Bibelstunde Joh 1,1-14
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Prolog
Prolog
Prolog -> Einführung und Leseanweisung: Zeigt mit welchem Hintergrund man das Johannesevangelium lesen muss. Wir werden die Tragweite des Evangeliums nicht verstehen, wenn wir vorher nicht das über Jesus erfahren, was Johannes uns gleich in V. 1-14 mitteilen möchte.
Absicht des Evangeliums → Joh 20,31 zum Glauben führen.
Inhalt über Jesus:
Göttlichkeit Jesu (1,1-13)
Präexistenz (1,1)
Jesus als das Wort Gottes (1-14)
Wort und Leben (1,4)
Jesus als Licht (1,4
Konflikt zwischen Licht und Finsternis (1,5
Johannes als Zeuge (1,6)
Glaube (1,7)
Reaktion auf Jesus (1,10-12)
Reaktion der Annahme 1,12
Wiedergeburt (1,13)
Jesus als Offenbarer der göttlichen Herrlichkeit (1,14)
Was meint Logos?
Was meint dieses Wort und wie muss es übersetzt werden? → seit jeher Rätsel
Logos muss sich aus dem Hintergrundwissen der Leser schließen lassen (Absicht des Evangeliums) → AT und frühjüdisches Denkkonzept des Diasporajudentums
Das Wort Gottes in Person wurde der ewige Logos Mensch.
vom der AT-Vorstellung her: Gottes Wort ist machvoll und schöpferisch (Gen 1,3; Ps 33,6)
vom griechischen Denken her: Logos als das organisierende und einende Prinzip des Universums → das was das Universum zusammenhielt und es Sinn haben ließ
Johannes identifizierte Jesus mit Beidem hier und sagt sogar, dass es Mensch wurde!
Jesus das Wort Gottes = Der Sohn hat in der Trinität die besondere Aufgabe in seiner Person als auch in seinen Worten die Rolle der Mittelung des Charakter Gottes und Ausdruck des Willens → Joh 1,18
Auslegung:
V. 1: → Gen 1,1; Offb 19,13
Johannes greift auf Gen 1,1 zurück → “Im Anfang”.
Zum Zeit des Anfangs war das Wort bereits (→ Imperfekt, drückt dauerhaften Zustand aus) → Präexistenz → Deshalb kein Geschlechtsregister. Er existierte nicht nur vor seiner Menschwerdung, sondern vor aller Zeit.
“das Wort war bei Gott” → Das Wort ist eine eigenständige Persönlichkeit, unterschieden vom Vater (1 Joh 1,2). Andererseits zeigt es an, dass es in einer innigen stetigen Beziehung mit Gott, dem Vater war (Imperfekt). Bei → pros ton “hin zu Gott” drückt eine Beziehung aus.
“das Wort war Gott” → Das Wort ist nicht nur bei Gott, sondern Gott selbst. Er ist wesensgleich mit dem Vater.
→ Trinität. Ein Gott, drei Personen. Vater, Sohn und Heiliger Geist. Alle 3 sind gleich Gott, unterscheiden aber nicht trennen. → Ei: Eischale, Eiweiß, Eigelb, doch 1 Ei. Wort = Wird vom Vater unterschieden, aber im Wesen eins mit ihm (Gott).
Das Wort ist ewig, es steht in Beziehung zu Gott (dem Vater) und es ist Gott.
Wer ist dieses Wort? Jesus → Offb 19,13
V. 3:
“durch” → gr. dia bezeichnet ein Werkzeug oder ein Mittel. Jesus war das Werkzeug der Schöpfung, denn er ist das Wort. Aber nicht wie ein Arbeiter mit der Axt etwas spaltet, sondern eher wie der Leib durch das Auge sieht. Also zusammenhängend. Anspielung auf Gen 1,1-3 → Gott schuf die Welt, indem er sprach. Vater, Wort, Geist.
Durch das Wort, also Jesus, wurde alles erschaffen, was erschaffen ist. NICHTS gibt es, das ohne das Wort geschaffen ist. Das Wort selbst ist davon ausgeschlossen, er kann sich ja nicht selbst schaffen. Jesus ist nicht erschaffen! → Das Wort war schon am Anfang. Es wurde nicht.
Du bist von dem geschaffen, der als Baby aus die Welt kam, in einer Krippe lag und für dich am Kreuz gestorben ist. Das ist dein Schöpfer.
