Philipper - Vom Blick auf die Umstände zum Blick auf Christus (Phil. 3,1-16)
Notes
Transcript
Predigt Erlangen 9.06.2013
Textstelle: Philipper 3,1-16
Thema: Die Freude im Herrn
Leitgedanke:
Ergreife die Freude im Herrn, schau von den Umständen auf Jesus
Gliederung:
Ergreife die Freude im Herrn – lebe ganz aus der Gnade Jesu (V3-9)Komm zu ihm wie du bistLebe aus der VergebungErgreife die Freude im Herrn – richte deinen Blick auf den Himmel(V. 11-14)Lebe aus der Freude ganz für deinen Herrn!
Gebet!
Einstieg:
Vor kurzem habe ich die Lebensgeschichte von Joseph Scriven gelesen. Ich weiß nicht ob er euch bekannt ist. Aber ich werde ihn wohl nicht mehr so schnell vergessen.
Joseph wurde 1819 in Irland geboren. Er lernte Jesus als seinen Heiland kennen und begann ihm nachzufolgen. Er hatte wohlhabende Eltern und vor ihm lag ein vielversprechendes Leben. Doch sein Leben verlief völlig anders. Joseph musste sehr viel Leid erleben.
In jungen Jahren verliebte er sich in ein Mädchen und die beiden wollten heiraten. Doch einen Tag vor der Hochzeit kam alles anders. Die beiden hatten sie sich an einer Brücke verabredet. Joseph wartete an dem einen Ende, während seine Braut ihm auf einem Pferd von der anderen Seite aus entgegen ritt. Es muss sehr windig gewesen sein. Jedenfalls wurde seine Braut von einer Windböe erfasst und stürzte von der Brücke. Für sie kam jede Hilfe zu spät und Joseph musste mit ansehen, wie sie starb. Ich kann mir nicht vorstellen wie groß der Scherz und die Trauer von Scriven gewesen sein müssen. Doch damit war sein Leidensweg noch lange nicht zu Ende.
Jahre später, verliebte er sich ein zweites Mal. Doch kurz vor der Hochzeit, wurde auch diese Frau durch eine Lungenentzündung aus dem Leben gerissen.
Und Joseph trauerte ein zweites Mal.
Doch wisst ihr was mich an ihm am so völlig beeindruckt ?
Scriven zerbrach nicht daran. Trotz all des großen Leides das er ertragen musste, trotz seines schweren Schicksals hatte stellte er sein Leben in den Dienst für den Herrn. Er versorgte die Ärmsten mit Nahrung, half ihnen wo er konnte und predigte das Wort Gottes.
Und doch – keiner würde heute seinen Namen kennen, wenn er nicht Eines Tages seiner Mutter das Geheimnis seines Lebensmutes mitgeteilt hätte. Er tat dies in der Form eines Liedes – in dem er beschrieb, welchen Trost er für seine Seele gefunden hatte.
Ein Lied das wohl die meisten von uns kennen, und dass eines meiner Lieblingslieder ist, dass ich immer wieder gerne singe.
Es ist das Lied: „Welch ein Freund ist unser Jesus!“.
In der letzten Strophe des englischen Originaltextes heißt es :
Are you weak and heavy loaden? // cumbered with a load of care?// Precious Saviour still our refuge! Take it to the lord in pray’r … In his arms he’ll take and shield thee; tough wilt find a solace there!”
Bist du schwach und schwerbeladen? // Belasten dich eine Menge Sorgen? // Unser kostbarer Retter ist immer noch deine Zuflucht! Bring es zu ihm ins Gebet. Er wird dich in die Arme schließen und dich beschützen. Dort wirst du getröstet werden.
Die Freundschaft, die enge Beziehung zu seinem Herrn war ihm Halt, auch inmitten seines Leids. Dort fand er Zuflucht, Trost und Lebensmut.
Aber er war nicht der einzige. Auch Horatio Spafford erlebte dies. Inmitten großen Leids erlebte er dieses „mir ist wohl in dem Herrn!“ wie er es in seinem Lied zum Ausdruck brachte.
Auch Paulus berichtet uns davon.
Ich bin sehr freimütig euch gegenüber und rühme euch viel. Ich bin mit Trost erfüllt, ich fließe über von Freude bei all unserer Bedrängnis.
Mitten in all seinen Kämpfen, Schmerzen, Schwierigkeiten erlebte Paulus Trost und Freude.
Aber wisst ihr was mir besonders wertvoll ist:
Paulus, Scriven, Spafford und all die anderen waren keine glücklichen Ausnahmen, sondern sie sind und sollen uns ein Vorbild, ein Ansporn sein, uns ebenfalls nach dieser Freude auszustrecken. Denn genau dass ist notwendig. Scriven kam in all seiner Not zu Jesus und deswegen konnte er sich freuen. Spafford wusste sich im Herrn geborgen und das war der Grund seiner Geborgenheit. Paulus lebte im Vertrauen auf Gottes Macht und dass ermutigte ihn.
Die Freude eines Christen gründet sich nämlich nicht auf vergängliche Dinge. Sondern sie wächst dort, wo wir beginnen uns tief auf die Verheißungen Gottes einzulassen (vgl Hebr 10,34).
Ich weiß nicht, was dich diese Woche bedrückt hat. Vielleicht gehst du gerade durch ein tiefes Tal. Vielleicht quälen dich Sorgen. Vielleicht bist du entmutigt vom Leben und von dir selbst. Vielleicht geht es dir aber eigentlich auch sehr gut. Und trotzdem merkst du immer wieder, dass zu unzufrieden wirst und dir die Freude fehlt!
Wenn dass so ist, dann lass dich heute von Gottes Wort herausfordern.
Ergreife die Freude im Herrn indem du weg von den Umständen und hin auf Jesus blickst.
Predigttext: Philipper 3:1-15
Im übrigen, meine Brüder, freut euch in dem Herrn! Euch immer wieder dasselbe zu schreiben, ist mir nicht lästig; euch aber macht es gewiß.
Habt acht auf die Hunde, habt acht auf die bösen Arbeiter, habt acht auf die Zerschneidung! Denn wir sind die Beschneidung, die wir Gott im Geist dienen und uns in Christus Jesus rühmen und nicht auf Fleisch vertrauen, obwohl auch ich mein Vertrauen auf Fleisch setzen könnte. Wenn ein anderer meint, er könne auf Fleisch vertrauen, ich viel mehr: beschnitten am achten Tag, aus dem Geschlecht Israel, vom Stamm Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, im Hinblick auf das Gesetz ein Pharisäer, im Hinblick auf den Eifer ein Verfolger der Gemeinde, im Hinblick auf die Gerechtigkeit im Gesetz untadelig gewesen.
Aber was mir Gewinn war, das habe ich um des Christus willen für Schaden geachtet; ja, wahrlich, ich achte alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe; und ich achte es für Dreck, damit ich Christus gewinne und in ihm erfunden werde, indem ich nicht meine eigene Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz kommt, sondern die durch den Glauben an Christus, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens, um Ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, indem ich seinem Tod gleichförmig werde, damit ich zur Auferstehung aus den Toten gelange. Nicht daß ich es schon erlangt hätte oder schon vollendet wäre; ich jage aber danach, daß ich das auch ergreife, wofür ich von Christus Jesus ergriffen worden bin. Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, daß ich es ergriffen habe; eines aber tue ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vor mir liegt, und jage auf das Ziel zu, den Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.
Laßt uns alle, die wir gereift sind, so gesinnt sein; und wenn ihr über etwas anders denkt, so wird euch Gott auch das offenbaren.
Diese Zeilen sind beeindruckend. Besonders wenn man bedenkt, dass Paulus sich gerade im Gefängnis in Rom befand als er sie schrieb. Und Paulus sitzt in seiner Zelle und schreibt diese Zeilen!
Vor allem, liebe Geschwister: Freut euch darüber, dass ihr mit dem Herrn verbunden seid!
Wir müssen uns das mal vorstellen! Vier Jahre Gefängnis und Entbehrungen, Anfeindungen und Einsamkeit lagen hinter Paulus. Aber er sah auf Jesus und auf all das was er in und durch seinen Herrn erhalten hatte. Das machte ihn froh. Selbst in Todesgefahr.
Schreibt das nicht um uns zu beeindrucken. Er schreibt es um uns zu ermutigen seine Blickrichtung zu der unseren zu machen.
1. Ergreife die Freude im Herrn – lebe ganz aus der Gnade Jesu (V3-9)
1. Ergreife die Freude im Herrn – lebe ganz aus der Gnade Jesu (V3-9)
Den ersten Punkt habe ich folgendermaßen überschrieben: Ergreife die Freude im Herrn – lebe völlig aus der Gnade.
Habt acht auf die Hunde, habt acht auf die bösen Arbeiter, habt acht auf die Zerschneidung! Denn wir sind die Beschneidung, die wir Gott im Geist dienen und uns in Christus Jesus rühmen und nicht auf Fleisch vertrauen,
Ich weiß nicht, wie es euch geht wenn ihr diese Verse lest. Paulus nimmt hier kein Blatt vor den Mund, sondern er wendet sich entschieden gegen diese falschen Lehrer.
Paulus kannte diese Leute nur zu gut. Er hatte schließlich selber einmal zu ihnen gehört. (Apg. 15:1;26:5). Auch er hatte versucht, Gott aus seinem eigenen Wesen heraus zu beeindrucken. In den Versen 5 und 6 zählt er einen ganzen Katalog von Verdiensten auf, auf die er früher selbstsicher vertraut hatte.
Doch jetzt, nachdem er Christus begegnet war, kann er all dem auf das er früher so stolz war nichts mehr abgewinnen! In Vers 7 schreibt er.
Aber was mir Gewinn war, das habe ich um des Christus willen für Schaden geachtet; ja, wahrlich, ich achte alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe; und ich achte es für Dreck, damit ich Christus gewinne
Im Rückblick stellt Paulus fest, wie sinnlos doch all seine Bemühungen waren, vor Gott annehmbar zu werden. Er erkennt wie sehr er die Heiligkeit Gottes, und seine eigene Sündhaftigkeit völlig unterschätzt hatte.
Gott ist absolut heilig. Gott ist auch der absolut gerechte Richter. Und das hat Konsequenzen für jeden von uns. Gottes gerechter Charakter gebietet die Verurteilung und Bestrafung jeder Sünde. Gottes heiliger Charakter verlangt von jedem der vor ihn treten will perfekte Heiligkeit und Gerechtigkeit.
Jemand hat das mal so zusammen gefasst:
Ohne eine perfekte Gerechtigkeit – kein Himmel. Ohne einen der unsere Schuld vor Gott begleicht, kein Entkommen vor dem Zorn Gottes.
Ich denke, jetzt wird es uns klar, warum Paulus diese Irrlehrer so unerbittlich angeht. Wie absurd ist es doch zu glauben, dass dieser eine Handgriff der Beschneidung auf den die Juden so viel hielten, sie vor Gott gerecht machen würde!
Aber ganz ehrlich das Problem haben doch nicht nur die Juden damals gehabt!
Ich muss da immer wieder an meinen islamischen Freund denken, mit dem ich mich immer wieder über Gott und die Welt unterhalten darf.
Er es wirklich ernst mit seiner Religion meint, und letzten Ramadan haben wir uns über das Fasten unterhalten. Er ist nicht vollständig gesund und deshalb kann er in diesem Monat nicht fasten. Also spendet er jedes Jahr einigen erheblichen Betrag an Arme. Als er mir das erzählte war ich echt beeindruckt und hab ihm dass auch mitgeteilt. Darauf antwortete er mir diesen Satz, den ich niemals vergessen werde: „ Weißt du der Himmel ist nicht billig!“
Dieser Mann hat völlig recht! Leider hat er es noch nicht ergriffen wie sehr er damit recht hat! Der Himmel ist nicht billig. Er lässt sich mit keinem Geld der Welt verdienen.
Natürlich heißt dass nicht, dass es egal ist, wie wir leben.
Wie absurd ist es doch wenn wir uns einbilden, dass unser anständiges Leben, unser Gemeinde-Besuch, unsere Kirchenzugehörigkeit, unsere Spenden oder unser Einsatz für edle Zwecke vor Gott gerecht machen könnten!
