Bereite dich auf das Wunder vor
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· 19 viewsJesus fordert uns heraus nicht nur von der Not in dieser Welt betroffen zu sein, sondern Verantwortung zu übernehmen und mit Wunder zu rechnen.
Notes
Transcript
Handout
Ich kann mich gut erinnern, dass ich selbst als ich schon ausgezogen war, immer noch mit meiner Wäsche bei meiner Mutter aufgeschlagen bin und sie hat sie einfach für mich gewaschen. Danke, Mama! Und für soviel mehr!
Heute ist Muttertag und Menschen zu ehren und wertzuschätzen ist nicht nur gut, sondern auch biblisch. Auch wenn Muttertag kein kirchlicher Feiertag ist, sondern 1914 als Tag zur Ehren der Mütter in den USA eingeführt wurde. 1923 wurde er dann durch den Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber in Deutschland etabliert.
Ja, Mütter verdienen Wertschätzung und Dank, weil sie Verantwortung übernehmen. Also danke an all die Mamas, die nicht nur zuschauen, sondern mit viel Liebe und Hingabe für uns bzw. ihre Kinder da sind.
Wenn wir heute unsere Predigtreihe fortsetzen, ist der Anlass passend, weil es heute darum gehen wir, dass wir dort, wo wir Verantwortung übernehmen, mit Wundern rechnen können. Der Titel meiner Predigt lautet “Bereite dich auf das Wunder vor”.
Ich möchte uns dazu in eine Geschichte hinein nehmen, die allen Bibellesern unter uns sehr vertraut sein wird. Wenn ich sie gleich lese, dann darfst du ruhig mal laut sagen: “Kenn ich schon.” - Dann sag ich dir: “Ist überhaupt nicht schlimm.” Meine Frage ist: “Lebst du sie auch?”
Aber lesen wir erst einmal aus Markus 6,34-44:
Als Jesus aus dem Boot stieg und die vielen Menschen sah, ergriff ihn tiefes Mitgefühl, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Er nahm sich darum viel Zeit, sie zu lehren. Es wurde spät, und seine Jünger kamen zu ihm und sagten: »Wir sind hier an einem einsamen Ort, und es ist schon spät. Schick die Leute fort, dann können sie in die umliegenden Gehöfte und Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen.« Jesus erwiderte: »Gebt doch ihr ihnen zu essen!« Da sagten sie zu ihm: »Das würde ja bedeuten, dass wir für zweihundert Denare Brot kaufen müssten, damit wir allen zu essen geben können!« – »Wie viele Brote habt ihr?«, fragte er zurück. »Geht und seht nach!« Sie taten es, kamen wieder zu ihm und sagten: »Fünf, und außerdem zwei Fische.« Da wies Jesus die Jünger an, dafür zu sorgen, dass die Leute sich alle gruppenweise ins Gras setzten. Als sie sich in Gruppen zu hundert und zu fünfzig gelagert hatten, nahm Jesus die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf und dankte Gott dafür. Dann brach er die Brote in Stücke und gab sie seinen Jüngern, damit diese sie an die Menge verteilten. Auch die zwei Fische ließ er unter alle verteilen. Und alle aßen und wurden satt. Am Schluss sammelte man auf, was von den Broten und Fischen übrig geblieben war – zwölf Körbe voll. Die Zahl der Männer, die von den Broten gegessen hatten, belief sich auf fünftausend.
Die erste Reaktion, wenn man solche Geschichten liest, ist sicher erstmal Erstaunen. Es ist ergreifend, was hier passiert. Aber es ist gut etwas tiefer auf diese Verse zu blicken. wir wollen nicht nur staunen, sondern lernen, was diese Verse mit uns zu tun haben.
Das erste, was mir auffällt ist, dass ein Leben mit Jesus immer von Überraschungen und Momenten geprägt ist, die uns herausfordern. Ganz oft wird es so vermittelt, dass ein Leben mit Jesus meint, dass wir jetzt im sicheren Hafen angekommen sind und das war’s. Aber so ist es nicht ganz. Natürlich kommen wir mit Jesus an einen ganz entscheidenen Punkt in unserem Leben.
Worte, wie in Psalm 36,8 sind voll zutreffend:
Neues Testament Psalmen: Neue Genfer Übersetzung Psalm 36
Wie kostbar, o Gott, ist deine Gnade!
Menschen suchen Zuflucht im Schatten deiner Flügel.
In dem Moment, wo du Jesus begegnest, geschieht etwas Tiefes in deinem Leben, Schuld und Scham verlieren Macht über dich und plötzlich ist da dieses intensive Gefühl zuhause angekommen zu sein.
Wenn du also jemand bist, der auf der Suche ist, dann würde ich dich heute gerne einladen, bei Jesus anzukommen.
