Verpflichte dich zur Heiligung - Lebe was du in Christus bist (VII)
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· 23 viewsUnsere neue Identität in Christus ist das Fundament , die Triebkraft und die Verpflichtung zur Heiligung
Notes
Transcript
Verpflichte dich zur Heiligung - Lebe was du in Christus bist
Thema: Schritte der Heiligung
Epheser 4,17–24
Leitgedanke: Unsere neue Identität in Christus ist das Fundament , die Triebkraft und die Verpflichtung zur Heiligung
Gliederung:
Verpflichte dich zur Heiligung - Erkenne die Quelle deiner Sünden
2. Verpflichte dich zur Heiligung - Ergreife wer du in Christus bist
3. Verpflichte dich zur Heiligung - Erstrebe Veränderung
Einleitung
Ich habe euch heute ein Bild von einer der erfolgreichsten zoologischen Klasse unseres Planeten mitgebracht. Zumindest was die Verbreitung angeht. In diesem Fall von einem mir sehr lieben Vertreter dieser Art: den Monarchfalter.
Aber sie ist tatsächlich nur eine von vielen Tausenden Arten die den Insekten zugeordnet werden. Bisher sind ca. 900.000 Insektenarten beschrieben. Das sind ungefähr 80% aller bisher beschriebenen Arten weltweit. Aber wenn euch das jetzt verblüfft, dann staunt ihr noch nicht richtig: Schätzungen gehen davon aus, dass es 2 -30 Millionen Insektenarten gibt. Das heißt, die Zoologie hinkt hier noch kräftig hinterher was das entdecken von Arten angeht.
Man geht davon aus, dass zur Zeit ungefähr 10 Quintillionen (10x10^18) Insekten leben. Das heißt es gibt 1 Milliarde Insekten für jeden Menschen auf diesem Planeten. Oder anders gesagt - für jeden Menschen a 75kg, existieren schätzungsweise 9.750 kg Insekten.
Aber was macht Insekten derart erfolgreich?
Einer der Faktoren liegt in einer komplexen Strategie die wir als die sogenannte Metamorphose kennen:
Während ihrer Entwicklung erfahren Insekten eine durchgreifende Veränderung ihrer äußeren Form und Struktur. Die meisten großen Insekten Klassen haben diesen typischen Lebenszyklus: aus dem Ei schlüpft eine Larve die in ihrem Leben nur zwei Ziele verfolgt - zu fressen und selbst nicht gefressen zu werden.
Sie frisst, vergrößert und verpuppt sich schließlich, und wenn das erwachsene Tier diese Puppe verlässt ist es völlig anders als die Larve zuvor war. Es hat Flügel, hochkomplexe Augen, Geschlechtsanlagen, Antennen, Gehörsinn und ist für das Leben in einem völlig anderem Lebensraum angepasst.
In dem Moment, indem das Insekt seine Puppe verlässt, beginnt für es ein völlig anderes Leben. Es kann gar nicht anders. Es lebt einfach nur das Leben wozu es geschaffen wurde.
Warum erzähle ich das alles? ?
Weil es auch in unserem heutigen Predigttext um eine Veränderung gehen wird die sich in unserem Leben auswirken soll. In einem gewissen Sinne ist diese Veränderung genauso tiefgreifend wie jene, die solche Insekten erleben.
Christen sind eine neue Schöpfung. Christsein heißt - Veränderung ist möglich. Das ist die hoffnungsvolle Botschaft des Neuen Testament. Menschen können mit Gott ins Reine kommen und unser Leben darf sich verändern. Wir dürfen wachsen.
Es ist möglich zu einem mitfühlenden Menschen zu werden, wenn du einst hartherzig warst.
Es ist möglich nicht länger von Bitterkeit und Zorn beherrscht zu werden.
Es ist möglich von einer nörgelnden Person zu einem Menschen zu werden, dessen Worte und Wesen seinen Mitmenschen Leben schenkt (4:29).
Es ist möglich von sexueller Sünde zu lassen.
Es ist möglich dass aus einem zügellosen, feindseligen, okkult belasteten, streitsüchtigen, eifersüchtigen, selbstsüchtigen Neider ein Mensch der Liebe, der Freude, des Friedens, der Langmut, der Freundlichkeit, der Güte, der Treue, der Sanftmut und der Selbstbeherrschung wird (Gal. 5:20-22).
Christsein heißt - Veränderung ist möglich.
Aber auf der anderen Seite irritiert uns die Widerspenstigkeit unseres eigenen Wesens selbst dem gegenüber, was wir als das Gute anerkannt haben!
