Diskussionsgrundlage: Mediensucht, Internetsucht
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Leben in der Medienwelt
Leben in der Medienwelt
Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich.
Wir sitzen im Hauskreis zusammen, haben einen schönen Abend. Am Ende wollten wir eben noch beten. Mitten in der Gebetszeit klingelt von dem einen das Handy, ok, das kann passieren, wenn man vergisst, den Klingelton auszuschalten. Aber: Er hatte nichts Besseres zu tun, als raus zu gehen und das Gespräch mit dem Anrufer zu führen.
Ich stellte mir die Frage: „Ist dieses Gespräch wichtiger als die Gebetszeit?
Ich habe frei. Ich kann mich entspannen, in der Sonne brezeln, und einfach mal nichts tun. Und was tue ich? Ich schaue alle paar Minuten auf mein Smartphone um zu sehen, was bei Facebook gerade so los ist. Was die 632 Freunde so machen.
Wäre es nicht besser, man macht einfach mal nichts?
Das Smartphone ist mittlerweile ein wichtiger Teil meines Lebens – und das gilt für über 50% aller meiner Mitmenschen in Deutschland. Ich will aber nicht von ihm abhängig werden.
In einer Studie von „Harris Interactive“ vom Juni 2013 heißt es, dass im Smartphone ein unglaubliches Suchtpotenzial liegt. Focus.de schreibt dazu:
„Handys liegen uns am Herzen, wir können uns einfach nicht von ihnen trennen. Das zeigt die Erhebung zumindest für die Amerikaner: Sie nutzen ihre mobilen Geräte überall. 72 Prozent der Umfrageteilnehmer haben sie niemals mehr als fünf Schritte von sich entfernt. Es gibt kaum einen Ort, wo das Handy nicht dabei ist. Selbst in der Kirche verwendet es jeder Fünfte, im Kino nutzen 35 Prozent ihr Smartphone.“
Hier im CU sind es schätzungsweise 70 Prozent, die mindestens einmal ihr Smartphone in der Hand haben und mal eben schauen, was es neues gibt…
Julian Prahl schreibt auf daserste.de:
„Es ist ja bekannt, dass fast alle Jugendlichen bei Facebook angemeldet sind. Prof. Dr. Hans-Jürgen Rumpf, einer der Verfasser der Pinta-Studie sagt, dass z.B. Facebook das bietet, was Mädchen und junge Frauen suchen: Bestätigung.
Was sich Jungen an Bestätigung über das Spielen, den Wettkampf holen, kompensieren Mädchen über die Kommunikation.“
Psychologen sprechen von der Internetsucht als Sucht der Zukunft. Die Symptome sind eindeutig – ähnlich wie bei stoffgebundenen Süchten wie Alkohol und Tabak. Abhängige nutzen das Internet, um schlechten Gefühlen zu entrinnen und nehmen dabei auch negative Konsequenzen in Kauf.
In dem Zusammenhang sehe ich auch noch eine andere Gefahr: Habt Ihr gesehen, was die Leute so alles von sich posten? Da sind Bilder aus dem Urlaub, vom Strand, Bootfahrten, die eigenen Kinder und und und… Aber auch von der letzten Party. Im letzten Jahr gab es eine Jugendevangelisation namens „face.god“. In einem Theaterstück des Programms war jemand sehr geknickt, als er von einem Vorstellungsgespräch zurückkam. Er hatte mal vor langer Zeit ein Foto gepostet, auf dem er – naja – in ein Cabrio uriniert, das „einem reichen Schnösel gehören“ würde.
Er selbst hatte das Foto längst vergessen, aber es war noch da und die Firma hat es gefunden. Die Stelle bekam er nicht…
Es ist wichtig, darauf zu achten, was man von sich preisgibt und dem Internet vermacht. Die AGBs von Facebook machen das deutlich, was für das ganze Internet gilt: Wenn ich etwas ins Netz stelle, dann ist das nicht mehr unter meiner Kontrolle, es gehört mir nicht mehr.
Das kann dann dazu führen, dass ich später, wenn ich schon lange nicht mehr daran denke, ein Problem bekomme.