Verantwortungsvoll leben
Gebetswoche 2020 • Sermon • Submitted
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· 17 viewsGott vertraut uns seine Gaben an und traut uns zu, dass wir sie gut für ihn einsetzen werden. Das Gericht ist aber trotzdem eine gute Botschaft für uns!
Notes
Transcript
Handout
Es war im Juni letztes Jahres. Da meinte Andreas in unserer Arbeitsbesprechung zu mir: „Kirsi, Du hast jetzt das erste Jahr fast abgeschlossen. Was sind so deine Ziele für das nächste Jahr?“ Tja, und dann saß ich da und überlegte. Das Ende vom Lied war, dass ich die Hauptverantwortung für Kiel übertragen bekam. Und so saß ich dann in den darauffolgenden Wochen da und überlegte, wie ich nun die Arbeit mit dieser neuen Verantwortung gestalten wollte. Ich hatte noch nie zuvor eine Gemeinde alleine geleitet als Pastorin und ja, es gab Höhen und Tiefen – Corona funkte ebenfalls schön dazwischen und doch merkte ich wie ich Gemeinde mitgestalten und Reich Gottes bauen konnte. Und seit Oktober ist mein Verantwortungsbereich mit euch Schleswigern ja sogar noch gewachsen.
So ähnlich muss es den Dienern in Matthäus 25,14-30 gegangen sein, als sie von ihrem Herrn das Eigentum des Herrn übertragen bekamen. Lasst uns diesen Text gemeinsam lesen.
Gott vertraut uns
Gott vertraut uns
Er vertraut ihnen seinen gesamten Besitz an! Was für ein Vertrauensvorschuss! Stellt euch vor, ihr hättet Knechte und Mägde – würdet ihr unter ihnen euren gesamten Besitz verteilen und einfach verreisen? Was für ein Vertrauen setzt dieser Herr in seine Angestellten!
Die Beträge, die jeder von ihnen bekommt sind gewaltig: Man rechnet damit, dass ein Talent ungefähr 6.000 Denaren entsprach. Ein Denar war der Tageslohn eines Arbeiters. Wenn sie nun 5 Talente, 2 Talente und 1 Talent bekamen, dann waren das Beträge – von denen konnten sie alle drei nur träumen. Der erste bekam 30.000 Denare, der zweite 12.000 Denare und der dritte 6.000 Denare. Würde man das auf heute umrechnen, bekamen sie vermutlich Millionen von ihrem Herrn anvertraut.
In diesem Gleichnis steht der Herr für Gott. Gott vertraut auch uns unheimlich viel an: Er schenkt uns Gaben und Fähigkeiten. Er schenkt uns Gesundheit, Geld, Zeit und wenn wir an die Schöpfung zurückdenken, so hat er uns auch da bereits schon die Verantwortung für unsere Welt mitgegeben. Er vertraut uns. Er vertraut uns, dass wir verantwortungsbewusst mit den Ressourcen, die wir von ihm bekommen haben, umgehen. Ist es nicht toll, dass Gott uns da so viel anvertraut? Ist das nicht ein ungeheurer Beweis der WErtschätzung und der Liebe, die Gott uns gegenüber empfindet? Man vertraut doch nur jemandem etwas an, den man mag - zu dem man ein besonderes Verhältnis hat. Einem Feind würde man nie und nimmer sein Hab und Gut anvertrauen. Und Gott tut genau das!
Gott traut uns zu
Gott traut uns zu
Und der Herr in dem Gleichnis tut ja noch mehr. Er verteilt die Gelder unterschiedlich. Jetzt könnte man sich darüber wundern: Warum bekommt der eine so viel und der andere so wenig?
Im Grundtext heißt es hier, dass der Herr den Knechten nach ihrem Können und ihren Fähigkeiten den Besitz anvertraute. Das bedeutet, dass der Herr eben nicht nach Vitamin B oder irgendwelchen Privilegien ging, sondern er kannte jeden einzelnen Knecht ganz genau und wusste, was jeder Einzelne von ihnen zu tun imstande war. Er traute ihnen damit zu, dass sie das auch gut machen würden. Er hatte daran überhaupt keine Zweifel.
