Vergebung - Vergeben lernen muss gelernt sein
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Einleitung - 490
Einleitung - 490
490 - ist der Paragraph des Bürgerlichen Gesetzbuches zum außerordentlichen Kündigungsrecht
Wir befinden uns im Jahr 490 nach Christus. In einer Schlacht an der Adda in Italien siegen die Ostgoten unter Theoderich dem Großen gegen das Heer Odoakers, dem König von Itlaien, der sich daraufhin nach Ravenna zurückzieht und mit seinen Truppen dort einigelt.
Das Sana-Klinikum Düsseldorf hat 490 Planbetten an 2 Standorten zur Verfügung
Der ET 490 ist die neue Baureihe der S-Bahn Züge in Hamburg
490€ kostet das Schlafsofa von Tripleback
490 ist das Ergebnis von 70 x 7
Viele von euch wissen schon was jetzt kommt: es geht heute um die recht bekannte Begebenheit, die uns in Matthäus 18 berichtet wird.
Jesus lehrt gerade verschiedene Dinge (99 Schafe alleine lassen um das 100te zu suchen) u.a. auch über das unbequeme Thema Zurechtweisung / Ermahnung in der Gemeinde.
Petrus fühlt sich gleich beflügelt. Es kommt mir so vor, als ob er schon 9malKlug und besonders fromm herüberkommen möchte, und eziegn, was er schon gelernt und verstanden hat von Jesus.
Und er fragt Jesus nun:
Dann kam Petrus zu ihm und fragte: »Herr, wie oft soll ich jemandem vergeben, der mir unrecht tut? Sieben Mal?«
»Nein!«, antwortete Jesus, »siebzigmal sieben Mal!« Mt 18,21-22
es geht heute um das Thema Vergebung und wir wollen uns in der Predigt mit dem Gleichnis beschäftigen, was Jesus nun auf die Frage von Petrus hin erzählt hat
Predigttext und Thema ist vertraut & bekannt (-> Frauenfreizeit) - dennoch ist das Thema immer wieder neu wichtig!
Trotz Bekanntheit: Ermutigung und Herausforderung: überlege und höre auf Gott, was er dir heute aufs Herz legen möchte
ein schweres, aktuelles Thema, da oft unbewusst Dinge und Unvergebenheit schlummern, von denen wir manchmal gar keine Ahnung haben.
Durch die Predigt-Vorbereitungen wurde auch im persönlich noch einmal neu von Gott angesprochen. Besonders ein Punkt hat mich wieder einmal ganz neu gepackt - dazu kommen wir später
Supervision (kurz erklären: es geht um mich, mein Verhalten, meine Gefühle Reaktionen) zeigt mit immer wieder auf, wo mich Verletzungen der Vergangenheit geprägt haben. Manche sind überwunden, bei manchem sollte man drüber nachdenken noch einmal bewusst mit Gott darüber ins Gespräch zu gehen und zu vergeben.
23 Deshalb kann man das Himmelreich mit einem König vergleichen, der beschlossen hatte, mit seinen Bediensteten, die von ihm Geld geliehen hatten, abzurechnen. 24 Unter ihnen war auch einer, der ihm sehr viel Geld schuldete. 25 Da er nicht bezahlen konnte, befahl der König das Folgende: Er, seine Frau, seine Kinder, und alles, was er besaß, sollten verkauft werden, um damit seine Schuld zu begleichen. 26 Doch der Mann fiel vor ihm nieder und bat ihn: `Herr, hab doch Geduld mit mir, ich werde auch alles bezahlen.´ 27 Da hatte der König Mitleid mit ihm, ließ ihn frei und erließ ihm seine Schulden. 28 Doch sobald der Mann frei war, ging er zu einem anderen Diener, der ihm eine kleine Summe schuldete, packte ihn am Kragen und verlangte, dass er auf der Stelle alles bezahlen sollte. 29 Der Diener fiel vor ihm nieder und bat ihn um einen kurzen Aufschub: `Hab doch Geduld mit mir, ich werde auch alles bezahlen.´ 30 Doch der Mann war nicht bereit zu warten. Er ließ ihn verhaften und einsperren, so lange, bis dieser seine ganze Schuld bezahlt hätte. 31 Als die anderen Diener das sahen, waren sie empört. Sie gingen zum König und erzählten ihm, was vorgefallen war. 32 Da ließ der König den Mann rufen, dem er zuvor seine Schulden erlassen hatte, und sagte zu ihm: `Du herzloser Diener! Ich habe dir deine großen Schulden erlassen, weil du mich darum gebeten hast. 33 Müsstest du da nicht auch mit diesem Diener Mitleid haben, so wie ich Mitleid mit dir hatte?´ 34 Der König war so zornig, dass er den Mann ins Gefängnis werfen ließ, bis er seine Schulden bis auf den letzten Cent bezahlt hatte. 35 Genauso wird mein Vater im Himmel mit euch verfahren, wenn ihr euch weigert, euren Brüdern und Schwestern zu vergeben.« Mt 18
