Gemeinsam ist besser
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Einleitung
Einleitung
Liebe Braut, lieber Bräutigam
WOW! Wie wunderbar, euch heute hier zu sehen. Ihr seht beide richtig schick aus. Einfach toll.
Hinter euch liegen anstrengende Tage und Wochen. Ihr habt viel geplant und gearbeitet. Jetzt hat das aber ein Ende. Jetzt dürft ihr einfach genießen.
Das wünsche ich euch, dass ihr jetzt zur Ruhe kommen dürft und heute voll Freude und Dankbarkeit durch den Tag gehen dürft.
Das tut ihr natürlich nicht allein, sondern gemeinsam mit euren Familien und Freunden.
Schön, dass ihr euch alle auf den Weg gemacht habt und heute mit der Braut und dem bräutigam Hochzeit feiert.
Mein Name ist Benjamin Härtel. Ich bin mit verheiratet, habe mit meiner Frau Natalie zwei kleine Kinder und ich finde, dass die Bibel ein Buch ist das das beste Leben hervorbringt. Ich wurde vom Brautpaar gebeten, heute die Trauung durchzuführen und ihnen ein paar Worte für den Start in ihre Ehe mit auf den Weg zu geben.
Damit möchte ich nun gern beginnen.
Nämlich mit eurem Trauspruch. Der steht im ersten Teil der Bibel, im Buch Prediger. Das findet ihr so ziemlich in der Mitte der Bibel. Dort heißt es im Kapitel 4, Vers 9 und 10 - also Prediger 4,9-10:
“Zwei sind besser daran als ein Einzelner, weil sie einen guten Lohn für ihre Mühe haben. Denn wenn sie fallen, so richtet der eine seinen Gefährten auf.”
Ein Leben zu zweit. Dafür habt ihr euch bereits bei eurer Hochzeit auf dem Standesamt entschieden. Heute soll aber der Tag sein, an dem ihr diesen Schritt nochmals bewusst mit euren Familien und Freunden bekräftigen und feiern wollt.
Ja, zwei sind besser dran
Ja, zwei sind besser dran
Im Text vom Prediger heißt es: ”Zwei sind besser dran als ein Einzelner.”
Wir lesen hier von zwei Entscheidungsmöglichkeiten. Auf der einen Seite stehen Menschen, die sich zueinander bekennen. Menschen, die das Wohl des anderen höher achten, als das eigene. Personen, die in eine enge Beziehung zueinander investieren wollen. Auf der anderen Seite stehen Menschen, die allein unterwegs sind. Personen, die bewusst das eigene Glück suchen und nach dem eigenen Wohlergehen streben. Menschen, die in erster Linie an sich denken. Für sich selbst arbeiten. Sich selbst etwas Gutes tun.
Dieser sehr kluge Mann, der Prediger, sagt aus seiner eigenen Lebenserfahrung und den Beobachtungen der Menschen, dass es sinnlos ist, nur für sich selbst zu leben. Denn das fördert nur Eifersucht, Neid und vor allem Unzufriedenheit. Er formuliert es so: “seine Augen [die des eigensinnigen Menschen] können nicht genug Reichtum sehen” Jemand, der nur auf sich selbst fokussiert lebt, wird nicht lebenssatt. Er wird nie genug haben können. Er wird keine sinnvolle und tiefe Lebensqualität haben können.
Diese Beobachtung ist letztlich nichts anderes, als das was Gott bereits am Anfang der Schöpfung sagt: es ist nicht gut, dass der Mensch allein lebt.
Das lesen wir ganz am Anfang der Bibel in 1. Mose 2,18.
Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.
Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Sich allein zu fühlen - sei es, weil man allein ist oder sei es in Mitten von Menschen - ist nicht gut. Allein sein ist nicht das, was uns glücklich machen kann. Es ist also von Beginn an in uns Menschen hineingelegt, dass wir unsere größte Freude erleben, indem wir uns in einander investieren. Und nur sechs Verse später zeigt Gott uns sogar, unter welchen Bedingungen wir diese Freude erleben können.
In 1. Mose 2,24 heißt es:
Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ein Fleisch.
Wir sehen also: Es ist gut für den Mann, wenn er sich an eine Frau bindet und sie voller Hingabe und Treue liebt. Es ist gut für die Frau, wenn sie ihrem Mann treu ist und ihn unterstützt. Denn wenn sie so viel in einander investieren, werden sie auf geistlicher, seelischer und körperlicher Ebene so eng miteinander verbunden sind, dass sie eine absolute Einheit bilden. Darin liegt tiefe Lebensfreude. Darin liegt Reichtum.
Wie wunderbar, dass ihr beide euch dazu entschieden habt! Wie schön, dass ihr auf Gott vertrauen wollt. Darauf, dass sein Versprechen in eurem Leben Realität wird.
Lohn muss man sich erarbeiten
Lohn muss man sich erarbeiten
Aber was macht ein Leben in enger Beziehung zueinander denn nun besser?
In dem Vers heißt es weiter: Weil sie einen guten Lohn für ihre Mühe haben.
Das heißt so viel, wie: Wer in eine enge Beziehung investiert, der wird davon auch reichlich Gewinn haben. Dieser Lohn ist das Ergebnis, wenn wir mit jemandem an einen Strang ziehen. Das heißt gleichzeitig aber auch, dass dieser Gewinn nicht durch Nichts-tun erreicht wird. An dieser Stelle erfahren wir etwas extrem Wertvolles. Denn wir leben in einer Zeit, in der unseren Gefühlen oft zu viel Wert beigemessen wird. Da wird behauptet, dass nur das für uns gut ist, was sich auch gut anfühlt. Das Gegenteil zeigt uns aber dieser Textabschnitt aus der Bibel auf.