V. 4:
Wir erinnern uns: Johannes möchte uns mitteilen, wer ist dieser Jesus von dem er uns in diesem Evangelium berichtet. Christus ist der Ursprung des Lebens und alles was lebt, hat seinen Bestand in ihm. Er ist der, der das Leben schenkt! → Joh 10,10. Und dieses Leben bekommen wir, indem wir an Jesus glauben → Absicht des Evangeliums Joh 20,31.
Licht → Jes 9,1: Rettung als das Kommen eines großen Lichtes, das die Menschen, die in Finsternis leben erleuchtet (Tod, Unwissenheit, Knechtschaft der Sünde, Getrenntsein von Gott). → Wird in Mt 4,16 auf Jesus bezogen. → Joh 8,12
Interessant: Zuerst kommt das Leben, dann kommt das Licht. Wenn ein Mensch das ewige Leben bekommt, den Heiligen Geist, dann wächst er auch in der Erkenntnis Gottes. Er bekommt Licht.
V. 5:
Und das Licht leuchtet (Gegenwart) immernoch in die Finsternis. Leben = Licht. Finsternis = Tod. In die sündige, seit dem Sündenfall verfinsterte Welt. Seit dem Sündenfall ist der Mensch in der Finsternis, total verdorben, geistlich tot, unfähig Gottes Evangelium zu erkennen → in diese Dunkelheit kam das Licht. Jesus möchte die Sünde und den Tod beseitigen und Leben und Licht schenken. Er ist der einzige Lichtblick in dieser finsteren Welt.
Zacharias beschreibt es schön in seinem Lobpreis, als er Jesus sieht → Lk 1,78-79.
→ Gen 1,3-5 (Licht aus der Finsternis → wie beim menschlichen Herz) → 2 Kor 4,6
Die Finsternis hat es nicht begriffen → Johannes bereitet uns auf die Ablehnung vor. Führt Johannes den Täufer als Zeugen ein.
V. 7: Zeugnismotiv → In der damaligen jüdischen Rechtssprechung: Zeugen nur auf der Seite des Anklägers. Ablehnung in V. 10-11 → Jesus klagt an.
V. 8: Wiederholende Betonung: Johannes war nicht das Licht! Sondern ein Zeuge des Lichts.
Er war nichtmal Ansatzweise wie das Licht. Sagt er auch selbst → der, der nach mir kommt, ist vor mir gewesen; Schuhriemen
→ Nicht an geistliche Prediger oder Älteste hängen. Nicht auf die vertrauen oder den Glauben abhängig machen von Menschen. Sie sind nicht das Licht, sondern weisen auf das Licht. Geistliche Prediger dürfen die Ehre Christi nicht an sich reißen, die gebührt uns nicht. Die gebührt ihm. Wir sind keine Herren, sondern geistliche Diener.
V. 9: Christus als Licht, leuchtet jedem Menschen und öffnet ihm die Augen für seine Sünde und das kommende Gericht → Joh 3,19-20 Licht kam in die Welt, Menschen haben die Finsternis und die Sünde mehr geliebt → Licht abgelehnt.
V. 10:
Er war in der Welt: → Joh 16,28. Er verließ die Herrlichkeit und war in dieser traurigen und elenden Welt. Was für eine Ehre für die Welt. Gott selbst kommt.
Die Welt ist durch ihn geworden → Ihr eigener Schöpfer. Der Gott des Universums kam in diese Welt. Aber sie haben ihn abgelehnt.
Die Welt erkannte ihn nicht → Die Bibel sagt in Jesaja 1,3 “Selbst ein Ochse kennt seinen Besitzer”, aber diese grausame und verdorbene Welt tat dies nicht. Sie erkannten ihn nicht an, hießen ihn nicht willkommen.
V. 11: Einer der traugisten Verse der Bibel.
Jesus kam zu seinem Eigentum, doch sein Eigentum hat ihn verworfen → bezieht sich in erster Linie auf Israel.
Er kam, um sein Eigentum zu retten von ihren Sünden, aber sie nahmen ihn nicht auf. Die Mehrheit hat ihn schlichtweg nicht aufgenommen und verworfen.
Das auserwählte Volk Gottes Israel ist nicht besser als die Welt.
→ Alle haben ihn verworfen, sowohl Heiden als auch Juden. Alle Mennschen sind unter der Sünde. V. 10: Zeigt die Unvermögen des Menschen und V. 11 die Unwilligkeit.
V. 12:
aufnahmen: → besser mit “empfingen” übersetzt (Joh 1,16). Das Heil, die Gnade wird einem Menschen gegeben, er kann sie empfangen → rein passiv. Nicht aufzunehmen → aktives Verweigern der Gabe.
