Bitte verpassen Sie Weihnachten nicht!
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· 77 viewsDamals verpassten einige Menschen Weihnachten, andere nicht. Schauen wir sie uns an und sorgen dafür, dass wir heute nicht ebenfalls Weihnachten verpassen
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Das erste Weihnachten der Geschichte
Das erste Weihnachten der Geschichte
Viele Menschen würden von sich behaupten, dass sie die Weihnachtsgeschichte gut kennen. Manch einer liest und hört sie jährlich. Das ist gut so und es lohnt sich, sie immer wieder mit neuen, neugierigen Ohren zu hören.
Danke, dass Sie mir die Gelegenheit geben, mit Ihnen über diese Weihnachtsgeschichte nachzudenken. Ich möchte hierbei mit Ihnen eine Lupe benutzen und auf die einzelnen Menschen schauen, in deren Leben dieses erste Weihnachten einfach so hereingeplatzt ist.
Es gab damals ja keinen roten Termin im Wandkalender, der auf Weihnachten hingewiesen hätte.
Dieses Weihnachten wurde nicht bereits acht Wochen vorher durch weihnachtliches Gebäck in den Läden angekündigt.
Keine Werbung machte auf den notwendigen Kauf von Weihnachtsgeschenken aufmerksam.
Es war eher so ein ganz normaler Tag in einer ganz normalen Woche im Jahreslauf. Und deshalb verpassten einige Menschen das beeindruckendste Weihnachten der Menschheitsgeschichte einfach so. Andere Menschen wussten auch nicht, wie dieses erste Weihnachten genau ausssehen wird, und dennoch haben sie es nicht verpasst.
Sprechen wir also über
Leute, die Weihnachten verpassten oder nicht verpassten
Leute, die Weihnachten verpassten oder nicht verpassten
1. Der Herbergsinhaber
1. Der Herbergsinhaber
Die sehr genaue Überlieferung der Bibel sagt nichts über ihn aus, nicht einmal, ob die Herberge von einer Frau oder einem Mann geführt wurde. Es heißt nur, dass Maria den frischgeborenen Sohn in eine Krippe legte, “weil in der Herberge kein Raum für sie war”. Nun fand ja gerade eine riesige Volkszählung statt und aus dem ganze Land kamen Leute. Dass da eine Herberge schnell voll ist, ist normal.
Die Herbergsleute haben nichts falsch gemacht: Sie haben so viele Leute aufgenommen wie es ging und alle anderen abgewiesen.
Aber am nächsten Tag erzählen die Hirten im ganzen Ort, was in der Nacht passiert ist: Sie berichten von Engeln. Sie sagen, dass der langerwartete Retter Israels geboren wurde und dass er in einer Krippe liegen musste.
Vielleicht erinnern sich die Herbergsleute an die hochschwangere Maria und an Josef, der um eine Unterkunft bittet. Vielleicht waren sie Josef und Maria noch nicht einmal begegnet, weil diese schon auf dem Weg hörten, dass die Herberge ausgebucht ist. Ich denke nicht, dass man den Herbergsleuten Vorwürfe man kann. Sie haben einfach nur ihren Job gemacht und die Umstände waren nun einmal so wie sie waren.
Aber ich kann mir vorstellen, dass sie ins Nachdenken gerieten, als die Hirten voller Freude übersprudelnd von den Ereignissen berichteten: Sie hatten Weihnachten buchstäblich vor der Tür gehabt und haben es leider verpasst. Einfach so.
2. Die Hirten
2. Die Hirten
Wie die Herbergsleute haben auch die Hirten auf dem Feld mit nichts gerechnet. Sie haben einfach nur ihren Job getan, sie hielten die Nachtwache über die Herde.
Aber dann erzählen ihnen Engel, dass der Retter der Welt geboren wurde. Sie beschließen, dieses Weihnachten nicht zu verpassen, sondern der Sache einfach mal nachzugehen. Sie legten ihren Job kurz beiseite und sagten: Das ist wichtig! Der Sache gehen wir nach.
Und nachdem sie alles so vorfanden, wie die Engel es gesagt hatten, berichtet dann die Bibel:
Die Hirten gingen dann wieder zu ihren Herden zurück. Sie priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten. Es war genauso gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte.
Sie haben mit Weihnachten nicht gerechnet; sie ließen sich aber nicht durch ihren Job oder Alltag davon abhalten, der Sache nachzugehen. Sie haben Weihnachten nicht verpasst, weil sie Weihnachten Raum in ihrem Leben gaben.
3. Die Sterndeuter
3. Die Sterndeuter
Die kuriosesten Figuren der Weihnachtsgeschichte sind für mich die Leute aus dem sogenannten Osten. Damit ist irgendein Gebiet östlich von Bethlehem / Israel gemeint, vielleicht war es Babel in Persien.
Diese Leute sind von Beruf Sterndeuter: Sie beobachteten die Sterne und versuchten, etwas aus ihnen abzulesen. Heute nennt man sie Astrologen.
