvor 200 Jahren geboren worden, dann sähe vermutlich alles anders aus.
Bis um 1800 sind in der Schweiz alle Menschen - mit Ausnahme einer sehr kleinen Herrscherschicht – arm.
Die letzte grosse Hungersnot war in der Schweiz vor 200 Jahren.
Heute leben die meisten Menschen über dem Existenzminimum. In unserem Land gibt es eine Verbesserung, die nicht auf Kosten der Armen gegangen ist.
Wer arm ist, bekommt Sozialhilfe. In der Schweiz sind dies beinahe dreieinhalb Prozent der Bevölkerung, plus Dunkelziffer – Menschen, die sich schämen oder durch das Netz fallen.
Um was geht es in unserem Bibeltext?
Um einen sinnvollen Umgang mit dem Anvertrauten. Genauer um die Themen:
Sparen, Investieren, Bezahlung und Verantwortung.
Seit ca. 1960 urschweizerische Themen.
Das Sparschwein!
Als Kind hatte ich ein Sparschweinchen, dies konnte man nur mit einem speziellen Schlüssel auf der Bank öffnen. Es war immer spannend, wieviel ist denn da drin?

Sinnvoller Umgang mit dem Anvertrauten

I. Unsere Welt ist vergänglich.

Biblischer Text: Jakobus 5,1-3; Johannes 5,24
Teilziel Nr. 1: Die Hörer ziehen aus der Vergänglichkeit dieser Welt und ihres eigenen irdischen Lebens die richtigen Schlüsse für den Umgang mit ihrem Geld. Sie erkennen sich als Beschenkte von Gott.
Die kleine Livia hat dies jetzt nicht vor Augen. Sie geniesst das Kindsein und die grossen Vorteile. Sie entdeckt das Leben.
Für sie gleicht das Leben einem Abenteuerspielplatz.
Erwachsenen ist die Vergänglichkeit, Zerbrechlichkeit des Lebens eher vor Augen.
Aber nicht immer.
Christen können dies vergessen.
Besonders rasch kann dies geschehen, wenn alles im Leben tipptopp läuft.
Man vergisst, dass einen Schöpfer gibt, vor man einmal stehen wird.
Man vergisst, diesen Gott, der dich unglaublich liebt.
Sieht evtl,. nur noch das Sparschwein, aber nicht mehr den Geber.
Deshalb erhebt Gott seine Stimme – Jakobus 5,1:
Nun also, ihr Reichen, weint und heult über eure Plagen, die über euch kommen!
Weshalb kommen die Plagen?
Sie haben nur noch an sich selbst gedacht. Sie haben sich von Gott gelöst. Sind gottlos geworden.
Ihr Glaube hängt nur noch an einem seidenen Faden, den sie selbst zerreissen.
Ihr Lebenssinn: Reichtum aufhäufen.
Die Bibel sagt nicht, dass es eine Sünde ist, reich zu sein.
Abraham ist ein wohlhabender Mann, der mit Gott gelebt hat.
Es geht hier um den Egoismus des Reichen.
Mit Reichtum kann ich Gott nicht beeindrucken.
Er ist der Geber.
Jesus Christus spricht - Johannes 5,24:
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, 〈der〉 hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.
Heilsweg: Busse, Glaube, Taufe, Geistesempfang
Das Evangelium lässt sich zusammenfassen:
Am Kreuz kommt die Heiligkeit Gottes und die Liebe Gottes zusammen.
Das Kreuz zeigt:
Wir brauchen Jesus sehr viel mehr, als wir uns vorstellen können.
Das Kreuz zeigt:
Wir sind mehr akzeptiert, als wir je zu glauben wagten.
Als Christ bist du Teil von Gottes Familie. Deshalb heisst er Vater im Himmel. Du bist sein Kind.
Reich beschenkt!
Weshalb ist die Schweiz – und damit auch viele Bürger – reich geworden?
Es hat mit dem Glauben zu tun!
Es gibt einen weltweiten Korruptionswahrnehmungsindex[1]. Dies ist ein weltweiter Vergleich: Wer führt ihn an?
Die Länder der Reformation.