Gott selbst musste den Preis dafür bezahlen, er musste uns die Gerechtigkeit erkaufen.
Es kostete das Blut wunderbaren Sohn Gottes, um Menschen gerecht zu machen. Und Jesus hat den Preis dafür bis zum letzten Blutstropfen bezahlt. Er, der heilige ewige Gott, ließ sich anstelle der Sünder ans Kreuz schlagen und ertrug die gerechte Strafe für Sünde (Joh 3.16// Jes, 53). Es war nicht billig. Aber Jesus war bereit diesen Preis zu bezahlen.
In 2. Korinther 5,21 stehen wunderbare Verse die die Botschaft des Evangeliums beschreiben:
Nehmt die Versöhnung an, die Gott euch anbietet! Er hat den, der ohne Sünde war, für
Uns zur Sünde gemacht, damit wir durch ihn die Gerechtigkeit bekommen, mit der wir vor
Gott bestehen können
Paulus hatte diese Wahrheit tief in sein Leben aufgenommen. Sie war ihm in jede Faser seines Seins gedrungen. Die Tatsache, dass Jesus für ihn gestorben war, war das Fundament auf dem sein Leben stand.
Sie war der Grund seiner Freude geworden. Und selbst jetzt im Gefängnis als sein Leben konkret bedroht wurde, war das die Wahrheit die ihn jubeln ließ.
In einem wunderbaren Lied heißt es: Mir ist’s unbegreiflich und zu wunderbar, nein ich kann’s nicht fassen, wie es möglich war! Einem solchen Armen, welchen alles fehlt, den hat er zum selgen Eigentum erwählt. // Den der ihm bereitet manches Herzeleid, den hat er vom ewg’en Untergang befreit! // Kann nun Abba rufen, kann nun freudig ruhn in des Heilands Armen, dabei bleibt es nun // Dabei soll es bleiben, bis mein Auge bricht! Amen! Halleluja! Jesus lässt mich nicht!“
Wie sieht das in deinem Leben aus? Hast du dieses Evangelium Gottes schon zur Grundlage deines Lebens gemacht? Bist du schon zu dem gekommen, der dir perfekte, göttliche Gerechtigkeit schenken will, und der die Strafe für all deine Sünden bezahlen will?
Wenn ja: Bedeutet dir diese geistliche Realität, der vollständigen Erlösung etwas? Oder bedeutet sie dir alles? Ist dir die Vergebung in Christus das Fundament, auf das du dein Leben baust? Oder ist dein Blick eher auf andere Dinge ausgerichtet? Auf deine Umstände, auf deine Sünde?
-Es geschieht so leicht, dass wir die großen Wahrheiten in unserem Alltag vergessen, nicht wahr?
-Wie leicht ist es doch, auf unsere Sünde zu schauen anstatt auf Jesus, der uns davon erlöst hat! - Wie leicht ist es doch, uns aufzureiben ohne uns vorher die nötige Kraft von unserem Herrn schenken zu lassen. Und ich denke wir alle wissen wie deprimierend so ein Leben ist.
Wenn ich mich wieder in diesem Denken verfangen habe, dann hilft mir nichts anders als all dieses Versagen, vor Gott zu bringen. Die Sünde zu bekennen, und vor Jesus meinem Heiland abzulegen. Und zu erfahren, wie wunderbar doch die Vergebung Gottes ist.
Leider nutze ich das noch viel zu wenig. Und habe das noch viel zu wenig begriffen. Aber es ist so wichtig, das ganz zu erfassen.
Damit wir lernen uns auf den unerschütterlichen Grund des Wortes Gottes zu stellen. Und täglich aus dem heraus leben, was Jesus in uns vollbracht hat und vollbringen will.
Das Evangelium ist keine Theorie über die wir Bescheid wissen sollten, sondern es ist Gottes Kraft, Gottes befreiende Wahrheit die wir im Glauben ergreifen müssen. Gott will uns seine Freude schenken, die sich auf die Verheißungen seines Wortes gründet.
Unsere Umstände sollten niemals das Fundament unserer Freude sein, sondern die unveränderliche Person Jesu.
