Epheser - Segen Gottes: Festmahl oder nur Beilage? (Eph. 3,14-21)

Gemeinsam Wachsen   •  Sermon  •  Submitted
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Gemeinsam wachsen II- die Kraftquelle der Gemeinde
Thema: Das Echte Christen-Leben ist ein Leben der Fülle
Leitgedanke: Christsein mehr - jage Gottes Fülle nach
Predigttitel: Dein Leben als Christ: Ist es ein Festmahl oder nur eine Beilage?
Gliederung:
Christsein ist mehr - denn Gott will dich vollständig sättigen (Epheser 3:19)
Christsein ist mehr- und je tiefer deine Einsicht je Größer deine Fülle (Epheser 3:16-18)
Christsein ist mehr - Was wirst du tun?
Einleitung
Ich möchte heute mit einer Frage beginnen.
Warum bist du heute hier? Was erwartest du von diesem Gottesdienst?
Warum bist du nicht daheim und schaust dir deine Lieblingssendung im Fernsehen an? Oder heute ist ja auch so schönes Wetter! Warum bist du nicht draußen gehst spazieren, joggen oder machst Sport?
Warum bist du heute hier? Oder anders gefragt: was erwartest du wenn du mit deinen Geschwistern zusammenkommst?
Oder noch persönlicher gefragt: was erwartest du von deinem Leben als Christ?
Ihr kennt ja vielleicht den Spruch: Für den Pessimist ist das Glas immer halb leer. Und für den Optimisten dagegen ist es immerhin halb voll. Aber siehst du so auch dein Leben als Christ?
Bist du innerlich so enttäuscht von dem was dir in deinem bisherigen Leben begegnet bist, dass du bereits schon pessimistisch über deinen Glauben denkst?
Oder bist du vielleicht der Optimist, der froh ist , dass er auf der „richtigen Seite“ steht? Dass Gott dich nicht verdammen wird, weil du dich Jesus als deinem Heiland anvertraut hast? Und vergangene Enttäuschungen und gegenwärtiges Leid erträgst du immerhin mit stoischem Gleichmut. Immerhin kannst du sagen: es geht mir besser als ich es verdiene. Halb voll ist das Glas immerhin.
Während der Vorbereitung ist dieses Sprichwort mir noch einmal in einer anderen Form begegnet.
Für den Pessimist ist das Glas immer halbleer.
Für den Optimist ist das Glas immer halbvoll.
Aber wisst ihr auch was der Psalmist sagt? Der Psalmist sagt: Mein Becher fließt über!
Psalm 23:5: Auch wenn ich wanderte im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir. Dein Stecken und Stab sie trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch, im Angesicht meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über!
David konnte sagen: Mein Becher fließt über.
Und wisst ihr wann er diese Zeilen sagt? Mitten im Tal der Todesschatten. Mitten im Leid. Er sagt es ins Angesicht all seiner Feinde.
Ihr kennt Davids Lebensgeschichte. Da gab es genug dieser Situationen. Und doch vergleicht er die innere Zufriedenheit seines Herzens mit einem überfließendem, belebendem Becher Wasser und einem Festmahl durch das er vollständig satt geworden ist.
So gesegnet, dass er gerne rufen möchte: Stopp! Der Becher ist voll!
Überfluss. Mitten im Leid. Und Warum? Weil Gott bei ihm ist.
Glücklicher David.
Aber er war nicht allein mit dieser Erfahrung.
Auch Asaph wurde in seinem Ringen mit dem vermeintlichen Glück derer die sich nicht um Gott scherten und seinem im Vergleich damit eher bescheidenem Lebensglück dort hin geführt. Er findet Zufriedenheit und volle Genüge in seinem Gott:
Psalm 73:25
Wen habe ich im Himmel? Und neben dir habe ich an nichts Lust auf der Erde? Vergeht mein Fleisch und mein Herz (ich frage mich hier was dieser Mann wohl erlebt hat, er spricht von Qualen, von Plagen und Züchtigung, Tag ein Tag aus ohne absehbares Ende)- der FELS meines HERZENS und mein Teil ist Gott auf EWIG.
Glücklicher Asaph.
Ich weiß nicht wie es euch geht wenn ihr die Lieder dieser Männer lest.
Aber mich erfüllen diese Zeugnisse mit Staunen. Was sind das für Männer gewesen die dies sagen konnten?
Und ist das etwas das auch ein Durchschnittschrist wie ich haben kann?
Die Frage ist ja eigentlich: Was ist das typische Christentum? Ein sättigendes Festmahl? Oder nur eine ganz nette Beilage? Was können wir vom Chrisstsein erwarten?
Und eine weitere Frage: Wie sind diese Menschen dahin gelangt? Wie komme ich dorthin? Denn ehrlich gesagt, von diesen Aussagen bin ich noch weit entfernt.
Unser heutiger Predigttext behandelt genau diese Fragen. Wir sind wieder im Epheserbrief unterwegs. Ein Brief der mich, je mehr ich ihn studiere umso mehr fasziniert. Denn er ist ein Brief dessen Zweck gerade darin besteht der gesamten Gemeinde den Weg zu einem erfüllten und konsequenten Christsein zu weisen.
In ihm geht es darum wie ein Christ erfüllt leben handeln und bis zum Ende standhalten kann.
Unseren Predigttext finden wir in Epheser 3, 14-21
Die Predigt heute habe ich folgendermaßen überschrieben: Christsein ist mehr als du denkst - es ist ein Festmahl nicht nur eine Beilage.
Epheser 3,14–21 SLT
Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden den Namen erhält, daß er euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit verleihe, durch seinen Geist mit Kraft gestärkt zu werden an dem inneren Menschen, daß der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, damit ihr, in Liebe gewurzelt und gegründet, dazu fähig seid, mit allen Heiligen zu begreifen, was die Breite, die Länge, die Tiefe und die Höhe sei, und die Liebe des Christus zu erkennen, die doch alle Erkenntnis übersteigt, damit ihr erfüllt werdet bis zur ganzen Fülle Gottes. Dem aber, der weit über die Maßen mehr zu tun vermag, als wir bitten oder verstehen, gemäß der Kraft, die in uns wirkt, ihm sei die Ehre in der Gemeinde in Christus Jesus, auf alle Geschlechter der Ewigkeit der Ewigkeiten! Amen.
Ich weiß nicht wie es euch geht wenn ihr dieses Gebet lest. Hier betet Paulus, der sagen konnte „mein Leben ist Christus“ ein Gebet das alle kleinkarierten Erwartungen an das Leben mit Jesus über den Haufen werfen sollte. Und was wir hier vor uns haben sind 85 Worte eines Paulus der sein Leben dem gewidmet hatte, den Nationen vom „unergründlichen Reichtum des Christus“ (3:8) des Gottes zu erzählen. Wir sehen hier ein Gebet, in dem er vor Gott darum ringt dass bei den Ephesern auch der Groschen fallen würde.
Ich weiß nicht, ob die Epheser so beten konnten. Aber Paulus konnte es. Paulus hatte geschmeckt was Gott in Christus einem Menschen schenken will. Und Paulus hatte Feuer gefangen.
Christsein wie Paulus es verstand war mehr als nur die Beilage zu ihrem sonst so geschäftigen und zerstreuten Leben. Für die ersten Christen war die Tatsache „in Christus“ zu sein etwas übernatürliches, etwas herrliches, etwas alles-übertreffendes für das es Wert war alles zu erdulden, allem zu entsagen und sogar zu sterben.
Biblisches Christsein ist mehr.
Und das ist der erste Punkt den wir heute betrachten wollen:

Christsein ist mehr - denn Gott will dich vollständig sättigen (Epheser 3:19)

Wir finden diese Wahrheit in Vers 19:
Am Ende seines Gebets nennt Paulus das Ziel all seines Lehrens und Schreibens. Und wisst ihr, dieses Ziel lässt mir irgendwie einen Schauer den Rücken herunter laufen:
damit ihr erfüllt werdet bis zur ganzen Fülle Gottes.
Das ist der letzte Satz im Gebet des Paulus und zugleich die Zusammenfassung seines Anliegens.
Was Paulus unter Christsein verstand und um was Paulus hier betete war nicht weniger als dass die Epheser mit der ganzen Fülle Gottes erfüllt werden würden.
Ist euch das aufgefallen? Die GANZE Fülle Gottes?
Dieses Wort kommt einige hundert mal in der Bibel vor. Und so wie es hier übersetzt wird, ist auch genau das was es immer bedeutet: alle, jede, die ganze Summe einer Gruppe, einer Zahl, einer Person.
Die ganze Fülle Gottes! Und zu dieser ganzen Fülle sollen die Epheser erfüllt, also voll gemacht, gesättigt werden.
Das ist gewaltig, oder?
Wenn wir den Kontext des Gebetes betrachten dann wird uns noch deutlicher werden was Paulus damit meint:
Bis zum Ende des 3ten Kapitels hat Paulus sich Zeit genommen, den Ephesern eines nahezubringen: Die Fülle des Segens Gottes für Juden und Heiden.
Paulus spricht in seinem Brief von:
Überströmendem Reichtum an Gnade (Eph 1,6) Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes (Eph 2:18) Überragende Größe seiner Kraft nach der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke (Eph 1:20) Die übergroße Liebe Gottes zu uns (Eph 2:4)
Um nur einige zu nennen. Um es kurz zu machen spricht er in seinem Brief davon, dass Gott alle die an Jesus glauben gesegnet hat mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen Regionen.
Epheser 1:3
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit JEDEM geistlichen Segen in den himmlischen Örtern in Christus“…
Und wie betet er in seinem Gebet? damit ihr erfüllt werdet bis zur ganzen Fülle Gottes.
Jeder geistliche Segen in den himmlischen Regionen? Und ganze Fülle Gottes? Seht ihr diese Parallele?
Und noch etwas fällt auf:
Er beginnt mit der Aufforderung dass die Gemeinde Gott ehrt und er endet mit der Aufforderung dass dieser gewaltige Gott über alle Zeitalter hinweg in der Gemeinde als Herrlich, einzigartig, unendlich schön und einzig begehrenswert geehrt wird.
Also was ist Paulus Absicht mit den ersten 3 Kapiteln und dem Gebet mit dem er diese Kapitel abschließt?
Paulus lehrte die Epheser wie umfassend Gott sie gesegnet hat. Und dann betet er vor Gott darum, dass Gottes Geist dieser Gemeinde helfen würde genau diese Fülle völlig zu erfassen. Und in ihrem Leben zu erfahren, dass Gottes Reichtum tatsächlich all ihre geistlichen Bedürfnisse erfüllt. Sie tröstet im Leid, zu jeder Zeit erfreut und ihrem Leben den dankbaren, Gott über alles liebenden Spin gibt der Gott ehrt.
Epheser 3,20–21 SLT
Dem aber, der weit über die Maßen mehr zu tun vermag, als wir bitten oder verstehen, gemäß der Kraft, die in uns wirkt, ihm sei die Ehre in der Gemeinde in Christus Jesus, auf alle Geschlechter der Ewigkeit der Ewigkeiten! Amen.