📷 Dänemark 1
📷 Neuseeland 2
📷 Finnland 3
📷 Schweiz 3
📷 Schweden 3
Der Korruptionsindex stellte darüber hinaus interessanterweise fest, dass es sich bei den Staaten mit den niedrigsten Korruptions­raten durchweg um protestantische Staaten handelt - das heißt um säkulare Staaten, deren Kultur jedoch entscheidend durch die Werte der Bibel geprägt ist.
Die Bibel lehrt: Du sollt nicht stehlen!
Ein Inder berichtet von seinem Aufenthalt in Europa.
Er begleitet seinen Gastgeber zu einem Bauernhof und Milch zu holen. Dort wird der perplex, dass da kein Verkäufer vor Ort ist. Ein Hofladen ohne Bedienung:
Wir steuerten den Milchraum an, und Jan öffnete den Zapf­hahn, um seine Milchkanne zu füllen.
Von der Fensterbank holte er dann ein Gefäß mit Bargeld herunter und zog seine Geldbörse heraus.
Anschliessend landete eine Geldnote im Gefäss und das Wechselgeld in seinem Portemonnaie. Jan griff nach der Milchkanne, und dann gingen wir wieder nach draußen.
Ich kam aus dem Stau­nen nicht mehr heraus. «Du meine Güte», sagte ich zu ihm, «als Inder würdest du die Milch mitsamt dem Geld mitnehmen.»
Die Bibel hat unsere Gesellschaft geprägt. Davon profitieren wir heute alle.
Deshalb ist unser Bibeltext hochaktuell, da er uns daran erinnert, den Geber nicht zu vergessen.
Die eigenwillige Bibel – Jakobus 5,2-3:
Euer ganzes Geld könnt ihr in die Tonne kloppen, eure Klamotten werden irgendwann vergammeln.
Das ganze Gold, die Aktien und die Sparbücher werden mal verrottet sein, Leute.
Der Haufen, der dann übrig bleibt, wird als Beweisstück gegen euch verwendet werden.
Die ganzen Reichtümer werden euch auffressen, so wie die Maden eure Leiche fressen.
Ihr habt euch nur um euren Profit gesorgt, obwohl ihr wusstet, dass es bald zu Ende geht mit dieser Welt.
Deshalb es in Ewiges zu investieren: Was ist dies?
Dies sind Menschen.
Gott hat in Menschen investiert.
Jesus Christus kam für Menschen auf diese Welt.
Der Heilige Geist kam für Menschen.
Gemeinde (Kirche) ist für Menschen da.
Deshalb bauen wir ein Foyer, damit sich Frauen, Männer, Junge, Ältere… begegnen können – und dem ihrem Schöpfer kennenlernen.
Dagobert Duck, der im Geld schwimmt, ist kein Vorbild.
Auch die vielen Bücher «Wie werde ich Millionär in 5 Jahren» und ähnliches führen weg von Gott.
Das letzte Hemd hat keine Taschen.
Es ist ein Irrtum zu glauben, dass der Besitz von Reichtum Sicherheit bietet.
Es ist vergänglich.
Reichtum kann rasch verschwinden.
Das Wetter in der Wirtschaft schlägt plötzlich, unerwartet um.
Ein kleiner Virus von ca. zehntausendstel Millimeter da reicht schon aus.
Aktien fallen. Betriebe geraten in Konkurs oder müssen schleunigst sehen, dass sie nicht von andern aufgekauft werden.
Staatsgarantien werden gesprochen.
Arbeitslosigkeit nimmt zu.
Viele Wirtschaftszweige sind mitbetroffen.
Die Steuereinnahmen fallen.
Eins hängt am andern.
Die Schweiz ist immer noch reich. Die Vergänglichkeit des Reichtums wurde uns bewusst.
Abraham ist ein reicher Mann: Er bewahrt seinen Glauben, seinen Charakter.
Als Lot reich wird, ruiniert dies seinen Charakter, letztlich auch seine Familie.
Reichtum zur Verfügung zu haben ist gut, solange er nicht unser, dein und mein, Herz erobert
Psalm 62,11b:
Wenn der Reichtum wächst, richtet euer Herz nicht darauf!