Aber mit dem Ankommen ist es noch lange nicht beendet. Dann beginnt das Abenteuer erst. Und deshalb liebe ich diese Erzählung von der Speisung der 5000. Die Nachfolger, seine Jünger, was nichts anderes bedeutet als Schüler, denn bei Jesus sind wir Lernende. Wir bleiben immer Lernende.
So steht Jesus nun vor den Menschen, die sich um ihn gesammelt haben. Das waren Menschen, die sind Jesus am Ufer hinterher gelaufen als er mit dem Boot auf den See Genezareth unterwegs war.
Er sah sie und es kamen tiefe mütterliche Gefühle in ihm hoch.
Kind, du siehst ja ganz dürr aus, komm iss erstmal etwas
Ihn ergriff tiefes Mitgefühl. Das Wort, dass hier im Grundtext steht, meint seine Eingeweide drehten sich um, beschreibt also sein Betroffensein. Deshalb nimmt er sich viel Zeit und spricht zu ihnen.
Ist es nicht gerade das, was Kinder an Müttern so lieben, wenn sie kommen können und Mama, zuhört, ihr Kind auf den Schoß nimmt und gute Worte parat hat, tröstet und aufbaut. So herrlich dieses Bild, dass uns von Jesus gezeichnet wird.
Doch dann gibt es mit einem Mal eine Unterbrechung. Seine Jünger kommen und weisen darauf hin, dass man die Leute besser wegschicken sollte, weil es schon spät ist und die Läden bald dicht machen. Bermerkenswert!
Sie teilten vielleicht die Betroffenheit von Jesus, aber sie hatten keine Antwort darauf. Sie wollten die Leute lieber wegschicken, sollen die Leute sich doch um ihre Sachen kümmern. Doch jetzt kommt die große Lektion, die Jesus sie lehrt. Er möchte, dass es nicht nur bei der Betroffenheit bleibt, sondern, dass sie Verantwortung übernehmen.
Wir haben letzte Woche darüber gesprochen, dass annehmen, dass Gott hier und jetzt etwas mit uns tun möchte, heute gehen wir einen Schritt weiter: Wir brauchen eine Veränderung in unserer Mentalität. Von Betroffenheit zur Verantwortung.
Wer nur betroffen ist, übernimmt nicht unbedingt Verantwortung. Eine betroffene Person sieht das Problem, ist aber gelähmt, weil ihr die Mittel für eine wirksame Veränderung fehlen.
Wie oft sind wir betroffen von Dingen, die wir um uns herum sehen. Wir sind betroffen über den Schmerz, negative Dinge, die um und herum passieren, von der Verlorenheit. Wir erleben diese Betroffenheit gerade in diesen Tagen sehr gut. Sie ist mit einer großzügigen Kommentarfunktion versehen. Menschen empören sich, drücken ihre Betroffenheit mit Wut aus, schimpfen und benutzen dabei oft derbe Sprache - und leider sind es oft auch Christen, die sich hier hervortun. Wir leben in einer Zeit der Empörung, die im höchsten Masse Betroffenheit ausdrückt, aber letzlich doch nicht hilft.
Jesus sagt: Gebt doch ihr ihnen zu essen! Dadurch kommen die Jünger plötzlich ganz schön ins rotieren. Sie fangen an zu rechnen, prüfen, was da ist und stossen an ihre Grenzen. Sie müssen erstmal sortieren und sich finden.
Ich hatte so eine Grenzerfahrung als bei uns die Waschmaschine kapput ging. Iris, meine Frau, bat mich irgendetwas zu unternehmen, um die Maschine wieder zum Laufen zu kriegen. Nun, muss ich sagen: Ich bin nicht der geborene Handwerker. Ich habe schon manche Handwerklichen Arbeiten im Haus gemacht. Aber … sagen wir mal: Es war danach nicht besser. So habe ich gleich überlegt, ob ich eine Neue kaufen soll. Dann habe ich mich entschieden Verantwortung zu übernehmen. Ich habe also ein Ersatzteil gekauft und unter Videoanleitung durch meinen Vater die Waschmaschine repariert. Und sie lief. (applaus) Ich war so stolz auf mich selbst.
Ich habe damit das Denken “Ich kann das nicht" durchbrochen. Für mich war das ein kleines Wunder. Und es war möglich, weil ich mich entschieden hatte Verantwortung zu übernehmen.
Da wies Jesus die Jünger an, dafür zu sorgen, dass die Leute sich alle gruppenweise ins Gras setzten.
Jesus erwartet etwas völlig Irrationales von den Jüngern. Es wirkt so seltsam, wie die Aussage, dass du ein Stadtgestalter sein kannst. Oder der Gedanke, zu den Nachbarn zu gehen und sie zu beschenken; sich um Obdachlose zu bemühen; in Jugendliche zu inverstieren, die doch eigentlich sowieso keine Perspektive haben.