Paulus war nicht zufrieden mit einer Gottesbeziehung „light“. Oder mit einem Christ-sein To-go. Gott ist dann am meisten Geehrt, wenn wir ihn über alles Lieben, ehren und vertrauen.
Dies Ziel hatte Paulus vor Augen.
Und um es ganz deutlich zu machen: Gott hat dieses Ziel mit dir. Dieses Gebet ist inspiriertes Wort Gottes. Es ist Gottes Wille für dich.
Gott will dich vollständig sättigen (Epheser 3:19), dich völlig trösten, dich völlig stärken und dich völlig zufriedenstellen. Du sollst Gott in einer Weise kennenlernen, und dich an ihm erfreuen, so das es in deinem Herzen nichts mehr gibt was um seinen Ehrenplatz konkurrieren könnte.
Psalm 73,25–26 SLT
Wen habe ich im Himmel außer dir? Und neben dir begehre ich nichts auf Erden! Wenn mir auch Leib und Seele vergehen, so bleibt doch Gott ewiglich meines Herzens Fels und mein Teil.
Und das ist so Zentral in deinem Leben als Christ!
Es ist das Nötige Etwas das jeder Christ braucht um Gott überhaupt dienen zu können. Es gibt einen Grund weshalb Paulus dieses Gebet direkt vor seinen Anweisungen bezüglich der Heiligung der Epheser betet.
- Niemand kommt zu Gott wenn er nicht Glaubt dass Gott die reichlich belohnt die ihn suchen (Hebräer 11,6)
Niemand wird bereit sein die Welt aufzugeben, Sünden zu lassen und für Jesu Sache zu leiden, wenn er nicht davon überzeugt ist, dass die Herrlichkeit die Gott vorbereitet all dem ein über jedes Maß hinausgehendes ewiges Gewicht von Herrlichkeit bewirken wird. ( 2Kor 4,17 Römer 8:18)
Das Leben dass Gott sich von uns wünscht kann nur gelebt wenn unsere Herzen erfüllt sind mit Freude über Gott, gewurzelt in Liebe zu ihm und gekräftigt durch unser Vertrauen auf seine Kraft.
Warum zweifeln heute so viele Christen? Warum gibt es so wenig Eifer? Warum ist es heute schon zuviel verlangt einfach nur öffentlich zu der Gemeinde zu stellen, die man seit Jahren besucht? Warum gibt es so viel Streit und Bitterkeit? Ich denke das hängt damit zusammen, dass wir das aus den Augen verloren haben, was wir in Gott haben. Wir kennen Gott nicht gut genug deshalb mangelt es uns an diesen Eigenschaften.
Und leider muss ich mich selbst hier gleich vorneweg als ersten nennen.
Aber wisst ihr was so schön ist: Gott will uns nicht in diesem Zustand lassen. Er will dich vollständig sättigen! Er arbeitet an uns. In jedem Segen diesseits der Ewigkeit in all dem will Gott dass wir erkennen wie gut er als der Geber doch ist (Jak 1:17). Und in jeder Enttäuschung, jedem Leid, ja sogar in unserem Versagen möchte er uns beibringen in ihm völlig zufrieden zu sein (Phil 4, 1-12)
Und wir sind alle noch nicht am Ziel angelangt. Noch nicht einmal Paulus behauptete dass er „es bereits ergriffen habe und schon vollendet sei“. Aber wisst ihr was dieser Mann Gottes auch noch von sich sagte:
„Ich jage aber danach, ob ich es auch ergreifen möge“.
Die Frage ist also heute: ist bei dir dieser Hunger da? Bist du bereit Gott im Dauerlauf nachzujagen? Willst du geistlich Wachsen? Ich hoffe es das du das willst. Dieser brennende Wunsch da hinein zu wachsen muss vorhanden sein wenn du ein gesunder Christ sein willst. Christsein ist mehr - und deshalb jage danach in ihm völlig gesättigt zu werden.
Aber wie wachsen wir im Glauben? Das ist der zweite Punkt für heute morgen:

Christsein ist mehr- und je tiefer deine Einsicht desto vollständiger deine Fülle (Epheser 3:16-18)

Epheser 3,16–19 SLT
daß er euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit verleihe, durch seinen Geist mit Kraft gestärkt zu werden an dem inneren Menschen, daß der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, damit ihr, in Liebe gewurzelt und gegründet, dazu fähig seid, mit allen Heiligen zu begreifen, was die Breite, die Länge, die Tiefe und die Höhe sei, und die Liebe des Christus zu erkennen, die doch alle Erkenntnis übersteigt, damit ihr erfüllt werdet bis zur ganzen Fülle Gottes.
Je tiefer deine Einsicht, desto vollständiger deine Fülle. Mit dieser kurzen Feststellung hatte ich die letze Predigt im Januar beenden müssen.
Seht ihr das hier in dem Text? Wir sollen tiefer erfassen, vollständiger erkennen wie Groß Gottes Macht und seine Liebe zu uns ist.
Der Schlüssel zur Fülle Gottes liegt in der Erkenntnis seiner selbst.
Und das ist viel mehr als einfach nur die korrekten Antworten zu kennen. Das Wort die hier im griechischen verwendet werden wurden auch verwendet wenn man beschrieben wollte, dass man eine Stadt einnahm. In diesem Fall hatte man sich nicht nur abgemessen und kartiert. Man hat sich wirklich mit ihr auseinandergesetzt. Man ist in ihr gewesen . In Bezug auf die Erkenntnis Gottes heißt das, man hat ihn persönlich kennengelernt.
Gott zu erkennen ist eine Beziehung, die das Herz eines Menschen wirklich zu begeistern vermag.
Zwei Dinge stellt Paulus hier besonders in den Mittelpunkt: Er möchte dass wir beides Erkennen, die Macht Gottes und die Liebe Gottes.
Es ist der Dreh-und Angelpunkt des Lebens eines Christen. Es ist das was unsere Perspektiven vollständig verändert und das umso mehr als dass wir es erfassen. die Macht Gottes und die Liebe Gottes.

