Predigt (unbenannt) (2)

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Transcript
Wenn wir die Bibel in der Hand halten, haben wir den kostbarsten Schatz dieser Welt vor uns.
Über das Wort Gottes haben viele Menschen gespottet; noch mehr haben es verachtet.
Jesaja 40,8 Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich. (1.Petr 1,25)
Die Bibel ist…
- Das beliebteste Buch
- Das meistgehasste Buch
- Das umstrittenste Buch
- Das ehrlichste Buch
- Das wirksamste Buch
- Das wichtigste Buch
- Das herausforderndste Buch
- Ein einmaliges Buch
- Ein unverwüstliches Buch
Unverändert und unveränderlich hat die Bibel die Jahrhunderte überlebt und kümmert sich nicht um Lob oder Tadel. Sie bequemt sich auch nicht zum Fortschritt; sie nimmt niemals ein Wort zurück; vor ihr sind alle Menschen gleich.
Was macht uns die Bibel so wertvoll? Worin besteht ihr Wert? Wir antworten:
- Die Bibel ist eine Gottesoffenbarung!
- Die Bibel ist eine Herausforderung an den Menschen!
- Die Bibel ist das Fundament unseres Glaubens!
Dr. Torrey beschreibt die Funktion der Bibel sehr gut: "Wo die Bibel vernachlässigt wird, gibt es keine Fülle der Kraft im Leben und Dienst. Das Wirken des Heiligen Geistes wird groß hingestellt, aber das Werkzeug, durch das ER wirkt, wird weithin vergessen. Die Folge davon ist eine nur vorübergehende Begeisterung und Aktivität."

Die Bibel ist eine Gottesoffenbarung

Nach dem Fall des Menschen kann kein Mensch von sich aus Zugang zu Gott finden. Gott muss den ersten Schritt tun, die Mauer zwischen Ihm und uns durchbrechen. Offenbarung heißt: Gott teilt sich uns mit.
Heb 1,1 Nachdem Gott in vergangenen Zeiten vielfältig und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, 2 hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn. Ihn hat er eingesetzt zum Erben von allem, durch ihn hat er auch die Welten geschaffen;
Hebr 1,1-2 Gott hat geredet durch die Propheten
Gott hat geredet durch den Sohn

Die Bibel ist eine Herausforderung an den Menschen

Viele Menschen lehnen die Bibel ab. Meist lehnen sie eigentlich nicht die Bibel ab, denn sie kennen sie oft gar nicht; aber sie lehnen die Form ab, in der ihnen die Bibel nahegebracht wurde oder wird. Jeder, der mit der Bibel in Berührung kommt, wird von ihr in Frage gestellt. Sie fordert jeden zu einer Stellungnahme heraus. Der Mensch hat die Freiheit, Gottes Wort - und damit Gott - anzunehmen oder auch abzulehnen.
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen.” (Johannes 5,24, SLT)
Diese positive Reaktion des Menschen auf das Wort Gottes nennt die Bibel Glaube.
Es geht auch nicht nur um ein einmaliges (erstmaliges) "Ja", sondern um eine ständige "Ja-Haltung" zu Gottes Wort, also zu Gott selbst. Ein Gläubiger sein, also im Glauben leben, heißt demnach: sich der ständigen Herausforderung des Wortes Gottes stellen, ja, sich Gott und Seinem Wort zu unterstellen.
Deshalb gibt unser Verhältnis zum Wort - zur Bibel - Auskunft über unser Verhältnis zu Gott.

Allgemeines über die Bibel

Die Namen der Bibel

Bibel

biblia = Buch
Wir sprechen von einer Einheit, obwohl 66 Bücher von über 40 teilweise sehr unterschiedlichen Verfassern! - verteilt auf über 16 Jahrhunderte! - in 3 Sprachen geschrieben wurden!
Und dennoch geht es um nur eine Sache!

