Epheser - die Kraftquelle der Gemeinde (Eph.3,14-21)
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Gemeinsam wachsen I- die Kraftquelle der Gemeinde
Thema: Die Bitte des Apostels Paulus um Kraft und Liebe im Leben der Epheser
Die Richtige Perspektive auf Gott - Schließt uns die Fülle Gottes auf
Beobachtung: Als Miterben, Mitteilhaber und Mitbürger Israels, als Gottes Hausgenossen und sein Tempel, ist es Gottes Absicht uns für unser Leben in der Gemeinschaft mit ihm zu stärken, zu gründen und erfüllen.
Leitgedanke: Kultiviere die richtige Sicht auf Gott um zu wachsen
Predigt Titel: Lebe in Abhängigkeit von Gott und erlebe Gottes Fülle
Geistliches Wachstum ist zunehmendes Leben aus der Realität Gottes
Gliederung:
1. Lebe in Abhängigkeit von Gott - denn er hat ungeahnte Möglichkeiten
2. Lebe in Abhängigkeit von Gott = und erfahre Gottes Kraft und Liebe (3:18)
3. Je tiefer unsere Einsicht, desto größer unsere Fülle! (3:18b-19)
„Am Anfang sagte ich :Ich und Mozart... heute sage ich nur noch Mozart
4. Anwendung I: Gottes Wort unter Gebet weitergeben! => zur Auferbauung des Leibes damit alle Hingelangen zur Fülle des Christus
Einleitung
Gebet!
Dank für Gottes Gegenwart, seine Nähe und unsere Gottes Kindschaft
Dank für die Erziehung die Gott uns zuteil werden lässt
Bitte um erleuchte Herzen durch den Heiligen Geist. Bitte um die bevollmächtige Wirkung des Wortes
Ich muss euch heute morgen von meinem Auto erzählen. Vielleicht kennt der ein oder andere ja meinen schönen roten Opel Corsa. Baujahr 1996 .. und noch immer nicht durchgerostet.
Von dem ein oder anderen (Johannes Schwabe wo bist du?) wurde ich bereits mehrmals gefragt wann Tine und ich uns einen neuen Wagen kaufen, aber Den letzten haben wir auch gefahren bis er nicht mehr angesprungen ist.
Als Schwaben macht man das wohl so. Vielleicht sind Tine und ich als Exilschwaben tatsächlich in diesen Punkten sogar noch extremer sparsam wie die Schwaben auf der Alb.
Und unser Corsa tut’s ja immer noch. Und solange man nicht weiß wie es ist in einem neueren Modell zu fahren, kann man sich ja auch leicht in der Überzeugung wiegen, dass die auch nicht viel besser sind…
Aber Anfang dieses Jahres wurde diese Überzeugung dann doch etwas erschüttert. Tine und ich sind zu Besuch zu meiner Schwester nach Ramsau in der Steiermark gefahren. Und ja … es hatte gerade begonnen zu schneien. Um unser Auto ein wenig zu schonen haben wir uns einen Leihwagen ausgeliehen… Und was soll ich sagen… plötzlich war Autofahren ein ganz anderes Erlebnis.
Alles ging leichter! Einparken mit Servolenkung. Rückwärtsfahren mit Abstandssensoren. Überholen mit mehr als 50 PS Motorleistung!
Irgendwie war es mir schnell eine ganz andere Bedeutung des Wort „Fahrspass“ zugänglich geworden.
Ihr könnt euch vielleicht denken mit welchen Gefühlen ein Mann in einem solchen Auto sitzt. Und welche Gefühle ich niederkämpfen musste als ich den Schlüssel nach der Woche wieder abgeben musste.
Naja. Schwaben aber sind sparsam. Und der Corsa tut-s noch. Obwohl ich letzte Woche tatsächlich feststellen musste, dass die Reifen mit denen ich seit 2 Jahren fahre noch zur Erstausstattung gehören… Kein Wunder dass es Tine letztens einmal richtig knapp davor war die Leitplanke zu begrüßen…
Warum erzähle ich dass alles? Weil ich denke, dass es hier starke Parallelen zu unserem Leben als Christen gibt.