1. Was ist Vergebung - und was auch nicht?
1. Was ist Vergebung - und was auch nicht?
Vergebt mir, wenn ich jetzt noch einmal kurz aushole, um ein paar Dinge klarzustellen ;-)
Was Vergebung nicht ist bzw. was auch teilweise einfach unwahre Mythen sind:
Was Vergebung nicht ist bzw. was auch teilweise einfach unwahre Mythen sind:
Ein Mytos, der NICHT stimmt ist: Vergebung bedeutet das Verhalten des Anderen gut zu heißen -> Vergebung heißt nicht automatisch das Verhalten des Anderen gutzuheißen. Ich kann Vergeben und trotzdem war das Verhalten des Anderen nicht richtig.
Vergeben und Vergessen: es ist NICHT alles wie es vorher war; Taten haben Folgen, Vertrauen wird zerstört;
Vergebung heißt nicht, dass Taten auch Konsequenzen nach sich ziehen; es geschehen Verletzungen, die vielleicht noch Zeit zur Heilung brauchen.
Vergebung kann ein Prozess sein, aber wir sollen und müssen uns auf den Weg begeben
ABER Psychologen sagen: Vergebung hilft beim Vergessen (schlechte Erinnerungen verschwimmen; man kann loslassen und zurücklassen -> mit beinhaltet in der Wortbedeutung des griechischen Wortes für Vergebung)
Was ist Vergebung
Was ist Vergebung
Vergebung heißt unrechte Taten der anderen Person nicht mehr vorzuhalten und vorzuwerfen; kein Druckmittel zu haben “aber damals … deswegen musst du jetzt ...”
Im Gleichnis wird hier Geld genannt als “Druckmittel”
Vergebung ist etwas, das Beziehung wiederherstellt, die von Unvergebenheit gestört ist.
Unvergebenheit führt zu Bitterkeit, einem harten Herzen. Unvergebenheit trennt uns nicht nur von einer Person, sondern auch von Gott.
Man merkt eigentlich in der Praxis relativ schnell und gut, wenn Unvergebenheit da ist (ihr bestimmt nicht, aber ich doch schon manchmal ;-) )
man meidet den anderen
Gedanken über die andere Person sind vorsichtiger / schlechter?!
-> verletzte Menschen verletzen Menschen (Spirale, sprichwörtliche Teufelskreis)
Vergebung ist: sein Recht auf Rache aufgeben, kein Groll mehr, Kein Getraschte oder schlechtes Gerede.
Keine Opferrolle:
Vergebung bedeutet Verantwortung für sich selbst und sein eigenes Leben zu nehmen und aus der Opferrolle herauszutreten und das eigene Leben positiv zu verändern und zu gestalten
Vergebung befreit!
Vergebung ist oft ein Prozess (alleine oder mit anderen); immer wieder neu Vergeben. Eine Entscheidung, auch wenn die Gefühle manchmal nicht so schnell mitkommen
Vergebung bedeutet innere Heilung und es ist sogar medizinisch erwiesen, dass es sogar Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit haben kann!
Unvergebenheit macht krank - seelisch/psychisch und sogar psychisch; Last!
2. Das Gleichnis und Du
2. Das Gleichnis und Du
Wir sind dieser erste Diener.
Wir empfangen Vergebung. Uns ist von Gott alles Vergeben! Alle unsere Schuld! Und was tun wir? - Wir reagieren sehr menschlich wie dieser Diener.
Wir selber wollen vielleicht gar nicht vergeben. Das kann verschiedenste Gründe haben:
Taten / Schuld, was mir angetan wurde ist zu groß
so oft habe ich immer wieder vergeben - irgendwann reichts auch mal; es ist zu viel (like Petrus)
moralische Überlegenheit / Opferrolle: fühlt sich auch ganz gut das Schlechte von anderen vor sich her zu tragen; Jammern
Dabei haben wir, wie wir hier im Text auch gelesen haben, die Pflicht zu vergeben! Es ist nicht optional!
will und werde ich vergeben? -> es ist keine Frage des Wollens!!
keine Frage nach meinen, nach deinen Gefühlen.
