Römer 12,1-2: Gib dich hin als Opfer!
Notes
Transcript
Lebe angesichts der Barmherzigkeit Gottes!
Lebe angesichts der Barmherzigkeit Gottes!
Einleitung
Als wir den heutigen Willkommens-Abend geplant haben, haben wir uns gefragt: Was können wir den neuen Ersties und unseren Start-Uplern wichtiges mitgeben für ihren Start und ihr Leben hier in Brake.
Und ich weiß noch ganz genau als ich an eurer Stelle war, ich hatte in hammer Erstie-Wochenende hinter mir. Heinz hat uns übertrieben gepusht und ich war einfach so: Lasst uns jetzt loslegen. Ich will die Bibel studieren, Gottes Geheimnisse in seinem Wort verstehen, in die Mission gehen, Gemeinden gründen und als Märtyrer sterben. Ich war voll motiviert. On Fire für Jesus. Aber es gab danach auch Zeiten, wo ich am Schreibtisch meines Zimmers saß und mich gefragt hab: Jason, wofür machst du das eigentlich? Wofür quälst du dich stundenlang durch den Deutsch-Unterricht oder Kinderarbeit. An dieser Stelle Gruß an Anita und Eduard, kein böses Blut zwischen uns. Wofür lernst du Stunden das griechische Alphabet, Vokabeln oder Bibelverse auswendig? Wofür das alles? In den Momenten wo meine Motivation vollkommen am Boden war und ich am liebsten meine Abmeldung auf den Tisch gelegt hätte und gegangen wäre. Und diese Tage oder vielleicht sogar auch Wochen werden bei dir kommen.
Lasst uns gemeinsam mal einen Blick in Römer 12,1-2 werfen.
Also Römer 12,1-2:
Römer 12,1-2 lesen.
Erklärung Kontext Römer 12
Das Interessante an Kapitel 12 des Römerbriefes ist, dass Paulus davor 11 Kapitel lang das Heilshandeln Gottes systematisch erklärt und theologisch auslegt.
1. Paulus zeigt den Geschwistern aus Rom, dass der Mensch vollkommen unter die Sünde versklavt. Das alle Menschen unter dem Urteil Hölle stehen und Niemand sich selbst erretten kann.
2. Er zeigt die von Gott geoffenbarte Gerechtigkeit. Die Lösung dieses Problems: Christus. Dass der Mensch die benötigte Gerechtigkeit aus Gnade durch den Glauben bekommen darf als vollkommenes Geschenk Gottes, das am Kreuz von Golgatha bewirkt wurde.
3. Er zeigt die Folgen der Gnade. Dass der Glaubende mit Christus der Sünde gestorben ist und durch die Auferstehung neues Leben erhält in Christus.
4. Er zeigt, dass Gott sein Volk Israel nicht einfach verworfen hat, sondern noch einen guten Plan mit Israel hat.
-> All das zeigt Paulus der Gemeinde in Rom, er zeigt ihnen die Kraft des Evangeliums und die Hoffnung, die sie in Christus haben und schreibt dann: Ich ermahne euch nun ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes
Vers 1
Wegen der Gnade Gottes. Nachdem ihr all das gehört habt. Nachdem ihr verstanden habt, was Jesus eigentlich Großes für euch getan hat. Nachdem ihr verstanden habt, wie groß Gottes Geschenk der Errettung für euch ist und wie wundervoll, tief und wie unergründlich Gottes Plan der Errettung ist.
Nun, bringt dar eure Leiber als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefällig Opfer.
Habt ihr verstanden aus welcher Motivation die Christen ihr Leben Gott zur Verfügung stellen sollen als ein Opfer? Die Motivation ist das Evangelium. Es ist die Gnade Gottes.
Das Evangelium, nämlich dass Jesus Christus, der Gott dieses Universums, die freiwillige Entscheidung getroffen hat, aus seiner großen Liebe zu dir heraus, als Mensch auf diese Erde zu kommen und sich zu demütigen. Der Schöpfer des Universums kommt auf diese Erde, um für dich verdorbenen, elendigen Sünder am Kreuz zu sterben und die Vergebung deiner Sünden zu bewirken. Um dich vor dem Weg in die Hölle zu retten und dir das ewige Leben als ein Geschenk darbieten zu können, das du überhaupt nicht verdient hast.
Was wäre darauf nur die logische Antwort?
Paulus sagt es: Mein Leben tagtäglich vollkommen Gott zu widmen. Mein Leben darzubringen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer. Lebendig, weil Gott mich aus den Toten zum Leben erweckt hat. Heilig, weil mein Leben jetzt ausgesondert ist zum Dienst für Gott und Gott wohlgefällig, weil ich mein Leben versuche zu leben, so wie es ihm gefällt.
Das ist unser vernünftiger Gottesdienst!