Sterndeuter kommen wie andere Wahrsager in der Bibel überhaupt nicht gut weg. Ein Mitarbeiter Gottes, der Prophet Jesaja, beschreibt sie in einer Rede ironisch als “Meister des Himmelslaufs”, die in den Himmel schauen und doch nicht helfen können (Jes 47).
Aber Gott gibt ihnen, wonach sie suchen: Ein Stern zeigt ihnen den Weg nach Israel. Da sie einen König suchen, wandern sie in die Hauptstadt und fragen:
"Wo finden wir den König der Juden, der kürzlich geboren wurde?", fragten sie. "Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind hergekommen, um ihn anzubeten."
Gut möglich, dass sie Schriftrollen aus dem alten Babylon gelesen hatten. Gut möglich, dass Daniel, ein Prophet in Babylon, vorausgesagt hatte, dass ein besonderer Stern die Geburt des Königs der Juden anzeigen wird.
Eine solche Prophezeiung zu dem Stern ist uns in den Jahrtausenden nicht erhalten geblieben. Jedenfalls machten sie sich aufgrund ihres Wissens und dieses Zeichens Gottes auf den langen Weg gen Westen.
Als sie in Jerusalem und dann später Bethlehem ankommen, sind ein bis zwei Jahre seit der Geburt von Jesus vergangen. Es hat ein bisschen gedauert, aber sie waren losgegangen um anzubeten - und genau das taten sie dann auch. Das Kind liegt mittlerweile nicht mehr in der Krippe; die kleine Familie wohnt mittlerweile in einem Haus:
und sie gingen in das Haus hinein und fanden das Kind samt Maria, seiner Mutter. Da fielen sie nieder und beteten es an; und sie öffneten ihre Schatzkästchen und brachten ihm Gaben: Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Was auch immer wir von ihrem Beruf halten mögen, wie eigenartig es auch sein mag, dass Gott ihnen zweimal einen Stern als Navigationssystem gibt… sie haben nach dem wenigen, was sie wussten, gehandelt und dadurch Weihnachten nicht verpasst.
Erlauben Sie mir noch einen theologischen Kommentar: Die jüdische Religion hatte schon immer eine gewisse Offenheit für Gläubige aus anderen Ländern. Es ist aber großartig, dass Gott sich für diese ausländischen Astrologen diesen eigenartigen Sonderweg ausdenkt, damit auch sie zum Glauben an den Retter der Welt kommen.
Das macht Hoffnung! Auch Menschen aus Mahlow, Teltow-Fläming und sogar aus Berlin können mit ihren eigenartigen und vielleicht gar anrüchigen Lebensgestaltungen
Gott suchen,
Gott finden,
Gott anbeten
und dann zu einem neuen Leben befreit werden.
Das ist für mich das coole an diesen Männern, besser gesagt: an Gott.
4. König Herodes
4. König Herodes
Erst durch diese Sterndeuter wird der wohl übelste Charakter der Weihnachtsgeschichte auf Weihnachten aufmerksam: König Herodes. Es ist wohl schon über ein Jahr seit der Geburt Jesu vergangen, und er hatte nicht mitbekommen, was jeder in Bethlehem längst wusste: der Retter für Israel war geboren worden.
Er hüpft aber nicht vor Begeisterung, sondern
Als das der König Herodes hörte, erschrak er, und ganz Jerusalem mit ihm,
Dieser Herodes ist eine ganz, ganz üble Figur der Geschichte. Er verdient es nicht, dass wir seine Gräueltaten wiedergeben, erst recht nicht zu Weihnachten.
Als er von der Geburt eines “Königs der Juden” hört, ruft er sofort die führenden Theologen und lässt sich informieren.
Nicht nur er ist erschreckt über diese Geburt, sondern auch die führenden Köpfe des damaligen Judentums: Sie haben allesamt Weihnachten verpasst.
Nicht nur, dass es bereits anderthalb Jahre rum war. Es geht bei Weihnachten nicht um Termine! Dass wir am 25.12. Weihnachten feiern, wurde willkürlich festgelegt und ist historisch nicht wirklich begründet. In den ersten Jahrhunderten überlegte die Kirche, ob die Geburt nicht eher im März oder April stattgefunden hatte; irgendwann legte man dann einfach den 25.12. fest und das ist auch gut so. Wir feiern keinen Tag, sondern wir feiern ein Ereignis, das weit über einen Tag hinaus geht.
Und dieses weitreichende Ereignis haben Herodes und die führenden Theologen verpasst. Und damit verpassten sie auch die fröhliche und erfreuliche Botschaft darin: Statt sich über die Chance auf Rettung, Vergebung und Frieden zu freuen, machen sie sich Sorgen um ihre Macht.
Die Angst ging bei Herodes so weit, dass er alle Jungs, die innerhalb der letzten zwei Jahre in und um Bethlehem geboren wurden, ermorden ließ! Das passte zu seiner sonstigen Form der Regierung, aber es zeigt auch, wie unsinnig, ja lächerlich diese Angst war: Ein Kleinkind soll eine Gefahr für einen König darstellen, der von der amtierenden Weltmacht, dem römischen Kaiser, eingesetzt wurde?