Vergebung ist nicht leicht, gerade wenn uns wirklich großes Unrecht angetan wurde.
es ist keine Option zu vergeben, es ist ein Gebot Gottes
es ist eine Entscheidung zu vergeben, Gott will, dass wir es tun (Kol 3,13)
ertragt einander und vergebt einander, wenn einer gegen den anderen zu klagen hat; gleichwie Christus euch vergeben hat, so auch ihr.
“Wer von sich sagt, dass er zum Licht gehört, und dabei seinen Bruder hasst, lebt noch in der Finsternis.” 1. Johannes 2,9
Gott will nicht grausam sein und uns zu etwas unmenschlichem Zwingen.
Vergebung ist Liebe und soll aus Liebe - und auch nicht nur aus Pflichtgefühl passieren
Gott fordert nicht von uns etwas unmenschliches oder gar unmögliches um uns zu ärgern oder zu demütigen -> Gott weiß wie schwer es ist zu vergeben Lk 23,34
Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Sie teilten aber sein Gewand und warfen das Los darüber.
3. Dir ist Vergeben
3. Dir ist Vergeben
Die Gründe, warum wir nicht vergeben wollen sind meistens nur ein Symptom; oft steckt dahinter, dass wir selbst einfach nicht begriffen haben, wie groß die Schuld ist, die Gott uns vergeben hat
Vor allem auch: wie sehr uns Gott liebt, dass er unsere Schuld vergeben hat.
Haben wir verstanden, wer wir sind? Welche Schuld uns vergeben wurde - am Kreuz?
Haben wir das wirklich verstanden, was die Vergebung durch Gott für uns bedeutet? Wie groß Gottes Liebe ist?
-> Wir feiern gleich noch das Abendmahl, wo wir uns genau das noch einmal bewusst machen!
Sehr regelmäßig beten wir das Vater-Unser: “vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern” -> so oft gebetet - wie sieht es da wirklich in mir und in dir aus?
Egal was jemand dir getan hat - im Verhältnis zu dem, was Gott dir vergeben hat … . Hier steht etwas von 10.000 Talenten im Vergleich zu 100 Denaren! Milliarden vs. Peantuts (nicht nichts, aber im Vergleich …)
Wir würden nicht lange darüber nachdenken jemand anderem zu vergeben.
4. Lasst uns lernen zu Vergeben
4. Lasst uns lernen zu Vergeben
Wie oft sollen wir vergeben? 70 x 7 mal (7 ist eine symbolische Zahl und steht für “Vollkommenheit”)
Vergebung klären wir vor Gott (vielleicht im Beisein einer anderen Person)
Eltern: übt mit euren Kindern ein um Vergebung zu bitten und zu vergeben; für uns alle gilt: Vergebung muss gelernt, geübt und trainiert werden. (-> persönliches Beispiel: Aufarbeitung meiner Jugend mit meinen Eltern)
Wir sind beim Thema Vergebung nicht alleine, Gott hilft uns dabei:
denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen.
1. Nimm den Schmerz wahr / lass den Schmerz zu
2. Setz dich mit dem Schmerz auseinander (was hat das mit dir gemacht?mAuseinandersetzen, kein Opfer, Ziel: Heilung, loslassen)
3. Mach dir bewusst, warum du vergibst (Motiv: weil dir vergeben wurde)
4. Vergib so konkret wie möglich (ich vergebe xy dass er das und das getan hat. Es hat mich soundso getroffen, ich habe mich soundso gefühlt)
Bete um Vergebung - ganz konkret. “Ich entscheide mich” -> Prozess, schmerz zulassen
5. Bitte den Heiligen Geist deine Gefühle zu heilen und bete für deinen Schuldiger
6. Selbstreflektion - hinterfrag dich selbst immer wieder: Wo habe ich mich schuldig gemacht?
-> SOZO
Von David.
Lobe den Herrn, meine Seele,
und alles, was in mir ist, seinen heiligen Namen!
Lobe den Herrn, meine Seele,
und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat!
Der dir alle deine Sünden vergibt
und heilt alle deine Gebrechen;
der dein Leben vom Verderben erlöst,
der dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit;