Weihnachten - Die Ankunft des Königs

Advent 2020  •  Sermon  •  Submitted
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Jesu Königsherrschaft ist anders als die von irdischen Königen

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Transcript

Königsherrschaft Gottes

Bibeltext
Matthäus 2,1–12 NGÜ NT+PS
1 Jesus wurde zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem, einer Stadt in Judäa, geboren. Bald darauf kamen Sterndeuter aus einem Land im Osten nach Jerusalem. 2 »Wo ist der König der Juden, der kürzlich geboren wurde?«, fragten sie. »Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm Ehre zu erweisen.« 3 Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. 4 Er rief alle führenden Priester und alle Schriftgelehrten des jüdischen Volkes zusammen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden sollte. 5 »In Betlehem in Judäa«, antworteten sie, »denn so ist es in der Schrift durch den Propheten vorausgesagt: 6 ›Und du, Betlehem im Land Juda, du bist keineswegs die unbedeutendste unter den Städten Judas; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der mein Volk Israel führen wird wie ein Hirte seine Herde.‹« 7 Da rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen den genauen Zeitpunkt angeben, an dem der Stern zum ersten Mal erschienen war. 8 Daraufhin schickte er sie nach Betlehem. »Geht und erkundigt euch genau nach dem Kind«, sagte er, »und gebt mir Bescheid, sobald ihr es gefunden habt. Dann kann auch ich hingehen und ihm Ehre erweisen.« 9 Mit diesen Anweisungen des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her, bis er schließlich über dem Ort stehen blieb, wo das Kind war. 10 Als sie den Stern sahen, waren sie überglücklich. 11 Sie gingen in das Haus und fanden dort das Kind und seine Mutter Maria. Da warfen sie sich vor ihm nieder und erwiesen ihm Ehre. Dann holten sie die Schätze hervor, die sie mitgebracht hatten, und gaben sie ihm: Gold, Weihrauch und Myrrhe. 12 In einem Traum erhielten sie daraufhin die Weisung, nicht zu Herodes zurückzukehren. Deshalb reisten sie auf einem anderen Weg wieder in ihr Land.
Für alle die dachten, die drei Sterndeuter wären eigentlich drei Heilige Könige gewesen die muss ich enttäuschen. Von Heilig steht hier nichts und von Könige auch nicht.
Ist aber auch unerheblich für die Geschichte, denn diese drei sind auf dem Weg den König der Juden zu finden. Hier steht tatsächlich König, womit natürlich Jesus gemeint ist.
Und sie wenden sich an den regierenden König der römischen Besatzungsmacht Herodes um diesen Jesus zu finden. Und Herodes erschrak mitsam ganz Jerusalem. Ganz Jerusalem erschrak.
Und ich hab euch mal ein Bild mitgebracht, damit wir uns das ein wenig besser vorstellen können.
Auch im Heft.
So sah Jerusalem zur Zeit von Jesu Geburt aus. Tempel, Palast Herodes. Vieles mehr sehen wir.
Der Palast von Herodes war nach dem Tempel das größte und Prunkvollste Gebäude. Also dem ging es richtig gut, der wohnte dort richtig gut im Luxus und herrschte nicht nur über Jerusalem, die Hauptstadt, sondern über die ganze Region.
Und die Sterndeuter sind jetzt also genau dort in seinem Palast und berichten ihm, dass sie einen Stern gesehen haben der zeigt das hier ein König geboren ist.
Warum erschrak Herodes jetzt so heftig?
Malen wir uns diese Situation vor Augen: Herodes war Römer. Die Juden sind besiegt und Herodes ist eingesetzt über die Region Israel zu regieren. Dann hörst du es nicht grade gerne, dass die Juden einen eigenen König haben sollen.
Ich glaube auch Herodes hat sofort geschaltet und gedacht: Wenn die Juden einen König haben, dann rebellieren die bestimmt bald gegen die Römer. Dann schließen die sich zusammen und dann gibts Stress und Krieg und Außeinandersetzung usw. und das kommt grade für Herodes gar nicht gut. Denn er ist eingesetzt worden vom römischen Kaiser um den Frieden zu wahren und um die Juden weiterhin im großen römischen Reich zu halten. Er ist dafür zuständig die Region Juda und Israel ruhig zu halten, damit die Römer hier weiterhin Steuern eintreiben können und ihre Macht gefestigt werden kann.
Wenn er dieser Aufgabe nicht nachkommen kann, weiß er, dass er seinen tollen Palast wahrscheinlich verlieren wird. Das er seine Position als König verlieren wird und er wahrscheinlich irgendwo anders abberufen wird, oder schlimmer noch, gleich ganz beseitigt wird.
Herodes hat also ein Anliegen zu erfahren wo dieser König denn geboren worden ist, nicht um ihn wie er behauptet auch die Ehre zu erweisen, sondern um ihn umzubringen. Um ihn aus dem Weg zu schaffen um den Frieden zu wahren, den er hier bedroht sieht.
Und vor allen Dingen um seine Position, seine Stellung, seine Macht, seine Herrschaft zu behalten. Das war ihm das größte Anliegen überhaupt. Er hatte, wie wir heute sagen würden: Existenzängste.
Denn was hat Herodes vor Augen als er von einem neuen Herrscher, einem neuen König hört? Und das deckt sich auch ganz gut mit den Erwartungen, den die Leute damals hatten und die Hoffnungen die in Jesus hineinprojeziert worden sind.
Herodes dachte sofort an andere große Könige und Herrscher, wie zum Beispiel an Alexander der Große der große Teile der bekannten Welt einnahm.
Der mit großer Militärmacht auch Israel und weite Teile des Mittelmehrraums einnahm und unterwarf. Der ein großer König und Feldherr war und ganze Völker unterwarf.
Vielleicht dachte er auch weiter in der Zeit zurück und dachte an die großen Könige von Israel. Allen vorran König David, oder Salomo.
Er dachte vielleicht daran, dass David auch das Reich Israel wieder einnahm. Das viele Kriege begonnen worden sind um Judäa und Israel zurück zu erobern und das sehr erfolgreich, weil Gott mit David war. Er war es letztlich der Juda und Israel wieder vereinte und Israels Reich vergrößerte und Mächtig machte.
Sein Nachfolger Salomo. Er baute den Tempel in Jerusalem. Wie wir auf dem Bild sehen, kannte Herodes den Tempel sehr gut, denn genau der Tempel stand ja immer noch da und war riesig. Der Tempel wurde erst später zerstört unter Herodes Nachfolger ungefähr 70 n.Chr.
Salomo der so reich und mächtig war, das er überall bekannt war.
Vielleicht gingen Herodes diese Bilder durch den Kopf und er bekam es mit der Angst zu tun. Er wollte unter keinen Umständen seine Macht und seinen Posten verlieren. Er würde alles dafür tun, dass zu verhindern.
Wir lesen in der Bibel direkt nach unserem Predigttext von heute, was Herodes unternimmt um seinen Posten zu verteidigen.
Er ordnete an alle Jungs bis 2 Jahre in Bethlehem umzubringen. Das befielt man nicht einfach mal so, sondern da war richtig Panik bei ihm. Eine große Machtversessenheit. Er tat alles um seine Macht zu festigen, weil er Angst hatte vor einem anderen großen König, der ihm seine Macht streitig machen könnte.
Und tatsächlich, Jesus ist ein König. Er bezeichnet sich selber als dieser und spricht viel davon, dass das Reich Gottes kommen wird.
In 1.Tim 6 sogar “König aller Könige” genannt.
Also war die Angst, das Erschrocken sein und die Panik von Herodes gerechtfertigt?
Nein, denn Jesus ist zwar ein König der davon spricht, das sein Reich anbricht, aber seine Herrschaft sieht völlig anders aus, als die eines Alexander des Großen, oder des König Davids oder eines Salomos. Sie unterscheidet sich auch extrem von Herodes seiner Herrschaft. Man kann sagen, sie ist sogar gegenteilig.
All diese Herrscher zeichnen sich durch ihr Geschick im Kampf aus. Sie taten sich dadurch hervor, das sie andere Völker besiegten, dass sie militärisch ihr Gebiet ihre Landesgrenzen ausweiten und das sie jedem ihre Macht spüren lassen und das sie grausam ihre Macht verteidigten.
Durch all das, zeichnet sich die Königsherrschaft Gottes nicht aus.
Jesus, der König aller Könige, hat an Weihnachten sein Königreich angefangen und wir schauen uns an wie seine Herrschaft aussieht und was sie auszeichnet.
Wie ist Jesus als Herrscher? Wie regiert er? Jesus regiert...