Heilige Schrift

Bezeichnet die Bibel eine Sache oder eine Person als "heilig", so meint sie, dass es sich um eine 'abgesonderte', d.h. vom übrigen getrennte und unterschiedene Person oder Sache handelt, und zwar abgesondert für Gott.
Heute gebrauchen wir "Heilige Schrift" für das AT und das NT und erinnern uns dadurch an ihre Einzigartigkeit. Wir greifen aus der Vielzahl der Unterschiede zu anderen Büchern die vier wichtigsten heraus.
Die Bibel ist
a. "heilig" in ihrem Ursprung - Gott selbst ist der Autor
b. "heilig" in ihrer Autorität - Der Schöpfer dieser Erde, der Erhalter des Universums gab uns Menschen Sein Wort.
c. "heilig" in ihrer Absicht - zeigt uns Seinen Willen und Seinen Weg zu einem Leben in Seiner Gegenwart und zu Seiner Ehre.
d. "heilig" in ihrem Anspruch - Er, Gott, ist es, dem wir hier begegnen. Die Bibel erhebt Anspruch auf unseren Glauben und unser Leben.

Wort Gottes

Reden wir von dem "Wort Gottes", so betonen wir die Autorität der Bibel.
Wir setzen die Bibel mit Gott gleich. Was die Bibel sagt, sagt Gott. Was die Bibel will, will Gott.
Das Verhältnis der Bibel zu uns Gläubigen wird auf die gleiche Weise beschrieben wie das Verhältnis Gottes zu uns:
- beide sind unsere Richter
Denn der Herr ist unser Richter, der Herr ist unser Gesetzgeber, der Herr ist unser König; er wird uns retten!” (Jesaja 33,22, SLT)
Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch, bis es scheidet sowohl Seele als auch Geist, sowohl Mark als auch Bein, und es ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens.” (Hebräer 4,12, SLT)
- auf beide soll man sich verlassen
Vertraue auf den Herrn von ganzem Herzen und verlaß dich nicht auf deinen Verstand;” (Sprichwörter 3,5, SLT)
damit ich dem antworten kann, der mich schmäht; denn ich verlasse mich auf dein Wort!” (Psalm 119,42, SLT)
- beide sind zu lieben (5.Mose 11,1 und Ps 119,127)
- beide sind zu rühmen (Ps 22,24 und Ps 56,5)
- beide sind unsere Hoffnung (Ps 130,5 und Jer 17,13)
- beide sind unser Trost (Jer 14, 8 und Jer 15,16)
- beide bleiben ewig (Ps 92,9 und Ps 119,89)

Die Bedeutung der Bibel

Offenbarungsträger

Die Bedeutung der Bibel ist in der Tatsache begründet, dass sie Hauptquelle göttlicher Offenbarung ist. Sie selbst erhebt den Anspruch, göttliche Offenbarung zu sein.

Selbstzeugnis in Bildern

Die Bedeutung der Bibel wird uns durch sie selbst gezeigt, indem sie sich in Bildern mit alltäglichen Dingen vergleicht.
(1) Licht Ps 119,105 Licht zeigt und erhellt unseren Weg!
(2) Feuer Jer 23,29 Ein Bild für Gericht! Gottes Wort richtet!
(3) Hammer Jer 23,29 Ein Bild für Zerstörung! Welche Kraft enthält das Wort!
(4) Spiegel Jak 1,22-23 Jeder aufrichtige Leser sieht sein wahres Bild!
(5) Wasserbad Eph 5,26 Gottes Wort reinigt und erneuert uns!
(6) Speise Jer 15,16 / Mt 4,4 Ohne das Wort Gottes wäre geistliches Leben unmöglich!
(7) Milch 1 Petr 2,2 Milch ist Baby- und Anfängernahrung.
(8) Schwert Eph 6,17 Die einzige Angriffswaffe in der Waffenrüstung Gottes!
(9) Regen Jes 55,10-11 Gottes Wort bereitet den Herzensboden vor.
(10) Same Lk 8,11 Jedes Wort Gottes ist ein Samenkorn, das Leben in sich trägt. Ihm ist die Verheißung, dass Leben entsteht, mitgegeben
Gottes Wort befriedigt alle Bedürfnisse unseres Lebens!
Die Bibel weist uns den Weg zur Seligkeit.
Die Bibel will uns auf dem Weg zur Seligkeit bewahren.
Die Bibel gibt uns die Möglichkeit, anderen den Weg zur Seligkeit zu zeigen.

