Ganzheitliche Heilung

Seine besondere Bedeutung erhielt der gemeinsame Feiertag mit der Gründung des schweizerischen Bundesstaates im Jahre 1848, dem ein liberal-konservativer bzw. teilweise reformiert-katholischer Bürgerkrieg (Sonderbundskrieg) vorangegangen war.

Der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag sollte damit ein Tag sein, der in der politisch und konfessionell stark fragmentierten Schweiz von den Angehörigen aller Parteiungen und Konfessionen gefeiert werden konnte und kann.

Er ist damit nicht allein konfessionell begründet, sondern vor allem auch staatspolitisch basiert:

Es sollte der Respekt vor dem politisch und konfessionell Andersdenkenden gefördert werden.[1]

Dieser Respekt ist heute dringend notwendig. Der Respekt entsteht durch das gemeinsame Beten.

Ganzheitliche Heilung

I. Das Gebet des Glaubens

Teilziel Nr. 1: Die Hörer beten für Kranke.

Biblischer Text: Jakobus 5,14-15

Jakobus 5,14:

Ist jemand krank unter euch? Er rufe die Ältesten der Gemeinde zu sich, und sie mögen über ihm beten und ihn mit Öl salben im Namen des Herrn.

Die christliche Gemeinde hat einen Dienst des heilenden Gebets. Davon geht die Bibel aus.

Es ist nicht eine menschliche Idee:

«Oh, ich habe gehört, dass einige von euch krank sind. Ich habe eine Idee. Warum tun die Ältesten nicht ...»

Die Bibel sagt:

Er rufe die Ältesten der Gemeinde zu sich,

Christen beten für kranke Christen.

Wichtig ist auch:

Man kann nicht daraus ableiten, dass nur die Ältesten beten dürfen.

Drei Punkte sind zu beachten:

Erstens, die Salbung mit Öl.

Zweitens ein Gebet über der Person geben, das Gebet des Glaubens.

Drittens, Sündenbekenntnis und Vergebung seitens der Person geben, die krank ist.

Der Ausdruck «Glaubensgebet» ist ein sehr ungewöhnliches Wort für Gebet (ἡ ⸀εὐχὴ τῆς πίστεως).

Das Gebet des Glaubens.

Was ist es?

Was ist es nicht?

Einige denken, dass ein Glaubensgebet ein Gebet von unglaublicher Gewissheit ist.

Nach dem Motto: «Ein Glaubensgebet bedeutet, keine Zweifel zu haben!»

Dann wird der kranken Person gesagt:

«Du musst wissen, dass du nicht zweifeln darfst. Dein Zweifel zerstört die Wirkung des Gebets.»

Dies ist schrecklich.

Wenn das Gebet nicht erhört wird, heisst es:

«Einer von uns hat gezweifelt. Wer von uns hat gezweifelt?"»

Wenn es Erfolg hat, dann heisst es:

«Wir haben genug geglaubt.»

Dies ist Werkgerechtigkeit!

Jesus Christus, ihm folgen wir nach, handelt anders.

Als ein Vater Hilfe für sein Kind sucht, sagt dieser zu Jesus:

Ich glaube. Hilf meinem Unglauben![2]

Diese Art von Glauben reicht. Jesus genügt es!

Das Gebet des Glaubens kann auch von Zweifeln durchzogen sein, bei den Betenden, bei dem Kranken.

Jesus Christus kann damit umgehen.

Seine Heilung hängt nicht von deinem starken Glauben ab.

Weiter ist das Gebet des Glaubens nicht ein Kommandieren.

So: «Ich weise die Krankheit zurecht. Verschwinde!»

Dies ist kein Gebet. Dies ist ein Gebieten.

Wer dies tut, der spricht nicht mit dem himmlischen Vater. Er redet mit der Krankheit ☹.

Jesus Christus hat dies oft so gemacht. - «Steh auf und geh.»

Einige der Apostel haben es so gemacht haben.

Aber im Neuen Testament – also in den Briefen – an die christlichen Gemeinden finden wir dies nicht.

Jakobus lehrt das Gebet.

Das Gebet ist eine Bitte an Gott.

Nichts von dieser Kommandomodus-Sache.

Jakobus sagt, dass Heilung in der Gemeinde durch Gebet geschieht.

Jakobus 5,14b:

und sie mögen über ihm beten

Nicht Befehlsmodus, Gebetsmodus.

Was ist das Gebet des Glaubens?