1. Menschennah und hat den Menschen im Blick und möchte Begegnung und Gemeinschaft mit ihnen.

Er ist kein König, der entfernt und unnahbar ist.
Vielleicht habt ihr es auch in den Medien gesehen in den letzten Wochen, über den aktuellen König von Thailand.
Die Tagesschau hat es in einem Artikel so formuliert:
In Bangkok protestieren Aktivisten gegen die Macht der Militärführung und des Königs. Dieser wohnt meist in Bayern.
Im November zeigte sich der thailändische König wieder in Bangkok. Für die Thailänder ein seltener Anblick, denn über Monate hatte sich Maha Vajiralongkorn oder Rama X., wie er seit seiner Krönung im Jahr 2019 genannt wird, kaum in Thailand aufgehalten. Er verbrachte den größten Teil dieses Jahres in Bayern, im Hotel "Sonnenbichl" in Garmisch-Partenkirchen.
Also ein König der absolut weit weg ist von seinem Volk und seinen Landsleuten.
Das Gegenteil ist Jesus. Er ist dir nicht fern, sondern er möchte dir nah sein, du kannst zu ihm beten und er hört dir zu. Er ist anwesend und wenn du Christ bist lebt er mit seinem Heiligen Geist in dir. Näher geht nicht.
Wir hatten in unserer letzten Predigtreihe viel über Gebet gehört und das Gebet eine Begegnung ist mit Gott dem Herrscher des Universums und das Gott sich wünscht mit dir Zeit zu verbringen.
Wie ist Jesus als Herrscher? Wie regiert er? Jesus regiert