Anders als der Schmetterling erheben wir uns nicht einfach in die Lüfte - sondern wir sehen uns in einen kräftezehrenden Kampf gestellt.
Wie Seneca rufen wir entmutigt aus: „O dass eine Hand vom Himmel herabkäme und mich von meiner hartnäckigen Sünde erlösen würde!“
Oder Wir akzeptieren schließlich das Versagen als Lebensform mit dem Argument: „So bin ich nun eben“.
Und einmal Hand aufs Herz: Wer von uns war denn noch nie an diesem Punkt?
Und wenn diese Gedanken kommen wie antwortest du dir dann?
Und noch eine wichtigere Frage :
Wie würde Gott in diesem Fall in dein Leben sprechen?
Wisst ihr, je mehr ich den Epheserbrief studiere, desto stärker empfinde ich, das Paulus diesen Brief genau für diese Situation geschrieben hat.
Im Epheserbrief wendet Pauls das Evangelium genau für diese Zwecke an.
Wir vergessen das ja leider viel zu oft, dass die Briefe die wir im neuen Testament finden, keine theologische Abhandlung sind. Ganz im Gegenteil, wir sind Briefe lebendige Personen mit echten Problemen, wie du und ich. Und sie beantworten echte Probleme, mit der Wahrheit Gottes.
Und wenn wir uns jetzt deine Epheser Brief anschauen, dann sehen wir Sehr schnell, wie einzigartig er ist.
Er ist keine Erörterung über die Stellung von Christen zum jüdischen Gesetz wie der Galaterbrief. Paulus muss sich auch nicht mit Spaltereien und falschen Apostel auseinandersetzen wie in den Korintherbriefen. Oder sich mit der Vermischung des Evangeliums mit griechischer Philosophie befassen (wie im Kolosserbrief). Es ist auch nicht Verfolgung die im Vordergrund dieses Briefes steht.
Stattdessen widmet sich Paulus genau jenen Kämpfen die Christen ausfechten müssen um nicht wieder in das Leben ihrer Umwelt zurückzufallen.
Diese Gläubigen aus den „Heiden“ wie Paulus sie nennt hatten keinen leichten Stand und brachten viele sündige Gewohnheiten mit, die sie ablegen mussten.
Viele von ihnen waren früher im Götzendienst, dem Okkultismus, sexuellen Sünden, der ausgelassenen Partyszene in Ephesus, in Unversöhnlichkeit, und der Habsucht verstrickt gewesen.
Wenn irgendwelche Menschen je in der Versuchung waren, mutlos zu werden oder unter den Kunstgriffen des Bösen einzuknicken (Eph 6:11), dann wohl diese Gläubigen aus Kleinasien.
Und genau in diese Situation hinein schrieb Paulus seinen Brief.
Und er schrieb ihn nicht einfach aufs gradewohl sondern immer mit dem Ziel vor Augen und mit dem innigen Gebet, dass die Epheser mehr und mehr dieses neue Leben leben würden, für das Gott sie neu geschaffen hatte. Und mehr noch - es war Gottes inspiriertes Wort gesandt um seinen Kindern durch die Jahrtausende hindurch in ihrem Kampf zu helfen.
Auch den Abschnitt den wir uns heute anschauen werden hat Gottes Geist mit genau diesen Absichten eingegeben.
Es ist Gottes Wort, einem jedem von uns der darauf achtet zum Guten. Gott stellt eine vernichtende Diagnose - doch er offenbart uns auch die rechte Medizin.
Ich habe diese Predigt folgendermaßen überschrieben:
Verpflichte dich zur Heiligung - Lebe was du in Christus bist
Den Predigttext finden wir in Epheser 4,17-24
Epheser 4:17-24
17 Das sage und bezeuge ich nun im Herrn,
daß ihr nicht mehr so wandeln sollt,
wie die übrigen Heiden wandeln in der Nichtigkeit ihres Sinnes,
18 deren Verstand verfinstert ist und die entfremdet sind dem Leben Gottes, wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verhärtung ihres Herzens;
19 die, nachdem sie alles Gefühl verloren haben, sich der Zügellosigkeit ergeben haben, um jede Art von Unreinheit zu verüben mit unersättlicher Gier.
20 Ihr aber habt Christus nicht so kennengelernt;
21 wenn ihr wirklich auf Ihn gehört habt und in ihm gelehrt worden seid — wie es auch Wahrheit ist in Jesus —,
22 daß ihr, was den früheren Wandel betrifft, den alten Menschen abgelegt habt, der sich wegen der betrügerischen Begierden verderbte,
23 dagegen erneuert werdet im Geist eurer Gesinnung
24 und den neuen Menschen angezogen habt, der Gott entsprechend geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit.