Gott gibt auch uns unterschiedlich viel. Und er kennt auch die Umstände, in denen wir leben. Er kennt unsere Kräfte. Er weiß, was wir leisten können und was nicht. Aber wenn er uns etwas anvertraut, dann traut er uns auch zu, dass wir das gut einsetzen werden. Er zweifelt dann nicht an uns, sondern hat Vertrauen in uns. Er sagt uns: “Du kannst das schaffen.” Zu Paulus sagte er: “Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in dem Schwachen mächtig.” Gott ist es, der durch uns wirkt - nicht wir selbst. Es ist seine Kraft, die in uns schwachen Menschen tätig ist. Wenn er uns daher Gaben und Talente anvertraut, dann ist das nie zuviel oder zu schwer für uns und wir dürfen uns immer darauf verlassen, dass seine Kraft in uns mächtig ist.
-> Bsp. Tansania -> Krank trotzdem gepredigt -> 2 Entscheidungen zur Taufe, vorher gar keine Entscheidungen zur Taufe
Du bist gefragt
Du bist gefragt
Die drei Knechte gehen unterschiedlich mit ihren Gaben um: Die ersten beiden betreiben Geschäfte damit. Durch Viehhandel, Transitgeschäfte, An/Verkauf usw. konnte man in der damaligen Zeit sein Geld vermehren. Beide können das Vermögen verdoppeln. Der Dritte hat eine ungeheure Angst vor dieser Verantwortung. Wichtig ist hier festzuhalten: Keiner von ihnen veruntreut das Geld. Aber der dritte Knecht hat so einen Respekt vor dieser Aufgabe, dass er das tut, was in der Antike als die sicherste Methode galt, mit Geld umzugehen: Er vergrub es. Er will auf Nummer sicher gehen. Er hat so eine Angst vor seinem Chef und so wenig Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten, dass er lieber das Geld vergrub.
Schlimmer als der Verlust des Besitzes ist für den Herrn im Gleichnis, die Talente gar nicht erst einzusetzen, gar nicht auf Risiko zu setzen. Wenn uns Gott daher etwas anvertraut, dann traut er uns zu, dass wir das auch schaffen werden und dann erwartet er auch von uns, dass wir auch entsprechend handeln werden. Wir dürfen Risiken für sein Reich eingehen. Wir dürfen in Gottes Reich investieren. Das Schlimmste, was wir tun können, ist das, was wir haben zu vergraben.
Daher ist es immer wieder wichtig sich zu fragen: Womit hat Gott mich beschenkt? Und wie kann ich diese guten Gaben Gottes für ihn einsetzen? Vielleicht hast Du die Gabe des Zuhörens oder des Betens. Dann setze sie ein. Es gibt keine Gabe, die zu groß oder zu klein wäre - jede ist wichtig und Du brauchst keine Angst davor zu haben, dass sie nicht gebraucht werden könnte oder dass Du damit zu viele Risiken eingehen könntest. Investiere sie ruhig! Habe keine Angst!
-> Bsp. Gemeinde Esslingen -> gebetet und Ergebnis: Babyboom!
Und was ist, wenn man dann doch versagt? Im Gleichnis wird unserem Knecht am Ende alles genommen und er landet in der Finsternis. In der Gebetslesung verweist Ralf Schönfeld auf ein weiteres Szenario hin. Er macht deutlich, dass Gott uns vergibt, wenn wir bereuen, wenn wir unser Versagen eingestehen und uns ändern wollen. Ralf verweist auf das ewige Evangelium aus Offb 14 ab Vers 6.
“Gott schickt seinen Engel mit einer guten Nachricht: Evangelium! Doppelt sogar, denn „verkündigen“ bedeutet ebenfalls: eine gute Nachricht haben. Ich kann es kaum fassen: Da hocken – im Text wörtlich: sitzen – wir auf der Erde, haben uns alles unter den Nagel gerissen, ruinieren den Planeten, halten uns in all dem immer noch für die Größten – und Gott kommt mit einer guten Nachricht? Was ist das für ein Gott!? Müsste er nicht dreinschlagen? Nein, so geht der Vater im Himmel nicht mit seinen Kindern um. Jeden, der offensichtlich die Orientierung verloren hat, ruft er auf, den Blick wieder auf ihn zu richten! „Legt die Schaufel aus der Hand, mit der ihr das eigene Grab aushebt!“ Er zeigt, wie wir Leben finden.”
Lied “Komm heute zum Vater”