Präge dein Umfeld

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Gott gibt uns einen Wirkungskreis, in dem wir durch die Kraft des Heiligen Geistes, die Kultur prägen. Es gibt mehr im Leben als nur zu Funktionieren. Mit Gottes Kraft können wir Einfluss auf unser Umfeld nehmen.

Notes
Transcript
Hast du schon einmal erlebt, dass dich eine Person so motiviert hat, dass du zu Höchstleistung aufgelaufen bist.
Mir ging es so als ich meinen Wehrdienst bei der Bundeswehr absolviert habe. Da gab es einen Offizier, vor dem alle Respekt hatten und der die Fähigkeit besass, mich so sehr anzuspornen, dass ich mir mehr zugetraut habe und meinen inneren Schweinehund überwand, um mehr zu leisten als ich selbst von mir gedacht habe. Das hat mich damals mit Stolz erfüllt und ich bestaune es bis heute.
Meine Predigt trägt heute den Titel “Präge dein Umfeld”. In den letzten Wochen haben wir gehört, dass Gott durch den Heiligen Geist in unserem Leben zuhause ist. D.h. da ist eine Kraft in uns, die uns befähigt Menschen zu sein, die ihr Umfeld positiv beeinflussen - so wie es der Offizier bei mir tat.
Wenn wir in dieser Reihe darüber sprechen Stadtgestalter zu sein, dann geht es darum, dass wir lernen, dass es mehr gibt im Leben als nur zu Funktionieren. Wir haben einen Helfer, den Heiligen Geist, der und trainieren möchte, damit wir Menschen sind, die Einfluss auf ihr Umfeld nehmen.
Wenn wir in die Evangelien - die Bücher im NT, die uns von Jesus berichten - hineinschauen, dann können wir sehen, dass Jesus uns vorlebt, wie dass geschehen kann.
Da gibt es z.B. eine Begebenheit, bei der Jesus eine Pause macht und währenddessen eine Begegnung stattfindet. Wir lesen davon in Johannes 4,4-7:
Johannes 4,4–7 HfA
Sein Weg führte ihn auch durch Samarien, unter anderem nach Sychar. Dieser Ort liegt in der Nähe des Feldes, das Jakob seinem Sohn Josef geschenkt hatte. Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Müde von der Wanderung setzte sich Jesus an den Brunnen. Es war um die Mittagszeit. Da kam eine Samariterin aus der nahe gelegenen Stadt zum Brunnen, um Wasser zu holen. Jesus bat sie: »Gib mir etwas zu trinken!«
So banal das klingen mag, in dieser Begegnung steckt eine gewisse Brisanz. Erstens trifft Jesus auf eine Frau und zu allem Überfluss ist sie noch eine Samariterin. In der damaligen Zeit hätte sich kein Rabbi (also ein Gesetzeslehrer) mit einer Frau abgegeben und zudem waren die Juden und Samariter verstritten.
Jesus schien sich für diese Brisanz aber nicht zu interessieren. Ihm geht es um den Menschen. Er sammelte nicht Menschen, um sich, die alles richtig machen. Er sucht Menschen, die ihn brauchen.
Das ist eine gute Nachricht für uns alle. Für Jesus musst du nicht richtig sein, sondern ehrlich und einfach bekennen, dass du ihn brauchst. Denn er still den Durst nach Leben. Er gibt Antwort auf die innere Suche nach Sinn.
Genau darum geht es dann auch im weiteren Gespräch mit der Samariterin. Jesus spricht von dem Wasser, um dass er die Frau gebeten hat und sagt ihr, dass er ihr Wasser anbietet, dass den Durst der Lebens löscht.
Wenn man die 30 Verse liest, die das Gespräch umfasst, dann spürt man, wie die Frau es garnicht versteht, was Jesus ihr sagen will. Sie versucht es dann mit einem theologischen Zugang - schließlich hat sie hier einen Rabbi vor sich. Doch Jesus bleibt dran und macht ihr deutlich: Ich sehe Dich!
In Johannes 4,16-18 kommt es zu einem wirklich zutiefst persönlichen Moment.
Johannes 4,16–18 HfA
Jesus entgegnete: »Geh und ruf deinen Mann. Dann kommt beide hierher!« »Ich bin nicht verheiratet«, wandte die Frau ein. »Das stimmt«, erwiderte Jesus, »verheiratet bist du nicht. Fünf Männer hast du gehabt, und der, mit dem du jetzt zusammenlebst, ist nicht dein Mann. Da hast du die Wahrheit gesagt.«
Jesus macht ihr keine Vorwürfe, sondern zeigt ihr damit: “Ich sehe Dich! Ich weiß, wie es in dir aussieht! Ich weiß, um deine Verletzungen, deinen Schmerz. Ich kenne deine Suche. Deine Sehnsucht nach gesunder Beziehung.”
Jetzt ist das Gespräch endlich da angekommen, wo Jesus hinwollte. Es passiert jedes Mal, wenn Jesus Menschen begegnet: Er bringt ihnen Wertschätzung und Liebe entgegen. Er prägt sein Umfeld dadurch, dass er uns nahe kommt.
Das ist eine Erfahrung, die alle, die Jesus begegnet sind, gemeinsam haben. Er sieht uns wirklich. Er sieht durch die Masken. Das macht Jesus so anziehend. Er gibt Perspektive. Er zeigt der Samariterin, dass sie selbst nach 5 gescheiterten Beziehungen nicht abgeschrieben ist.
Vier Kapitel später gibt es im Johannes-Evangelium eine weitere Frau, die durch Jesus eine neue Perspektive gewinnt. Sie hat ebenso Beziehungsprobleme. Sie wurde beim Fremdgehen erwischt und wird von einer Gruppe Schriftgelehrter zu Jesus gezerrt, die ihn damit testen wollen. Doch dann kommt es zu einer bemerkenswerten Szene. Johannes 8,6-8 berichtet uns davon:

