Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon.

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Notes
Transcript

Einleitung

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und unserem Herrn und Heiland Jesus Christus. Amen
Liebe Gemeinde,
er hat es wieder getan. Er hat jemand entlassen “You are fired!”. Der amerikanische Noch-Präsident hat seinen Verteidigungsminister entlassen. Aber auch das amerikanische Volk hat mehr oder weniger zu ihm gesagt: “You are fired!”
Er ist nun in der gleichen Situation, wie der Verwalter von dem Jesus hier in folgendem Gleichnis erzählt:

Textlesung

Luke 16:1–9 LU
1 Er sprach aber auch zu den Jüngern: Es war ein reicher Mann, der hatte einen Verwalter; der wurde bei ihm beschuldigt, er verschleudere ihm seinen Besitz. 2 Und er ließ ihn rufen und sprach zu ihm: Was höre ich da von dir? Gib Rechenschaft über deine Verwaltung; denn du kannst hinfort nicht Verwalter sein. 3 Da sprach der Verwalter bei sich selbst: Was soll ich tun? Mein Herr nimmt mir das Amt; graben kann ich nicht, auch schäme ich mich zu betteln. 4 Ich weiß, was ich tun will, damit sie mich in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich von dem Amt abgesetzt werde. 5 Und er rief zu sich die Schuldner seines Herrn, einen jeden für sich, und sprach zu dem ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? 6 Der sprach: Hundert Fass Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich hin und schreib flugs fünfzig. 7 Danach sprach er zu dem zweiten: Du aber, wie viel bist du schuldig? Der sprach: Hundert Sack Weizen. Er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und schreib achtzig. 8 Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter, weil er klug gehandelt hatte. Denn die Kinder dieser Welt sind unter ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichts. 9 Und ich sage euch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit, wenn er zu Ende geht, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten.
Aber im Gegensatz zu dem Verwalter scheint der amerikanische Noch-Präsident nicht so schlau zu sein, seinen Abgang ordentlich vorzubereiten, obwohl er es doch nötig hat. Denn wenn er seine Immunität als Präsident verliert, drohen ihm einige juristischen Prozesse und ein ganzer Berg von Schulden. Er könnte aber, solange er noch Präsident ist, noch bei einigen Leuten für positve Stimmung sorgen. Doch leider liegt das nicht in seinem Narrativ.
Das ist der Unterschied zu dem Verwalter in der biblischen Geschichte.

Jesus lobt den Verwalter

Warum lobt Jesus den Verwalter in diesem Gleichnis? Das frage ich mich jedesmal neu, wenn ich dieses Gleichnis lese? Für uns als Christen ist dies Gleichnis irgendwie befremdent! Müssten wir nicht wegen dieser Ungerechtigkeit aufschreien? Da gibt doch einer das Geld anderer aus - das geht doch so nicht. Doch Jesus bezeichnet ihn als klug, weil er für sich selbst sorgt. Er handelt nach seinen Möglichkeiten. Er pro-agiert, solange er noch Zeit und Mittel hat. Wenn er dann entlassen ist, geht nichts mehr! Er nimmt also noch aus seiner Sicht heraus positiv Einfluss auf die Dinge, so lange es geht. Er tut was, er bewegt etwas und wartet nicht darauf, was andere tun. Bei seinem Herrn ist er sowieso durch. Da hat er keine Chance mehr. Also muss er dort wo es geht handeln, eben bei denen, die Schulden haben - solange er noch die Vollmacht seines Herrn hat. Er handelt nach der Maxime: Was kann ich dem anderen Gutes tun, dass er auf mich aufmersam wird?
Vielleicht stellt sich da auch für uns die Frage: Wie sollte bei uns der rechte Umgang mit dem Geld ausehen?

