Gott sieht das Herz an

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Samuel salbt David zum König

Notes
Transcript

I. Die Salbung des neuen Königs

Dirk hat uns vor einigen Wochen gefragt, wer unser König ist. Ihr erinnert Euch vielleicht. Hängen wir wie Dr. Pape an den Strippen unserer kleinen Königreiche? Sind wir selbst unser König. Oder hat Gott diesen Platz in unserem Leben inne? Regiert er über Deinem und meinem Leben.
Wenn ihr Euch erinnnert (falls nicht, hört die Predigt gerne noch einmal nach), war Samuel zu dem Zeitpunkt als das Volk einen König begehrte bereits alt geworden. Samuel war der letzte Richter.
Das Buch Richter endet mit der Aussage:

25 Zu jener Zeit gab es keinen König in Israel; jeder tat, was recht war in seinen Augen.

Wenn man so die letzten Kapitel vom Buch Richter am Stück liest, kann einem einfach nur übel werden, zumindest ging es mir so! Wenn wir ein unterschiedliches Rechtsverständnis haben, dann sind Streit, Kampf und Frust vorprogrammiert. Das Volk hatte sich entschieden, Gott nicht mehr als ihren König haben zu wollen.
Dann kam Samuel, jemand mit dem Gott endlich wieder ins Gespräch kam.
Jetzt war auch Samuel alt geworden und das Volk hatte die Nase voll von einem Richtertum und will einen König. Sie schauten auf die Nachbarn. Und das Gras ist nun mal auf der anderen Seite des Zauns immer etwas grüner. Sie bekommen Saul. Saul war ein Mann von imponierender Statur. "Von seinen Schultern aufwärts war er höher als alles Volk." Kein Wunder, dass Israel ihm als König zujauchzte: Alle konnten sein Haupt sehen. Und Samuel salbte Ihn zum König. Aber schon bald wurde klar, dass Saul Gottes Maßstäben nicht gerecht wurde. Er war ungehorsam gegen Gottes Willen, so dass Gott es reute, ihn zum König gemacht zu haben. Das war für Samuel wirklich hart, er hatte ihn gesalbt, ihm sagen müssen, dass sein Königtum an einen anderen übergeht. Er war wirklich traurig. Es heißt in 1. Samuel 15, 35 : denn Samuel trug Leid um Saul;
Also musste der nun noch ältere Samuel wieder losziehen und einen neuen König salben:
1. Samuel 16,1–6 SLT
Und der Herr sprach zu Samuel: Bis wann trägst du noch Leid um Saul, da ich ihn doch verworfen habe, daß er nicht mehr König sein soll über Israel? Fülle dein Horn mit Öl und geh hin, ich will dich zu Isai, dem Bethlehemiter, senden; denn unter seinen Söhnen habe ich mir einen König ausersehen! Samuel aber sprach: Wie soll ich hingehen? Wenn Saul es erfährt, so wird er mich töten! Und der Herr sprach: Nimm eine junge Kuh mit dir und sprich: Ich bin gekommen, um dem Herrn zu opfern! Und du sollst Isai zum Schlachtopfer einladen; ich aber will dir zeigen, was du tun sollst, so daß du mir den salbst, den ich dir nennen werde! Und Samuel machte es so, wie es ihm der Herr gesagt hatte, und begab sich nach Bethlehem. Da kamen die Ältesten der Stadt ihm zitternd entgegen und sprachen: Bedeutet dein Kommen Frieden? Er sprach: Ja, Frieden! Ich bin gekommen, um dem Herrn zu opfern. Heiligt euch und kommt mit mir zum Schlachtopfer! Und er heiligte Isai und seine Söhne und lud sie zum Schlachtopfer ein. Und es geschah, als sie hereinkamen, da sah er Eliab an und dachte: Gewiß ist hier vor dem Herrn sein Gesalbter!