Gottes Kraft die alle irdischen Dimensionen sprengt

mit allen Heiligen zu begreifen, was die Breite, die Länge, die Tiefe und die Höhe sei, 19 und die Liebe des Christus zu erkennen, die doch alle Erkenntnis übersteigt,
Interessanter weise ist der einzig andere Ort an den man bisher diese Art Formulierung in der antiken Literatur gefunden hat ein Papyrus der sich auf die Macht einer Gottheit bezieht. Die Epheser dürften also sehr genau verstanden haben was Paulus hier meinte .
Vielleicht ist euch auch aufgefallen dass Paulus die Macht Gottes in gleich vier Dimensionen beschreibt:
die Breite, die Länge und die Tiefe und die Höhe.
Was will Paulus damit sagen? Er will damit sagen dass Gott in keiner Weise ist wie wir. Gott ist kein 3 dimensionales Wesen. Seine Fähigkeiten übersteigen alle menschliche Berechnungen. Er sprengt alle materiellen Dimensionen. Das ist der Gott mit dem wir es zu tun haben.
Um das festzustellen reicht bereits ein Blick in unserer Universum. Der Schöpfer hat sich dort ein Denkmal gesetzt. Wir Menschen haben Milliarden investiert um irgendwie das Ende unseres Universums abschätzen zu können. 2024 wird das vorerst größte Spiegelteleskop der Welt in Chile seinen Betrieb aufnehmen. Ein Spiegel von 39 M Durchmesser wird im European Extremely Large Telescope (kurz E_ELT) :-) zu einem Teleskop verbaut werden das beinahe die Größe der Allianz Arena in München haben wird.
Und trotzdem werden wir wohl nicht fähig sein das Ende des Universums zu erspähen. Die am weitesten Entfernten Galaxien die wir heute Wahrnehmen können scheinen etwa 13 Mrd Lichtjahre entfernt zu sein. Die im Moment vermutete Größe des Durchmessers des Universums ist etwa 93 Mrd Lichtjahren. Das sind gewaltige Weiten! Ein Lichtjahr das sind 9,4 Billionen Kilometer. Wir sprechen hier also von rund 800 Quadrillionen Kilometer.
Verstehen wir Menschen überhaupt diese Zahlen? Ich möchte einmal eine Illustration verwenden um uns das etwas klarer zu machen . Eine Million Sekunden dass sind 11 Tage. Also wenn du jemanden fragst: willst du mich heiraten und er sagt: Ich sage es dir in einer million Sekunden. Klingt fair oder? Wenn er aber sagt: eine Milliarde Sekunden dann sind das 32 Jahre. Wenn sie sagt eine Billion Sekunden dann sind das 32.000 Jahre. Spürt ihr etwas davon?
Jesaja 40,12 SLT
Wer hat die Wasser mit der hohlen Hand gemessen? Wer hat den Himmel mit der Spanne abgegrenzt und den Staub der Erde in ein Maß gefaßt? Wer hat die Berge mit der Waage gewogen und die Hügel mit Waagschalen?
Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes. Und du wurdest geschaffen damit du diese Herrlichkeit siehst.
Aber Paulus hat in seinem Brief sogar noch etwas größeres vor Augen:

Die völlige Souveränität und uneingeschränkte Macht Gottes.

Der Gott der an uns wirkt ist der Gott der alles wirkt nach dem Ratschluss seines Willens (Eph 1:11). Es ist der Gott der vor Grundlegend dieses Kosmos bereits den Plan gefasst hatte seine Gemeinde zu berufen, zu rechtfertigen und zu verherrlichen (Römer 8:30).
Den Gott den selbst der Tod, dem nach allem was wir wissen auch das Universum eines Tages erliegen wird, nicht aufhalten kann. Und der dies bewiesen hat in der Auferwecken seines Sohnes und unseres Herrn.
Und dieser Gott sagt die Bibel, wirkt in jedem der Jesus als seinen Erlöser und Herrn angenommen hat. Der Geist Gottes in dir - das ist Gottes Kernkraftwerk in einer Papiertüte. Oder wie Paulus es damals sagte:
2Kor 4,7+16
Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die Überfülle der Kraft sei Gottes und nicht aus uns… Deshalb ermatten wir nicht, sondern wenn auch der äußere Mensch verfällt, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert.
Interessant oder? Paulus erlebte eine Überfülle der Kraft. Trotz seiner eigenen Imitationen. Das ist es was Gott dir in seinem Sohn anbietet.
Und je tiefer du diese Vollmacht Gottes erkennst, desto zuversichtlicher lebst du als Christ. Wer Gott so kennt erhält den Mut für Gott einzustehen.

Wer Gott so kennt erwartet großes von ihm und lernt ihm zu vertrauen.