Reich Gottes

Doch Jesus will uns nicht zuallererst den Verwalter als Vorbild für unser Leben aufzeigen, sondern will uns sagen, was im Reich Gottes gilt? Was im Reich Gottes auch in Zukunft für uns gilt? Was die Währung in Gottes Ewigkeit ist?
Dazu eine kleine Geschichte von Leo Tolstoi - Die Geschichte vom reichen Mann:
Ein Reicher kommt in den Himmel. Oft wurde ihm gepredigt: „Am Ende Deines Lebens kannst Du nichts von Deinem Reichtum mitnehmen.“ Doch der Reiche trägt im Himmel einen schweren Geldsack, gefüllt mit goldenen Rubelmünzen in seiner Hand. Und dann stellt er fest, dass es im Himmel zugeht wie auf der Erde. Es gibt dort alles zu kaufen. Die feinsten Sachen in den elegantesten Läden. Der einzige Unterschied: der Kunde wird von wunderschönen Engeln bedient, die immer freundlich sind und lächeln.
Und weil der Reiche Hunger hat, geht er in eine Bäckerei, um sich leckeren Kuchen und duftendes Brot zu kaufen. Vor ihm steht eine alte Frau. Die reicht dem Engel eine abgewetzte kleine Kopeke, ungefähr ein Cent in unserer Währung, und bekommt dafür Brot und Kuchen in Hülle und Fülle. Dem Reichen läuft das Wasser im Mund zusammen. Prima, denkt sich der Reiche, die Preise im Himmel sind mehr als anständig und zieht eine schwere goldene Rubelmünze aus seinem Geldsack. „Diesen Kuchen, zehn Brezeln, dieses Brot, Blätterteigtaschen und zwei Nusskipferln.. Packen sie es alles ein!“ sagt er zum Engel. Der Engel lächelt ihn freundlich an. „Tut mir leid, mein Herr. Diese Währung gilt nicht im Himmel.“ – „Warum?“ fragt der Reiche erbost. „Die Frau vor mir hat mit einer Kopeke den halben Laden leer gekauft, und ich gebe ihnen einen goldenen Rubel.“ – „Die Kopeke der alten Frau ist Geld, das sie in ihrem Erdenleben mit anderen geteilt hat. Nur diese Währung zählt im Himmel.“
Es wird hier deutlich, dass unser Leben heute schon Einfluss auf das Reich Gottes in Ewigkeit hat. Ja das Reich Gottes hat schon hier begonnen. Wir müssen uns bewusst machen: Eines Tages stehen wir vor Gott und geben Rechenschaft. Dann stellen nicht mehr wir die Fragen, sondern werden gefragt: Was hast Du mit dem, was dir anvertraut wurde, angestellt?

Fürs Reich Gottes vorsorgen

Weil Gott der Geber aller guten Gaben ist und er sie uns anvertraut hat, werden wir gefragt: Was hast Du mit dem, was Dir anvertraut wurde, angestellt? Das kann Geld, Gaben, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Zeit und vieles mehr sein. Hast Du es mit anderen geteilt? Bist Du mit dem Eigentum anderer verantwortlich umgegangen? Wem gehört was und wie gehen wir damit um?
Was sagt Jesus dazu:
Luke 16:10 LU
10 Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht.
Auch als Christen sind wir gefragt, wie wir mit Reichtum, Geld, Gut und Besitz umgehen. Es ist nicht gesagt, dass man als Christ nicht so etwas haben darf, aber es steht die Frage: Wie gehen wir damit verantwortlich vor Gott um, besonders im Blick auf Gottes Ewigkeit?

Jesus fordert heraus

Gerade diesbezüglich lobt Jesus die Kinder dieser Welt und fordert uns als Christen heraus, in dem er uns deren Klugheit aufzeigt: Seid so klug wie sie. Doch er setzt noch etwas darauf, bleibt dabei ehrlich und echt.

Verwalter der Gnade Gottes

Letztendlich haben wir etwas zu verwalten, mit dem wir großzügig umgehen können. Und jemehr wir dabei in die Kasse greifen, destomehr wird es, besonders dann, wenn wir es weiter geben. Es ist die Gnade Gottes. Dafür wurde Jesus zum Verbrecher, damit wir von allen Schulden frei werden. Wir können auf die Großzügikeit Gottes und seines Verwalters Jesus Christus vertrauen.
Amen
Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus, unseren Herrn.
Amen.
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