Soweit Gottes Wort über uns Menschen.
Auf den ersten Blick mag es euch so gehen wie mir, vielleicht werdet ihr innerlich zusammenzucken.
Ein vernichtendes Urteil über alle Mitmenschen der Epheser. Der göttliche Chirurg berichtet vom Zustand des menschlichen Herzens.
Stellt euch vor unser Medienteam würde das Wort „Heiden“ mit „Erlanger“ austauschen und dies auf unserem Facebook Kanal posten. Was wäre dann wohl los?
Hätte Paulus heute gelebt, ich könnte mir ganz gut vorstellen, was nach diesem Tweet auf Twitter so los wäre.
Aber Gottes Analyse über den Zustand der Menschen orientiert sich nicht an unserer Selbstwahrnehmung. Er offenbart uns objektive Wahrheit. Und er lügt uns auch dann nicht an, wenn die Wahrheit schwer zu schlucken ist.
Wie ein Chirurg arbeitet er sich Schicht für Schicht vor während er die Krankheiten unserer Herzen offenbart.
Er beginnt mit der ersten offensichtlichen und schockierenden Diagnose: das ganze Sinnen des Menschen ist vergeblich. Es ist nichtig. Paulus lehnt sich hier an das Prediger-Buch an, dass dieses Leben so eindringlich beschreibt, das Leben das nicht auf der Basis der Gottesfurcht gelebt ist:
Prediger 1:2 O Nichtigkeita der Nichtigkeiten!, spricht der Prediger. O Nichtigkeit der Nichtigkeiten! Alles ist nichtig!
Letzendes, ist alles Schaffen, alle Jagd nach Freude, aller Genuss, ja selbst alle Gelehrsamkeit nichtig, leer und hohl, wenn es sich nicht an Gottes Maßstäben ausgerichtet hat.
Er lebt umsonst - trotz all seiner Schaffenskraft. Er denkt umsonst - trotz all seines Wissens und seiner Intelligenz.
Wisst ihr, da muss ich wirklich erst einmal schlucken. Denn das gilt für die Ungebildetsten Analphabeten, genauso wie für die schlausten Köpfe in einer Universitätsstadt wie Erlangen.
Kein Mensch ist aus sich selbst fähig diesem Urteil Gottes zu entkommen - vergeblich gelebt. Das Thema verfehlt. Die Hauptsache verpasst.
Das ist nach Gottes Urteil der Diagnose den jeder Mensch von Geburt an beginnt. In Epheser 2:3 schreibt Paulus das folgendermaßen: wir sind von „Natur aus Kinder des Zorns“.
Was bringt Gott zu dieser Diagnose?
Zu diesem Zweck geht Gott eine Schicht tiefer in seiner Diagnose: Vers 18 - Das Denken der Menschen ist verfinstert und sie sind entfremdet dem Leben Gottes.
Ihr Denken, dass heißt ihre Fähigkeit Lebensentscheidungen zu treffen, moralisch zu urteilen ist verfinstert sagt Paulus hier. Sie sehen nicht die entscheidenden Dinge. Sie erkennen nicht das offensichtlichste.
Römer 1:21
21 Denn obgleich sie Gott erkannten, haben sie ihn doch nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt, sondern sind in ihren Gedanken in nichtigen Wahn verfallen, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert.
22 Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden
23 und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild, das dem vergänglichen Menschen, den Vögeln und vierfüßigen und kriechenden Tieren gleicht.
Die Menschen sehen nicht die Herrlichkeit Gottes. Anstatt Gott zu bestaunen und seine Größe anzubeten wenden sich Menschen in ihrer Hybris dem irdischen, vergänglichen zu.
Sie sind verfinstert - obwohl sie zu den Gelehrtesten dieser Erde gehören können.
All dass ist der Fall, sagt Paulus - wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verhärtung ihres Herzens;
Und da haben wir den Grund: es ist eine verschuldete Unwissenheit, in ihnen weil sie ihr Herz unempfindlich gemacht haben für Gott.
Obwohl das von Gott Erkennbare unter uns offenbar ist, haben wir Gott nicht geehrt und ihm nicht gedankt. Stattdessen haben wir Menschen die Sünde gewählt.
Und daher ist auch die Unkenntnis in Vers 18 nicht unschuldig. Es ist „Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verhärtung ihres Herzens“. (Epheser 4:18)
Keiner kann sich hier herausreden: Gott stellt die Diagnose- sie wollten ihn nicht finden.
