Eine neue Hoffnung
Perikopenreihe 2 • Sermon • Submitted
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Die Hoffnung des Johannes
Die Hoffnung des Johannes
Und auch der Seher Johannes schreibt über die Hoffnung, dass Gott bei uns sein wird. Er findet bewegende Worte am Ende seines Werkes, wenn er die Hoffnung auf die Anwesenheit Gottes bei den Menschen wie folgt beschreibt:
1 Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. 2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.
3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; 4 und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.
5 Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss! 6 Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. 7 Wer überwindet, der wird dies ererben, und ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein.
Und ja, es ist so, wer einen geliebten Menschen verloren hat, der sieht zwangsläufig einen neuen Himmel und eine neue Erde. Da hat sich so vieles verändert und für viele sieht dieser neue Himmel und diese neue Erde wie ein grauer Novembertag aus. Und um diese grauen Novembertage des neuen Himmels und der neuen Erde aufzuhellen, spricht Johannes zu allen die so angefochten werden. Er spricht zu dir und mir und zu jedem, dass Gott längst schon mitten unter uns wohnt. Er wohnt in deinem Herzen und spricht von dort aus zu dir. Dort wohnt er von Anfang an und wird es auch bis zum letzten Moment sein. Er ist in deinem Herzen, genau wie der geliebte Mensch, welchen du vermisst, in deiner Erinnerung ist. So wie Gott in deinem Herzen für immer bleibt, so wird auch der Mensch den du vermisst. Dein Verstorbener. Immer in den Erinnerungen bei dir bleiben. Und das kann Hoffnung geben. Trude Herr hat einmal gesungen: Niemals geht man so ganz. Und das stimmt. Unsere Verstorbenen gehen nie ganz. Da bleibt die Erinnerungen, wie sie im Garten die Rosen gestutzt hat, oder wie sich darüber gefreut hat, wenn die Enkelin vorbeigekommen ist. Da bleibt die Erinnerung an den Papa, der einem geholfen hat, seinen Berufswunsch umsetzen zu können. Da sind die Erinnerungen an wunderbare gemeinsame Momente, wo gemeinsam gelacht, aber auch geweint wurde. Tausende und abertausende Erinnerungen, die uns auf ewig mit dem gestorbenen Geliebten Menschen verbinden.
Wenn wir an all diese Momente denken, dann dürfen auch die Tränen fließen. Aber wir dürfen uns auch freuen. Freuen darüber, dass der geliebte Mensch in unseren Erinnerungen erhalten bleibt. Wir dürfen uns darüber freuen, dass Gott uns in unseren Herzen Perspektive gibt. Das er uns sehen lässt, dass nach und nach durch die grauen Novemberwolken die Sonnenstrahlen eines neuen Morgens brechen. Denn wenn wir uns gewiss sind, dass der geliebte Mensch nie verloren gehen kann, weil er bei Gott und in unseren Erinnerungen lebt, dann können unsere Tränen der Trauer auch nach und nach trocknen. Gott wird sie abwischen und stattdessen wird in uns der Durst nach Leben wachsen. Ein Durst, den Gott stillen will, indem er zu dir und zu mir sagt: Komm mein geliebtes Kind, ich bin immer bei dir. Du darfst dein Leben leben und dich erfreuen, mit all den Momenten der Trauer, aber auch den Momenten der Freude. Ich bin immer bei dir, denn du bist mein Kind.
Amen!