Jesaja Predigt

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Notes
Transcript

Einleitung

Hüt wämer mitenand uf Entdeckigsreis ga. Mir wänd entdecke, was denn en richtige Gottesdienst isch. Ich ha denkt, das isch doch sicher de richtig Ziitpunkt. Wenn en noie Pfarrer afangt, denn muesme ja zersch mal versta, was er denn unter emne Gottesdienst verstat. Und obme sich uf das ila chan. Wot ich bi dem Pfarrer überhaupt in Gottesdienst? Lohnt sich das, am Morge ufzsta? Ich versuech hüt mal es biz darzlege, wie ich de Gottesdienst verstahne. Und ihr chönd denn entscheide, ob das oi entspricht, oder nöd. Dadefür hemmer en eher schwirige, astössige Text ghört usem Jesaja Buech. Mal luege, obi da drus öpis chan usene, wo bi dere Definition vom Gottesdienst hilfriich isch.
D Zuehörer vom Jesaja müend sich einiges gfalle lah. Es isch s Volk vo Gott, zu Israel redet de Jesaja. Mitde Wort vo Gott. “Was soll ich mit euren vielen Schlachtopfern?” fragt Gott. Er chas nüm gse. All die Opfer wo s Volk ihm bringt, alles fiire, alli Neumond und Fest hasst Gott. Mit Neumond isch au es Fescht gmeint, wo d Jude gfiiret hend. A jedem Neumond sind bsunderi Opfer bracht worde, de Fiirtig heisst Rosch Chodesch. Also all die Fest, all die guetgmeinte Opfer wo s Volk für Gott gmacht het, wiist er da vo sich. Er seit sogar, dass er sie hasst.
Auch wenn ihr noch so viel betet, ich höre nicht hin! Wiso isch Gott so ufbracht? Wiso verurteilt er s Volk Israel?
Will sie es falsches Spiil spiled. Eure Hände triefen vor Blut, seit Gott. Offesichtlich tuet Israel so, als wär alles in Ordnig, sie bringed schön brav ihri Opfer und fiired d Fest, wo Gott verordnet het. Aber im Innere, verborge, sin sie nöd debi. D Fest sind zumene fromme Getue worde, zunere Fassade. Me fiiret zwar, aber würklich aga tuets eim nöd. Das wirft Gott da am Volk Israel vor.
Wascht euch, reinigt euch! Das isch de Ufruef as Volk, hört auf Böses zu tun! Veränderet oie Läbensstil, tüend nöd nur so, sondern machet au würklich Ernst! Lernt Gutes tun, sucht das Recht, weist den, der unterdrückt in seine Schranken! Das forderet Gott vo sim Volk. D Fest wo er agordnet het sind nöd eifach da, dasmes halt gmacht het und Gott wider zfride gstellt isch. D Fest sind da, zum versta, dass bi Gott nöd alles OK isch. Er möcht, dass sich s Volk zu ihm wändet und ihri Läbe au dena usrichtet. En ganzheitliche Läbensstil forderet Gott da vo sim Volk.
Ich glaub das isches, was Gott auno hüt vo üs forderet. En ganzheitliche Läbensstil. En Läbensstil, wo Uswürkige het uf üs und üsi Mitmänsche. En Läbensstil wo mir veränderet wärded vo Gott und sim Wort, im Gottesdienst oder im stille Chämmerli, wo mir usde Bible läsed. Das isch de wahri Gottesdienst: wenn mir sini Wort so tüf in üs inelönd, dass sie üs veränderet und sich üse Läbensstil widerum veränderet.
Wenn üsi Gottesdienst zur Routine werded, zu dem wasme halt eifach so macht, zum en guete Christ, e gueti Christin zsi, denn chömer ipacke. Das isch nöd das wo Gott vo üs möcht. Gott möcht, dass mir ernsthaft, mit üsem ganze Sii, mit offene Ohre und offene Härz das ufnähmed und versueched umzsetze, was er ois seit. Das gilt hüt nach wie vor, wie vor tusige Jahr, mir Mänsche hend üs nöd veränderet:
Zürcher Bibel Kapitel 1

Lernt Gutes tun, sucht das Recht,

weist den, der unterdrückt, in seine Schranken!

Verschafft der Waise Recht,

führt den Rechtsstreit für die Witwe!