Bereite dich auf das Wunder vor. Das ist es, was hier geschieht. Dieser Schritt ist schwer, weil in diesem Stadium kaum zwischen Dummheit und Glauben zu unterscheiden ist. Es fordert heraus. Aber Jesus sieht mehr:
In meinem Leben war es meine Mutter, die mir als Teenager in einer Gebetszeit zusprach, dass Gott mich in den Dienst für ihn ruft. Worte, die tief in mein Herz gefallen sind und bis heute mein Leben bestimmen. Es gab lange Strecken, wo ich von dem noch garnichts gesehen habe.
Liebe Mütter, sprecht Gutes in das Leben eurer Kinder hinein! Denn ihr bereitet damit Wunder vor! Ich glaube, dass die Ehre zum Muttertag dann besonders gerne und überschwenglich ausgesprochen wird, wenn sie als Menschen erkannt werden, die Verantwortung übernommen haben. Weil sie Dinge gesehen haben, die noch nicht da waren, aber sie bereit waren mehr zu sehen. Wie kostbar sind die Worte “Ich sehe etwas in dir”, wenn sie uns zugesprochen werden.
"Ich sehe ihn dir, wie du mit großer Liebe Menschen pflegst und ihnen dadurch wohl tust."
"Ich sehe, wie du die Begabung hast mit Zahlen umzugehen und dadurch vielen helfen kannst Erfolg zu haben.
" Ich sehe, wie es dir gelingt mit mit Feingefühl und Klarheit Jugendliche anzusprechen, die von anderen als gescheitert betrachtet werden."
"Ich sehe, wie du mit deiner leidenschaftliche Art, Kinder begeistern kannst."
"Ich sehe, wie es dir leicht fällt Kontakte zu Menschen zu knüpfen."
"Ich sehe, wie du mit deinem künstlerischen Talent Menschen berührst."
Wir brauchen Menschen, die etwas in uns wecken. Und wir können selbst Menschen sein, die in anderen etwas freisetzen. Wo das geschieht, werden Wunder vorbereitet.
Genau das tut Jesus hier. Er sieht mehr in dem Leben der Jünger. Deshalb fordert er sie heraus. Sie kommen dabei ins Schwitzen. Aber diese erzwungene Situation schafft Raum für Mut, Kreativität, ein Wunder.
Mmh, könnte das auch auf uns in unserer mometanen Lage zutreffen?
Jesus schafft einem Moment, in dem seine Jünger an Grenzen stossen und sie total herausfordert sind, der sie über sich herauswachsen liess. Sie lernten, dass Wunder nicht immer so vom Himmel fallen, sondern durch kleine Schritte im Vertrauen zu Jesus vorbereitet werden.
Kannst du ein City Changer, ein Stadtgestalter sein? Kannst du eine Mütter sein, die große Träume in dem Leben ihrer Kinder weckt? Kannst du ein Mann sein, der Verantwortung übernimmt? Kannst du ein Mensch sein, der sein Umfeld positiv beeinflusst? Kannst du ein Hoffnungsträger sein, der den Himmel auf der Erde spürbar macht?
Ich glaube, die Geschichte von den Jüngern und den tausenden Menschen, die satt werden, will uns die Fragen mit einem klarem JA beantworten.
Du wirst es erleben, wo du bereit bist, nicht nur Betroffenheit zu zeigen, sondern Verantwortung zu übernehmen. Wo du beginnst kleine Schritte zu gehen, denn so bereitest du das Wunder vor, dass auf dich wartet.
Neues Testament Psalmen: Neue Genfer Übersetzung Kapitel 6
nahm Jesus die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf und dankte Gott dafür. Dann brach er die Brote in Stücke und gab sie seinen Jüngern, damit diese sie an die Menge verteilten.
Was hier in Markus 6,41 gesagt wird, klingt einfach, war aber für die Jünger eine mega Prüfung. Sie mussten jetzt loslaufen. Sie hatten die paar Brocken in der Hand. Sie liefen nun auf diese Gruppen von Menschen zu. Auch wenn die Gefühle der Jünger hier nicht beschrieben werden, so können wir doch erahnen, wie es ihnen ergangen sein muss. Denn uns geht es genau so, wenn wir anfangen Verantwortung zu übernehmen. Wir fühlen uns vielleicht gedrängt, aber doch überfordert. Wir hoffen, aber denken, wir haben viel zu wenig. Wir wollen, aber sagen uns: “Was soll das nur werden.”
Bei den Jüngern kennen wir den Ausgang der Geschichte bei uns noch nicht.
Aber ich rufe dir heute zu: Bereite dich auf das Wunder vor.