Und wie Schwielen eine Hand unempfindlich machen für Schmerz so haben ihre Sünden sie unempfindlich gemacht für Gott.
In all ihren Verstrickungen spüren diese Menschen die Paulus hier beschreibt nicht einmal mehr Scham und Schmerz. Sie sind unempfindlich geworden. Sie sind „glücklich so wie sie sind“.
Und aus diesem Grund sind: Menschen ohne Christus sind ausgeschlossen von Gottes Leben. Gott hat sie DAHINGEGEBEN.
Sie sind Ausgeschlossen von echter Hoffnung, ausgeschlossen von dem Leben das Gott Menschen schenken will, ausgeliefert dem Zeitgeist dieser Welt und verdammt zu einem Leben der Nichtigkeit.
. Heiden die Gott nicht kennen, so Paulus, leben schließlich zwanghaft für sich selbst.
die, nachdem sie alles Gefühl verloren haben, sich der Zügellosigkeit ergeben haben, um jede Art von Unreinheit zu verüben mit unersättlicher Gier. (Epheser 4:19)
Damit will Paulus nicht! Jeden Epheser als Axtmörder hinstellen.
Aber die Sünde hat die Eigenschaft den Menschen gefangen zu nehmen.
Jemand hat das ein so ausgedrückt
Wenn dein Sinn betrogen ist, dann kann es sogar sein, dass du es genießt Gift zu trinken.
Und egal in welchen Formen Sünde auch auftreten mag, gottloses Leben führt zu einem Lebensstil den der Schöpfer des Universums als „unrein“ bezeichnen muss. Vergeblich gelebt.
Aber noch einmal zurück zu unserer Ausgangsfrage:
Warum schreibt Paulus diese Worte?
Achtet noch einmal auf den Kontext in den Paulus diese Analyse der menschlichen Verdorbenheit setzt:
Vers 17:
Das sage und bezeuge ich nun im Herrn,
daß ihr nicht mehr so wandeln sollt,
Seht ihr das? Der Kontext hier ist dieser eindringliche Aufruf von Paulus, dieses Drängen in der Autorität des Herrn selbst, dass sich unser Wandel, unser tagtägliches Leben, unser ganzer Lifestyle ändern muss!
Welchen Zweck erfüllt also Paulus’ erschreckende Analyse?
Es geht hier Paulus nicht darum den Ephesern einen arroganten Blick auf die Misere ihrer Mitmenschen anzutrainieren.
Es geht nicht darum ihnen Munition zu liefern mit denen sie gegen ihre Nachbarn hetzen können!
Nein in diesem Kontext der persönlichen Ermahnung geht es um die Erkenntnis dessen woher alle unsere unreinen Verhaltensweisen kommen.
Und das führt mich zum ersten Punkt heute Morgen:
1. Verpflichte dich zur Heiligung - Erkenne den Ursprung deiner Sünden an
1. Verpflichte dich zur Heiligung - Erkenne den Ursprung deiner Sünden an
Wir alle neigen dazu unsere Sünden zu verharmlosen. Aber Gott ordnet keine Sünde auf der Skala „ernst“ und „geringfügig“ ein.
Gott sieht in jeder - auch der für uns belanglosen Sünden - diesen den Ursprung in unserer aufrührerischen gottlosen Natur. Und jede Sünde entspringt aus der selben zwingenden inneren Kraft und ist Rebellion gegen Gott. Jede Sünde braucht die selbe durchgreifende Behandlung wie die eines Verbrechers dessen ganzes Leben durch Sünde gezeichnet ist.
Paulus nimmt uns hier alle Ausreden. Selbst wenn alle Fische mit dem Strom schwimmen, so wird sich Gott in seinem Urteil hier doch nicht demokratisch umstimmen lassen.
. Was bedeutet das für dich?
Du musst Verantwortung für deine Sünden übernehmen.
Das letztendliche Problem sind nicht meine Arbeitskollegen, meine Frau, die anzügliche Fernsehwerbung, Stress auf Arbeit, dass mich ein anderer Autofahrer in der Kurve schneidet, oder ich im Stau stehe. Das größte Problem ist sind nicht einmal die Sünden anderer an mir auch wenn diese durch nichts zu entschuldigen sind. Das Problem bin ich.
Der Kern der Sache ist, dass mein Herz der Kern des Problems ist.
Das größte Problem von uns Menschen ist es, das keiner von uns denkt, dass wir selbst unser größtes Problem darstellen.