Inspiration der Bibel

In den folgenden Abschnitten wollen wir der Frage nachgehen, ob die Bibel einzigartig göttlich inspiriert ist oder mit anderen Werken der Weltliteratur auf einer Stufe steht.
Wird sie durch die Art und Weise der Inspiration völlig zuverlässig, oder beinhaltet sie "Irrtümer"?

Der Anspruch der Bibel

Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit,” (2. Timotheus 3,16, SLT)
Paulus benutzt hier "von Gott eingegeben", was mehr die Idee des "von Gott aushauchen" beinhaltet. Alle Schrift ist von Gott ausgehaucht. Sie ist ein göttliches Produkt. Der Vers beschreibt jedoch nicht den Vorgang, wie Gott wirkte. Er erhebt lediglich den Anspruch, dass Gott wirkte. Wir lernen aus 2.Tim 3,16: die gesamte Bibel kommt von Gott!
Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, daß keine Weissagung der Schrift von eigenmächtiger Deutung ist. Denn niemals wurde eine Weissagung durch menschlichen Willen hervorgebracht, sondern vom Heiligen Geist getrieben haben die heiligen Menschen Gottes geredet.” (2. Petrus 1,20–21, SLT)
Während es in 2.Tim 3,16 um das geschriebene Wort geht, erfahren wir hier mehr über den Autoren und seine Schreiber. Inspiration geschah nicht durch oder unter dem Willen des Menschen. Sie waren - "getrieben" vom Heiligen Geist - Sprachrohre Gottes. Dieser Vers bezeugt die alleinige Initiative Gottes bei der Inspiration. Der Wille des Menschen und damit die Möglichkeit des Irrtums blieb ausgeschlossen.
Wir stellen außerdem fest, dass die Bibel nicht vom Himmel fiel, sondern dass Gott Menschen gebrauchte, die Seine Offenbarung in ihrer Sprache festhielten.
Wir lernen aus 2.Petr 1,20-21: Gott gebrauchte menschliche Schreiber!
und davon reden wir auch, nicht in Worten, die von menschlicher Weisheit gelehrt sind, sondern in solchen, die vom Heiligen Geist gelehrt sind, indem wir Geistliches geistlich erklären.” (1. Korinther 2,13, SLT)
Es war nicht nur der Gedanke, die Idee oder die Vorstellung, die den inspirierten Schreibern der biblischen Bücher von Gott eingegeben wurde. Selbst die einzelnen Worte wurden vom Heiligen Geist "gelehrt".
Wir lernen aus 1.Kor 2,13: Gott wachte über jedem einzelnen Wort der Bibel!
Über die Art und Weise der Inspiration wissen wir wenig. Gott hielt es nicht für notwendig, unsere Neugierde auf diesem Gebiet zu befriedigen. Wir können über das Wunder der Inspiration staunen und unseren Gott darüber anbeten, aber wir können es mit unserem begrenzten Verstand nicht fassen. Machen wir uns bewusst: aus dem zeitlosen Raum der Ewigkeit offenbart sich der allwissende und allmächtige Gott Seiner in Sünde gefallenen, mit völliger Blindheit geschlagenen Schöpfung. Wir Menschen haben keinerlei natürliche "Antenne" für das Reden Gottes. Aber das Wunder geschieht: Gott redet zu uns.
Obwohl menschliche Schreiber die Bibel schrieben, also vollkommenes Menschenwort, ist sie zugleich die vollkommene Offenbarung Gottes - Gottes Wort und Menschenwort in einem.
Die Bibel ist Gotteswort und daher unfehlbar und autoritativ in allem, was sie aussagt - doch diese Aussage geschieht in menschlichen Worten.
Das Wunder der Inspiration ist, wie auch das Wunder der Inkarnation, für uns rational nicht fassbar - nur für den Glauben zugänglich.
Gerade durch die Verschiedenartigkeit der Schreiber besitzen wir einen unermesslichen Reichtum in den verschiedenen Büchern:
Mose der hochgebildete Organisator, ein geborener Führer seines Volkes
Jesaja der Prophet, der wie selbstverständlich Zugang zum Königshaus hatte, der einen Blick für den Weltenthron hatte und seine Zeit mit Herrscherblick durchschaute
Hesekiel der Priester, dem das Auge für die Zustände im Tempel und für den zukünftigen Tempel geöffnet wurde
Daniel der kluge Staatsmann, der Minister des babylonischen Weltreiches, vor dessen Auge der Herr die Weltgeschichte der Zukunft ausbreitete
Johannes der Mystiker, der das Wesen des Sohnes Gottes und der Gemeinschaft mit Ihm schaute
Petrus der einfache Mann der Tat, der Praktiker Paulus der Denker, der die christliche Lehre darlegte
Alle diese Männer haben, getrieben vom Heiligen Geist, im Namen Gottes geredet und uns Gottes Offenbarung weitergegeben.
Definition:
Unter der völligen Inspiration verstehen wir: dass die Originalmanuskripte der Bibel von Menschen, unter der Führung und Kontrolle des Geistes Gottes, der sich ihrer Individualität und Begabung bediente, so geschrieben wurden, dass eine bis in jedes Wort vollkommene und irrtumslose Offenbarung Gottes den Menschen gegeben wurde.

