Richtet nicht... nicht einmal innerlich
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· 39 viewsWir meinen häufig, die Motive anderer beurteilen zu können. Wir täuschen uns gewaltig.
Notes
Transcript
Einleitung
Einleitung
Rückblick
Rückblick
Christian hielt am 17.11.2020 eine Predigt zum Thema “Richten”, genauer gesagt: zum Gebot “Richtet nicht!”.
Seine Predigt möchte ich heute in keinster Weise korrigieren. Im Gegenteil: ich möchte über dieses wichtige Thema erneut reden, indem ich sie mit ein paar Buntstiften hier und da ausmale.
Christian hatte in einem Nebensatz gesagt: ”Wir meinen immer, die Motive anderer beurteilen zu können oder zu müssen.” Er sagte das ironisch, der aufmerksame Zuhörer wird verstanden haben, dass Christian eine solche Haltung für falsch hält. Ich stimme dem zu und möchte diese These gerne vertiefen.
Aus aktuellem Anlass
Aus aktuellem Anlass
Ich tue dies nicht nur, aber ganz besonders in einer Zeit, wo Gemeinden und Familien gespalten werden hinsichtlich unterschiedlicher Überzeugungen zur Corona-Pandemie. Das schmerzt mich sehr: Christus hat durch sein Blut eine Einheit der Christen geschaffen, die die theologische Barriere überwindet, die zwischen dem Judentum und dem Christentum bestand. Und wir Christen schaffen es immer wieder, neue Barrieren aufzubauen. Etliche tun dies sicherlich in der guten Absicht, dem Herrn und seinem Wort die Ehre zu geben. Manchmal sieht es für mich aber so aus, dass wir ihm damit aber gerade keine Ehre geben.
An der Liebe erkennt man...
An der Liebe erkennt man...
Wenn das Wort des Herrn stimmt (und es stimmt immer), dass man an der Liebe unter den Christen erkennen wird, dass wir zum Team von Jesus gehören (Joh 13,35) - dann wird mir Angst und Bange, wenn ich die Praxis dieser Bruderliebe sehe.
Und dabei zeige ich vielleicht mit einem Finger auf andere, aber tatsächlich zeigen drei Finger dabei auf mich. Mir geht es also um eine Selbstprüfung, an der ich Euch teilhaben lassen möchte.
Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: Wenn ihr bei euch der Liebe Raum gebt.
Im Griechischen steht: “wenn Ihr Liebe untereinander habt” (so viele gängige Bibelübersetzungen SLT, ELB, LÜ, Menge u.v.a.). Das verstehen wir meist so: “wenn ihr einander liebt”. Das ist alles korrekt. Mir gefällt die Formulierung in der Zürcher Bibel sehr gut: wenn ihr bei euch der Liebe Raum gebt. Vers 35 steht ja nicht alleine im Kapitel 13. In den vorangehenden Versen gebietet der Herr Jesus, dass die Jünger einander lieben sollen. Das ist keine Liebe, wie sie bei verliebten Menschen auftritt. Menschen mit Schmetterlingen im Bauch muss man nicht gebieten einander zu lieben! Wir Christen brauchen aber dieses Gebot - weil wir schnell im herausfinden von echten und vermeintlichen Fehlern, Makeln, Herzenshaltungen usw. sind - und wir leider auch manches Bibelwort wie ein Schwert zücken.
WIr müssen der Liebe Raum geben, wir müssen aktiv daran arbeiten. Wir müssen einen gewissen Abstand einnehmen, damit zwischen uns und dem anderen Liebe Platz hat. Rückst du ihm zu sehr auf die geistliche Pelle, gibt’s bald eine schmerzliche Delle.
Geben wir der Liebe keinen Raum, kann niemand erkennen, dass wir wirklich Jesus Christus nachfolgen. Jesus nachzufolgen heißt, der Liebe Raum zu geben. Darüer werden wir heute reden, ausgehend von einem alttestamentlichen Ereignis. Am Ende wird die Einladung lauten: Gewöhnt euch eine gewisse geistliche Gelassenheit an. Damit meine ich nicht Sorglosigkeit oder das Ignorieren von klarer Sünde. Wie in Fällen echter Sünde vorzugehen ist, habe ich in der Predigtserie über Matthäus 18 herausgearbeitet. Heute soll die andere Seite betont werden: Die des gegenseitigen Ertragens und Liebens, und dazu braucht es eine gewisse geistliche Gelassenheit.