Eine Fahrt wie die zu meiner Schwester hätte ich mit unserem Corsa nie geschafft. Hätten wir das gewagt hätten wir ihn maßlos überschätzt. Aber lange Zeit hatte ich den Eindruck, dass das was mein Corsa bietet alles ist, was es auf dem Automarkt zu haben gibt. Bis ich ein ganz neues Fahrverhalten erleben durfte.
Und ganz ähnlich sind ist es doch auch oft bei uns im Leben. Wir meinen, ganz natürlicherweise, dass wir all das was Gottes Wort uns aufträgt einzig auf uns selbst gestellt meistern müssten. Wir denken vielleicht Gott hat uns in der Vergebung eine zweite Chance gegeben und jetzt liegt es nur noch an uns dem gerecht zu werden. Ja wir brauchten Vergebung … aber unsere eigene Lebenskraft tuts noch!
Wir Christen denken oft zu schwäbisch!
Genauso wie mein alter Corsa sind wir auch als Christen nicht der Aufgabe gewappnet die vor uns liegt. Wir haben nicht die PS und auch nicht die Standfestigkeit in uns selbst um sicher ans Ziel zu kommen! Wir sind angewiesen auf eine geliehene/verliehene auf göttliche Kraft die nicht die unsere ist. Nur ist es noch ernster: wir brauchen diese göttliche Kraft nicht nur für besondere Lebensabschnitte - wir benötigen sie permanent.
Was ist denn eigentlich unser Antrag auf dieser Erde? :
Vielleicht erinnert ihr euch noch an die letzte Predigt aus Epheser 3:10:
Jetzt soll den Fürstentümern und Herrschaften in den Himmeln die mannigfaltige Weisheit Gottes durch die Gemeinde bekannt gemacht werden, nach dem Vorsatz der Ewigkeit her, den er ausgeführt hat in Christus Jesus unserem Herrn. (Epheser 3:10)
Gott hat der Gemeinde die Aufgabe anvertraut zu seiner Ehre zu leben und zwar auf eine Weise, welche die unsterblichen Wesen ins Staunen versetzt!
Das was Gott in und durch seine Gemeinde Tut soll ihn verherrlichen. Und unsere Ortsgemeinde ist ein Teil davon. Aber nicht nur unsere Ortsgemeinde insgesamt. Sondern auch du, sofern du dich zu Christus bekennst.
Diese Ortsgemeinde ist die Summe ihrer Glieder.
Gott handelt in dieser Zeit um sich zu verherrlichen. Und wir als Gemeinde und du als einzelner bist darin eingeplant. Das ist ein gewaltiges Vorrecht, aber auch eine gewaltige Verantwortung.
Für dieses Leben brauchen wir mehr Kraft als uns in uns selbst zur Verfügung steht.
Um dieses Leben bis ans Ende treu zu leben und Gott zu verherrlichen brauchen wir göttliche Zurüstung. Wir brauchen eine göttliche Perspektive! Wir benötigen ein göttliches Reifenprofil damit es uns nicht in den „ups“ and „downs“ des Lebens aus der Kurve wirft!
Und wir brauchen alle dringend mehr davon als dass was wir bereits nutzen.
Wir müssen lernen aus der mehr Abhängigkeit von Gott zu leben. Wir dürfen nicht zu schwäbisch denken! In dir ist keine!! Keine!! Kraft dazu! Du brauchst Gottes Kraft! Du brauchst die Abhängigkeit von Gott und diese Abhängigkeit drücken wir aus im Gebet.
Das werden wir auch in unserem Predigttext sehen.