Und noch etwas zweites lernen wir hier: auf uns selbst gestellt, wird die Sünde jeden Menschen niederringen. Die Gefahr auf die jeder Mensch zusteuert, der mit Sünde spielt, ist der Verlust allen Schmerzempfindens und der selbstgewählten Kapitulation. Das vergeudete Leben.
Und so lange wir uns diesen Tatsachen nicht stellen, werden wir keine Veränderung erfahren können.
Aber - und das gilt auch für jeden, Kollegen, Familienangehörige, und Erlanger ob Professor oder Häftling im Jugendknast der Christus nicht kennt - sobald wir unsere Sünde eingestehen und Gott bekennen, werden wir bereit für die Antwort Gottes.
Und das ist mein zweiter Punkt heute Morgen:
2. Verpflichte dich zur Heiligung - Ergreife wer du in Christus bist
2. Verpflichte dich zur Heiligung - Ergreife wer du in Christus bist
20 Ihr aber habt Christus nicht so kennengelernt;
21 wenn ihr wirklich auf Ihn gehört habt und in ihm gelehrt worden seid — wie es auch Wahrheit ist in Jesus —,
22 daß ihr, was den früheren Wandel betrifft, den alten Menschen abgelegt habt, der sich wegen der betrügerischen Begierden verderbte,
23 dagegen erneuert werdet im Geist eurer Gesinnung
24 und den neuen Menschen angezogen habt, der Gott entsprechend geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit.
Ihr aber -
Ich bin wirklich dankbar für dieses „ihr aber“ Gottes!
Seht ihr diesen scharfe Kontrast, diese hoffnungsfrohe Gegenüberstellung?
Ihr aber - ihr habt Christus kennengelernt! Ihr habt auf ihn gehört und seid in ihm gelehrt worden. (Hier fehlt das „nicht so“)
Diese Formulierung muss uns auffallen.
Denn sie stellt die Beziehung zu ihm als lebendige Person in den Vordergrund. Die Epheser haben nicht irgendetwas über Christus gelernt.
Sie haben Christus kennengelernt!
Sie haben nicht irgendwas über Christus gehört.
Sie haben auf Christus gehört.
In dem was Paulus und andere ihnen über Christus lehrten, begegneten sie dem auferstandenen Herrn Jesus selbst. Eine neue Person war in ihr Leben getreten.
Und wenn du Jesus als deinen Retter angenommen hast, dann ist dies wunderbar auch für dich wahr geworden.
Und das verändert alles. Denn jetzt bist du „in Christus“. - Ein Ausdruck den Paulus 30 mal in diesem kurzem Brief verwendet um anzuzeigen was ein Sünder bekommt, der an Christus als seinen Erlöser glaubt.
Falls du dich zuvor in dieser deprimierenden Beschreibung Gottes wiederfinden musstest und etwas ändern willst dann ist der erste Schritt, dass du Umkehrst, deine Sünde bekennst und diesen Ersten Schritt in Gottes Arme tust. Gott wartet darauf. Und er bietet dieses Leben jedem Menschen an.
Ich möchte eure Aufmerksamkeit an dieser Stelle einmal darauf lenken wie Paulus in seinem Brief diesen Kontrast zwischen alt und neu immer wieder betont.
Auch aus unserem Text heute morgen führen von all den niederdrückenden Analysen des Menschlichen Herzens Hyperlinks, also Verbindungen, zu Aussagen, die Paulus früher in seinem Brief getroffen hat. Teils verwendet Paulus die selben Worte um Christen das zu zu sprechen, was er Ungläubigen in diesen Versen abgesprochen hat.
Wenn du früher unter dem Urteil „unrein“ standest, so hast du „in Christus“ Vergebung erfahren:
„In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Übertretungen nach dem Reichtum seiner Gnade“ Eph 1:7
Wenn du früher fern von Gott warst und ausgeschlossen vom Leben Gottes, ohne Gott und ohne Hoffnung in der Welt warst bist du nun in Christus adoptiert als Kind Gottes.
Jetzt aber - in Christus seid ihr, die ihr einst fern wart nahe gebracht worden durch das Blut des Christus (Eph 2:12)
Wenn früher Finsternis dein Schicksal war - bist du jetzt Licht im Herrn.
Denn ihr wart einst in der Finsternis; jetzt aber seid ihr Licht im Herrn (Eph 5:8)
Wenn du früher unwissend warst - so möchte dich Gott nun selbst belehren.