An dieser Stelle muss ich einen kurzen Einschub machen. Denn das lässt sich allgemein auf die Bibel sagen, dass sie als Gottes Wort uns einen klareren Blick auf die Wirklichkeit der Dinge bietet. Mit der Bibel haben wir eine Rettungsschnur, die uns aus dem Versinken in der Subjektivität unserer Wahrnehmung retten kann.
Aber zurück zu eurem Text. Der hält uns vor Augen, dass unser Handeln direkten Einfluss auf unser Erleben hat. Sich für jemand anderen eine Mühe machen - also abmühen, so richtig arbeiten, sich wirklich hingebungsvoll sorgen - hat manchmal mehr mit Disziplin zu tun als mit einem Gefühl von inniger Begeisterung. In der Bibel finden wir im 1. Korintherbrief, im Kapitel 13, eine ganze Reihe von Merkmalen, die die Liebe beschreiben. Und das Interessante daran ist, dass es sich dabei immer um Taten handelt, in denen die Liebe zum Ausdruck kommt. Bei der Liebe handelt sich eben nicht primär um eine emotionale Wahrnehmung. Lieben ist in erster Linie eine Entscheidung. Eine Entscheidung, das eine zu tun und das andere nicht zu tun.
Wir sehen das am Besten im Leben und Sterben von Jesus Christus. Der heilige Gott, der immer alles richtig und perfekt macht, hat sich dazu entschieden, in der Person von Jesus Christus auf diese sündhafte Welt zu kommen. Nicht, weil wir Menschen so liebenswert und toll sind. Ganz im Gegenteil. Unser Verhalten gegenüber Gott und gegenüber unseren Mitmenschen ist in den Augen Gottes ein Gräuel. Er hasst es, wie wir leben. Und für unsere Art zu leben, verdienen wir den Tod. Doch Gott wollte den Menschen schlicht und ergreifend seine große Liebe zeigen. Und Jesus Christus führte in Liebe zu seinem Vater diesen Plan in vollem Gehorsam aus. Er nahm den erbärmlichen und grauenvollen Tod am Kreuz auf sich, obwohl er niemals hätte sterben müssen. Doch er entschied sich, zu sterben und die Strafe von dir und mir zu tragen. Damit wir völlig unverdient ein vollkommenes Leben erhalten können.
In Johannes 3,16 steht es so:
Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Wir sehen also, dass wahre Liebe nicht in jedem Moment von positiven Gefühlen begleitet wird. Denn so wenig für uns Ausgrenzung, Verachtung und schmerzvolles Leiden positive Gefühle hervorrufen, so wenig taten sie es bei Jesus Christus. Dennoch ging Jesus diesen Weg voller Überzeugung, weil er auf das Ergebnis dieses Weges blickte. Die Ehre Gottes, seines Vaters, war ihm wichtiger als sein eigenes Leben.
Das wünsche ich euch von Herzen. Dass ihr in eurem Herzen die Liebe Gottes verstehen und annehmen dürft. Denn daraus entspringt ein wirklich freies Leben und die höchste Lebensqualität.
Die Mühe lohnt sich
Die Mühe lohnt sich
Jetzt lasst uns noch auf den ganz praktischen Gewinn blicken, den ihr für eure Mühen erhalten werdet.
Denn wenn sie fallen, so richtet der eine seinen Gefährten auf.
Aufgefangen werden. Getröstet werden, wenn ihr am Boden seid. Jemanden haben, der euch stärkt, der euch Mut macht, der euch Halt gibt, wenn ihr verunsichert seid. Eine liebevolle Umarmung nach einer erlebten Enttäuschung. Ein “Ich bleib an deiner Seite” wenn ihr körperlich schwach seid. Wie schön ist es, diese Dinge im turbulenten Alltag und in Zeiten der Herausforderungen zu erleben?!
Zum einen möchte Gott jedem Einzelnen dieser Rückhalt sein. Zum anderen dürft ihr einander diesen Rückhalt bieten. Wer diesen Rückhalt erfährt oder ihn spendet, der erlebt tiefe Zufriedenheit. Tiefe Zufriedenheit aufgrund einer bewussten Entscheidung zueinander. Wer diesen Rückhalt erlebt, wird Vertrauen schöpfen. Wer diese Momente erlebt, wird sich lebenssatt fühlen – dessen Lebensqualität wird hoch sein.
Gott möchte euch das gute Leben schenken. Und dieser Fakt macht euren Trauspruch zu einer wirklich umsetzbaren Realität. Nicht, weil ihr perfekt sein müsst, damit eure Ehe gelingt. Sondern, weil Gott euch Glück schenken möchte. Ihr dürft immer wieder auf das schauen, was Jesus Christus am Kreuz für euch getan und euch angeboten hat. Gott zeigt euch in Jesus Christus seine Liebe. Das soll euch motivieren, einander zu lieben. Gott spricht euch in Jesus Christus zu, euch ist vergeben. Das soll euch motivieren, einander zu vergeben.
Und so wird eure Ehe gelingen, nämlich mit Gottes Hilfe.
So werdet ihr auch dauerhaft erleben: Zwei haben es besser als ein Einzelner.