Ich habe diese Predigt folgendermaßen überschrieben:
Lebe in Abhängigkeit von Gott und erlebe Gottes Fülle
Unseren Predigttext finden wir in Epheser 3,14-21
Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden den Namen erhält, daß er euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit verleihe, durch seinen Geist mit Kraft gestärkt zu werden an dem inneren Menschen, daß der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, damit ihr, in Liebe gewurzelt und gegründet, dazu fähig seid, mit allen Heiligen zu begreifen, was die Breite, die Länge, die Tiefe und die Höhe sei, und die Liebe des Christus zu erkennen, die doch alle Erkenntnis übersteigt, damit ihr erfüllt werdet bis zur ganzen Fülle Gottes.
Dem aber, der weit über die Maßen mehr zu tun vermag, als wir bitten oder verstehen, gemäß der Kraft, die in uns wirkt, ihm sei die Ehre in der Gemeinde in Christus Jesus, auf alle Geschlechter der Ewigkeit der Ewigkeiten! Amen.
Was für Verse, oder? Bekommt ihr da nicht auch ein wenig Gänsehaut? Vor uns liegt ein Gebet des Apostels Paulus. Was für eine Sicht musste Paulus von Gott haben, wenn das die Gebete waren die ganz natürlicher Weise aus ihm heraussprudelten? Wie beten wir im Vergleich dazu? Und was sagt dass über unsere Sicht auf Gott?
Vor uns liegt aber nicht nur ein Gebet von Paulus, vor uns liegt auch ein inspiriertes Gebet. Es entspricht zu 100% dem Willen Gottes. 85 Worte von dem was Gott wollte dass die es Gemeinde noch 2000 Jahre später noch darüber nachdenken kann!
Warum?
Damit wir erkennen, wie gewaltig, wie unendlich Erhaben unser Gott ist!. Damit wir lernen ebenso füreinander und für uns selbst zu beten. Damit wir lernen mehr und mehr aus seiner Abhängigkeit leben. Das wir erfüllt werden mit dem was nur er geben kann.
Und schließlich damit Gott der allmächtige durch alle Generationen hindurch Ehre empfängt in der Gemeinde und das bis in alle Ewigkeit.
Lasst uns Stück für Stück durch dieses Gebet gehen und sehen was wir daraus lernen können.
Den ersten Punkt habe ich folgendermaßen überschrieben:
1. Lebe in Abhängigkeit von Gott - denn er hat ungeahnte Möglichkeiten
1. Lebe in Abhängigkeit von Gott - denn er hat ungeahnte Möglichkeiten
Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, 15 von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden den Namen erhält, 16 daß er euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit verleihe ...
Mit seinem Gebet knüpft Paulus wieder an den Satz an, den er in Kapitel 3:1 unvollendet gelassen hat, um uns für 13 Verse mithineinzunehmen in die Vollmacht seiner Apostolischen Sendung und in Gersamtschau dessen, was Gott zu dieser Zeit durch die Gemeinde tut.
Und allein schon die Tatsache, dass Paulus hier betet hat uns einges zu lehren. Paulus war sich bewusst, dass die Epheser in ihrem geistlichen Leben vollständig von Gottes Wirken abhängig waren. Er kannte sie, er kannte sein eigenes Herz und er wusste um die menschliche Schwachheit. Unsere Tendenz uns anzupassen und nachzugeben.
Und so gründete er sie nicht auf die eigenen Fähigkeiten, sondern allein auf das Wirken Gottes.
Wie steht es hier: Er beugte die Knie vor Gott dem Vater. Aus dem ersten Kapitel lernen wir, dass dies für Paulus eine beständige Gewohnheit war. Paulus war kein Self-made Man. Paulus war ein Beter.
—
Aber lasst uns noch ein wenig weiter beobachten. Warum wandte sich Paulus so an Gott? Was lesen wir?
Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, 15 von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden den Namen erhält, 16 daß er euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit verleihe ...
Wie beschreibt Paulus unseren Gott?
Paulus schreibt: von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden seinen Namen erhält. Er wendet sich also an den einen Gott der hoch über allen Menschen, Völkern, Engeln und Dämonen thront, sie geschaffen hat und ihnen ihre Grenzen setzt. (Jesaja 40:6) Den Vater unseres Herrn Jesus Christus, den einen Gott der überfließenden Reichtum an Herrlichkeit sein eigen nennt!