Er schaut nicht auf seine eigne kleine Kraft. Sondern er vertraut auf den Geist Gottes in seinem Leben. Und der Schöpfer dieses Universums lädt dich ein ihn auf diese Weise kennen zu lernen.
Wie oft nimmst du dir Zeit über ihn auf diese Weise nachzudenken? Das ist eine Frage die wir uns heute alle stellen müssen!
Je tiefer deine Einsicht in Gottes Macht, desto größer deine Fülle.
Aber Paulus stellt auch noch etwas zweites in den Mittelpunkt:

Die alle Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus.

mit allen Heiligen zu begreifen, was die Breite, die Länge, die Tiefe und die Höhe sei, 19 und die Liebe des Christus zu erkennen, die doch alle Erkenntnis übersteigt,
Gott ist nicht nur unendlich mächtig. Er ist auch Liebe.
Epheser 2,4–5 SLT
Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat um seiner großen Liebe willen, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren durch die Übertretungen, mit dem Christus lebendig gemacht — aus Gnade seid ihr errettet! —
Wie bewusst bist du dir der Liebe Gottes? Die Bibel macht es durch Paulus dringendes Gebet so klar: Gott will nicht dass du klein von ihr denkst!
Und ich würde sogar behaupten, dass der Epheserbrief geschrieben wurde, damit du diese Liebe erkennst!
Denn was machen denn die ganzen ersten 3 Kapitel des Epheserbriefs? Sie demonstrieren die Liebe Gottes!
Sie berichten von jedem geistlichen Segen mit dem ein dich liebender Gott gesegnet hat: Vergebung aller Sünden (Eph 1:7), die Erweckung zu einem neuen Leben aus der Kraft Gottes, Die Adoption als Kind Gottes (Eph 1:5) die Sicherheit deines Erbes und dein Anrecht in Ewigkeit zusammen mit Jesus zu herrschen (Eph 1:7).
Ist dir das Ausmaß dessen eigentlich bewusst?
Das verändert vollständig deine Identität. Du bist ein neuer Mensch in Christus. Gott ist dein Vater geworden! Das ist nicht nur eine Floskel die Gott beiläufig verwendet. Es transportiert genau das was das Idealbild des Vaters ausmachen sollte:
Gott als dein Vater weißt dir den richtigen Weg und erzieht dich. Gott als dein Vater liebt dich. Er sorgt für dich. Er interessiert sich für deine Probleme. Er hört dir zu. Gott als dein Vater wird dich vollenden. Du bist jetzt ein Hausgenosse Gottes. Ein Kind Gottes, Der Himmel ist deine Heimat und mit jedem Tag kommst du ihm ein Stückchen näher. Dein Erlöser ist dein Bruder und alle Christen ebenfalls deine Geschwister. Ist dir das bewusst!?
Und wem gab Gott dies? Auch das macht der Epheserbrief so deutlich.
Vom Himmel aus gesehen sind wir alle Rebellen, schmutzige Sünder, Söhne des Ungehorsams, tot in unseren Übertretungen, von Natur aus Kinder des Zorns.
Und würden wir nur ehrlich mit uns selber sein, so würden wir alle es zugeben müssen. Wenn wir in der Lage wären nur für einen Moment all die finsteren Gedanken unserer Herzen dieser Woche per Beamer auf diese Leinwand hier abzulichten, wer von uns könnte denn ernsthaft noch selbstbewusst hier sitzen bleiben?
Und Gott sieht jede Tat, jeden Gedanken unseres gesamten Lebens.
Und jetzt lehrt uns der Epheserbrief, dass Gott dich um den Preis des Blutes seines Sohnes in seine Familie aufgenommen hat.
Es ist das Siegel, der Beweis, der Anschauungsunterricht der Liebe Gottes zu dir.
Generationen von Christen haben sich daran gemacht diese umerfassbare Liebe Gottes zu ergründen. Und die die hierin wirklich in das von Gott gewollte Maß hineingewachsen sind haben Zeilen wie diese geschrieben:
„Ich sehe dich mit Freuden an und kann mich nicht satt sehen/ und weil ich nun nichts weiter kann / bleib ich anbetend stehen/ O dass mein Sinn ein Abgrund wär / und meine Seele ein weites Meer, dass ich dich möchte fassen!“
Aber wie ist das mit dir? Wieviel hast du von Jesu Liebe erfasst?
Ich denke, eines ist uns allen klar: Je mehr du die Liebe Gottes zu dir erkennst desto größer wird deine Liebe zu Gott werden. Wir lieben weil er uns zuerst geliebt hat!. Und wie ist dass doch anders wenn man jemanden liebt oder? In meiner ersten frischen Liebe zu Tine habe ich sogar Gedichte geschrieben! Mensch ich bin spontan nach Stuttgart gefahren um sie nach ihrer Prüfung zu überraschen. Und wie sollte das bei meinem Großen Gott anders sein?
When God is your treasure, submission is a pleasure. Seine Last wird leicht.
Und je mehr du seine Liebe erkennst, umso leichter wird es dir auch werden andere Menschen zu lieben. Schau jetzt vielleicht nicht ganz so auffällig zu dem hinüber der deinem Wesen nicht gerade so entgegen kommt.
Aber liebe Geschwister, wer sind wir, dass wir so viel Gnade erfahren und Bitterkeit gegenüber Geschwistern zu lassen! Wisst ihr was uns das zeigt? Das wir offensichtlich noch überhaupt nicht kapiert haben, wieviel Geduld Gott mit uns hat. Könntest du wirklich gerade von einem Bank kommen, die dir gerade deinen ganzen Kredit für dein Haus erlassen hat, alle diese Sorgen einfach durch gestrichen hat und das völlig unverdient und ohne Haken und dann deinem Gegenüber vorwerfen dass er dir noch immer nicht den Kaugummi zurückgegeben hat, den er vor zwei Tagen geborgt hat? Das ist unmöglich! Ich meine wer macht so etwas? Und wie viele Jahre trägst du schon Groll mit dir herum? Das ist nur möglich, wenn du Gottes Liebe zu dir irgendwie kleingedacht hast.
Und je mehr du seine Liebe erkennst, desto weniger wirst du mit Unzufriedenheit und Zweifeln zu kämpfen haben. Du bist arbeitslos oder Krank? Du hast eine schwierige Familiensituation? Es ist nicht an Gott vorbei gegangen. Der allmächtige Gott liebt dich bis zum Preis seines einzigen Sohnes. Was glaubst du warum du leidest? Die Antwort die du dir selbst gibst hängt davon ab, wie tief du in Gottes Liebe verwurzelt bist.
Je tiefer deine Einsicht in Gottes Liebe, desto größer deine Fülle.