Der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst, erleuchtete Augen eures Verständnisses damit ihr wisst was die Hoffnung seiner Berufung und was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen und was die überwältigende Größe seiner Kraftwirkung an uns ist, die wir glauben… Eph. 1:18
Wenn früher dein Herz hoffnungslos verhärtet war, wohnt nun in dir der Geist Gottes der dich versiegelt hat bis zur Erlösung und der beständig daran arbeitet dass deine Augen zu sehen beginnen
„Wie groß die Liebe Christi ist, die doch alle Erkenntnis übersteigt, damit du erfüllt wirst bis zur ganzen Fülle Gottes“ (Eph 3:19)
Wenn du früher schwach warst, ausgeliefert den betrügerischen Begierden, dann wirkt doch jetzt „in Christus“ der Geist Gottes in dir, der
„Mehr zu tun vermag als wir erbitten oder erdenken“ . (Eph 3:20)
Und all dass erhältst du durch deine persönliche Beziehung zu Christus. Du bist - so Paulus - ein neuer Mensch. Eine neue Schöpfung Gottes. Geschaffen in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit.
Wenn irgendeiner von uns heute morgen so ist wie ich, und immer wieder an sich selbst verzweifelt, dann dürfen uns diese Worte eine so unendlich große Ermutigung sein!
Christus ist die Lösung. Selbst für die hartnäckigsten unserer Sünden. Es ist neues Leben möglich.
Ich kann euch kaum sagen wie sehr mich Gottes Liebe an diesem Punkt überwältigt. Wenn ich in mein Leben schaue dann möchte ich manchmal verzweifeln. Und dann lese ich diese ersten Verse unseres Bibeltextes und realisiere dass es noch schlimmer um mich steht als ich es selbst auch nur wahrnehmen kann!
Und in diese unwürdige Szene Leuchtet dieses Licht der Güte Gottes.
Jesu Opfer reicht aus für unsere Schuld. Und Gott vergibt uns nicht widerwillig. Er bedauert es es nicht uns eine weitere Chance zu geben. Der Preis ist bezahlt!
Er lässt uns in die Tiefe gehen, damit wir sehen wer wir sind.
Aber er lässt uns nicht dort stehen - er zieht uns wieder zu sich hin.
Und Die Kraft des Geistes reicht aus für unsere Schwachheiten! Er kann mehr tun als unsere Vorstellungskraft hergibt.
Wir sind eine neue Schöpfung. Ein neuer Mensch.
Als wir vor Christus auf die Knie gegangen sind und ihn als Erlöser und Herrn angenommen haben hat eine tatsächliche Metamorphose stattgefunden! Du wurdest mit Jesus verbunden.
Aber wie laden wir das herüber in unser Leben??
Erstens indem wir uns der Sünde stellen. Auch den Dingen die hinter unseren offensichtlichen Handlungen stehen. Und zweitens indem wir Gottes: „Ihr aber“ zur Grundlage für ein ganz neues Leben nehmen.
Wir verherrlichen Gott indem wir ihm Glauben, dass „ Wahrheit ist in Jesus“ Eph 4: 21.
Jesus kennt keine Unwahrheit. Was er sagt ist real. Und um dieses Leben zu leben dass er schenken will müssen wir ihm glauben.
Und lasst mich das noch einmal deutlicher machen, denn ich habe das so lange Zeit immer falsch verstanden: ihm zu glauben in diesem Sinne bedeutet nicht ein einmaliger Akt.
Es bedeutet ein tägliches Leben mit den Verheißungen Gottes.
Um aus den Verheißungen Gottes zu leben müssen wir den Unglauben, den Zweifel an ihm täglich bekämpfen.
Christ zu werden ist der Beginn eines Kampfes, nicht das Ende.
Wenn wir in den Epheserbrief blicken, dann kristallisiert sich dieses Anliegen des Apostels heraus - dass die Epheser doch geöffnete Augen für ihren Segen in Christus haben möchten! Paulus liegt buchstäblich betend auf den Knien damit seine Worte in dieser Art wirken können.
Denn er weiß um den Kampf. Deswegen erinnert er sie - an das was er zuvor schon gelehrt hatte.
Deswegen spricht er später auch davon dass sie mit „Wahrheit“ umgürtet sein müssen um das Feld behaupten zu können. Und das nur der Schild des Glaubens die feurigen Pfeifle des Bösen auszulöschen vermag. (Epheser 6:13)
Wir müssen immer wieder unsere Aufmerksamkeit auf das Richten was Jesus für uns errungen hat. Und wir müssen uns darin üben, bis dies zu unserem ersten Reflex geworden ist.
Durch Glauben und nur durch Glauben erleben wir unseren Sieg persönlich.