Reichtum an Herrlichkeit. Es beschreibt die ganze Fülle der Erhabenheiten des Wesens Gottes. Seine Macht, seine Majestät seine Heiligkeit und seine Gnade. Es ist der Eindruck den er in der Art und Weise auf all seine Geschöpfe macht dass sie anbetend und staunend niederfallen. (In Gottes Tempel ruft alles: Herrlichkeit“ Ps29)
Können wir eigentlich auch nur erahnen was das bedeutet? Unser Gott hat unumschränkte Macht! Er ist der unbegrenzte Schöpfer! Alles auf dieser Erde ruft uns dass entgegen! Wir sind umgeben von Zeichen seiner Unbegrenztheit!
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber bei mir reicht es aus mir nur einen einzigen Wassertropfen anzuschauen und über diese Dimensionen nachzudenken um es mir schummrig vor Augen werden zu lassen! Wusstet ihr dass in einem Wassertropfen sich 1.67 Sextillionen Moleküle befinden? (21 Nullen) Kann sich irgend jemand von uns das überhaupt vorstellen? Haben wir eine Ahnung davon wie lange es dauern würde bis wir diese alle gezählt hätten? —- So alt ist die Erde nicht! Merkt ihr worauf ich hinaus will? Wir Menschen ertrinken in den Dimensionen eines einzigen Tropfen Wassers!
Und wer hat jedes Atom dieser Moleküle geschaffen? Wer kennt ihre Zahl und wem ordneten sich sich willig unter wenn er seinem Fuß auf den See Genezareth setze? Unserem Gott.
Dass ist der Gott - der uns zur Seite stehen will! Gott hat ungeahnte Möglichkeiten.
Aber weshalb wagt es Paulus diesen Gott anzurufen? Was lesen wir?
Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater…
Übrigens immer, wenn ihr beim Bibellesen auf ein „Deshalb“ stoßt dann seht das als eine Aufforderung das vorhergesagte noch einmal genauer anzuschauen. Denn dort werdet ihr die Basis für die folgenden Aussagen entdecken. So ist dies auch hier: die Basis für die Fürbitte des Paulus ist das, was er den Ephesern in Kapitel 2:18-22 mitgeteilt hatte.
Und was steht dort?
Dort steht eine gewaltige Wahrheit: In Christus Jesus sind wir Gott nahe gekommen! Vers 18 macht es so deutlich... Christen haben als Kinder Gottes nun „Zugang zum Vater“!
Zugang zu dem Gott unbegrenzter Möglichkeiten!
Das ist unser Gott!!
Ergreift dich das? Gott hört zu! Er reagiert! Auf dein Gebet!!
Er kann dir das verleihen was du am dringendsten im Leben für ihn brauchst! Nutzt du das?
Jakobus 1,5
„Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott der allen willig gibt und nichts vorwirft, und sie wird ihm gegeben werden!“
Ich muss sagen ich war derart bewegt während der Vorbereitung allein von dem was sich hier in diesen Versen alles verbirgt. Und alles, alles wird möglich wenn du und ich beginnen mehr im Gebet aus der Abhängigkeit von Gott zu leben.
Und vergleicht das einmal mit Jakobus 4:3
„ihr habt nichts weil ihr nicht bittet.“
Wie ist das bei dir? Bist du dir bewusst, wie vollständig du in deinem geistlichen Leben von dem Wirken deines Gottes abhängig bist? Und lebst du dein Leben in dieser beständigen Abhängigkeit, wie sie Paulus zueigen war? Es ist das erste was du aus diesen Versen lernen solltest!
Gott hat die Fülle! Also komm mit deinem Mangel zu ihm. Sei kein schwäbischer Christ! Sieh ein dass deine Kraft nicht ausreicht! Beuge dich vor der Allmacht Gottes. Und LEBE in ABHÄNGIGKEIT von DEM der die Fülle hat!!! Ein Leben zur Ehre Gottes ist ein Leben im Blick auf Gottes Möglichkeiten.