Zu diesem Zeitpunkt herrschte Saul in Israel souverän und unangefochten, aber Gott hatte bereits vor, einen Nachfolger für ihn zu benennen. Und Israel war im Krieg mit seinen Nachbarvölkern. Immer wieder gab es Übergriffe von den Philistern. Die Ammoniter zogen auf. Eigentlich hatte Samuel sein Richteramt schon abgelegt.
Aber Gott schickt ihn wieder los – mit einem Füllhorn voll mit Salböl in der Hand zieht er los. Und Samuel wußte um die Umstände, er wußte, dass immer wieder SChlachten zu kämpfen waren. Und daher hatte er sicherlich ein Bild im Kopf, wie der neue König auszusehen hatte.
Gott hatte ihn zur Familie des Isai in Bethlehem gesandt, denn aus dieser Familie sollte der neue junge König stammen. So kommt es dazu, dass Isai dem Samuel seinen Erstgeborenen Sohn vorstellt: Eliab – ein groß gewachsener und kräftiger Mann. Ein Traum von König, wird sich Samuel gedacht haben. Der sieht aus, als ob er die Philister, na wenigstens die Ammoniter in die Schranken weisen kann. Ich kann Samuel verstehen.
Nach welchen Maßstäben suchen wir Mitarbeiter aus?
Fähigkeiten und Charaktereigenschaften sind ja nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Schnell wird die Auswahl nach dem getroffen, was man sehen kann. Die gute Figur, das schöne Gesicht. Woher soll man auch wissen, welcher Mensch den Aufgaben auf Dauer am besten gewachsen sein wird.
Wir hatten in Rostock so jemanden, er war groß, blond, ein stattlicher, gut aussehender Mann. Er hatte einen tollen Start mit Jesus hingelegt, war Jugendleiter, in der Gemeindeleitung, beruflich erfolgreich, leitete eines der größten Unternehmen der Stadt. Aber dann stieg ihm der Erfolg zu Kopf, seine Familie und die Gemeinde reichte ihm nicht mehr, Affäre, Alkohol, Streit und Bruch in der Gemeinde. Nach außen für die Welt ist er bis heute ein angesehener Mann, und dass eine Ehe mal in die Brüche geht, da sagt die Welt nichts. Der Schein wird gewahrt. Das Leiden der Familie wird aus der Öfentlichkeit rausgehalten, das sieht man ja nicht.
Samuel wird eine schwere Aufgabe anvertraut. Ich kann verstehen, dass er davor zurückschreckt. In Gottes Auftrag hatte er einst Saul gesalbt und trotzdem, obwohl es Gottes Auftrag war, ist es schief gegangen. Die Enttäuschung sitzt tief. Aber Gott läßt Samuel nach vorne blicken. Er kommt auch Samuels Angst entgegen, indem er ihm den unverfänglichen Rahmen eines Opferfestes vorschlägt.
Obwohl Samuel in engem Kontakt mit Gott steht, lässt er sich verleiten, nach dem Augenschein zu urteilen. Beim Anblick des stattlichen Eliab ist er sich sicher, hier den zukünftigen König vor sich zu haben - und wird zurückgepfiffen.
Noch bevor Samuel das Öl-Horn öffnen kann, um diesen Mann zum Königsnachfolger zu küren, hört er Gottes Stimme:
1. Samuel 16,7 (SLT)
7Aber der Herr sprach zu Samuel: Schaue nicht auf sein Aussehen, noch auf seinen hohen Wuchs, denn ich habe ihn verworfen! Denn der Herr sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an!