Geschichte der Bibel

Der Kanon der Bibel

"Kanon" die Liste der biblischen Bücher zu bezeichnen.
1) die in unserer Bibel enthaltenen Bücher gemessen wurden, also geprüft und als autoritativ und kanonisch anerkannt sind.
2) diese Bücher Autorität haben, unser Leben und Verhalten zu messen
Der Kanon der Bibel ist nicht eine Sammlung hebräischer und griechischer Schriften, denen "Heiligkeit" und damit "Autorität" verliehen wurde, sondern eine Sammlung von Schriften, die bereits als heilige Schriften bekannt waren. Die Kanonisierung gibt nicht einem Buch Autorität, sondern stellt nur seine schon vorhandene Autorität fest!

Kanon des AT

Die Überlieferung berichtet, dass Nehemia eine Bibliothek anlegte und die heiligen Schriften sammelte (2.Makk 2,13).
Auf jeden Fall fällt die Sammlung der Schriften in das 4. Jahrhundert v.Chr., denn bereits die Septuaginta (griechische Übersetzung des AT, entstanden im 3. Jahrhundert v.Chr.) enthält alle Bücher unseres AT.

Kanon des NT

Doch finden sich diesmal die Schriften nicht nur an einem Ort (wie beim AT im Tempel). Sie sind weltweit in einzelnen Gemeinden verstreut.
In den ersten Jahrhunderten dürfte wohl kaum eine Gemeinde im Besitz aller NT-Bücher gewesen sein. Jede Gemeinde akzeptierte oder verwarf Bücher, entsprechend ihres Gutachterausschusses. Über die meisten NT-Bücher schien weltweit bald Übereinstimmung zu herrschen.
Der Heilige Geist wirkte durch die Gemeinden, so dass wir den Kanon, wie er auf den Konzilen von Hippo 393 und Karthago 397 angenommen wurde, mit fester Gewissheit als göttliche Autorität betrachten.
Die Bibel, bestehend aus AT und NT, ist eine abgeschlossene Offenbarung Gottes. Für die Gemeinde Gottes auf Erden gibt es bis zur Wiederkunft des Herrn keine weitere Offenbarung.

Die Überlieferung der Bibel

Wir haben bisher betrachtet, wie die einzelnen Schriften zu unserer Bibel zusammengefügt wurden. Nun wenden wir uns der Frage zu, wie denn diese Schriften, die es ursprünglich in nur jeweils einem Original gab, über die Jahrhunderte hinweg in unsere Generation gekommen sind.

