Predigt (unbenannt) (2)
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Transcript
Menschenfurcht ist ein Fallstrick;
wer aber auf den Herrn vertraut, der ist geborgen.
Wenn ein Weiser mit einem Toren rechtet,
so tobt dieser oder lacht, aber es gibt keine Ruhe.
Wer seinem Nächsten schmeichelt, der stellt seinen Füßen ein Netz.
Wer dem anderen “Gutes” sagt, obwohl er es nicht ist, der fördert seine Unart, die ihm wiederrum zum Fallstrick wird.
Es ist nur eine kurzfristig schön.
Wer einen anderen zurechtweist, wird zuletzt mehr Gunst finden
als derjenige, der mit der Zunge schmeichelt.
Menschenfurcht
Wer Redliche irreführt auf einen schlimmen Weg,
der wird selbst in seine Grube fallen;
aber die Unsträflichen werden Gutes erben.
Wer das Gesetz hält, ist ein verständiger Sohn;
wer aber mit Schlemmern zusammen ist, macht seinem Vater Schande.
Eisen schärft Eisen;
ebenso schärft ein Mann den anderen.
Verlaß deinen Freund und den Freund deines Vaters nicht,
aber in das Haus deines Bruders begib dich nicht am Tag deiner Not;
ein Nachbar in der Nähe ist besser als ein Bruder in der Ferne.
Besser Zurechtweisung, die aufdeckt,
als Liebe, die verheimlicht.
Treu gemeint sind die Schläge des Freundes,
aber reichlich sind die Küsse des Hassers.
Mit seinen Lippen verstellt sich der Hasser,
und in seinem Herzen nimmt er sich Betrügereien vor.
Wenn er schöne Worte macht, so traue ihm nicht,
denn es sind sieben Greuel in seinem Herzen.
Heuchelei
Wie ein Wahnsinniger,
der feurige und todbringende Pfeile abschießt,
so ist ein Mensch, der seinen Nächsten betrügt
und dann spricht: »Ich habe nur gescherzt!«
Hat dein Feind Hunger, so speise ihn mit Brot;
hat er Durst, so gib ihm Wasser zu trinken!
Denn damit sammelst du feurige Kohlen auf sein Haupt,
und der Herr wird es dir vergelten.
Auf einen treulosen Menschen ist am Tag der Not ebensoviel Verlaß
wie auf einen zerbrochenen Zahn und auf einen wankenden Fuß.
Betritt nur selten das Haus deines Nächsten,
damit er deiner nicht überdrüssig wird und dich haßt!
Man entferne den Gottlosen vom König,
so wird sein Thron durch Gerechtigkeit feststehen.
Fürchte den Herrn, mein Sohn, und den König,
und laß dich nicht mit Aufrührern ein!
Denn ihr Unheil wird plötzlich kommen,
und ihrer beider Verderben, wer kennt es?
Beneide böse Menschen nicht
und begehre nicht, mit ihnen zusammen zu sein;
denn ihr Herz trachtet nach Zerstörung,
und ihre Lippen reden Unheil!
Gib mir, mein Sohn, dein Herz,
und laß deinen Augen meine Wege Wohlgefallen!
Geselle dich nicht zu den Weinsäufern
und zu denen, die sich übermäßigem Fleischgenuß ergeben,
denn Säufer und Schlemmer verarmen,
und Schläfrigkeit kleidet in Lumpen.
Iß nicht das Brot eines Mißgünstigen,
und laß dich nicht gelüsten nach seinen Leckerbissen!
Denn wie er in seiner Seele berechnend denkt, so ist er.
Er spricht zu dir: »Iß und trink!«
— aber er gönnt es dir nicht.
Den Bissen, den du gegessen hast, mußt du wieder ausspeien,
und deine freundlichen Worte hast du verschwendet.
Neid
Freunde dich nicht mit einem Zornmütigen an
und geh nicht um mit einem Hitzkopf,
damit du dir nicht seinen Wandel angewöhnst
und er dir nicht zum Fallstrick deiner Seele wird!
Dornen und Schlingen sind auf dem Weg des Verkehrten;
wer seine Seele bewahren will, bleibe fern davon!
Ein guter Name ist wertvoller als großer Reichtum,
und Freundlichkeit ist besser als Silber und Gold.
Ein umhergehender Verleumder plaudert Geheimnisse aus;
darum, weil er den Mund nicht halten kann, laß dich gar nicht mit ihm ein!
Einsicht macht einen Menschen langsam zum Zorn,
und es ist ihm eine Ehre, Vergehungen zu übersehen.
Den Armen hassen alle seine Brüder,
erst recht ziehen sich seine Freunde von ihm zurück;
jagt er ihren Worten nach, so sind sie nichts!
Viele schmeicheln dem Vornehmen,
und jeder will ein Freund dessen sein, der Geschenke gibt.
Reichtum macht viele Freunde,
der Arme aber wird von seinem Freund verlassen.
Wer viele Gefährten hat, der wird daran zugrundegehen,
aber es gibt einen Freund, der anhänglicher ist als ein Bruder.
Ein Bruder, an dem man treulos gehandelt hat, ist schwerer zu gewinnen als eine befestigte Stadt,
und Zerwürfnisse sind wie der Riegel einer Burg.
Ein männlicher Mut erträgt sein Leiden,
wer aber kann einen niedergeschlagenen Geist aufrichten?
Die Worte des Verleumders sind wie Leckerbissen;
sie dringen in die verborgenen Kammern des Inneren.
Wer sich absondert, der sucht, was ihn gelüstet,
und wehrt sich gegen alles, was heilsam ist.
Ein Freund liebt zu jeder Zeit,
und als Bruder für die Not wird er geboren.
Einen Streit anfangen ist, als ob man Wasser entfesselt;
darum laß ab vom Zank, ehe er heftig wird!
Wer Liebe sucht, deckt die Verfehlung zu,
wer aber eine Sache weitererzählt, trennt vertraute Freunde.
Ein Boshafter horcht auf falsche Mäuler,
ein Lügner leiht verderblichen Zungen sein Ohr.
Besser ein trockener Bissen mit Ruhe,
als ein Haus voll Opferfleisch mit Streit!
Ein gewalttätiger Mensch überredet seinen Nächsten
und führt ihn einen Weg, der nicht gut ist.
Ein verdrehter Mann entfesselt Streit,
und ein Verleumder trennt vertraute Freunde.
Besser bescheiden sein mit den Demütigen,
als Beute teilen mit den Stolzen.
Ein Ohr, das auf die Zurechtweisung zum Leben hört,
wird sich gern inmitten der Weisen aufhalten.
Ein freundlicher Blick erfreut das Herz;
eine gute Botschaft stärkt das Gebein.
Der Spötter liebt es nicht, wenn man ihn zurechtweist,
darum geht er nicht zu den Weisen.
Ein Jähzorniger handelt töricht,
und ein Mensch, der Böses plant, macht sich verhaßt.
Auch beim Lachen kann das Herz Kummer empfinden,
und die Freude endet in Traurigkeit.
Das Herz allein kennt seinen eigenen Kummer,
und auch in seine Freude kann sich kein Fremder mischen.
Grenzen des Zuhörens und der Empathie und des Verstehens
Geh weg von dem dummen Menschen!
Du hörst doch nichts Gescheites von ihm.
Der Umgang mit den Weisen macht weise,
wer sich aber mit Narren einläßt, dem geht es schlecht.