Demut und Selbstlosigkeit Christi (Philipper 2,3-8)

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Demut und Selbstlosigkeit Christi (Phil 2,3-8)

Was hat Demut und Selbstlosigkeit mit Weihnachten zu tun? Darüber wollen wir besonders in dieser Advents- und Weihnachtszeit einmal nachdenken. Generell werden wir im Dezember 2 Gebetsstunden haben, die Nächste wird dann am 22. Dezember sein, in denen wir uns dann 2 Texte aus der Bibel anschauen, die mit Weihnachten zu tun haben.
Bibeltext: Phil 2,3-8.
Wir sehen in Vers 3-4, um was es hier geht. Paulus fordert die Geschwister in Philippi auf einander in Demut zu dienen und sich den Bruder oder die Schwester höher zu achten als sich selbst.
V. 3: Tut nichts, also egal was ihr tut, tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz. Und diese 2 Wörter die beschreiben Jemanden, der alles was er tut nur für sich selbst macht. Er macht es nur aus Selbstsucht. Er dreht sich nicht, um sich selbst und bevor diese Person etwas macht, überlegt sie sich vorher ganz genau, was es ihr bringt. Das kennen wir vielleicht bei unserer Zeiteinteilung. Bevor wir jemandem helfen oder irgendeine Aufgabe übernehmen, wägen wir erstmal ab, was das Ganze uns eigentlich bringt. Nichtiger Ehrgeiz ist das Suchen nach Anerkennung. Die ELB übersetzt es auch mit “Eitler Ruhmsucht”. Wenn man Dinge macht, nur damit man nachher mit dem Finger der Ehre auf sich selbst zeigen kann. Schau mal, wie toll ich singen oder predigen kann. Schau mal, wie demütig ich die Stühle nach dem Gottesdienst wegräume. Ich bin eigentlich selbstzentriert und egoistisch.
Aber Paulus sagt, so soll es nicht sein, sondern, achte auf die Bedürfnisse der anderen, also deiner Geschwister höher als deine eigenen. Und wenn es heißt, dass du auch mal Zeit investieren musst, die du gerne für dich nutzen würdest. Achte die Nöte, die Probleme und die Sorgen der anderen Person gegenüber höher als deine Eigenen.
Ganz schön klare Worte. Für uns klingt das so hoch. Das ist nur für die elitäre Oberschicht der Christen. Nur für die Geistlichen. Und dieser Gedanke kommt mir auch, dabei ist die Aufforderung des Paulus hier eine, die für einen Christen ganz normal sein sollte. Und die für die meisten Christen der Kirchengeschichte übrigens auch ganz normal war. Nur bei uns haben wir in der Nachfolge ein Stück vom Kreuz, dass wir tragen sollen, abgeschnitten, damit es leichter wird. Aber das ist leider nicht der Sinn der Sache. Und warum, das für einen Christen normal sein sollte, sehen wir gleich noch.
V. 4: Nochmal kurz wiederholend: Lenke nicht den Blick auf dich selbst, auf deine eigenen Bedürfnisse. Schaue nicht auf das deine, sondern auf das deines Nächsten.
Interessant ist bis hierhin der Aufbau nicht und sondern. Das nennt man ein antithetischer Aufbau, in dem man einen Gegensatz ausdrücken will. Das Gleiche finden wir auch in der Begründung, warum wir so handeln sollen.
V. 5: “Denn”: Paulus führt hier eine Begründung ein. Warum sollen wir den anderen höher achten als uns selbst? Warum sollen wir nicht egozentrisch leben? Die Begründung ist Weihnachten. Und er führt mit dieser Begründung den sogenannten Christushymnus ein. Das war eine Hymne der alten Kirche, das heißt der frühen Christen. Das erkennt man im Griechischen besonders am strophischen Aufbau und am rythmischen Klang. Abgesehen davon benutzt dieser Hymnus einen ganz anderen Wortschatz, als den den Paulus sonst auch benutzt. Und dieser Christushymnus ist normalerweise eingeteilt in 2 Strophen. Erste Strophe: V. 6-8, der besonders die Erniedrigung Christi beschreibt, was wir uach schon gelesen haben. Den gucken wir uns heute etwas genauer an. Und die 2. Strophe wäre V. 9-11, der besonders um die Erhöhung geht. Den schauen wir uns aber aufgrund der Zeit heute nicht an.