Das ist der erste Punkt heute morgen und mir war einfach wichtig dass wir den nicht übersehen! Nutze das Gebet wie Paulus es nutzte. Nutze es nicht um Gott zu belehren, nutze es nicht als Selbstgespräch. Nutze es nicht um andere zu beeindrucken. Sondern komm als Bettler in die Gegenwart dessen der Brot im Überfluss hat.
Aber es war erst der erste Punkt für heute morgen.
Den zweiten habe ich folgendermaßen überschrieben:
2. Lebe in Abhängigkeit von Gott = und erfahre Gottes Kraft und Liebe (3:15-17)
2. Lebe in Abhängigkeit von Gott = und erfahre Gottes Kraft und Liebe (3:15-17)
Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater…dass er euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit verleihe,
durch seinen Geist mit Kraft gestärkt zu werden an dem inneren Menschen,
17 daß der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, damit ihr, in Liebe gewurzelt und gegründet (seid…)
Wir stehen nun vor dem Inhalt des Gebetes von Paulus. Das heißt vor dem ersten Teil seines Gebetes. Ein Gebetes inspiriert durch den Geist Gottes.
Ein Gebet das sich nicht um Erfolg und Reichtum oder Gesundheit dreht, die zu Gottes Willen für dein Leben gehören können oder auch nicht.
Sondern um etwas dass Gott jedem Christen schenken will: Festigung um entgegen allen Drucks der Gesellschaft, der Listen des Teufels und der eigenen Begierden Gott verherrlichen zu können!
Das ist es worum es Gott geht! Und es ist auch dass worum es uns gehen sollte!
Wir haben nur ein Leben! Und bald wird es vorbei sein! Und nur dass was wir für Gott taten wird bestehen!
Und dafür brauchen wir Stärkung.Und auch die Epheser hatten das dringend nötig! Die Gläubigen in dieser Stadt hatten keinen leichten Stand.
Um sie herum herrschte die Unmoral der antiken Welt. Trunkenheit, sexuelle Unmoral, Lüge, Diebstahl, Bitterkeit, und stolzes Aufbäumen gegen Autoritäten beziehungsweise die Unterdrückung derer die gesellschaftlich tiefergestellt waren.
Und neben all dem erlebten sie dasselbe Leben wie du und ich. Sie erlebten Krankheit, Armut, Unsicherheit,
Vielleicht habt ihr schon einige Parallelen zu unserer Zeit heute entdeckt. In Bezug auf das was unsere Kultur anbetet, wertschätzt als das Wichtigste im Leben betrachtet. Auch wir leben in einer verdrehten, Kultur, die dem was Gott gefällt entfremdet ist, sich selbst und die eigenen Begierden vergottet anstatt sich ihrem Schöpfer unterzuordnen und die Gebote Gottes verdreht und zunehmend alle Ordnungen pervertiert.
Auch wir stehen unter einem Druck uns unserer Kultur anzupassen. Aber wenn wir das tun, vergeuden wir unser Leben.
Und nun die Frage an uns:
Was würdet ihr Christen sagen die daran zu kämpfen haben sich dem Druck des Mainstreams anzupassen? Worauf würdet ihr sie gründen, sie verweisen wenn euere Glaubensgeschwister nachzulassen drohen?
Ich meine „Gemeinsam Wachsen“ haben wir uns dieses Jahr auf die Fahnen geschrieben. Wie wollen wir als Gemeinde das 2019 angehen? Hast du dir das schon einmal überlegt?
In unserem Predigttext finden wir eine Antwort auf diese Frage. Paulus betet für die Epheser und zugleich verweist die sie auf das Wesen ihres Gottes.
Drei Bitten bringt er auf Knien beständig vor seinen Gott:
Dass Gott sie mit seiner Kraft stärken würde an ihrem inneren MenschenDass Christus durch den Glauben in ihren Herzen wohnen würdeDass sie verwurzelt und gegründet seien in der Liebe Jesu
Vielleicht habt ihr schon bemerkt, dass die ersten beiden Anliegen sehr parallel klingen. Beides mal geht es um das Herz der Epheser. Es geht um den inneren Kern ihres Wesens, die Essenz ihrs Seins, es geht um jenes innerste Selbst, dessen Wünsche, Sehnsüchte und Ängste keiner kennt außer du selbst. Es ist unser kostbarstes Gut und zugleich hart umkämpft.