II. Gott sieht das Herz an

Bei Gott gelten andere Werte. Er blickt tiefer, bis dahin wohin kein Menschen sehen kann: Ins Herz! Im Herzen von Eliab findet Gott nicht, was er sich für den zukünftigen König von Israel wünscht. Bei ihm zählt allein, ob dieses Herz ihm gehört.
Was sieht Gott, wenn er heute in mein Herz blickt.
Was sieht Gott, wenn er in dein Herz blickt?
Darum müssen auch die anderen Söhne des Isai vor Samuel antreten. Und erst beim jüngsten Spross gibt Gott dem Samuel ein Zeichen: Dieser, David, ist es, der der künftige König sein soll.
Das ist doch sicher der Traum eines jeden Personalchefs: von kompetenter Seite eine ganz klare Anweisung zur Auswahl des Kandidaten zu erhalten, bei der dessen Herzenseinstellung und zukünftigen Fähigkeiten berücksichtigt sind.
Für alle menschlichen Augen ist hier nur ein Junge zu sehen, noch zu jung, um am Oferfest teilzunehmen, aber immerhin ausreichend, um die Schafe der Familie zu hüten.
Woher soll Samuel wissen, dass die menschlichen Qualifikationen einer Führungsfigur in ihm schlummern? Wie soll er erkennen, dass David Gott liebt oder ihn einmal lieben wird? Samuel kann dies aus eigener Kraft nicht sehen, trotz seiner Menschenkenntnis, die er als alter und weiser Mann hat. Er ist auf Gottes Hilfe angewiesen.
Und er hört auf Gottes Stimme. Stellt Euch die Situation vor. Ein Opferfest. Ich hatte Euch ja beim letzten Mal erzählt, dass Gott den Juden das Feiern von Festen ins Gesetz geschrieben hat. Also da ist eine Feier im Gang mit reden, singen, essen, trinken. Isai zeigt voll Stolz seine Söhne: “Hier, Samuel, schau die Eliab an, ein ganzer Kerl”. Der Stolz seines Vaters
Und in all diesem Trubel vernimmt Samuel Gottes Stimme. Nicht im Tempel, nicht in der Nacht, wo er alleine ist, wie wir das in 1. Samuel 3 lesen. Samuel hört sieben Mal Gottes Veto, der ist es nicht, der ist es auch nicht.
1. Samuel 16,8–10 SLT
Da rief Isai den Abinadab und ließ ihn vor Samuel vorübergehen. Und er sprach: Diesen hat der Herr auch nicht erwählt! Da ließ Isai den Schamma vorübergehen. Er aber sprach: Diesen hat der Herr auch nicht erwählt! So ließ Isai sieben seiner Söhne vor Samuel vorübergehen. Aber Samuel sprach zu Isai: Der Herr hat keinen von ihnen erwählt!
Seine Reaktion ist bemerkenswert. Er kommt gar nicht auf den Gedanken, dass er sich verhört hat, als keiner der Kandidaten von Gott ausgewählt worden war, sondern er stellt die für ihn logische Frage: Gibt es noch einen weiteren Sohn?
1. Samuel 16,11–13 SLT
Und Samuel fragte den Isai: Sind das alle jungen Männer? Er aber sprach: Der Jüngste ist noch übrig, und siehe, er hütet die Schafe! Da sprach Samuel zu Isai: Sende hin und laß ihn holen, denn wir werden uns nicht zu Tisch setzen, bis er hierher kommt! Da sandte er hin und ließ ihn holen. Und er war rötlich, mit schönen Augen und von gutem Aussehen. Und der Herr sprach: Auf, salbe ihn, denn dieser ist’s! Da nahm Samuel das Ölhorn und salbte ihn mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des Herrn kam über David, von diesem Tag an und weiterhin. Samuel aber machte sich auf und ging nach Rama.
In welch einer engen Gemeinschaft muss Samuel mit Gott gelebt haben, dass er so gut auf Gottes Stimme hören konnte.
Wie kann ich lernen, aus dem Stimmengewirr meines Umfeldes Gottes Stimme herauszuhören?
Ein Weg ist sicher, in der Stillen Zeit beim Bibellesen immer mehr von Gott kennenzulernen. Wenn wir uns immer mehr in seinem Wort auskennen, fragen, Herr was bedeutet das für mich, dann lernen wir, seiner Stimme mehr und mehr zu vertrauen.
Ein Weiteres: Samuels Authorität ist auch bemerkenswert. Er bestimmt, dass sich erst zu Tisch gesetzt wird, wenn auch David dabei ist.
Und dann muss es auch eine Erleichterung für ihn gewesen sein, als Gott dann endlich sagte: das ist er. Auch wenn der Kreis nicht groß war, in dem Samuel David salbte, es passierte trotzdem nicht unter 4 naja mit Gott 6 Augen. Die Familie wußte nun, dass es mit Sauls Königtum zu Ende gehen würde, dass Jonathan nicht dessen Nachfolger werden würde. Aber Davids 7 Brüder waren nicht von Gott erwählt worden. Es erinnert mich ein wenig an die Geschichte von Joseph und seinen Träumen, wo sich die Brüder vor ihm verneigen und später auch Jakob zu ihm nach Ägypten kommt. Wie wird ihre Reaktion gewesen sein? Der kleine Bruder, der fürs Schafehüten gut genug war, wird der neue König. Der kleine Bruder, wir lesen davon, dass er rötlich war, mit schönen Augen von gutem Aussehen. David, der später mit der Harfe Saul besänftigte, ein Musiker, und Dichter, ein Feingeist? Man liest leider nichts über die Reaktion seiner Brüder.
Wie reagierst Du, wenn Dir jemand anders vorgezogen wird?
Wie sieht es dann in Deinem Herzen aus? Bist Du neidisch? Fragst Du, warum denn der? Ich wäre doch viel besser geeignet? Herr, warum kann ich diesen Dienst nicht übernehmen, ich kann das doch auch. Oder sagst Du: Gott Du kennst alle Dinge und weißt wozu das gut ist.
David wurde mit dem Geist Gottes ausgerüstet. Er wurde zu DEM König der Israeliten. Wenn man die Geschichte der Könige Judas ansieht, dann werden viele mit ihm verglichen.