Für Unterdrückti, Benachteiligti ista, das forderet Gott vo üs. Das mached mir jedi Wuche mitde Kollekte zum Biispiil. Mir unterstützed anderi, helfed ihne mit Geld. Aber macheds mir no us Überzügig, oder isches zur Gwohnheit worde? Isch de Gottesdienst zur Gwohnheit worde? Richtet mir üses Läbe würklich nach dem us, wo Gott ois seit, oder bestimmed mir üses Läbe sälber?
Das frag ich nöd nur oi, sondern au mich. Gott forderet üs mit dem Text use. Er haltet üs de Spiegel vor. Und hüt am Dank-Buess und Bettag wend mir das au mache. Üs mal de Spiegel vorhalte la. Mir lönd üs mal in Frag stelle, üse Läbensstil, üse Gottesdienst, üsi Beziehig mit Gott. Es isch Gott nöd egal, wie mir Gottesdienst fiired und wie mir läbed. Er möcht üses ganze Läbe durdringe. Nöd wiler en Kontroll-Freak isch, nei wiler s Beschti für üs möcht.
Und drum hüt das Nahdänke über was en Gottesdienst isch. D Bibelstell vo hüt lehrt üs, dass en wahre Gottesdienst eine isch, wo üs ganzheitlich agat. Wo ebe s ganze Läbe in Aug nimmt, nöd eifach die schöne Siite usepickt usde Bible und die schwirige weglaht. Gott möcht üses ganze Läbe präge. Bis in hinderste Ecke vo üsere Person. Das isch nöd immer eifach, nöd immer schön und sicherlich nöd immer es Zuckerschlecke.
Aber schlussendlich isches immer heilsam und befreiend, wenn Gott üses ganze Läbe prägt. Will er s Beschte für üs wet. Will er ois gmacht het und üs kennt und weiss, was s Beschte für üs isch.
Dadefür bruchts aber es Igse, es Aneluege vo üs. Es Aneluege zu dene Sache, wo nöd in Ordnig sind. Det womer es falsches Spiil spiled. Au hüt an Gottesdienst: mit welere Haltig, mit welem Ziil sitz ich da ine? Nememer üs doch hüt die Ziit, zum üs dem Mal bewusst zwärde.
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Hüt isch Dank-Buess und Bettag. Und warschinli würemer de Mittelteil am liebschte wegla. Buess tue. Wer macht das scho? I oisere stolze Gsellschaft womer alles under Kontrolle hend. Zumindest hemmers gmeint bis vor öpeme Jahr wo sones Virus plötzlich alles lahm gleit het. Buess tue, igse dasmer nöd Herr über allem sind. Dass mir schlussendlich nur Mänsche sind und nöd alles perfekt chönd. Das het au öpis befreiends. Und ich glaub zu dem forderet üs Gott hüt use. Buess tue, igse dasmer nöd alles under Kontrolle hend. Buess tue, dasmer nöd immer mitde richtige Istellig vor Gott cho sind. Dasmer de Gottesdienst zur Routine werde lah hend. E Routine womer Gott schön uf Abstand bhalted hend.
Mer chan sich jetzt vilich denke: Ja, DU chasch scho schön rede. Du bisch ja no nödmal ein Monet da. Natürlich isches für dich nöd Routine! Aber ich, wo scho sit 30, 40 Jahr da ine bin, das isch also nöd eifach! Zu so Gedanke chani nur sege: Wow, Hut ab, so schön bisch du hüt immerno da, chunsch id Chile! Ich bin tüüf beidruckt und duemer gern es Stuck vo dim Durehaltewille und dinre Troii abschniide! Ich glaub aber, dases nöd drufa chunt, obme sit 30 Jahr id Chile gat, oder ei Mal im Jahr id Chile chunt. Gott möcht üs genau glich verändere. Er möcht üs präge. Au hüt. Will er e persönlichi Beziehig zu üs möcht pfläge. Will er echt mit üs möcht underwegs si. D Frag isch nur: Lönd mir das zue, oder isch Gott für üs zunere Routine worde?
Ich bin früsch Papi worde. Und mini Tochter, d Malea forderet mich da richtig use. Es git no kei Routine, wens ihre nöd guet gat, wenn öpis nöd stimmt, ja denn meldet sie sich! Die wo Chind hend chönd nahfühle. Ich chas mir nöd leischte, sie eifach Routinemässig zbehandle. Sie isch mal so und mal so, und trotzdem lieb ich sie über alles. Au wenni mal en ruhige Momänt möchti und sie gad nöd zfride isch. Mini Liebi zu ihre, die isch bedingigslos.
Und genauso liebt üs Gott. Bedingigslos. Das isch die guet Botschaft. Au i üsem Text hüt Morge. Gott gset en Usweg, er het e Zuekunftsvision mit üs. Egal obmer scho ewig id Chile gönd, oder obmer z erste Mal drin sitzed.
Es isch hüt Dank-Buss und Bettag. Mir hend d Schwiizer Fahne und d Neukircher Fahne ghisst. Mir hend d Nationalhymne gsunge. Mir lebed imene Land, wo im Ursprung tüüf christlich prägt isch. Zu dere Prägig ghört au, kritisch anezluege, Buess ztue. Ich finde das wunderschön, dasmir das scho über 180 Jahr, sits de Tag git, mached. Es isch en Grundwert vo üsem Land, dass mir au demüetig sind. Und emal chönd säge: mir chönd nöd alles. Da gits no eine, wos besser weiss, womer chönd vertraue, womer üs druf usrichte wend.
Das wend mir hüt Morge mache. Üs de Spiegel vo Gott vorhalte lah. Und de Gottesdienst ganzheitlich i üses Läbe usstrahle lah. So dass mir sis Strahle i üsem Läbe chönd usmache und erläbe. Wiemer gsunge hend: Tritts im Morgenrot daher, seh ich dich im Strahlenmeer, dich, du Hocherhabener, Herrlicher!
Gott ladet üs ih, ehrlich zu ihm cho. Und er möcht üs helfe, üs begleite, gad au bi dene Sache, womer gern verstecke möchted. Mir dörfed de Vers, wo nachem Text vo hüt chunt drum als Verspreche nä. Es Verspreche vo Gott. Mit dem Vers möchti Ende. Ich lisen zweimal:

18 So kommt denn und lasst uns miteinander rechten, spricht der HERR. Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie rot ist wie Purpur, soll sie doch wie Wolle werden.

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