Es ist eine spezifische, konkrete, direkte Bitte.

Die Ältesten sollen sich zusammensetzen, beten:

Herr, das ist es, worum wir bitten.

Wir bitten konkret dafür.

Wir bitten direkt.

Natürlich haben wir Ungewissheiten, aber wir kommen mit ihnen zu dir.

Das ist das Gebet des Glaubens.

Ganzheitliche Heilung

II. Krankensalbung und Medizin

Teilziel Nr. 2: Die Hörer setzen alles ein: Medizinische und Gebetshilfe

Biblischer Text: Jakobus 5,2

Die Salbung mit Öl.

Jakobus 5,14c:

und ihn mit Öl salben im Namen des Herrn.

Im Gleichnis vom barmherzigen Samariter wird berichtet, dass ein Samariter auf der Strasse einen Mann findet, der von Räubern zusammengeschlagen worden war.

Was macht der Samariter?

Er pflegt die Wunden des Verletzten mit Öl und Wein.

Öl dient damals zur Beruhigung des Körpers und sehr oft zur Aufweichung der Wunden.

Wein dient zu antiseptischen Zwecken. Wein sterilisiert Wunden.

Öl wird als Medizin betrachtet.

Öl ist auch ein Zeichen des Heiligen Geistes.

Das Gebet soll die medizinischen Künste ergänzen.

Es bedeutet nicht, dass man nicht für ein Wunder betet, wenn man betet.

Wenn du für die Heilung eines Menschen betest:

«Himmlischer Vater, wenn du dies ohne medizinische Kunst tun möchtest, wenn du dies gegen die so genannten Naturgesetze tun möchtest, wenn du dies abgesehen von einer bestimmten medizinischen Maßnahme oder Therapie tun möchtest, dann tue es..»

Die Salbung mit Öl ist eine andere Art zu sagen:

«Wir setzen all die verschiedenen Mittel ein. Direkte Heilung und Medizin.»

Öl und Gebet bedeutet, dass es für uns als Christen das Verantwortungsvolle und Richtige ist, zu erkennen, dass die medizinischen Künste ein Geschenk Gottes sind, sowie alle Wissenschaften. Gott kann das gebrauchen.

Das ist einer der Wege, auf denen wir Gott vorschlagen:

«Herr, wir bringen ihn zu den Ärzten, und wir bringen ihn zu Dir. Heile durch die Ärzte, oder heile ihn direkt.»

Ganzheitliche Heilung

III. Bekenntnis der Schuld

Teilziel Nr. 3: Die Hörer sehen Krankheit als Chance zum Innehalten und geistlichen Neuausrichtung.

Biblischer Text: Jakobus 5,16

Das Bekenntnis der Schuld – Jakobus 5,16a:

Bekennt nun einander die Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet!

In diesem Punkte geht es um die geistliche Seite der Krankheit.

Es geht um eine ganzheitliche Versorgung des Kranken - Körper und Geist.

Die Bibel lehrt:

Ein kranker Christ will körperliche Heilung, dann ordnet dieser kranke Christ auch sein Leben.

Er prüft sein Herz.

Bekennt Sünde.

Erneuert seine Beziehung zu Jesus Christus.

Heilsweg: Busse, Glaube, Taufe, Geistesempfang

Noch eine Klarstellung:

«Ich sage nicht, dass man deshalb krank ist, weil man sündigt.»

Nein ... aber manchmal ja.

Es gibt psychosomatische Krankheiten:

Kopfschmerzen von der Sorge.

Geschwüre von der Angst.

Magen und Darmentzündung von Wut.

Psychosomatische Krankheiten sind keine eingebildeten Krankheiten.

Sie sind echte Krankheiten.

Sie werden durch geistliche Probleme verschlimmert oder verursacht (Nr. 1: nicht vergeben können/ wollen / Gott und Mitmenschen).

Es gibt nichts Besseres, als mit dem Schöpfer ins Reine zu kommen, mit Gott Frieden zu schliessen, das Leben zu ordnen, wenn du krank bist.

Die geistliche Heilung kann eine körperliche Heilung bewirken.

In vielen Fällen hat der Grund, warum du krank bist, nichts mit Sünde zu tun.

Krankheit löst aber etwas aus:

Wenn man krank wird, fühlt man sich schwach, verletzlich, zerbrechlich.

Manchmal merkt man erst, was für ein zerbrechliches, verletzliches, abhängiges Wesen man wirklich ist, wenn man krank wird.