Wer will gegen Gottes Auserwählte Anklage erheben? Gott ist es der rechtfertigt! Wer ist es der verdamme? Christus Jesus ist es, der gestorben, ja mehr noch, der auferweckt, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet! Wer wird uns scheiden von der Liebe Christi? …
Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch zukünftiges noch Mächte noch Höhe noch Tiefe noch irgend ein anderes Geschöpf uns wird scheiden können von der Liebe Gottes unseres Herrn!
Das ist die Wahrheit aus der jedes Kind Gottes leben darf. Das ist das feste Fundament auf dem unsere Freude ruhen kann.
2. Ergreife die Freude im Herrn – richte deinen Blick auf den Himmel (V. 13-14)
2. Ergreife die Freude im Herrn – richte deinen Blick auf den Himmel (V. 13-14)
„Freut euch im Herrn“ – lebe ganz aus der Gnade! Das war der erste Punkt den wir heute betrachtet haben. Aber an Paulus können wir noch eine zweite ganz zentrale Ausrichtung erkennen, die ihn tröstete und auf die er seine ganze Hoffnung gesetzt hatte.
Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, daß ich es ergriffen habe; eines aber tue ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vor mir liegt, und jage auf das Ziel zu, den Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.
Paulus lebte, nicht nur für zeitliche Hoffnungen. Sein Blick war ausgerichtet auf die Ewigkeit beim Herrn.
Das Leben ist schwer – aber Gott ist gut und der Himmel ist uns gewiss! (Spurgeon)
Das ist der zweite Punkt der heutigen Predigt:
Ergreife die Freude im Herrn – richte deinen Blick auf den Himmel! (V. 11-14)
Ich weiß nicht ob ihr schon einmal von der Spinne Argyroneta aquatica gehört habt. Dieser Spinne ist die einzige ihrer Art die es schafft unter Wasser zu überleben. Um das zu schaffen, schwimmt die Spinne einmal am Tag zur Wasseroberfläche und holt sich eine Luftblase mit in ihr Nest aus der sie den nötigen Sauerstoff bezieht. Auf diese Weise schafft es diese kleine Spinne in einem Element leben, in dem sie sich sonst nicht aufhalten könnte.
Wisst ihr, im übertragenen Sinn, sollten wir es genauso wie diese Spinne machen. Egal ob wir gerade durch eine schwere Zeit gehen, oder ob einfach nur das tägliche Einerlei an unseren Kräften zehren, auch wir dürfen im Blick auf dem was Gott noch mit uns vorhat Kraft schöpfen.
Wir als Kinder Gottes haben doch nicht nur eine zeitliche, irdische Hoffnung! Gott hat uns doch eine viel größere Perspektive gegeben!
Denn wir wissen: Wenn unsere irdische Zeltwohnung abgebrochen wird, haben wir im Himmel einen Bau von Gott, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist.
Und dieser Himmel wird ein wunderbarer Ort sein! Wenn uns selbst diese Welt, immer wieder ins Staunen versetzt, dann wird dass im Himmel erst recht der Fall sein.
Und doch werden wir im Himmel Dinge erleben, die wir uns hier auf der Erde gar nicht vorstellen können!
-Der Himmel ist der Ort des „NICHT mehr“ von Tränen, Schmerzen und Tod. Er ist der Ort an dem alle Not ein Ende haben wird (Offb 21,4).
-Stattdessen wird im Himmel einmal „alles neu“ (Offb 21,5) sein. Wir werden einen neuen Körper bekommen. Die Beschwerden des Alters, die Einschränkungen durch Krankheit werden vorüber sein! Wie muss dass sein, wenn die Hüfte nicht mehr schmerzt! Wenn wieder Kraft da ist! Wie muss dass sein, wenn alles neu ist!!! (Phil 3,21, Römer 8,23)
-Doch das Größte ist: im Himmel werden wir für immer beim Herrn sein (1.Thess 4,17). Wir werden ihn sehen und uns für immer an ihm erfreuen und ihm dienen dürfen(Offb 19,7)!
Das ist das Ziel, dass Gott seinen Kindern versprochen hat!