Christsein ist mehr- Was wirst du jetzt tun?

Die Zeit ist schon ganz schön voran geschritten, aber einer Frage möchte ich mich dennoch noch kurz widmen:
Wie wachsen wir in diese Fülle hinein? Paulus schreibt:
Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater (unseres Herrn Jesus Christus) 15  … 16 daß er euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit verleihe, … damit ihr, in Liebe gewurzelt und gegründet,
18 dazu fähig seid, mit allen Heiligen zu begreifen, was die Breite, die Länge, die Tiefe und die Höhe sei, 19 und die Liebe des Christus zu erkennen, die doch alle Erkenntnis übersteigt,
damit ihr erfüllt werdet bis zur ganzen Fülle Gottes.
Wachstum in diese Fülle kommt von Gott. Das sehen wir hier sehr deutlich. Wachstum ist nichts das wir Menschen produzieren können. Es ist ein Geschenk, eine Gabe Gottes. Wachstum muss erbeten werden.
Tine und ich waren letzte Woche im Urlaub, und eigentlich hatte ich eine ganze Ladung an Büchern mitgenommen die ich lesen wollte. Leider hatte ich nur Zeit für ein-einhalb Büchlein. Aber in einem, einer Biographie von John Bunyan stand etwas dass mich echt angesprochen hat:
Wahrheit Gottes, die nur rational begriffen wird, (Bunyan nennt dies geheuchelten Vernunftglauben) die Gott aber nicht durch seinen Geist an unser Herz gebracht wird, gibt uns keine Kraft zum Widerstand, wenn die Versuchung über uns kommt.
Wir brauchen mehr als nur die richtigen Informationen über Gott. Gottes Wahrheit soll unsere Herzen erreichen. Und dass können die besten Predigten nicht leisten. Dass ist Gottes eigenes Werk. Und das wusste auch Paulus. Und so bettete er jede seiner Briefe ein in Fürbitte zu Gott.
Er, der wohl am besten ausgebildete Theologe der Gemeinde Gottes seiner Zeit betete für seine Hörer um „erleuchtete Augen des Herzens, damit sie wissen konnten, was sie in Christus hatten“ (Epheser 1:19). Und auch in unserem Predigttext haben wir eines seiner Gebete vor uns liegen. Wir lernen hier folgendes: Wachstum muss erbeten werden.
Aber ich möchte heute noch auf eine weitere Beobachtung eingehen. Denn die Tatsache, dass Gott der ist der uns beschenkt, heißt eben nicht dass wir untätig sein können. Was wir in unserem Text sehen ist Paulus, der Gottes Wort unter Gebet weitergibt. Gott muss wirken, aber er wirkt durch sein Wort.
Und auch das sehen wir auch hier im Epheserbrief. Unser Text heute steht ja nicht völlig isoliert in der Bibel. Sondern er ist der Höhepunkt der ersten drei Kapitel des Briefes.
Drei Kapitel nimmt Paulus sich Zeit über Gottes Macht und Liebe zu lehren. All die Segnungen aufzuzählen. Gottes Souveränität zu betonen. Seine Weisheit darzulegen. Und er beendet seine ganze Ausführungen mit diesem dringlichen Gebet zum Vater.
Was lernen wir daraus:
Wir lernen: Gott will dir die Fülle geben. Er ist der Einziege der sie dir geben kann. Aber dafür musst du Zeit mit ihm verbringen. Wir müssen uns umgeben mit seinem Wort, darüber nachsinnen, und es im Gebet vor ihm bewegen.
Vielleicht wird eine kurze Begebenheit uns helfen das besser zu verstehen.
Stellt euch eine Mutter vor, die für ihre Kinder das Frühstück bereitet. Vielleicht hat der Kleinste bereits die halbe Nacht Terror gemacht und trotzdem steht die Mutter früh auf, deckt liebevoll den Tisch, macht Tee oder Kabaa, schneidet das Brot und vielleicht ein paar Früchte und schmiert ihren Kindern eine Scheibe Brot.
Doch bis kurz vor knapp rühren sich die Kinder nicht. Erst 10 min vor Schulanfang kommen sie angerannt, schnappen sich schnell eine Bissen Brot und einen Schluck Tee und rennen zur Tür hinaus.
Und jetzt die Preisfrage: Haben diese Kinder an diesem Tag irgendetwas von der Liebe wahrgenommen, die die Mutter zu ihnen hat? Nein! Denn was ist nötig um Liebe zu erkennen? Man muss darauf achten! Man muss sich Zeit nehmen!
Ihr lieben genauso ist es mit Gott! Geistliches Wachstum macht man nicht eben in der Mikrowelle warm. Vielmehr müssen wir uns der Wahrheit achtsam unter Gebet immer wieder aussetzen. Darüber nachsinnen. Es an unser Herz lassen. Wenn wir die Bibel lesen, sollten wir immer wieder Gott bitten uns die Augen zu öffnen. Denn nur durch eine gelebte Beziehung und Aufmerksamkeit erkennt man Liebe.
Wachstum braucht Gottes Wort und Zeit. Und die Frage hier ist: nimmst du sie dir? Oder gleichst du mehr den beschriebenen Schulkindern?
Wisst ihr, manchmal denke ich, dass das was ich wirklich von Gott erfasst habe, wirklich nur ein Fingerhut von dem ist, was Gott tatsächlich für uns vorgesehen hat.
In unserer Zeit geben wir uns oftmals schon mit den oberflächlichsten Dingen zufrieden.
Und genauso oberflächlich gehen wir oft mit Gottes Wort um: wir nehmen uns nicht mehr die Zeit Gottes Wort zu studieren, wir benutzen oftmals das Wort Gottes oftmals wie belanglose Lektüre, die Christen nun einmal zu lesen haben aber nicht als Offenbarung des unendlichen persönlichen Gottes an uns Menschen.
Und die Frucht dieser Einstellung ist an unserer eigenen Nachfolge am Besten zu erkennen.
Und es ist hart, dies auch über mich selber sagen zu müssen.
Aber in unserem Predigttext heute wird es deutlich:
Christsein ist mehr. Wir dienen einem Gott dessen Macht sämtliche Dimensionen sprengt. Und einem Gott der dir seine unerforschliche Liebe offenbaren möchte. Und wir dienen einen Gott der uns damit zu freudigen Nachfolgern ausrüsten will.
Und mit diesen Tatsachen möchte ich uns heute herausfordern:
Jage dieser Fülle nach! Ringe im Gebet darum! Nimm dir die Zeit die nötig ist! Das ist nicht nur die Berufung von einigen superfrommen Asaph oder Davids wie vielleicht eure Ältesten. Das ist die Berufung von jedem von uns. Der Epheserbrief wurde an ganz „normale“ Christen geschrieben. Gesunde Christen jagen diesem Ziel hinterher.
Und hilf, deinen Geschwistern zu wachsen, indem du uns immer wieder in Gesprächen darauf hinweist. Denn und das ist es was Paulus direkt im Anschluss zu diesen Versen behandeln wird: wir sind ein Superorganismus und keine Individualismen. Wir sind ein Leib. Und wir wachsen gemeinsam.
20 Dem aber, der weit über die Maßen mehr zu tun vermag, als wir bitten oder verstehen, gemäß der Kraft, die in uns wirkt, 21 ihm sei die Ehre in der Gemeinde in Christus Jesus, auf alle Geschlechter der Ewigkeit der Ewigkeiten! Amen.
Amen
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