Vernünftig bedeutet auf gr. logikos. Das ist unser logischer Dienst für Gott. Es ist ganz logisch, wenn ich das Evangelium erkannt habe.
C. T. Studd sagte einmal: "Wenn Jesus Christus Gott ist und für mich starb, dann kann für mich kein Opfer für ihn zu groß sein." Er hat es verstanden. Dieser Mann starb am Ende seines Lebens als Missionar im Kongo.
Diese Entscheidung mein Leben hinzugeben, muss ich jeden Tag neu treffen, indem ich mir die Motivation wieder vor Augen führe. Das Evangelium.
Und was wir euch mitgeben wollen für eure Zeit in Brake ist: Verliert nicht das Eigentliche aus den Augen. Wenn du merkst, dass du eine Phase der Lustlosigkeit hast. Alles in Brake nur noch nervig ist, mach ein Bibelstudium über das Evangelium. Such in seinem Wort, was er alles getan hat für dich.
Und ich weiß, viele von euch sind wahrscheinlich christlich aufgewachsen und ihr habt das schon tausend Mal gehört. Aber das macht eure Errettung immernoch nicht selbstverständlich. Es ist ein unverdientes Geschenk.
Erinnert euch als Klasse an die Barmherzigkeit Gottes. Habt offene Augen für den Nächsten und seine Situation. Pusht euch gegenseitig euch aufzuopfern für den, der euch zuerst geliebt hat. Und der sich für euch hingegeben hat, obwohl ihr eigentlich die Hölle verdient hättet. Lebt angesichts der Barmherzigkeit Gottes.
Paulus sagt auch in 2. Korinther 5,14: Denn die Liebe des Christus drängt uns. Es ist die Liebe die Christus zu ihm hat die ihn drängt, sein Leben für ihn zu leben. Verlier diese Liebe nicht aus den Augen.
Vers 2:
Und dann sagt Paulus:
Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.
Das sind die Voraussetzungen, wie ich mein Leben Gott zur Verfügung stellen kann. Und genau um diesen Vers hier zu erfüllen bist du in Brake. Auch wenn du das vielleicht noch gar nicht weißt.
Hier stehst du täglich unter Gottes Wort und Gebet, hier kann der Heilige Geist tief in dir wirken und dich von innen nach außen erneuern. Hier kannst du dir Zeit für das Gebet nehmen, um zu erkennen was der individuelle Wille Gottes für dein Leben ist.
Aber Paulus sagt uns hier noch 2 Sachen, die wir tun müssen, bevor das passieren kann:
Wir sollen uns nicht diesem Weltlauf anpassen. Wir sollen uns nicht so verhalten wie die ungläubige Welt sich verhält. Unser Alltag soll nicht so aussehen, wie das der nicht-erretteten Menschen. Und ich weiß du denkst du bist jetzt in Brake und hier ist alles rosarot und alles heilig. Hier gibt es keine Anfechtungen oder Versuchungen mehr. Aber ich muss dich da enttäuschen: Du kannst hier zwar im Alltag unter Gottes Wort leben, aber dein Herz kann ganz weit entfernt davon sein. Du kannst auch in Brake stundenlang dein Leben mit Netflix vergeuden, deine Zeit verschwenden, zocken oder sonstiges. Wenn du willst kannst du in Brake ein Leben als Ungläubiger führen. Ich spreche hier gerade über Zeiten aus meinem ersten Jahr. Aber dann lass dir gesagt sein: Du wirst nicht verwandelt werden, du wirst nicht erneuert werden und du wirst nicht erkennen, welche wundervolle Berufung Gott für dich hat. Dein Leben als Christ ist verschwendet.
Du musst dich verwandeln und erneuern lassen. Hier steht ein passiv. Der Heilige Geist verwandelt mich, indem er mein Denken erneuert. Indem er mein Denken anpasst an Gottes Wahrheiten, so dass ich die Dinge sehe, wie Jesus sie sieht und dadurch prüfen kann, was Gottes Wille für mein Leben ist. Aber ich muss es zulassen. Ich muss aktiv mein Herz offen halten für Gottes Wort und für das was ich hier höre in der Bibelschule. Ich muss aktiv mir Zeit für das Gebet nehmen und Disziplin in meinem Gebetsleben aufweisen, um mich passiv durch den Heiligen Geist verändern zu lassen.
Und wenn dir für diese Dinge die Motivation fehlen. Bitte erinnere dich wieder an das Eigentliche. Warum du hier bist. Für wen jedes Opfer unseres Lebens eigentlich zu klein ist. Erinnere dich an deinen Herrn Jesus und das Evangelium. Lebe wieder angesichts der Barmherzigkeit Gottes.
Ihr werdet Mentoren haben. Redet mit ihnen über solche Phasen. Weist euch als Klasse wieder zurecht und richtet eure Augen auf Golgatha. Vergiss nicht das Eigentliche und nutze deine Zeit in Brake.
Amen.