Überlieferung des AT

Die Originale unserer AT-Bücher wurden immer wieder abgeschrieben und weitergegeben, die uns später im NT als Schriftgelehrte und Lehrer (Rabbi) begegnen.
Der Text des AT wurde sehr sorgfältig weitergegeben, war er doch für die frommen Juden heilig.
Uns kommen viele dieser Bemerkungen (in der Masora à Tipps, Hinweise etc.) wie Spielereien vor, doch zeugen sie oftmals von der gewaltigen Ehrfurcht und Liebe, die die Gelehrten dem Text entgegenbrachten.
Für uns ist interessant, dass auch offensichtliche Abschreib- oder Rechtschreibfehler nie im Text korrigiert wurden. Der Konsonantentext wurde, so wie er war, von Generation zu Generation weitergegeben.
Durch Zeiten des Götzendienstes, der Gefangenschaft und der Gleichgültigkeit hindurch bewahrte Gott Seine Offenbarung, so dass wir sie heute, dreieinhalb Jahrtausende nach der Niederschrift des Pentateuchs, aufschlagen und lesen dürfen. Welches Wunder begegnet uns auf jeder Seite unserer Bibel!

Überlieferung des NT

Obwohl zur damaligen Zeit die Buchrolle die gängige Form längerer Texte war, benutzten die Christen von Anfang an eine andere Form: den Kodex (pl.: Kodexe oder Kodizes).
Ähnlich der Holztäfelchen kauften die Christen einen Stapel Papyrusbögen, falteten sie und verbanden sie. Man könnte also auch von der Geburtsstunde unseres Buches sprechen.
Nach dem 4. Jahrhundert setzte sich mehr und mehr das Pergament durch.
Allein für eine Schriftengruppe (alle 4 Evangelien, oder die Briefe des Apostel Paulus) wurden 50-60 Tierfelle benötigt! Deshalb setzte es sich nicht so schnell durch.

Die wichtigsten Kodizes der Bibel Wahrscheinlich auslassen

Anzahl aufschreiben

hebräische Kodizes

Wie schon erwähnt, wurden die hebräischen Texte sehr sorgfältig behandelt, ja, nach Gebrauch sogar beerdigt. Dies führte leider dazu, dass wir nur sehr wenige und nicht sehr alte Handschriften haben.

1) Kodex von Aleppo

Dieser Kodex war als Musterkodex gedacht, besonders sorgfältig gearbeitet, diente er nicht dem Gebrauch in der Synagoge, sondern nur der Entscheidung in Streitfällen.
1947 konnte er bei antijüdischen Ausschreitungen nur knapp gerettet werden, verlor hierbei aber ca. 1/4 seines Textes!

2) Codex Leningradensis

1008 n.Chr. geschrieben. Er ist der beste Zeuge eines Ben Ascher (Kodex von Aleppo) Textes. Zugleich bildet er die Grundlage der heute in Wissenschaft und Übersetzung gängigen hebräischen Bibelausgabe.

griechische Kodizes

Bei den folgenden Kodizes handelt es sich um Handschriften, die ursprünglich den ganzen Text des AT und NT enthielten. Das bedeutet, dass das AT hier in einer griechischen Übersetzung dargeboten wird.

1) Codex Alexandrinus

Aus dem 5. Jahrhundert stammt der Codex Alexandrinus. Leider fehlt fast das ganze Mt-Evangelium, Teile von Joh und 2. Kor. Dieser Kodex befindet sich im Britischen Museum in London.

2) Codex Sinaiticus

Dieser Kodex stammt aus dem 4. Jahrhundert. Auf den uns erhaltenen 148 Blättern, finden wir die einzige vierspaltige Handschrift der Bibel. Er befindet sich heute im Britischen Museum in London. Gefunden wurde der Codex Sinaiticus unter spektakulären Umständen im Katharinenkloster auf dem Sinai. Sein Entdecker war der Gelehrte Constantin von Tischendorf (1815-1874).

3) Codex Vaticanus

Obwohl dieser Handschrift aus dem 4.Jahrhundert einige Stellen des NT fehlen, ist es die bedeutsamste Majuskel, die wir haben. Sie befindet sich heute in der Bibliothek des Vatikans in Rom.