Ich muss sogar bekennen, dass ich selbst oft nicht einmal verstehe. Gerade in meiner Nachfolge bin ich oft erschrocken wie wankelmütig und unzuverlässig mein Herz doch ist. Und ich kann gar nicht zählen wie oft ich mir schon die Frage gestellt habe, wie ich mit dieser Hardware bis ans Ende treu bleiben könnte!
Doch hier steht die Antwort:
2.1. Paulus betet um Stärkung des inneren Menschen durch Gott Geist
2.1. Paulus betet um Stärkung des inneren Menschen durch Gott Geist
Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater…dass er euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit verleihe,
durch seinen Geist mit Kraft gestärkt zu werden an dem inneren Menschen,
Was bedeutet diese Bitte? Steht nicht im Epheserbrief, dass wir bereits neue Menschen sind? Wieso haben wir dann noch diese Stärkung notwendig? Ich denke die naheliegende Antwort ist, dass wir Gottes permanente Stärkung benötigen, damit unser Leben dem „neuen Menschen“ entspricht.
Das Leben ist nicht einfach. Es gibt Herausforderungen, Hiobsbotschaften, die steten Druckpunkte des Alltags, die uns mürbe zu machen drohen. Wir benötigen Kraft um dem standzuhalten und dennoch zu Gottes Ehre zu leben.
2. Kor 4:7+16
Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die Überfülle der Kraft sei Gottes und nicht aus uns… Deshalb ermatten wir nicht, sondern wenn auch der äußere Mensch verfällt, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert.
Was bedeuten diese Verse? Es bedeutet dass wir Tag für Tag von Gott Kraft erhalten müssen um ein Leben zu Gottes Ehre leben zu können. Es bedeutet dass wir unser ganzes geistliches Leben in der Abhängigkeit von Gott führen müssen um überwinden zu können.
Es bedeutet aber auch, dass es nicht von unserem persönlicher Leistungsfähigkeit abhängt ob wir ein Leben zu Gottes Ehre führen können. Dass einem Christen der seine eigene Unzulänglichkeit erkennt und Gott um die nötige Stärkung bittet, niemals die Kraft ausgehen wird.
Glückselig der Mensch, dessen Stärke in dir ist, in deren Herzen gebahnte Wege sind! Wenn sie durchs Tränental1 gehen, machen sie es zu einem Quellenort; ja, mit Segnungen bedeckt es der Frühregen. Sie gehen von Kraft zu Kraft; sie erscheinen vor Gott in Zion. Psalm 84:5
Ist das nicht eine Hoffnung für unser Leben? Wenn die Fragen aufkommen, „wie werde ich das jemals durchhalten?“ Die Gnade wird dich durchtragen! Schwere Situationen, Herausforderungen im Leben sind deine Gelegenheit zu lernen als Bettler vor Gott zu kommen und von ihm gestärkt zu werden.
Wenn du Beginnst in Abhängigkeit von Gottes Geist zu leben dann heißt das, dass du Gottes Kraft erfahren wirst.
Aber noch um eine zweite Sache betet Paulus:
2.2. Er betet darum dass die Epheser eine eine bleibende und prägendere Gegenwart Christi erfahren würden.
2.2. Er betet darum dass die Epheser eine eine bleibende und prägendere Gegenwart Christi erfahren würden.
3:17 daß der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne,
Wir alle kennen diesen Ausdruck. Vielleicht haben wir unsere Kinder schon aufgefordert Jesus in ihr Herz einzuladen. Aber bis vor einem Jahr habe ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht was wir Christen eigentlich damit ausdrücken wollen. Was ist die Botschaft hinter diesem sprachlichen Bild?