Predigtext
Predigtext
Wir behandeln den Text Josua 22,11-34, den ich aus Zeitgründen und um Eurer Aufmerksdamkeit willen an manchen Stellen zusammenfasse und an anderen Stellen auszugweise vorlese.
Kurze geschichtliche Einordnung (V. 1-6)
Kurze geschichtliche Einordnung (V. 1-6)
Bekanntlich hatten die Israeliten eine vierzigjährige Wüstenwanderung hinter sich. Als diese sich ihrem Ende näherte, belehrte Mose noch einmal die aktuelle Generation und übergab die Führung an Josua. Josua wollte mit den zwölf Stämmen dann über den Jordan ziehen, als erstes Jericho erobern, dann die Mitte des Landes, den Süden und abschließend den Norden. Hierüber berichtet das Buch Josua.
Bevor es aber über den Jordan ging, meldeten sich die Stämme Ruben, Gad und der halbe Stamm Manasse zu Wort: Ihnen gefiel des Gebiet östlich vom Jordan sehr gut und sie wollten diese Gebiete erhalten. Das gab etwas Diskussion und am Ende wurde die Bitte gewährt unter der Voraussetzung, dass die zweieinhalb Stämme dennoch in den Kampf westlich des Jordans zogen. Nachdem dieses Gebiet (Kanaan) erobert sei, dürften sie zu ihren Familien im Gebiet östlich des Jordans zurückkehren.
So geschah es dann auch. Am Ende aller Feldzüge ermahnt Josua die 2,5 Stämme noch, treu das Gesetz Gottes einzuhalten, dann segnete er sie und entließ sie. Davon berichtet Josua 22, 1-6.
Ich werde im Folgenden nicht immer von “die neuneinhalb Stämme westlich des Jordan” und “zweieinhalb Stämme östlich des Jordans” sprechen, sondern es verinfachen: Die Ossis und die Wessis. Das hat nur einen humoristischen Bezug auf die Geschichte Deutschlands, sonst gibt es keinen Bezug oder Ähnlichkeit. Die Formulierung soll uns helfen zu verstehen, von wem gerade die Rede ist.
Die unerklärte Tat (V. 10)
Die unerklärte Tat (V. 10)
Sie reisen also mit froher Stimmung endlich zu ihren Familien zurück, der Blick ist auf AUsruhen, Sesshaftwerden und vor allem Frieden gerichtet.
Und dann kommt ein eigenartiger Satz:
Und als sie in die Gegend am Jordan kamen, die im Land Kanaan liegt, bauten die Söhne Rubens, die Söhne Gads und der halbe Stamm Manasse einen Altar dort am Jordan, einen großen, weithin sichtbaren Altar.
Dieser Satz wäre wohl völlig unauffällig und schnell zu überlesen, wenn nicht die folgenden Zeilen von einer drohenden Katastrophe berichteten. Zunächst sagt der Vers nur aus, dass sie einen Altar bauten und dieser war sehr groß. Elberfelder übersetzt wieder sehr textnah “einen Altar, groß von Aussehen”, während die Schlachter ausführt, dass es “ein großer, weithin sichtbarer Altar” war.
Das Gerücht kommt auf (V. 11)
Das Gerücht kommt auf (V. 11)
Mit Vers 11 wird es spannend.
Und die Söhne Israel hörten sagen: Siehe, die Söhne Ruben und die Söhne Gad und der halbe Stamm Manasse haben den Altar gebaut vor das Land Kanaan in den Bezirken des Jordan nach der Seite der Söhne Israel.
Beim Bibellesen stolperte ich über die Formulierung: “Die Söhne Israel hörten sagen”. Im Westvolk kommt also ein Gerücht auf: Hast du schon gehört? Die haben sich einen Altar gebaut, noch auf unserer Seite!
Einige haben das mitbekommen, rennen flugs zu den anderen, die wiederum eilen flink zu weiteren… Ihr könnt es euch vielleicht lebhaft vorstellen.