III. Ein Mann nach dem Herzen Gottes

1000 Jahre nach Davids Tod sagt Paulus den Juden in Antiochia:
Apostelgeschichte 13,22 SLT
Und nachdem er ihn abgesetzt hatte, erweckte er ihnen David zum König, von dem er auch Zeugnis gab und sprach: »Ich habe David gefunden, den Sohn des Isai, einen Mann nach meinem Herzen, der allen meinen Willen tun wird«.
David war ein Kämpfer
Er kämpfte mit einem Löwen und einem Bären
Er besiegte einen Riesen
Er war ein gewaltiger Kriegsheld, der viele Feinde besiegte
Er war ein großartiger Anführer.
Er war ein kreativer Baumeister, der Architekt der Stadt Davids
Er war der Schrecken seiner Feinde
Er war einer der größten Könige der Antike
Moment, wirst Du jetzt vielleicht denken, Davids Handlungen waren doch nicht immer nach Gottes Willen: Ein paar Beispiele
David war ein Krieger, der viel Blut vergossen hat. Daher durfte er nicht den Tempel bauen.
David brach die Ehe mit Batseba und - um seine Sünde zu vertuschen - sorgte dafür, dass ihr Mann auf dem Schlachtfeld in eine gefährliche Position kam und getötet wurde
David hatte viele Frauen
David war als Vater sehr nachlässig in der Erziehung seiner Kinder. Seine Familie hat sehr darunter gelitten
In seinem Stolz ließ David - entgegen der Anordnung Gottes - seine Truppen zählen, Die Folge? 70.000 Leute starben an einer Plage.
Er wollte den Tempel in Jerusalem bauen, aber Gott verwehrte es ihm.
Und dennoch sagt Gott: … ein Mann nach meinem Herzen
Trotz seiner Fehler: Gott schaute auf sein Herz, ein Herz das danach strebt, den Willen Gottes zu kennen und ihm zu gehorchen. Er war ein Mann des Gebets, viele Psalmen sind Gebete in Liedform. Er tat Buße:
2. Samuel 24,10 SLT
Aber nachdem David das Volk hatte zählen lassen, schlug ihm das Gewissen. Und David sprach zum Herrn: Ich habe mich schwer versündigt mit dem, was ich getan habe! Nun aber, o Herr, nimm doch die Missetat deines Knechtes hinweg; denn ich habe sehr töricht gehandelt!
Und Gott macht David eine unglaubliche Zusage:
2. Samuel 7,12–16 SLT
Wenn deine Tage erfüllt sind und du bei deinen Vätern liegst, so will ich deinen Samen nach dir erwecken, der aus deinem Leib kommen wird, und ich werde sein Königtum bestätigen. Der wird meinem Namen ein Haus bauen, und ich werde den Thron seines Königreichs auf ewig befestigen. Ich will sein Vater sein, und er soll mein Sohn sein. Wenn er eine Missetat begeht, will ich ihn mit Menschenruten züchtigen und mit Schlägen der Menschenkinder strafen. Aber meine Gnade soll nicht von ihm weichen, wie ich sie von Saul weichen ließ, den ich vor dir beseitigt habe; sondern dein Haus und dein Königreich sollen ewig Bestand haben vor deinem Angesicht; dein Thron soll auf ewig fest stehen!
Nach seinem Tod gab der Herr David: 1.) einen Sohn, der auf dem Thron Israels saß und für den der Herr wie ein Vater sein würde, einschließlich notwendiger Züchtigung und Gnade (Salomo); und 2.) einen Sohn, der über ein ewiges Königreich herrschen würde (der Messias).

IV. Das Angebot der Herztransplantation

Ich habe vorhin gefragt: Was sieht Gott, wenn er in mein und in Dein Herz schaut.
Wie ist es darum gestellt? Gott bietet uns schon im alten Testament die Möglichkeit einer Herztransplantation an.
Ezechiel 36,26 SLT
Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben;
Wie ist das möglich? Durch Jesus Christus, den Sohn Davids, bekommen wir dieses neue Herz. Auch Jeremia spricht schon vom neuen Bund
Jeremia 31,33 SLT
Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein;
Dieser Bund Gottes, der absolut einseitig ist, gilt für jeden, der Jesus Christus als seinen Herrn angenommen hat.
Wenn das für Dich gilt, wenn Du Jesus als Deinen Herrn angenommen hast, dann brauchst Du den Blick Gottes in Dein Herz nicht zu fürchten. Und wenn Du das noch nicht getan hast, so ist heute die Möglichkeit. Du bist eingeladen, nach dem Gottesdienst auf einen der Ältesten zuzugehen und ins Gespräch zu kommen.
Was diese Herztransplantation angeht, kannst Du Dir sicher sein, dass Gott darin der Profi schlechthin ist. Die wird niemals schief gehen.
Amen
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