Sinnvoller Umgang mit dem Anvertrauten

II. Verantwortlich haushalten (Christsein ist kein Blankocheck)

Biblischer Text: Jakobus 5,4-6
Teilziel Nr. 2: Die Hörer setzen ihr Geld verantwortlich ein.
Verantwortlich Haushalten.
Unser biblischer Text richtet sich damals an Christen, an Bauern, die ihre Mitarbeiter nicht bezahlt haben und sogar noch allfällige Rechtsklagen mittels Vitamin B vom Tisch gefegt haben.
Sie haben ihren Reichtum vermehrt, indem sie ihre Arbeiter nicht bezahlt haben.
Christen haben dies getan.
Gott prangert dies an.
Er nimmt kein Blatt vor den Mund.
Volxbibel – Jakobus 5,4:
Gott hat den Protest gehört und die Anklagen der Leute, die ihr betrogen habt.
Die Arbeiter, denen ihr nicht den korrekten Lohn ausbezahlt habt, die Angestellten, die ihr unter Tarif bezahlt habt ─ Gott hat sie gehört.
Diese Tagelöhner haben ihre Arbeit geleistet, sind aber nicht bezahlt worden.
Im Grundtext wird ersichtlich, dass die Arbeiter niemals ihren Lohn erhalten werden.
Heute erhalten viele in der Schweiz einen gerechten Lohn. In vielen Punkten herrscht Gerechtigkeit, aber es gibt auch Ungerechtigkeit:
Baubranche: GU, Subunternehmer.
Deutschland den Fleischskandal bei Tönnies. Die Lebensverhältnisse der Werksarbeiter beim Fleischproduzenten Tönnies werden schon seit Jahren angeprangert, doch erst jetzt mit Erfolg.
Es ist nicht alle heile Welt!
Die Bibel sagt: So nicht!
Reiche Egoisten werden von Gott verurteilt.
Es ist nicht der Reichtum an sich, der in der Bibel verurteilt wird, sondern die Geldgier.
Gott ist nicht taub.
Er nimmt Ungerechtigkeit, und die Ausbeutung wahr. Er wird Gerechtigkeit schaffen.
Es kann sein, dass du finanzielle Möglichkeiten besitzt, dann kann man evtl. nachhaltige produzierte Früchte kaufen.
Online nachgeschaut (Online-Shop ist immer teuer):
Bananen 1kg: Unfair CHF 1.95 / Fair & Bio CHF 3.30
Verantwortlicher Umgang mit den eigenen finanziellen Möglichkeiten.
Am Ende spielt Geld keine Rolle.
Ersparnisse, Immobilien, Land, alles spielt keine Rolle.
Gott hat uns ein Sparschwein anvertraut.
Manche erleben, wie sie reich gesegnet werden. Man staunt, was alles da ist.
Das Sparschwein ist nicht zum Sammeln gedacht, sondern zum Investieren, in Menschen, in Gottes Reich, in diese Welt, damit Gottes Gerechtigkeit sichtbar wird.
Der Heilige Geist wird dir dabei helfen.
Martin Luther:
Wenn jemand in der Welt Güter hat, kann er in der Welt sagen: Das ist mein. Aber vor Gott ist’s nötig, dass er sage: Gott, das ist dein.
Gebet
Vater im Himmel, wir bitten dich jetzt, dass du uns hilfst.
Danke für dein Versorgen…
Gib uns eine neue Einstellung zu unserem Geld, zu unserer Sicherheit.
All mein Besitz: Gott, das ist dein.
Unser Vater
Quellen
William MacDonald, Kommentar zum Neuen Testament, trans. Christiane Eichler, 7. Auflage. (Bielefeld: Christliche Literatur-Verbreitung, 2018).
Vernon McGee, Jakobus - Durch die Bibel, o. J.
Gerhard Maier, Der Brief des Jakobus, ed. Gerhard Maier u. a., 3. Auflage., Historisch-Theologische Auslegung Neues Testament (Witten; Giessen: SCM R. Brockhaus; Brunnen Verlag, 2014).
Timothy J. Keller, The Timothy Keller Sermon Archive (New York City: Redeemer Presbyterian Church, 2013).
Wiard Popkes, Der Brief des Jakobus, ed. Jens Herzer und Udo Schnelle, 2., unv. Auflage., Bd. 14, Theologischer Handkommentar zum Neuen Testament (Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt, 2013).
Gerald Bray, Hrsg., Jakobus, 1-2 Petrus, 1-3 Johannes, Jude, Ancient Christian Comment on Scripture (Downers Grove, IL: InterVarsity Press, 2000).
David P. Nystrom, James, The NIV Application Commentary (Grand Rapids, MI: Zondervan Publishing House, 1997.
NZZ, Autor Tobias Straumann vom 23.03.2017 [https://www.nzz.ch/gesellschaft/nzz-geschichte-sind-wir-so-reich-weil-die-andern-so-arm-sind-ld.153057]
William MacDonald, Kommentar zum Neuen Testament, trans. Christiane Eichler, 7. Auflage. (Bielefeld: Christliche Literatur-Verbreitung, 2018).
Fritz Rienecker u. a., Hrsg., „Namen Gottes“, Lexikon zur Bibel: Personen, Geschichte, Archäologie, Geografie und Theologie der Bibel (Witten: SCM R. Brockhaus, 2017), 837.
Vishal Mangalwadi: Das Buch der Mitte. Wie wir wurden, was wir sind: Die Bibel als Herzstück der westlichen Kultur. Fontis
[1] https://www.laenderdaten.de/indizes/cpi.aspx [Stand 11.07.2020]
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