Es ist eine ganz natürliche Frage, die wir uns beim Lesen dieses Textes stellen sollten. Denn Paulus hatte eine ganz konkrete Idee von dem worüber er sprach. Nicht wie wir, die wir oft christliche Worthülsen benutzen , die wir selber noch gar nicht verstanden haben.
Eines muss ich vielleicht direkt vorweg schicken: Paulus betet hier nicht um die Errettung der Epheser. Sie waren bereits Kinder Gottes, dass macht der gesamte Brief klar.
Was Paulus hier betete war eine deutlichere, bleibende und Prägendere Präsenz Christi im Denken, Beurteilen und der Gefühlsregungen Regungen der Epheser. Wie komme ich darauf? Nun Paulus sagt es uns ein paar Kapitel später:
Epheser 5:18-20
Berauscht euch nicht mit Wein, in dem Ausschweifung ist, sondern werdet mit dem Geist erfüllt, redend zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern, singend und spielend dem Herrn in euren Herzen, danksagend allezeit für alles dem Gott und Vater im Nahen unseres Herrn Jesus Christus.
Fallen euch die Parallelen zu unserem Abschnitt auf? Was sind die Unterschiede? Hier spricht Paulus von einer prägenden Präsenz des Geistes Gottes im Leben eines Christen. Das ist der Unterschied. Was sind die Parallelen? Gott wohnt durch seinen Geist im Innersten seiner Kinder. Und auch hier ist die ganze Dreieinheit präsent im Leben des Christen.
Wie sieht es nun aus, wenn Jesus Christus durch seinen Geist in uns präsenter wird?
Wir gehen durch den Tag, während unser Herz ausgefüllt ist der Frucht des Geistes, voll Freude und Lob über unseren Gott, Dankbarkeit und Friede auch in schweren Leid. Und wir können gar nicht anders als andere damit anzustecken.
Ähnlich wie die Präsenz des Alkohols dem Ausschweifung aufprägt der sich mit ihm berauscht, so prägt dieses erfüllt sein mit dem Geist Gottes die Früchte des Geistes dem auf der sich mit ihm erfüllt.
Kennt ihr solche Tage? Tage an denen euer Herz sich vor Freude und Eifer über Gott überschlägt? Das ist Leben im Überfluss oder? Aber was sind unsere traurigsten Tage? Es sind die, an denen wir in den Alltag hetzen und leben als wäre Christus gar nicht da. Christus erfreut uns nicht. Und Christus beherrscht nicht unser Leben.
Das sind kraftlose, freudlose Tage. Und es ist nicht so wie es sein sollte.
Aber wie können wir das ändern? Indem wir uns jeden Tag in die Abhängigkeit Gottes begeben. Wie die Epheser MÜSSEN wir uns angewöhnen unter Gebet das Wort Gottes aufzunehmen und aneinander weiterzugeben.
Der Glaube der hier in unseren Versen zur Bedingung gemacht wird, den können wir uns nicht selber aus den Rippen schneiden. Glaube kommt aus dem Wort Gottes! (Römer 10:17)
Soweit die ersten beiden Bitten des Paulus.
Aber eine dritte hat er noch:
2.3. Er betet um ein festes Lebensfundament in der Liebe Gottes
2.3. Er betet um ein festes Lebensfundament in der Liebe Gottes
damit ihr, in Liebe gewurzelt und gegründet (seid…)
Kennt ihr den Unterschied zwischen eine Kiefer und einer Eiche? Ich meine was die Wurzeln betrifft?
Die Eiche gehört zu den sogenannten Pfahlwurzlen. Ihre Wurzeln reichen bis tief in unter die Erdoberfläche. Selbst verdichtete Bodenschichten werden von diesem Wurzelsystem durchdrungen. Es ist schon erstaunlich bei der Eiche: ihre Wurzeln erreichen unter der Oberfläche die selben Ausmaße wie die oberirdische Baumkrone. Durch dieses Wurzelsystem gelten die Eichen als besonders Sturmfest, selbst bei starken Stürmen sind sie einfach nicht zu entwurzeln.
