Plane deinen nächsten Schritt

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Gott befähigt uns Pläne zu machen und Strategien zu entwickeln, die uns auf unseren nächsten Schritt vorbereiten. Wir stolpern nicht einfach durch die Welt, sondern wissen, was wir tun und bereiten uns gut vor.

Notes
Transcript
Handout
Ich kann mich gut erinnern, wie ich im Teenageralter mit meinen Eltern zusammensaß und Gott fragten, was aus mir mal werden soll. Ich kann sagen, dass in diesem Moment Berufung in mein Leben kam. Ich war so begeistert, dass ich sofort Briefe an Organisationen schrieb, um alles zu regeln.
Heute weiß, ich dass ich damit ein bisschen übereifrig war, schließlich war es erstmal dran die Schule zu absolvieren. Aber ich wollte eben alles sofort haben.
Wir sind kommen heute zum Abschluss unserer City Changers Reihe und da bleibt natürlich die Frage:
Was machen wir jetzt? Müssen wir in Aktionismus verfallen oder nicht?
Wir wollen dieser Frage so sorgfältig nachgehen, wie wir es in der ganzen Reihe getan haben.
Die heutige Predigt trägt den Titel “Plane deinen nächsten Schritt”.
Es gibt im ersten Teil der Bibel eine Persönlichkeit, die im wahrsten Sinne des Wortes ein City Changer, ein Stadtgestalter war. Sein Projekt war die Stadtmauer von Jerusalem wiederaufzubauen.
Um die Situation zu erfassen, müssen wir eine kurze Einordnung vornehmen. Um 600 v.C. ging viele Juden in die babylonische Gefangenschaft und wurden in Babylonien angesiedelt. Nehemia - um den es heute geht - war einer der Nachkommen von denen, die in Babylon lebten. Er war Mundschenk des Königs.
In Nehemia 1,1-4 wird uns von ihm berichtet:

Dies ist der Bericht von Nehemia, dem Sohn von Hachalja:

Im 20. Regierungsjahr des Königs Artaxerxes von Persien, im Monat Kislew, hielt ich mich in der königlichen Residenz Susa auf. 2 Da besuchte mich Hanani, einer meiner Brüder, und mit ihm noch andere Männer aus Juda. Ich fragte sie: »Wie geht es den Juden, die aus der Verbannung heimgekehrt sind, und wie steht es um Jerusalem?« 3 Sie berichteten: »Die Zurückgekehrten leiden bittere Not. Man beschimpft sie. Von der Stadtmauer Jerusalems sind nur noch Trümmer übrig, die Tore liegen in Schutt und Asche.«

4 Als ich das hörte, setzte ich mich hin und weinte. Ich trauerte tagelang, fastete und betete:

Wir befinden uns zeitlich im Jahr 445 vor Christus. In den vergangenen Jahrzehnten waren mehrere Gruppen von Verbannten wieder in die Heimat zurückgekehrt. Der Tempel in Jerusalem war durch die Tätgikeit von Esra bereits wieder aufgebaut. Doch ansonsten bietet sich ein erschreckendes Bild.
Die Stadt liegt ungeschützt, verwundbar und offen dar. Elend ist in der Stadt. Das löst bei Nehemia etwas aus. Er ist tief getroffen von dem, was er hört.
So eine Betroffenheit ist schon ergreifend. Ich weiß nicht, ob du solch eine Betroffenheit kennst. Aber was mich an Nehemia so berührt ist, dass es nicht bei Betroffenheit bleibt. Gott bewegt etwas im Herzen dieses Mannes. Er ist bereit Verantwortung zu übernehmen. Er ist eben ein echter Stadtgestalter.
Nehemia hatte ein Ja zu seiner Stadt. Obwohl er sich garnicht dort aufhielt. Um Stadtgestalter zu sein, braucht es diese Haltung, wie sie Nehemia hatte.
Wie intensiv sind wir mit unserer Stadt, unserem Ort verbunden? Siehst Du dein Umfeld als deinen Ort? Hast du ein Ja zu deiner Stadt?
Ohne das wird Betroffenheit nicht einsetzen. Nehemia kommentiert nicht nur den Zustand in seiner Stadt, sondern er packt an. Ist bereit nicht von Veränderung zu träumen, sondern selbst die Veränderung zu sein.
Aber damit sind wir schon an dem Punkt, der uns allen immer wieder zu schaffen macht.
Wo anfangen? Wie sieht der nächste Schritt aus?
Wir stehen doch meistens in der Gefahr, dass wir aus Betroffenheit in Aktionismus verfallen. Wir wollen irgendwas tun und möglichst schnell, weil es unheimlich schwer ist die innere Spannung auzuhalten.
Es wäre also überhaupt nicht verwunderlich, wenn Nehemia sofort losstürmen würde, um sich der Situation anzunehmen. Fromm ausgedrückt würde das dann heißen: Ich fühle mich vom Geist gedrängt. (Ahhh, ich muss jetzt etwas tun).
Nehemia geht ganz anders damit um. Nachdem wir im ersten Kapitel noch sein Gebet lesen, beginnt das zweite Kapitel mit den Worten Vier Monate waren seither vergangen.
Das scheinen 4 Monate zu sein, in denen sich nichts bewegt hat. Für manchen scheint das unerträglich. “Ja, was ist den mit der Bürde, die Gott ihm gegeben hat?” “Wie hat er das nur ausgehalten?”
Die nächsten Verse zeigen, dass Nehemia nicht untätig war. Aber dazu gleich. Erstmal fällt noch etwas anders auf. Wir lesen weiter in Nehemia 2,1-2:

Eines Tages, als ich König Artaxerxes beim Essen Wein einschenkte und ihm den Becher reichte, fiel ihm auf, dass ich traurig aussah. Das war der König bei mir nicht gewohnt, 2 darum fragte er mich: »Warum siehst du so bedrückt aus? Du bist doch nicht etwa krank? Nein, irgendetwas belastet dich!«

Ich erschrak heftig

Er ging seiner Arbeit nach und der König merkte wie bedrückt Nehemia war. Die beiden scheinen eng miteinander verbunden gewesen zu sein. Das Erschrecken Nehemias war ein natürlicher Reflex. Im Umfeld des Königs spielten die eigenen Empfinden keine Rolle, waren sogar gefährlich. Der König wollte eigentlich nichts mit den Befindlichkeiten seiner Bediensteten zu tun haben. Die Reaktion des König steht für die gute Beziehung, die zwischen beiden bestand.
Nehemia hatte also nicht nur ein großes Ja zu seiner Stadt, sondern teilte seine Vision auch mit den richtigen Leuten. Und das Gespräch, dass dann in Nehemia 2,4-8 folgt, zeigt uns noch einen wesentlichen Punkt, in dem Nehemia uns ein Vorbild sein kann.

4 Da fragte mich der König: »Worum bittest du?« Ich flehte zum Gott des Himmels, 5 dann sagte ich: »Mein König! Wenn du es für richtig hältst und wenn du mir vertraust, dann sende mich nach Juda in die Stadt, in der meine Vorfahren begraben liegen. Ich möchte sie wieder aufbauen.«

6 Der König, neben dem die Königin saß, fragte mich: »Wie lange soll deine Reise dauern? Wann bist du wieder zurück?« Als ich ihm einen Zeitpunkt nannte, stimmte er zu. 7 Dann bat ich ihn: »Mein König, wenn du möchtest, so gib mir bitte Briefe an die Provinzstatthalter westlich des Euphrat mit, damit sie mir die Durchreise nach Juda gestatten. 8 Außerdem bitte ich dich um ein Schreiben an Asaf, den Verwalter der königlichen Wälder, denn ich brauche Holz für die Torbalken der Burg am Tempel, für die Stadtmauer und für das Haus, in dem ich wohnen werde.« Der König gab mir die Briefe, denn Gott stand mir bei.

Nehemia hatte einen Plan. Er hat die 4 Monate genutzt, um eine Strategie für sein Vorhaben auszuarbeiten.
Nehemia wußte, wie lange es dauert (6), wie er hinkommt (7), was er brauchte (8) und das Gott mit ihm war (8). Nehemia hatte eine Vision, ein klares Bild von dem, was werden sollte und eine Strategie. Er wußte, wie es gelingen kann. Er hatte Durchhaltevermögen und wußte, dass Gott mit ihm ist. Nehemia zeigt uns das strategisches Handeln etwas zutiefst geistliches ist.
Das muss leider extra gesagt werden, weil es in christlichen Kreisen auch eine Spannung zwischen Strategie und Wirken des Heiligen Geistes gibt.
Dabei weist Jesus selbst darauf hin, wenn er in Lukas 14,28 sagt:
Lukas 14,28 NGÜ NT+PS
Angenommen, jemand von euch möchte ein Haus bauen. Setzt er sich da nicht zuerst hin und überschlägt die Kosten? Er muss doch wissen, ob seine Mittel reichen, um das Vorhaben auszuführen.
Und in Sprüche 16,3 lesen wir:

Vertraue dem Herrn deine Pläne an, er wird dir Gelingen schenken.

