Neuer Mensch

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Es git Erlebnis, wo so ischniidend sind, dass sie s Läbe veränderet. Erlebnis, wome wie en noie Mänsch wird. Ich ha das zletst dörfe erfahre, wo mini Tochter ufd Wält cho isch. Da sind Gfühl ufecho, wohni nöd gwüsst han, dass sie in mir schlummeret. Dankbarkeit, Froid, Glück, Liebi, Stolz. Und alles ufere noie Ebeni. E noii Ebeni vo Mänsch si.
Es git vill so Erläbnis und bestimmt hend ihr au scho so Erläbnis gha. Ihr, wo oies Chind hüt tauft hend chönd warschinli mitfühle wies isch, es eigets Chind dörfe zha. Denn gits aber au anderi Erläbnis: en Berg zbestiige, en schöne Tag mitde Familie zha, oder eifach wunderschöni Ferie dörfe zgnüsse wo alles passt het. All das sind so Erläbnis, wo s Läbe es Stück wiit veränderet, wome sich nachher wie en noie Mänsch fühlt.
Etz isch ja gad d Ferieziit ume, leider! Wer isch ide Ferie gsi? Und wer froit sich zum wider goge zschafe morn?
Ferie sind eifach öpis schöns und hälfed, wider mit früschem Wind, uftankt in Alltag zstarte. Sie helfed au, e Perspektive zha. Denn, wenns bim schaffe oder im eigete Huus so richtig sträng isch, denn chame d Täg zehle, bis d Ferie chömed. Bisme use chan, wegchan und noi uftanke chan.
De Bibeltext womer hüt ghört hend, redet au vo somene Erläbnis. Es Erläbnis, wo en noie Mänsch us üs macht. De Paulus, de Verfasser vom Text, schriibt ane Gmeind in Ephesus. Das isch e Stadt gsi ide hütige Türkei. Sie sind ersch gad Christine und Christe worde und er erchlärt ihne etz, was denn das heisst, Christ zsi! So wie ja hüt zwei Chind tauft worde sind und etz au ganz früsch Christe sind. Nume verstönd üsi zwei Täufling ja nonöd so vill. Aber ihr Eltere, Fründe und Familie chönds ihne denn ja später Mal säge, wases denn heisst, Christin und Christ zsi. Ich gibe oi hüt es paar Hiiwiis und hoffe, dass ihr die denn in 5,6 Jahr no wüssed, mal luege!
Das Erlebnis, wo die noie Christine und Christe in Ephesus gmacht hend, isch dass sie d Botschaft vo Jesus Christus ghört hend. Da isch en Gott, wo d Mänsche über alles liebt. No vill meh, alls mir üsi Chind je liebe chönted. Die Liebi gat so wiit, dass er sin eigene Sohn opferet, dass wer ebe Jesus Christus. Er opferet ihn für all das, wo zwüsched ihm und üs stat, damit mir mit ihm versöhnt chönd si. Die Liebestat macht en noie Mänsch us üs Mänsche. Die Tat veränderet üses Läbe. Will nüt me isch, wies vorher gsi isch. Das versuecht de Paulus de Gmeind in Ephesus z erchläre.
Und er seit au, wie de noii Mänsch usgset, was ihn bestimmt: nämlich es nois Dänke, ohni Lüg, ohni Zorn, ohni hässlichi Wörter, also ohni zflueche und ohni Gschrei, nur gueti, erbauendi Wörter, freudigi Wörter chömed us dem Mänsch und vergä wird de Mänsch. Das tönt ja zimli guet, oder? Gad für d Erziehig, liebi Eltere. Kei zornigs Gschrei, nur gueti, erbauendi Wort. Das wünschemer üs doch, oder?
De Paulus malt da esIdealbild. So wiemers üs wünschtet. Aber ich glaub mir all wüssed, dass mir all das nöd immer perfekt chönd umsetze. Dass au mir dadra verzwiifle chönd. Gad weme e Familie het: ohni Gschrei, wie söll das ga? Vode Chind chömer das sicher nöd erwarte, und de Eltere gheit vilich s eint oder s andere Mal es luuts Wort usem Muul. Simmer mal ehrlich: d Umsetzig isch schwirig. Nöd nur ide Familie, au im Job, wenns mal hektisch isch und müesam undme am Mitarbeiter mal d Meinig säge mues.
Es isch wie nachde Ferie: Ide erschte Wuche ischme no völlig usgliche. No volltankt vode Ferie. Aber vilich scho ide zweite Wuche staued sich Sache ah undme isch schochli greizter, usw. Vo all däm schriibt de Paulus nüt.
Vilich hesch du emal sones Erläbnis mit Gott gha. Wo du ihn ganz noi erläbt hesch und dich als noie Mänsch gfühlt hesch. Vilich isch das Erläbnis scho länger zrug. Vilich würsch du au dini Taufi als das Erläbnis bezeichne, au wenn du dich nüme dra erinnerisch. Oder dini Konfirmation. Oder suscht es Erläbnis. Aber wies so isch: Die Erlebnis verpuffed. So wie d Ferie verpuffed. Scho verbi, scho vergesse. Es chan schnell ga, bis d Würkig nahlaht.