Die Textforschung (Textkritik)

Natürlich bezieht sich der Anspruch der Bibel, das unfehlbare Wort Gottes zu sein, nur auf den
Originaltext. Diese ursprünglichen Texte, oder auch Autographen, existieren nicht mehr. Wir haben nur noch Abschriften von ihnen, bzw. Abschriften von Abschriften, tlw. auch nur Fragmente dieser Abschriften. Vergleicht man diese miteinander, so stellt man Abweichungen fest, sogenannte Varianten (lat.: Verschiedenheiten) oder auch Lesarten.
Die wissenschaftliche Disziplin, die nun versucht herauszufinden, welche dieser Lesarten dem Urtext am nächsten ist, heißt Textkritik ("Beurteilung").
Zunächst müssen wir festhalten, dass wir nur staunen können, wie Gott Sein Wort über alle Jahrhunderte hindurch bewahrt hat. Wir halten das Wort Gottes in unseren Händen, überliefert von Generation zu Generation.
Die erwähnten Varianten beziehen sich in ihrer Großzahl auf einzelne Buchstaben (z.B. Rechtschreibfehler), Wortstellungen und andere geringfügige Dinge. Die wichtigen Lehren der Bibel sind sowieso mehrfach an verschiedenen Stellen belegt.
Wie aber konnten diese Abweichungen in der Textüberlieferung entstehen?
Der größte Teil der Varianten lässt sich durch die Eigentümlichkeiten der Ursprachen erklären.
(Ein Beispiel aus dem Englischen: Godisnowhere)
Aber auch der Mensch war Quelle verschiedener Lesarten. In Zeiten, da alle Texte von Hand geschrieben wurden, traten natürlich schnell Schreib- und Lesefehler auf.
Wie wird da vorgegangen?
1. Der Textforscher versucht, die Varianten anhand ihrer Überlieferung zu beurteilen.
(Die häufigste Lesart, wenn nur in "unzuverlässigen" Texten überliefert, muss noch lange nicht die "ursprüngliche" Lesart sein!)
2. Nicht mehr im Vergleich mit anderen Handschriften, sondern innerhalb des betreffenden Textes versucht man, die bessere Lesart zu ermitteln. Wenn der vorliegende Text eine Variante ist, wie konnte sie entstehen?

Gebrauch der Bibel

Ihr Gebet sollte sein: "Herr, zeige mir, wer Du bist! - Und zeige mir, wer ich bin!". Wir wollen in jedem Studium des Wortes Gottes eine Offenbarung Gottes und eine Offenbarung des Menschen sehen. Lesen Sie die Bibel betend. Wir Menschen haben keine natürliche Fähigkeit, die Bibel zu verstehen. Wir sind ganz auf die Hilfe des Heiligen Geistes angewiesen (1.Kor 2,10-14).
In unserem natürlichen Leben gibt es tägliche Gewohnheiten. Von ihnen hängt auch weitgehend unser äußeres Wohlbefinden ab. So wirken wir auf unsere Umwelt gepflegt oder verwahrlost.
Genauso kennt auch unser geistliches Leben tägliche Gewohnheiten. Es gibt auch hier "Verpflegung", "Arbeit" und "Hygiene", allerdings des inneren Menschen! Die Bibel greift sogar dieses Beispiel auf, um zu veranschaulichen, wie unser geistliches Leben Wachstum erfahren kann.
Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes hervorgeht!«” (Matthäus 4,4, SLT)
Eine "geistliche Hauptmahlzeit" ist unsere "Stille Zeit". Sie ist das Rückgrat unseres geistlichen Lebens. Hier ist die Erklärung für ein kraftvolles, gesegnetes oder für ein schwaches, gelähmtes christliches Leben zu finden. Was bedeutet Ihnen die Stille Zeit?
Lust oder Last? Freude oder Not? Gepflegt – oder verwahrlost?

Bedeutung

Was heißt "Stille Zeit"? Nun, die Erklärung ist ganz einfach: „eine Zeit der Stille!“ und „Stille + Zeit“
"Zeit haben" ist ein schwieriges Problem. Wir müssen uns für die Stille Zeit "Zeit nehmen"! Noch größer wird unser Problem, wenn wir versuchen, in unserer hektischen Zeit still zu werden. Wir brauchen Stille, wenn wir hören wollen und sollen, was Gott uns zu sagen hat.
Aber der Herr ist in seinem heiligen Tempel. Es sei vor ihm stille alle Welt!” (Habakuk 2,20, LUT84)