2. dienend/demütig

Jesus hat uns gezeigt als er auf dieser Erde unterwegs war, dass es in seinem Königreich das größte ist anderen zu dienen.
Überall begegnet uns das in bekannten Versen wie zum Beispiel: Der letzte wird der erste sein.
oder wer sich selbst erniedrigt wird erhöht werden und wer sich selbst erhöht wird erniedrigt werden.
Jesus hat den Menschen im Blick gehabt und hat ihnen gedient.
Das bezeichnenste Ereignis ist die sog. Fußwaschung.
Jesus, der König, hat seinen Jüngern die Füße gewaschen, was undenkbar ist, dass der Meister das tat. Eine eher niedrig angesehene Aufgabe die Sklaven vorbehalten war.
Und Jesus sagt am Ende: Folgt meinem Beispiel! Dient anderen, so wie ich gedient habe.
Wie ist Jesus als Herrscher? Wie regiert er? Jesus regiert

3. helfend und liebend

Jesus erzählt in Lukas 10 ein Gleichnis vom barmherzigen Samariter.
Die Geschichte handelt von einem Mann der zusammengeschlagen und ausgeraubt worden ist und im Straßengraben liegt.
Es kommt ein Priester vorbei, der sieht ihn und geht schnell mit einem großen Bogen um den Mann weiter. Danach kam ein Tempeldiener vorbei, auch der geht schnell weiter.
Danach kam ein Samariter, die eigentlich verfeindet sind mit den Juden, sieht den Mann, hilft ihm, versorgt ihn, Bringt ihn zu einem Haus und bezahlt für ihn die Unterkunft.
Und hier sagt Jesus: Geht und macht es ebenso!
Liebet deine Feinde und helft einander.
So sieht Jesu Herrschaft aus.
Er regiert so, dass er keinem etwas aufzwingt.

4. nicht bestimmend/zu etwas (auf)zwingend

Jesus hat viel von Gott erzählt, von seinem kommenden Königreich und das die Menschen umkehren sollen von ihren Wegen. Und viele haben das geglaubt und sind ihm gefolgt, viele andere waren unentschloss und viele haben es auch abgelehnt und waren gegen ihn, wie auch Herodes.
Und das war für Jesus völlig in Ordnung. Er hat keinen zu etwas gezwungen. Er hat keinem gesagt: entweder du glaubst an mich oder du musst sterben. Nein, er hat erzählt, und wenn Jemand ihm zugehört hat und gesagt hat: ich kann das nicht glauben. Dann wurde das so stehen gelassen.
Er hat seine Macht und seine Authorität nicht dazu gebraucht Menschen zu zwingen oder zu unterjochen. Nein, seine Herrschaft basiert auf freiwilligkeit.
So sieht Jesu Herrschaft aus.
Menschennah
dienend
helfend und liebend
nicht aufzwingend
Nun sind viele von euch wahrscheinlich zu Weihnachten bei ihren Familien oder Verwandten.
Und ich möchte euch herausfordern, grade während dieser Zeit Jesu Vorbild nachzueifern und das praktisch umzusetzen was Jesus vorgelebt hat und sein Königreich zu bauen.
Tue dich während der Weihnachtszeit mal dadurch hervor, dass du der dienendste und helfenste von allen bist. Ja, sei mal der, der den Tisch abräumt für alle anderen. Der anderen dient indem er freiwillig den Abwasch macht. Sei mal für die anderen da, ermutige sie in den Gesprächen, sei so menschennah wie Jesus. Sei da für deine Familie oder Freunde.
Was ich immer oft gemacht hab, ist meine Familie dadurch zu dienen, dass ich einfach die Getränke bei den Essen gehandelt habe. Wir waren immer so 6-7 Leute über die Feiertage, dieses Jahr nicht, aber sonst.
und ich bin am Tisch rumgegangen und hab allen ihr Getränk eingefüllt, wie im Restaurant einfach bedient und dann im Blick behalten, wo was leer ist und hab immer nachgeschenkt. Hab gleichzeitig abgeräumt ohne das mich wer darum bitten musste usw.
Ja ganz einfache Sachen eigentlich, aber ich wollte meiner Familie damit dienen, ihnen zu Weihnachten eine schöne, entspannte Zeit zu gönnen, wo sie sich mal bedienen lassen können.
Vielleicht fällt dir selber noch viel mehr ein wo du dienen, helfen und deine Familie lieben kannst.
Sei mal der, der sich nicht vor allen Aufgaben drückt sondern großzügig mehr gibt als normal.
Ich möchte dich herausfordern über die kommende Zeit folgendes zu leben: Achte die anderen über die kommende Zeit höher als dich selbst! Achte die anderen höher als dich selbst.
Und strahle Jesu Königreich aus:
Menschennah, dienend, helfend, liebend und nicht aufzwingend.
AMEN
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