Au wenn de Paulus nüt vo däm schriibt, ich glaub er isch sich dem bewusst. Drum schriibt er de Brief. Er erinneret d Läserinne und Läser dra, wases bedütet, Christin oder Christ zsi. Und e Erinnerig, die hilft. So wiemer Bilder vode Ferie mit hei nämed und ufhänket. D Erinnerig dra, die hilft.
So wies später au üsne Täufling wird hälfe, dra erinneret zwärde, was die Taufi bedütet. De noii Mänsch, was heisst das eigentlich? Es nois Dänke, ohni Lüg, Zorn und flueche. En Mänsch wo sini Umgebig positiv veränderet. Im Momänt veränderet d Chliichind d Umgebig ja au, sie verzauberet d Umgebig: jö, so härzig usw. ghörtme bim Ichaufe. Aber wie wärdeds später zu Mänsche, wo ihri Umgebig ufgrund vo ihrem Glaube veränderet? Wie sind mir Mänsche, wo üsi Umgebig wegem Glaube uf positivi Art veränderet?
De Paulus git üs da es paar Hiiwiis. Es paar Ideene.
Mir sind usegforderet, ehrlich mitenand zrede. Zsäge, was eim würklich bewegt, wies eim gat und wasme denkt. Und das forderet use. Wie eifach isches, eifach Mal das zsäge, was de ander gad ghöre möcht. Oder z verschwige, wens eim schlächt gat, wills die andere ja belaschte wür oder me denn schlächt dasta wür. Die Wort usde Bible forderet üs use. Sie forderet üs use, andersch zsi. Andersch als d Welt um üse ume zum Teil isch.
Mir sind ja umgä mit villne Fake News. Da gits so vill Sache, wo nöd echt sind, wo gloge sind. D Welt, wo nur die schöne, glückliche Siite vom Läbe zeigt. Föteli uf instagram wo nur die beschte Schnappschüss zeigt werded. Oder Mänsche wo verheimlichet, was sie für Gschäft hinde ume triibet. Oder Sportler, wo nur ide Momänt gfiiret wärded, wens Erfolg hend und de Erfolg denn halt mit Doping versueched z hole. Mir läbed inere Welt, wo viilfach nur ei Siite kommuniziert wird. Das wo gad spannend isch. E Kommunikation, wo nöd s ganze Läbe abbildet. E Welt, wo d Wahrheit nüm so vill Wert het.
De Bibeltext vo hüt forderet üs als Christine und Christe uf, andersch zsi. Ehrlich zsi und so d Welt um üse ume z verändere. So dass üsi Chind inere Welt dörfed ufwachse, wo Ehrlichkeit en wichtige Wert isch. Wo s ganze Läbe drin dörf Platz ha, die schöne und die schwirige Moment. Denn wenn s Chind imene Wettrenne gwünnt, aber ebe au denn, wens verlührt. Wenn mir das üsne Chind so chönd mitgä, denn werded au sie d Welt andersch in Agriff nä. Dadezue chönd mir üse Biitrag leischte, als Eltere, als Fründe, ide Art wie mir mitenand und mitde Chind umgönd.
So redet d Bible i üses Läbe ihne, sie möcht üs fürde Alltag diene, helfe, zur Siite sta. Gott möcht üs zur Siite sta. Er kennt üs, will er üs erschaffe het und weiss drum, was s Beste isch. Und drum isches so ziitlos, was da ine stat. Es isch keis verstaubts Buech, und drum hoffi au, dass die Chinderbible nöd verstaubed, sondern bruucht dörfed wärde. So dass d Chind scho vo chli ah prägt wärded mit dene guete Nachrichte da ihne.
Und etz no s beste zum Abschluss. Am Schluss vo all denen Hiiwis git de Paulus no es Zückerli obe druf. S Wichtigste, woner bis jetzt vorenthalte het. Es stat ide letzte Vers:
Zürcher Bibel Kapitel 4

Seid gütig zueinander, seid barmherzig und vergebt einander, wie auch Gott euch in Christus vergeben hat.

Vergebt einander. Am Schluss stat d Vergäbig. Für all das, wo mir nöd perfekt schaffed, wo mirs nöd ufd Reihe bringed, wie nachde erste Wuche nachde Ferie d Energie verpufft: für all das stat d Vergäbig. Mir sölled enand vergä.
Zum enand vergä, bruchts aber au es ehrlichs Wort, es Igeständnis, dasmes nöd gschafft het, dasme es luuts Wort brucht het unds eim Leid tuet. Und de Schritt isch au nöd immer eifach. So wies für Gott au alles kostet het, dass er sin Sohn für üs hergä het. Das isch au für ihn nöd eifach gsi. Aber er hets gmacht, will er üs liebt.
Und das was Gott für üs ta het, dörf üs asporne und ermuetige, gliich zhandle i üsem Umfeld und i üsere Familie.
So dörfed au mir noii Mänsche sii, wo d Wält um üs ume veränderet.
Amen.
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