Es muss Krieg geführt werden (V. 12)
Es muss Krieg geführt werden (V. 12)
Der nächste Vers fasst zusammen, wozu sich dieses Gerücht entwickelt: Da
versammelten sich alle Männer Israels in Schilo, um gegen die Oststämme Krieg zu führen.
Die Wessis aus dem Westen sind aufgrund des Gerüchts wieder für den Krieg ausgerüstet und ziehen gegen ihre bisherigen Waffenbrüder in den Kampf. Aufgrund eines Gerüchtes!
Es sind überprüfbare Tatsachen - kein Gerücht!
Es sind überprüfbare Tatsachen - kein Gerücht!
Aber wie kann ich sagen, dass es nur ein Gerücht war? Der Altar war ja so groß, dass er weithin sichtbar war. Und er stand noch auf der Westseite! Es gab also gar keinen Zweifel, dass das Gerücht wahr ist, es handelt sich um einen Bericht, um kein Gerücht!
Ist das wirklich so?
Ja, der Altar stand im Westen und die Krieger versammelten sich in Silo, jenem Ort, von dem die “Ossis” nach Gilead gewandert waren.
Siloh liegt vielleicht 30km vom Jordan entfernt, oben im Gebirge; man kann von dort ins Jordantal herabsehen und der Altar war weithin sichtbar. Ich bin sicher, sie haben ihn gesehen - und selbst wenn nicht, es wäre ein Tagesmarsch gewesen, das zu überprüfen.
Eine Gesandtschaft wird ausgesandt (V. 13-15)
Eine Gesandtschaft wird ausgesandt (V. 13-15)
Die zehn westlichen Stämme entsenden ein Kommittee aus Fürsten (Vers 13-15)
Die Anklage (V. 16)
Die Anklage (V. 16)
So spricht die ganze Gemeinde des HERRN: Was ist das für eine Untreue, die ihr gegen den Gott Israels geübt habt, daß ihr euch heute abwendet von dem HERRN, indem ihr euch einen Altar baut, um euch heute gegen den HERRN aufzulehnen?
Die Tatsachen scheinen klar zu sein, und die geistliche Einordnung ist es auch. Was die Ossis gemacht haben, ist in den Augen der Wessis Untreue, ein Abwenden von Gott, mehr noch: ein Auflehnen gegen Jahwe.
Gerade noch hatte Josua sie gewarnt, eng am Gesetz Gottes zu bleiben und jetzt brechen sie diesem Gott schon die Treue, rebellieren und wenden sich ab.
Fortsetzung der Anklage (V.17-20)
Fortsetzung der Anklage (V.17-20)
Die Verse 17 bis 20 kann ich aus Zeitgründen nicht genauer anführen. Wir erfahren in ihnen einige Beweggründe, warum sie zum Krieg gegen die Stämme im Osten aufziehen. Sie erinnern an Ereignisse, in denen Gott Untreue bestraft hatte! Ihre Hauptsorge scheint nach Vers 18 und 20 aber nicht die Rettung der Ossis vor dem Zorn Gottes zu sein; vielmehr haben sie Angst, dass sie selber auch in den Zorn Gottes einbezogen werden.
Das Gerücht löst sich in Wohlgefallen auf (V. 21-29)
Das Gerücht löst sich in Wohlgefallen auf (V. 21-29)
Auch diesen langen Text in den versen 21-29 lest bitte später selbst noch einmal. Ich fasse ihn zusammen.
Die Ossis reagieren mit einem Schwur, sie rufen doppelt den Namen Jahwes an. Ich lese aus der NBH:
"Der Gott aller Götter, Jahwe! Jahwe, der Gott aller Götter, weiß es, und Israel soll es auch wissen: Wenn das Untreue und Auflehnung gegen Jahwe gewesen war, dann soll er uns heute nicht retten.
In manche Eurer Bibeln steht “dann sollst du uns heute nicht retten”, während die Lutherübersetzungen und die NBH die in meinen Augen inhaltlich passendere Fassung verwenden “dann soll er uns heute nicht retten”. Der hebräische Text hat die Du-Fassung, während manche alten Übersetzungen wie z.B. die LXX die Er-Fassung hat. Wie dem auch sei: Ihre Ausssage ist: Wenn wir in dem, was wir sagen, nicht die volle Wahrheit sagen, dann sollen wir heute untergehen.