V. 6: Christus war seit der Ewigkeit in der Gottgleichheit. Paulus drückt es hier ganz klar aus: Er ist Gott. Aber Paulus führt weiter führt, er hat daran nicht wie einem Raub festgehalten. Kann man auch übersetzen mit: er nutzte nicht zu seinem Vorteil aus. Er hielt nicht krampfhaft und selbstsüchtig daran fest. Paulus will damit sagen, dass Christus seine Gottgleichheit nicht an sich riss und nicht wie einen Raub oder eine Beute festhielt, sondern losließ.
Nicht wie die Menschen die in V.3 Ruhm und Ehre, die ihnen nicht gebührt an sich reißen und für sich behalten wollen. Er hat auf sein Vorrecht, seine göttliche Herrlichkeit, auf seine Würde nicht bestanden. Er hat sein Gottgleichsein nicht egoistisch ausgenutzt.
V. 7: Entäußerte (gr. ekenose): Was denkst ihr bedeutet das?
War in der Kirchengeschichte immer schon strittig.
Große Diskussion, wie ist das mit der Gottheit und der Menschheit Christi? War er halb Gott, halb Mensch? War er 2 getrennte Personen? Wurde aus seiner menschlichen und göttlichen Natur also aus 2 eine komplett neue Natur?
Dann haben die Christen das Konzil von Chalcedon 451 einberufen, weil es eben bei diesem Themen Irrlehrer gab und das Bekenntnis von Chalcedon formuliert, nämlich,
dass Christus vollkommen Mensch und vollkommen Gott war, in einer Person mit 2 Naturen, nämlich der menschlichen und der göttlichen.
Die einen meinten hier hätte Christus seine göttlichen Attribute abgelegt und entleert hätte. Das nennt man in der Theologie die Kenosis-Theorie. Mehrheitlich im 19. Jhd. vertreten. Niemand hat das vorher vertreten. Volle Göttlichkeit verteidigt und die Zwei Naturen Christi, nämlich vollkommen Mensch und vollkommen Gott. 100% und 100% verteidigt.
Jesus blieb was er war: Gott. Er wurde was wir sind: Mensch. Er entledigte sich nicht seiner Göttlichkeit.
Christus gab seine göttlichen Vorrechte und Herrlichkeit (nicht sein göttliches Wesen) auf, indem er die Knechtsgestalt und Menschengleichheit auf sich nahm (vgl. 2Kor 8,9). Gottesgestalt -> Knechtsgestalt. Gottgleichheit -> Menschengleichheit.
Zeitungsannounce Wohnungstausch: Tausche Luxus-Villa mit Swimmingpool und Wintergarten gegen Bruchbudebude ohne Wasser und Licht. Christus im umgezogen vom Himmel auf die Erde, von der Ewigkeit in die Zeit, von der Allmacht in die Ohnmacht. Wir möchten nach oben, er kam nach unten. Er wurde zum Knecht, weil er sich in den Dienst des Vaters und anderer gestellt hat (Mk 10,45).
Er wurde den Menschen gleich. Vollkommene Gleichheit, doch ohne Sünde.
"Sich selbst": Jesu eigene, freiwillige Tat.
V. 8: "In seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden": Jesus wurde vollkommen Mensch, aber er war mehr als ein Mensch. Er war Gott und Mensch in einer Person. Erunden -> Befunden werden. Menschen sahen äußerlich einen Menschen. CHRISTUS, WAHRER GOTT UND WAHRER MENSCH! "sich selbst" nochmals wiederholt. Betont, dass es Jesu eigene Entscheidung war aus Liebe Mensch zu werden und sich zu erniedrigen. Schlussfolgerung: Wenn selbst Christus sich nicht zu schade war diesen Weg der Erniedrigung zu gehen, dann sollten auch wir uns nicht zu Schade sein diesem Beispiel zu folgen.
"Bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz": Auch hier Steigerung. Tod wäre ja schlimm genug, aber Kreuzestod noch schlimmer. Das war der Tod für Verbrecher. Tiefpunkt der Erniedrigung. In Gr. ist hier auch die Steigerungsform. In vornehmer Gesellschaft durfte man noch nicht einmal über das Kreuz reden. War nicht anständig -> Torheit des Kreuzes.. Ende des Christushymnus: Erhöhung führt über Erniedrigung. Ohne das Kreuz gibt es keine Krone.
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