Zeitpunkt

Wann machen wir Stille Zeit? Unsere Lebensgewohnheiten und festgefügten Tagesabläufe verführen uns oft dazu, der Stillen Zeit nur Randzeiten einzuräumen.
Mein Herz ist getrost, o Gott: ich will singen und spielen, auch meine Seele! Harfe und Laute, wacht auf! Ich will die Morgenröte wecken.” (Psalm 108,2–3, SLT)
Am Abend werden wir ermutigt, auf die Führungen Gottes zurückzublicken und Ihm zu danken. Am Morgen hingegen liegt der Tag noch vor uns, und wir können aus Gottes Wort Wegweisung für den Tag empfangen.

Ort

Machen wir unsere Stille Zeit im Bett, dann kann es zuzeiten ganz "stille" werden!
Wir sollten an einen Ort gehen (2.Mose 16,4), an dem wir vor Gott stille sein können. Unser Herr Jesus ging in die Wüste (Lk 5,16), auf einen Berg (Mt 14,23) oder in einen Garten (Joh 18,1).

innere Haltung

- Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich!” (Genesis 32,27, SLT)
- „der Herr aber sieht das Herz an!” (1. Samuel 16,7, SLT)
- “die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.” (Johannes 4,24, SLT)
- “Denn »Gott widersteht den Hochmütigen; den Demütigen aber gibt er Gnade«.” (1. Petrus 5,5, SLT)
Wenn ich Radio hören möchte, so muss ich auf "Empfang" gehen. Auch beim "geistlichen Hören" muss die "Antenne" ausgefahren werden. Der Psalmist sagt dazu:
Öffne mir die Augen, damit ich sehe die Wunder in deinem Gesetz!” (Psalm 119,18, SLT)
Die Bibel lesen wir:
- als Gottes Wort => wir beugen uns unter ihre Aussagen. 1 Thess 2,13
- betend => wir gehen im Gebet auf das Gelesene ein und sagen "Ja" zum Wort - zu Gott! Ps 119,18
- glaubend => Gottes Wort wird in mir lebendig, es wirkt an mir. Joh 5,24
- gehorsamsbereit => Gottes Wille geschieht in meinem Leben. Jak 1,22
Das Ziel und der Hauptzweck unserer Stillen Zeit ist, Gottes Willen in meinem Leben Gestalt
annehmen zu lassen.

Gebet

Unsere Stille Zeit kann mit einem Telefongespräch verglichen werden. Im Wort redet der Herr zu uns, und im Gebet dürfen wir mit Ihm reden! Dies geschieht abwechslungsweise. Wir lesen betend, d.h. fragend und antwortend. Dieses Zwiegespräch ist unsere eigentliche Stille Zeit.
Wollen wir ein fruchtbares Christenleben führen, so brauchen wir täglich
- eine Zeit, in der Gott zu uns spricht (Gottes Wort)!
- eine Zeit, in der wir zu Gott sprechen (Gebet)!
- eine Zeit, in der wir mit anderen von Gott sprechen (Zeugnis)!

Einfluss im persönlichen Leben

Die Bibel allein vermag unser persönliches Leben wirklich völlig zu verändern, d.h. neu zu machen. Alle anderen Schriften "verbiegen" den Menschen in eine andere Form, allein die Bibel zeigt ihm den Weg zu einer neuen Schöpfung!
Hier zeigt die Bibel, das lebendige Wort Gottes, einen Einfluss, wie ihn kein anderes Werk der Weltliteratur besitzen könnte:
- in der Kraft, von Sünde zu überführen
- in der Kraft, die Wiedergeburt hervorzubringen
- in der Kraft, Glauben zu wirken
- in der Gewissheit, ewiges Leben zu haben
- in der Freude des Gläubigen
- in der Umgestaltung des Lebens
- im Kampf gegen Satan, Sünde und Welt
So dürfen wir uns dem Einfluss dieses herrlichen Gotteswortes immer wieder neu aussetzen. Leben und Segen werden die Wirkung sein. Dann können wir mit dem Psalmisten sagen:
Und ich wandle fröhlich; denn ich suche deine Befehle.” (Psalm 119,45, LUT84)
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