Krankheit demütigend.

Sie wirft einen um

Wer schon Erfahrungen mit schwereren Krankheiten hat erlebt:

Isolation – das gewohnte Leben ist nicht mehr möglich. Ich werde einsam. Zwei, drei Tage können vergehen, ohne ein Gespräch mit einem Menschen.

Einengung – die Welt wird klein. Einkaufen wir zur Herausforderung. Der Gang zum Briefkasten ist die einzige tägliche Bewegung.

Hoffnungslosigkeit – deprimiert über das Leben. Man sieht alle pessimistisch - zeigt plötzlich depressive Züge.

Dein Selbstwert löst sich auf – fühlt sich wertlos. Spielt doch keine Rolle, ob ich lebe oder nicht.“

Manchmal bewirkt eine physische Krankheit eine geistliche Heilung.

Weil einem Dinge auffallen, die dir und mir in der Geschäftigkeit des Lebens gar nicht aufgefallen wären.

Körperliche Krankheit ist auch eine Zeit für geistliche Erneuerung (pers. Zeugnis)

Jakobus 5,16:

Bekennt nun einander die Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet!

Ganzheitliche Heilung

IV. Ganzheitliche Heilung erfahren

Teilziel Nr. 4: Die Hörer sind überzeugt, dass Gott sie liebt, auch wenn das Gebet nicht erhört wird und sie lassen sich dadurch nicht vom Gebet abhalten.

Biblischer Text: Jakobus 5,15-16

Jakobus 5,15:

Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten, und wenn er Sünden begangen hat, wird ihm vergeben werden.

Man könnte sagen:

«Wenn ich im Glauben für die Heilung eines Menschen bete, wird er gesund werden. Wenn es ihnen nicht besser geht, dann hat entweder der Betende oder der Betreffende nicht im Glauben gebetet.»

Wir könnten ganze Predigtreihen über unbeantwortete Gebete halten.

Selbst Jesus Christus hatte ein unbeantwortetes Gebet:

«Vater, wenn es möglich ist, lass diesen Kelch an mir vorübergehen.»

Dies war es nicht. Jesus sagt damals:

«Gibt es einen anderen Weg? Ich möchte hier rauskommen», und er wird abgewiesen. Warum?

Jesus hat vollkommenen Glauben.

Warum wurde Jesus abgewiesen? Nicht, weil er nicht richtig gefragt hat.

Jesus fragte perfekt. Jesus fragte absolut perfekt. Sein Glaube war perfekt, Seine Motive sind perfekt.

Aus Liebe zu uns hat der himmlische Vater das Gebet von Jesus nicht erhört.

Warum unbeantwortete Gebete?

Weil er dich liebt.

Der ist einzige Grund für unbeantwortete Gebete.

Falls du denkst, du müsstest perfekter sein – Jakobus 5,17-18:

Elia war ein Mensch von gleichen Gemütsbewegungen wie wir; und er betete inständig, dass es nicht regnen möge, und es regnete nicht auf der Erde drei Jahre und sechs Monate.

Und wieder betete er, und der Himmel gab Regen, und die Erde brachte ihre Frucht hervor.

Wenn du in der Bibel über Elia liest, dann wirst du bemerken:

Er war wie wir.

Er wurde depressiv.

Er wurde ängstlich.

Er war ein unvollkommener Mensch.

Du hast Jesus Christus.

Römer 8,33-34:

Wer wird gegen Gottes Auserwählte Anklage erheben? Gott ist es, der rechtfertigt.

Wer ist da, der verdammt? Christus Jesus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der auferweckt, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet.

Gebet

Dank

Bitte

Busse

Unser Vater

Quellen

William MacDonald, Kommentar zum Neuen Testament, trans. Christiane Eichler, 7. Auflage. (Bielefeld: Christliche Literatur-Verbreitung, 2018).

Vernon McGee, Jakobus - Durch die Bibel, o. J.

Gerhard Maier, Der Brief des Jakobus, ed. Gerhard Maier u. a., 3. Auflage., Historisch-Theologische Auslegung Neues Testament (Witten; Giessen: SCM R. Brockhaus; Brunnen Verlag, 2014).

Timothy J. Keller, The Timothy Keller Sermon Archive (New York City: Redeemer Presbyterian Church, 2013).

[1] Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Eidgen%C3%B6ssischer_Dank-,_Buss-_und_Bettag [Stand: 17.09.2020]

[2] Mk 9,25

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