Diese Menschen in Jerusalem haben Weihnachten nicht verpasst,
weil ihnen Informationen fehlten,
weil sie keine Zeit hatten,
weil sie abgelenkt waren,
weil sie keine Gelegenheit hatten.
Es war ihre Seele, ihr inneres Sein, das ihnen den Zugang zu Weihnachten verwehrte. Sie alle hätten ihr persönliches Weihnachten haben können, wenn sie ihm nur Raum gegeben hätten.
5. Simeon und Hanna
5. Simeon und Hanna
Zu unserer Freude gibt es aber auch Leute, die Weihnachten regelrecht erwartet hatten. Zwei werden uns in der Bibel vorgestellt, aber kaum einer kennt sie.
Diese beiden alten Menschen heißen Simeon und Hanna. Sie waren kein Paar, sie hatten wohl nichts miteinander zu tun, aber einiges verband sie dennoch:
Sie führten ein anständiges Leben in Ehrfurcht vor Gott.
Beide vertrauten den heiligen Schriften, der Bibel der damaligen Zeit.
Sie wussten aus ihnen, dass der Retter der Menschheit kommen wird.
Und ihr Glaube wird erfüllt: Sie dürfen beide den langerwarteteten Retter sehen.
So nimmt Simeon acht Tage nach dem ersten Weihnachten das Baby Jesus auf seine Arme und lobt dann Gott mit den Worten:
Mit meinen eigenen Augen habe ich die Rettung gesehen,die du für alle Völker vorbereitet hast –ein Licht, das die Nationen erleuchten und dein Volk Israel zu Ehren bringen wird."
Ähnlich wie Simeon ist auch die 84jährige Hanna davon begeistert, dass sie Weihnachten nicht verpasst hat.
Beide warteten auf die Rettung: Sie konnten sich nicht selbst retten; sie warteten darauf, dass die Rettung vom Himmel kommt. Gott enttäuschte ihre Hoffnung nicht und schenkte ihnen tiefen Frieden in einer auch damals schon sehr turbulenten und sorgevollen Zeit.
Outro: Verpassen Sie bloß nicht Weihnachten!
Outro: Verpassen Sie bloß nicht Weihnachten!
Es gibt etliche Gründe, Weihnachten zu verpassen. Weihnachten darf man einfach nicht verpassen.
Kinder verpassen gerne den Schulbus,
Schüler den Abgabetermin von Hausaufgaben,
Jugendliche die rechtzeitige Erledigung von übertragenen Aufgaben.
Und Erwachsene schaffen es auch immer, irgendwie zu rechtfertigen, wenn sie irgendetwas verpasst haben.
Unsere herzliche Bitte an Dich und an Sie ist:
Bitte - verpassen - Sie - nicht - Weihnachten!
Denn am Ende bleibt die traurige Wahrheit, dass man mit Weihnachten die Möglichkeit verpasst, Vergebung unseres falschen Denkens, Handelns und Wesens zu erhalten.
Man verpasst die Chance, Frieden mit Gott, dem Schöpfer, zu bekommen,
Und dabei sind Vergebung von Schuld und Frieden mit Gott die Voraussetzung dafür, auch mit sich selbst und seinem belasteten gewissen Frieden zu bekommen.
Machen Sie es wie die Hirten:
Sie gaben der fast unglaublichen Geschichte Raum in ihrem Herzen
und entschieden sich, der Sache nachzugehen.
Sie suchten und fanden - und sie erzählten allen anderen davon.
Der biblische Berichterstatter Lukas beschreibt es so:
Und alle, mit denen sie sprachen, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten berichteten.Maria aber bewahrte das Gehörte in ihrem Herzen und dachte immer wieder darüber nach.Die Hirten gingen dann wieder zu ihren Herden zurück. Sie priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten. Es war genauso gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte.
Machen Sie es wie die Einwohner von Bethlehem: Wundern Sie sich.
Machen Sie es wie Maria: Bewegen Sie alle Ereignisse in Ihrem Herzen und denken Sie immer wieder darüber nach.
Machen Sie es wie die Hirten: Preisen und loben Sie Gott.
Bitte verpassen Sie nicht Weihnachten!
Übergang zum Liedvortrag
Übergang zum Liedvortrag
Leider ist es uns dieses Jahr verwehrt gemeinsam zu singen. Dabei gehört das für viele zu Weihnachten dazu.
Es ist uns aber erlaubt, mit gebotenem Abstand ein Lied von der Bühne aus vorzutragen.
Wir haben uns kurfristig entschieden, eine deutsche Fassung des Liedes vorzutragen. Das englische Original klingt zwar schöner. Wir wünschen uns aber sehr, dass Sie das Lied nicht nur schön finden, sie sollen es auch ohne Hürde verstehen können.
Das Lied spricht die herzliche Einladung aus, Jesus Christus Raum in Ihrem Herzen zu geben.