Allen, die ihn annahmen, gab er das Recht seine Kinder zu werden. → Menschen sind nicht von Natur aus Kinder, sondern sie können es werden, wenn sie das Gnadengeschenk Gottes empfangen. Dieses Recht ist die Gnade Gottes. Niemand erwirbt sich das Recht, Gott schenkt es uns. An Christus zu glauben, heißt Christus als Geschenk Gottes zu empfangen (P.S. Weihnachten). Christus ist das wahre Geschenk unter unserem Weihnachtsbaum und wir dürfen annehmen.
“Der Sohn Gottes wurde ein Sohn des Menschen, damit die Söhne und Töchter der Menschen, Söhne und Töchter Gottes werden können”
V. 13:
Drei Wege wie die christliche Wiedergeburt nicht stattfindet:
Aus dem Blut → Man wird nicht aufgrund von christlicher Eltern wiedergeboren → “meine Eltern sind Christen, ich laufe nur mit” → Errettung kann nicht durch Blutverwandschaft vererbt werden → Juden (Nachkomme Abrahams). Das Einzige was wir vererbt bekommen, ist unsere sündige Natur. Nicht unsere Gotteskindschaft.
Aus dem Willen des Fleisches → Kein Mensch hat in seinem eigenen Fleisch die Macht, die neue Geburt zu bewirken → religiöse Anstrengungen sind unnötig.
noch aus dem Willen des Mannes → Nicht durch den Willensentschluss eines anderen → Vater, der sein Kind taufen lässt.
→ Die neue Geburt ist von Gott → souveränes Werk. Nach seinem Willen → Römer 9,16 und Jak 1,18 Von oben her gezeugt.
V. 14:
Höhepunkt
Jesus der im Anfang bei Gott und selbst Gott war, durch den alles geworden ist, der von jeher das Leben und das Licht der Menchen war und in sein Eigentum kam, damit, die die glauben die Gotteskindschaft bekommen, wurde Fleisch.
Das Wort wurde Fleisch → Christus, der ewige Gott, kam als Mensch auf die Erde. Christus wurde vollkommen Mensch. 100% Mensch und 100% Gott.
Ob “war Gott”, jetzt “wurde Fleisch”.
Fleisch anstatt Mensch → Um die Schwäche, Leid und Sterblichkeit zu betonen. Er ist uns absolut gleich geworden → ohne Sünde.
wohnte: wörtl. das Wort “zeltete” unter uns. → Stiftshütte (Ex 40,34-35). Gott inmitten seines Volkes. Immanuel - Gott mit uns.
unter uns: Einen Gedanken fand ich sehr krass. Die Bibel nennt uns an mehreren Stellen Würmer. Wir sind verglichen mit Gott Würmer (Hiob 25,6). Gott kam und wurde wie wir Würmer.
sahen seine Herrlichkeit:
Wie die Sonne immer noch die Quelle des Lichts ist, selbst wenn sie verfinstert oder umwölkt ist, so blieb Chistus der Glanz der Herrlichkeit seines Vaters → Kol 2,9.
Einerseits durch sein Verhalten, seinen Charakter, seine moralische Reinheit, kein Makel. Die einzigartige Größe, die Jesus hatte. Andererseits → Berg der Verklärung (Mt 17,1-2) → Johannes war dabei.
Sie sahen die Herrlichkeit seiner Göttlichkeit, während andere nur den Vorhang seiner menschlichen Natur sahen.
Eingeborene: Keine Zeugung oder Geburt, sondern einzig, einzig in der Art. Jesus ist der Einzigartige. Jesus ist der einzigartige Sohn Gottes.
Gnade und Wahrheit: Einerseits war Jesus absolut gnädig und liebevoll, aber das geht niemals ohne die Wahrheit. Liebe ohne Wahrheit ist keine Liebe. Wenn man Wort Gottes verschweigt oder leugnet, weil man die Liebe in den Vordergrund stellen will, folgt man nicht dem Beispiel Jesu → Ökumene.
Ganz am Ende: → 1 Joh 1,1-4
“Und wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren,
und nicht in dir: Du bliebest doch in alle Ewigkeit verloren.” Christus musst in unserem Herzen geboren werden, erst dann hat Weihnachten wirklich die richtige Bedeutung für uns.
Wenn wir Weihnachten feiern, dann lasst uns daran gedenken, um was es wirklich geht.