Die Ossis schwören bei Gott, dass alle Unterstellungen falsch seien: Ja, sie haben einen Altar gebaut. Das geben sie zu. Aber die Wessis hatten ihnen Motive unterstellt. Und hierin hatten die Wessis massiv daneben gelegen: Es war keine Auflehnung und kein Abfall (V. 22), kein Abwenden von Jahwe (V. 23), es war kein Verstoß gegen das Gesetz: Sie hatten gar nicht vor, auf diesem Altar zu opfern - denn das war tatsächlich verboten, das war nur auf dem Altar bei der Stiftshütte erlaubt.
Die Wessis hatten diesen Punkt gar nicht vorgetragen, aber die Ossis bringen ihn wie selbstverständlich an. Sie hatten nicht vor, auf ihm die verbotenen Opfer zu bringen. Sie hatten, wie Josua es geboten hatte, durchaus das Gesetz Gottes ehrfürchtig vor Augen! Die Unterstellung der Sünde war also falsch.
Warum wurde der Altar denn dann gebaut? (V.24-29)
Warum wurde der Altar denn dann gebaut? (V.24-29)
Dieser Altar war eine kluge Voraussicht. Die Ossis fürchteten sich davor, später von den Wessis abgelehnt zu werden, weil sie jenseits des Jordan lebten. Und sie wollten diesen Altar als eine Art Mahnmal und Erinnerungsstätte haben. Ich habe nicht so 100% verstanden, was sie genau tun wollten, aber viermal betonen sie, dass sie den Altar nicht für gewisse Opfer nutzen wollten.
Die Anklage wird zurückgezogen (30-34)
Die Anklage wird zurückgezogen (30-34)
Die Rede überzeugt die Ankläger. Der Oberankläger Pinhas gibt unumwunden zu, dass keine Sünde vorliegt:
Pinhas, der Sohn des Priesters Eleasar, sagte zu ihnen: "Jetzt wissen wir, dass Jahwe weiter in unserer Mitte ist, denn ihr habt ihm nicht die Treue gebrochen. Damit habt ihr die Israeliten vor der Strafe Jahwes bewahrt."
Keine Untreue! Pinhas stellt außerdem fest, dass durch das Verhalten der Wessis beinhae das eingetreten wäre, wovor sie sich so sehr gefürchtet hatten. Die Wessis hatten Furcht vor dem Zorn Gottes, deswegen waren sie in den Krieg gegen die Ossis gezogen. Und nun müssen die Wessis zugeben, dass der Zorn Gottes fast über sie gekommen wäre, weil sie zu Unrecht auf die Ossis losgegangen wären. Pinhas ist ganz klar: Die Wessistämme wären den Ossistämmen trotz zahlenmäßiger Überlegenheit unterlegen gewesen, weil Jahwe sich nicht auf Gerüchte einlässt und aufgrund von Unterstellungen handelt. Wie hatten die Ossis gesagt:
"Der Gott aller Götter, Jahwe! Jahwe, der Gott aller Götter, weiß es, und Israel soll es auch wissen: Wenn das Untreue und Auflehnung gegen Jahwe gewesen war, dann soll er uns heute nicht retten.
Gott weiß es, der Mensch nicht. Wir kommen gleich darauf zurück.
Jahwe straft nicht, alles kehrt in seine Heimat zurück und der umstrittene Altar bekommt den Namen “Zeuge”, er soll davon zeugen, dass Jahwe Gott ist.
Die Katastrophe ist abgewendet. Fast alles ist perfekt. Ich persönlich hätte noch eine Entschuldigung der Wessis für angebracht gehalten. Die hätten ruhig etwas demütiger sein können… nunja.
Auf jeden Fall meine ich, dass uns dieses geschichtliche Ereignis einiges über uns Menschen aussagt - und wir für unser eigenes Verhalten lernen können.
Anwendung
Anwendung
Ich möchte im letzten Teil an zwei neutestamentliche Aussagen erinnern, die uns helfen sollen, mit mehr geistlicher Gelassenheit unterwegs zu sein.