Jesus beugte sich vor und schrieb mit dem Finger auf die Erde. 7 Als sie jedoch darauf bestanden, auf ihre Frage eine Antwort zu bekommen, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: »Wer von euch ohne Sünde ist, der soll den ersten Stein auf sie werfen.« 8 Dann beugte er sich wieder vor und schrieb auf die Erde.

Durch die Jahrhunderte haben sich Gelehrte gefragt, was Jesus in den Sand geschireben hat. Waren es die Verfehlungen der Anwesenden?
Doch es geht Jesus nicht um Anklage oder Schuldzuweisung, deshalb wissen wir nicht, was er schrieb. Aber die Botschaft für die Leute war klar. Er machte ihnen das Gleiche deutlich, wie der Frau am Brunnen. Er zeigte: Ich sehe Dich! Ich sehe Euch! Keiner von ihnen war daraufhin in der Lage einen Stein zu werfen.
Jesus gibt beiden Frauen, deren Lebenssituation von Ausgrenzung und Versagen geprägt war, eine neue Perspektive.
Ich liebe es, wie Jesus das gleich zu Beginn des Gesprächs mit der Frau am Brunnen in Johannes 4,10 sagt:

Jesus antwortete ihr: »Wenn du wüsstest, was Gott dir geben will und wer dich hier um Wasser bittet, würdest du mich um das Wasser bitten, das du wirklich zum Leben brauchst. Und ich würde es dir geben.«

Wenn du wüsstest, was Gott dir geben will. Jesus öffnet eine Perspektive der Hoffnung, der Zukunft. Die Frau ist deshalb völlig überrascht (9), die Jünger wundern sich (27) und die Leute wurden neugierig (30).
Immer wieder ruft Jesus diese Reaktionen hervor. Mit seiner Liebe, seiner Klarheit und seine Fokussierung auf Menschen prägt er sein Umfeld.
Genau das wünscht sich Jesus auch von seinen Nachfolgern. Deshalb sagt er in Matthäus 5,13

Ihr seid das Salz der Erde.