Die Frage ist nur: Leben wir mit dieser Verheißung? Ist der Himmel das Ziel auf das dein Leben ausgerichtet ist? Als Kind Gottes darf Dein Blick darf weiter reichen, als bis zum Ende deiner irdischen Existenz! Weil der Himmel gewiss ist, darfst du voll Hoffnung in die Zukunft blicken.
Als Kind Gottes bist, dann darfst du diese Atmosphäre des Himmels immer wieder mit in deinen Alltag nehmen. Und selbst in den Tiefen deines Lebens darfst du immer wieder "geistlichen Sauerstoff" atmen, der uns zu einem von Freude und innerem Frieden geprägten Leben in dieser Welt befähigt.
3. Lebe aus der Freude ganz für deinen Herrn
3. Lebe aus der Freude ganz für deinen Herrn
Gott hat uns soviel Grund zur Freude geschenkt! Er hat uns alle Schuld vergeben und uns eine wunderbare Zukunft vorbereitet. Ich hoffe dass es auch euch wieder neu mit Dankbarkeit erfüllt hat dass wir uns heute Gedanken darüber machen durften.
In den letzten Minuten möchte ich uns noch einmal kurz mit in das hinein nehmen, was diese Tatsachen mit Paulus gemacht haben. Und wozu auch diese Verse auch dich und mich heute herausfordern wollen.
Den letzten Punkt habe ich folgendermaßen überschrieben: Lebe aus der Freude ganz für deinen Herrn.
Paulus schreibt:
Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, daß ich es ergriffen habe; eines aber tue ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vor mir liegt, und jage auf das Ziel zu, den Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.
Paulus wusste, dass seine Vergangenheit bereinigt war und so konnte er sie getrost zurücklassen. Paulus wusste, dass er eines Tages für immer bei Jesus sein durfte und deswegen, richtete er sein ganzes Leben auf den Herrn Jesus aus.
Mich ergreift das Wort „Jagen“. Es spricht von Leidenschaft und voller Hingabe im Leben mit Jesus.
Seine Kraft wollte Paulus am eigenen Leib erfahren! Ihm wollte er dienen! Ihm wollte er ähnlich werden! Für ihn war er bereit zu leiden, ja sogar zu sterben. Wie wir in Vers 10 lesen.
An diesem Punkt müssen wir uns einfach fragen wie es in unserem Leben aussieht. Wir haben so viel Grund dankbar zu sein. Wir haben so viel Grund dem Herrn unser ganzes Leben zu weihen!
Dass der Himmel gewiss ist, adelt unser irdisches Leben denn es bekommt einen bleibenden Wert. Denn alles was wir in diesem Leben für Jesus getan haben, wird Gott im Himmel einmal reich belohnen. Wir haben allen Grund unserem Herrn dankbar und mit voller Motivation zu dienen.
Schluss:
Freut euch im Herrn! – Das war der Tenor unseres Bibeltextes heute Morgen. Kinder Gottes sind berufen zu einem Leben aus der Freude. Freude die uns motiviert dem Herrn zu dienen.
Freude die wächst aus dem festen Vertrauen auf Gottes Wort und aus der engen Beziehung zu unserem Herrn.
Von C.S.Lewis stammt ein sehr einprägsames Zitat:
„Bis zur Auferstehung kommt das Kreuz vor der Krone. Und morgen ist Montag“ C.S. Lewis
Ja morgen ist Montag. Morgen beginnt wieder der Alltag, mit seinen Alltagsproblemen, Alltagssorgen und von all den vielen Herausforderungen.
Aber du und ich stehen morgen vor der Entscheidung, unsere Blickrichtung nicht von den Umständen bestimmen zu lassen. Dass müssen wir nicht zulassen. Wir dürfen auf Jesus schauen. Auf die Erlösung die er erwirkt hat, auf den Stand den wir durch ihn vor Gott haben! Auf die Zukunft die wir in ihm besitzen.
Und auf die wunderbare Möglichkeit, ihm zu dienen, und dem Herrn der Herren damit in unserem Leben die Ehre zu geben.
Amen.
Ergreife die Freude im Herrn – schau weg von den Umständen und schau hin auf Jesus.