Niemand außer Gott weiß, was in einem Menschen steckt (1Kor 2,11; 1Sam 16,7)
Niemand außer Gott weiß, was in einem Menschen steckt (1Kor 2,11; 1Sam 16,7)
Denn wer von den Menschen kennt die Gedanken des Menschen, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So kennt auch niemand die Gedanken Gottes, als nur der Geist Gottes.
Während die Ossis noch sagten, dass Gott weiß, was ihre Motive sind, lernen wir aus diesem Text, dass wir Menschen nicht wissen, was in einem anderen Menschen drin steckt. Ja, wir haben Vermutungen, wir meinen Erfahrung zu haben - aber niemand weiß, was den anderen antreibt, was seine Motive sind, seine Absichten.
Glauben wir der Bibel oder denken wir, dass die Bibel hier nicht den vollen Durchblick hat?
Dieser Vers sollte uns sehr vorsichtig sein lassen, anderen Motive zu unterstellen.
Berühmt ist der Vers:
Aber Jahwe sagte zu Samuel: "Sieh nicht auf seine Erscheinung und seinen hohen Wuchs! Ich habe ihn verworfen. Denn Gott urteilt nicht wie die Menschen. Der Mensch sieht nur das Äußere, Jahwe aber sieht das Herz."
Jahwe sieht das Herz und er schickte manchmal seine Propheten, um das Verborgene aufzudecken. Solange du aber kein Prophet bist und von Gott keine Offenbarung über das Innere eines Menschen hast, halte dich massiv zurück!
Beurteilt nichts vor der Zeit (1Kor 4,3-5)
Beurteilt nichts vor der Zeit (1Kor 4,3-5)
Doch was mich betrifft, so ist mir völlig gleichgültig, ob ich von euch oder irgendeinem menschlichen Gericht beurteilt werde. Ja, ich maße mir nicht einmal selbst ein Urteil über mich an.
Verurteilt also nichts vor der von Gott bestimmten Zeit, wartet bis der Herr kommt! Er wird das im Finstern Verborgene ans Licht bringen und die geheimen Motive der Menschen offenbaren. Dann wird jeder das Lob von Gott erhalten, das er verdient.
Auch diese Verse, zu denen man noch viel nachdenken kann, erinnern mich daran, dass das Innere eines Menschen verborgen ist. Wir müssen warten, bis Gott (nicht ich, der ach so kompetente Christ) offenbaren wird, was mein Gegenüber angetrieben hat. Interessant: Dann wird es nicht Strafe, sondern Lob geben!
Ausklang: Strebt nach geistlicher Gelassenheit
Ausklang: Strebt nach geistlicher Gelassenheit
Es ist nun nicht so, dass man nie etwas beurteilen soll oder einen sündigenden Menschen ignorieren muss. Auch hierfür gibt es Beispiele in der Schrift. Wann Richten angebracht ist und wann nicht, dazu versuchte Christian in besagter Predigt etwas Licht hineinzubringen.
Ich sagte aber eingangs, dass Gott uns mit dieser Predigt davor bewahren will, fälschlich die Motive anderer festzulegen und daraufhin zu handeln.
Ich möchte Euch zum Abschluss vier beeindruckende Verse verlesen. Sie beeindruckten mich seit längerem, weil Paulus hier genau zu wissen scheint (woher auch immer), dass seine Gegner die falschen Motive haben - und er trotz dieses Wissens eine geistliche Gelassenheit an den Tag legen kann:
Es gibt zwar einige, die aus Neid und Eifersucht predigen; andere aber verkündigen die Botschaft von Christus mit guten Absichten.Sie tun es aus Liebe zu mir, weil sie wissen, dass ich zur Verteidigung des Evangeliums bestimmt bin.Die anderen verkündigen das Wort von Christus aus selbstsüchtigen Motiven. Sie sind nicht aufrichtig, weil sie mir die Fesseln noch schmerzhafter machen wollen.Aber was macht das schon? Es wird doch Christus verkündigt! Ob es nun aus ehrlichen Beweggründen getan wird oder nicht, Hauptsache, es wird getan. Und darüber freue ich mich. Ja, ich werde mich auch künftig darüber freuen,
Diese geistliche Gelassenheit wünsche ich Euch.