Jemand hat es einmal folgendermaßen formuliert:
Das Evangelium gilt nicht nur dem Ungläubigen /
Komm und vertraue jeden Tag
Das Evangelium isT Gottes Kraft zur Errettung
Gottes Kraft zur Errettung vom Anfang bis zum Ende.
Aber wie wird das jetzt ganz praktisch?
Ich habe im Nachdenken über diese Texte mit folgendem begonnen.
Jeden Tag beginne ich mit dem Dank an Gott, dass er mich tatsächlich erlöst hat und mir durch seinen Sohn alles bereits gehört was ich zum Leben brauche.
Ich nenne ihm meine spezielle Versuchung und danke ihm dafür, dass er sie zugelassen hat um seine Kraft in meiner Schwachheit zu demonstrieren.
Ich lese in einem Bibelleseplan der sich genau mit meinem Kämpfen befasst. Und übe mich darin im Glauben anzunehmen was er dort offenbart.
Vielleicht habt ihr andere dementsprechende Gewohnheiten. Aber Hauptsache ist wir entwicklen einen Lebensstil der uns hilft uns auf Christi Wahrheit zu gründen.
Das ist der zweite Punkt heute morgen -Verpflichte dich zur Heiligung - Ergreife wer du in Christus bist
Den Dritten Punkt habe ich folgendermaßen überschrieben:
3. Verpflichte dich zur Heiligung - Erstrebe Veränderung
3. Verpflichte dich zur Heiligung - Erstrebe Veränderung
Dieses Jahr im März hatten Tine und ich kurz vor dem Lockdown die Gelegenheit in Ägypten am Roten Meer Urlaub zu machen. Rotes Meer, einige von euch wissen da sicher gleich was dort das Beeindruckendste ist. Nicht die Hotelschluchten. Sondern die Riffe.
Unser Hotel hatte ein Hausriff. Und Natürlich hatten Tine und ich unsere Schnorchelsachen mitgenommen. Es war auch wirklich beeindruckend. Wir lagen im Wasser und staunten.
Was soll ich sagen, wir bekamen Lust auf mehr. Ein paar Tage später hatten wir uns für einen Tauchkurs angemeldet.
Gesagt getan. Den ganzen Abend verbrachten wir also mit dem Lernen auf die erste theoretische Prüfung.
Es war gar nicht so schwer, dachte ich. Dafür dass wir kaum Zeit gefunden hatten wussten wir vermeintlich ziemlich gut Bescheid.
Wir erhielten unser Equipment gaben uns große Mühe es beinahe schon routiniert anzulegen.
Doch dann ging es ins Wasser. Und ich machte plötzlich mit einem Gefühl Bekanntschaft dass ich so bisher selten erlebt hatte.
Das erste was ich realisierte, dass alle meine Instinkte völlig falsch reagierten.
Ich war in einem Element in das ich nicht hineingehörte.
Wurde ich nervös hielt ich die Luft an, es entstand Atemnot und zur gleichen Zeit war es eine große Überwindung unter Wasser Einzuatmen.
Dann begann die Ausbildung.
Und ich realisierte, dass es einen Unterschied gab zwischen richtigen Antworten in der Theorie und dem routinierten Tauchen.
3 Dinge sind mit besonders aufgefallen:
-Ich hatte eine tadellose Ausrüstung und war zu keiner Zeit in Gefahr. Und doch hing alles von meinem Vertrauen in die Ausrüstung ab. Mein Vertrauen musste größer sein als meine Instinkte die in mir immer wieder danach schrieen doch an die Oberfläche zurückzukehren
-Ich brauchte mehr als ein oberflächliches Wissen meines Lernstoffs. Unter Wasser konnte mir mein Lehrer keine Vorlesung mehr halten. Es mussten kurze Zeichen genügen um mir zu helfen.
-Ohne den Beistand unserer Tauchlehrerin war ich aufgeschmissen. Als sie sich am Ende der Stunde einmal gefühlte 10 min nur mit Tine beschäftigte und ich sie in dem trüben Wasser aus den Augen verloren hatte übermannten mich meine Instinkte. Ich tauchte auf.
Ich will das als Analogie dafür verwenden wie wir Veränderung erstreben müssen.
A Erstens müssen wir Gottes Wort vertrauen. Gott hat uns tadellos ausgerüstet für unser Leben. Das ist Wahrheit in Christus. Egal was unsere Instinkte gerade sagen.