In den frühen Hochkulturen der Ägypter und Babylonier war Salz ein bedeutender Stoff und galt als weißes Gold. Ein römische Schriftgelehrte schrieb: "Der Mensch kann ohne Gold, aber nicht ohne Salz leben."
Salz war nicht nur ein Gewürz, Konservierungsmittel, sondern auch Medizin. Viele Städte kamen durch den Handel mit Salz zu großem Reichtum.
Salz der Erde zu sein meint also in gleicher Weise unser Umfeld zu prägen wie Jesus es tat. Perspektive und Zukunft geben, für Heilung und Wohlergehen sorgen.
Wenn wir ganz davon überzeugt sind, dass Jesus Christus Herr über alles ist, verändert das unser alltgäliches Leben. Dann werden die Orte, an denen wir unsere Zeit verbringen - sei es unser Arbeitsplatz, das Klassenzimmer oder wohin auch immer wir gehen -, zu heiligen Orten für uns. Orte, an denen wir Salz sind, d.h. für deren Wohlergehen wir uns einsetzen, weil wir wissen, dass sie Teil des Reiches Gottes sind.
Ob und wie wir unser Umfeld prägen hängt also davon ab, ob wir uns der Berufung bewusst sind, die Jesus in unser Leben bringt. Sie hängt von unserer inneren Einstellung ab.
Ja, zugegeben, dass lässt sich leichter sagen als leben.
Ein griechisches Wort, das mit „Charakter" übersetzt wird (was ja unsere Einstellung meint), bedeutet wörtlich „eingebranntes, eingeprägtes Schriftzeichen".
Unsere Lebenserfahrungen haben bestimmte Muster und Verhaltensweisen buchstäblich in uns „eingegraben". Manche dieser Erfahrungen haben uns in bestimmten Lebensbereichen in unserer Entwicklung gehemmt, ja vielleicht sogar geschadet. Viel zu oft geben wir uns damit zufrieden und sagen: “So bin ich halt!” “Ich kann nicht aus meiner Haut!”
Aber es gibt eine gute Nachricht: Durch neue Erfahrungen können sich auch neue Muster eingraben. Unser Verhalten, unsere Reaktionen, unser Umgang können sich verändern. Die beiden Frauen, von denen wir gelesen haben, haben das erlebt. So eindrücksvoll, dass die Samariterin gleich in ihren Ort läuft und die Leute zu Jesus schleppt.
Du kannst eine Persönlichkeit sein, die ihr Umfeld prägt - im Sinne des Vorbilds, dass Jesus uns gibt.
Es beginnt damit, dass Du für dich selbst erlebst, dass du von Jesus gesehen wirst. Lass ihn in dein Leben hineinsprechen und deinen inneren Durst stillen.
Und dann lass Dich vom Heiligen Geist prägen, damit du zu einer Person wirst, die Perspektive sieht, anderen Hoffnung zusprechen kann und Zukunft aufzeigt. Ich habe leider auch unter Christen schon viel zu viele Menschen getroffen, die eine unangenehme Atmosphäre verbreiten, weil sie eine negative, begrenzende und problemorientierte Haltung haben.
Dabei sagt uns Paulus, dass die Haltung, die der Heilige Geist in uns hervorbringt u.a. von Freude und Freundlichkeit geprägt ist. Deshalb werden wir in Sprüche 4,23 aufgefordert:

Mehr als alles hüte dein Herz, / denn aus ihm strömt das Leben.

Unsere innere Einstellung entscheidet darüber, was wir erwarten, welche Perspektive wir einnehmen, was wir in uns und in anderen sehen. Wir selbst sind dafür verantwortlich, wie es um unser Herz bestellt ist.
Jesus hat den beiden Frauen gezeigt, dass sie keine Opfer ihrer Umstände sind, sondern er gibt ihnen Perspektive. Dasselbe tut er in deinem und meinem Leben und dasselbe darf unsere Botschaft als Stadtgestalter sein. Wir dürfen als Menschen unterwegs sein, die ihr Umfeld dadurch prägen, dass sie mit der Überzeugung leben, dass es mehr gibt.
(Bsp.: Halloween)
Gott hat dich in dein Umfeld gestellt und möchte dich befähigen mehr zu sehen und Perspektive zu geben.
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