Ich muss Pläne haben, bevor ich sie Gott anvertrauen kann. Der Heilige Geist möchte von uns, dass wir unsere Hausaufgaben machen.
Es gibt da die Erzählung von einem Pastor, der besonders geistlich war und am Sonntag predigen sollte. Er hatte nichts vorbereitet, weil er besonders auf den Heiligen Geist hören wollte. So betete er bevor er auf die Kanzel ging “Herr, was willst du mir sagen?” Da sprach der Heilige Geist zu ihm: “Du bist faul gewesen.” - Er hätte sich lieber vorbereiten sollen.
Als Jesus einmal gefragt wird, was das wichtigste Gebot sein, da antwortet er: Liebe Gott von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe, mit deinem ganzen Verstand und mit aller deiner Kraft!
Gott hat uns also einen Verstand gegeben und den sollten wir auch bitte gebrauchen!
Wir haben jetzt 8 Wochen davon gesprochen Stadtgestalter, City Changers zu sein. Da wird es sicher Leute geben, die sagen: “Wir reden nur, aber es passiert doch nichts.”
Ich sage dir: Bei Nehemia waren es 4 Monate. Vorbereitungszeiten sind wichtig, aber sie tragen eine Spannung in sich, weil man noch nichts sieht. Aber sie richten unser Herz aus. Helfen uns Fokus zu gewinnen. Uns über unsere Werte klar zu sein. Wovor wir stehen.
Und sie zeigen uns, dass wir einen langen Weg vor uns haben. Es geht nicht um schnelle Erfolge.
Nehemia hatte sich sorgfältig vorbereitet. Und als der Moment kam, das Gespräch mit dem König dran war, war Nehemia bereit für das Wunder. Er hatte eine Vision. Er hatte eine Strategie. So dass er, als Gott die Tür aufmachte, bereit war hindurchzugehen.
Deshalb ist am Ende dieser Reihe mein Appell an Dich: Plane deinen nächsten Schritt!
Guck mit einem aufmerksamen und betetenden Blick auf deine Stadt. Nimmt aufmerksam war, was um dich herum passiert und frage den Heiligen Geist, wie und wo ein Schritt für dich dran ist.
Ich erinnere mich als wir mit unsere Elim Konferenz angefangen haben, die jetzt EPOS heißt angefangen haben. Da haben wir die Vision formuliert, dass wir dadurch Menschen in Leitungsverantwortung ansprechen wollen. So habe ich Ausschau nach Orten gehalten, wo in unserer Stadt diese Thema präsent ist. So bin ich auf die HHL Leipzig Graduate School of Management gestossen. Habe dann an einem Leadership Talk teilgenommen. Schließlich ist die Verbindung gewachsen und wir hatten bei unserer Konferenz im letzten Jahr jemand von der HHL als Sprecher bei uns. Es ist nicht nur der Kontakt gewachsen, sondern wir haben auch festgestellt, dass dort über Fragen nachgedacht wird, die uns nicht unbekannt sind - ja, zu denen wir sogar etwas beitragen können.
Wir müssen hinschauen - wir werden euch in den kommenden Wochen verschiedene Orte zeigen. Dann können wir entdecken, dass Reich Gottes zu bauen, wie Jesus es uns aufträgt, sich nicht nur auf gute Bekehrungszahlen bezieht, sondern uns herausfordert der Stadt Bestes zu suchen, in dem wir Stadtgestalter sind.
Jeder von uns ist dabei gerufen für sich persönlich den Faden aufzunehmen. Da wo Gott dich hingestellt hat. So hat es Nehemia getan und vor ihm auch Esra.
In Nehemia 2,17-18 lesen wir dann, wie Nehemia seine Vision mit den Menschen in seiner Stadt teilt:

Jetzt aber sagte ich zu ihnen: »Ihr seht selbst unser Elend: Jerusalem ist ein einziger Trümmerhaufen, die Stadttore liegen in Schutt und Asche. Kommt, lasst uns die Mauer wieder aufbauen, damit wir nicht länger dem Gespött der Leute preisgegeben sind!« 18 Ich erzählte ihnen, wie Gott mir geholfen und was der König von Persien mir versprochen hatte. Da erklärten sie: »Gut, wir wollen beginnen!«, und machten sich entschlossen an die Arbeit.

Ich würde mich freuen, wenn wir uns genauso verhalten und gemeinsam bereit sind entschlossen zu beginnen, indem wir uns bereit machen für unser Wunder und anfangen den nächsten Schritt zu planen.
Bist du bereit ein Stadtgestalter zu sein?
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