B Zweitens müssen unsere Instinkte mehr und mehr von Gottes Wort geprägt werden. Als ich dort unter Wasser steckte und meine Brille voll Wasser lief, war ich gezwungen die Gedanken „Hilfe ich ertrinke“ durch die Gedanken - „nein im Lehrbuch stand wenn ich so und so reagiere dann ist diese Situation nicht unbezwingbar“ zu ersetzen.
Ich musste meine Gedanken ersetzen. Unterdrücken allein, das war nicht möglich. Wann immer er kam, musste ich mir die Passage aus dem Lehrbuch in Erinnerung rufen.
Und genauso müssen wir
dagegen erneuert werdet im Geist unserer Gesinnung (Epheser 4:23)
Der Unterschied zwischen Weltlichkeit und Gottgefälligkeit, liegt in einem erneuerten Geist. Das lehrt uns unser Text heute morgen. Wir müssen erneuert werden in unserem Denken.
Dafür musst du zuerst das Wort Gottes kennen. Lerne Bibelstellen auswendig die du für deinen Kampf brauchst. Und wenn die Versuchung kommt - dann rufe sie dir in Gedächtnis und nutze die Versuchung als Erinnerung dafür Gott zu danken, was du in Christus bist.
Wenn ich etwas durch diese Vorbereitung gelernt habe, dann dass wir wirklich beginnen müssen ganz konkret mit Gottes Wahrheit auf unsere Versuchungen zu antworten. Und das immer wieder zu üben.
Ich wurde dabei an das alte Glaubenslied von Zinzendorf erinnert und ich habe das erste mal so richtig die tiefe dieses einen Gedankens erfasst:
Wenn nun kam eine böse Lust, / so dankt ich Gott das ich nicht musst. /
Ich sprach zur Lust, zum Stolz, zum Geiz / dafür hing unser Herr am Kreuz.
Seht ihr diese beeindruckende Reaktion die Zinzendorf sich zueigen gemacht hat? Er beantwortete Versuchung mit Dank. Das hat mich sehr beeindruckt. Und er hat uns hier vorgelebt auf welchem Weg wir gehen dürfen.
C Drittens wenn ihr mit Versuchung kämpft dann bleibt nicht von euren Geschwistern fern. Auch dieser Gedanke ist nicht nur eine Grundregel des Tauchens sondern auch das, was wir im Kontext unseres Abschnittes heute sehen:
Epheser 4:16:
Von ihm aus vollbringt der ganze Leib, zusammengefügt und verbunden durch alle Gelenke, die einander Handreichung tun nach dem Maß der Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Gliedes, das Wachstum des Leibes zur Auferbauung seiner selbst in Liebe.
Gott wirkt an jedem von uns mit dem Ziel dass wir in allen Stücken heranwachsen zu dem hin wer Christus ist. Er hat uns geschaffen damit wir gute werke tun und als der neue Mensch leben, der wirklich Ähnlichkeiten mit dem Schöpfer hat.
Und Gott wirkt das gerade auch durch die Geschwister in deinem Leben. Sie sind Gottes Mitarbeiter an deiner Heiligung.
Also erstrebe die Heiligung.
Fasse Hoffnung!
Erkenne de Ursprung deiner Sünden. Rede sie nicht klein.
Aber dann ergreife was du in Christus bist und erstrebe Wachstum.
Im Vertrauen in Gottes Wahrheit.
Indem du Versuchung als Anlass nimmst dich zuversichtlich an deinen Vater zu wenden.
Und indem du die Hilfe deiner Geschwister annimmst.
Einen letzten Gedanken möchte ich noch mitgeben.
Auch geübte Taucher geraten in Situationen in denen sie ihre Instinkte meistern müssen. Kein Mensch wird sich je so fühlen als ob er unter Wasser geboren worden wäre.
Aber eines unterscheidet sie doch von einem Anfänger - sie sind geübt genug um das Tauchen genießen zu können. Und sie sehen Dinge, die für immer verborgen bleiben werden.
Diesen Gedanken formuliert Paulus an anderer Stelle für uns Christen: Hebräer 12:11
Alle Züchtigung aber scheint uns für den Augenblick nicht zur Freude, sondern zur Traurigkeit zu dienen; danach aber gibt sie eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt sind.
Ja in der Schule der Heiligung zu leben ist anstrengend. Ja, wir werden hier auf Erden keine Perfektion erlangen. Aber es ist es wert.
Es entspricht unserer neuen Natur in Christus. Es ehrt Gott. Und du und ich sind aufgefordert Wachstum zu unserem Lebensstil zu machen.
Letzte Folie:
Lasst uns aber Wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus Eph 4.17
Amen
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