Die Kiefer dagegen gehört zu den Flachwurzlern. Ihre Wurzeln breiten sich tellerförmig in den oberen Bodenschichten aus. Ihr könnt euch schon denken was das im Falle eines starken Sturms bedeuten kann… Hier kommt es regelmäßig zu Windwurf Schäden.
Ich denke, jeder von uns hat sie schon gesehen wenn er ein bisschen im Wald unterwegs war. Die entwurzelten Flachwurzler.
Und genau dieses Bild verwendet hier Paulus. Und auch dass sollte uns zu denken geben: Wieviel Tiefgang hast du? Hast du ebensoviel Tiefgang wie deine Baumkrone vermuten lässt?
Was ist die Triebfeder deines Dienstes? Und was ist das Fundament deines Lebens?
Wir Christen und da nehme ich mich völlig mit ein, neigen dazu sehr viel Wert auf unsere äußere Frömmigkeit zu legen und Aktivität mit geistlicher Reife zu verwechseln. Und das ist eine ernste Gefahr. Denn im Sturm wird dich das nicht halten.
damit ihr, in Liebe gewurzelt und gegründet (seid…)
Wie tief verwurzelt bist du in der Liebe Gottes zu dir?
Wie sicher bist du dir, dass Gott dir in Christus „gerne vergibt“ ohne dass du erst irgendeine Vorleistung bringen musst?
Wie sicher bist du dir, dass „denen die Gott lieben alle Dinge zum Besten mitwirken MÜSSEN!“
Wie reagierst du wenn …
Wenn der Arzt die Diagnose mitteilt? Wenn die Bewerbung abgelehnt wird? Wenn in der Familie Probleme auftreten? Wenn du mit Sünde nicht fertig wirst? Oder wenn Du von Menschen angefeindet wirst weil du Gott gefallen möchtest…Ich habe von den wenigsten von euch eine Ahnung was gerade eure Herzenssorgen sind. Aber setze hier ein was dich gerade schmerzt!
Setzt du dir dann mit eiserner Disziplin ein Lächeln auf, denn Christen sollen sich ja „freuen“!?
Oder ist da eine tiefe Gewissheit über die Liebe Gottes zu dir, die dich trägt? Wieviel hast du bereits von ihr erkannt? Wie sehr prägt sie dein Leben?
Das ist es worum Paulus zumindest betet. Aber stell dir auch einmal vor was das heißt: Gottes inspiriertes Wort offenbart hier ein Gebet, dass Gott gerne erhören möchte!
Ich bin sogar zu der Überzeugung gelangt, dass der Epheserbrief auch deswegen geschrieben wurde, dass die Geschwister damals genau dies erfuhren! Warum sonst beschreibt Paulus all die Segnungen Gottes? Warum sonst berichtet er von Gottes ewigen Ratschluss und bedingungsloser Errettung? Wenn nicht damit wir erkennen sollen wie groß und unwandelbar Gottes Liebe zu uns ist!!
Wenn ich mein Herz anschaue, was gab es da womit Gott irgendwie etwas hätte anfangen können? Und wenn ich mein Leben anschaue - wozu hätte Gott so einen Elefant im Porzellanladen wie mich als gewinnbringende Investition betrachten sollen? Mit jedem Tag, selbst mit einem der besten Tage stehe ich doch nur noch tiefer in Gottes Schuld!
Trotzdem hing Gottes Sohn vor 2000 Jahren für mich am Kreuz! An meiner Stelle (1:7). Trotzdem hat er mich mit Gott versöhnt (2:16) Trotzdem hat er mich mit Christus lebendig gemacht und wird mich eines Tages an seiner Auferstehung teilhaben lassen (2:6)! Trotzdem hat er für mich ein Erbe vorbereitet und mich zu seinem Kind erklärt (1:5), trotzdem schenkt er mir jetzt freien Zugang und Frieden mit Gott (2:18) Trotzdem bin ich Miterbe der Verheißungen Israels (3:6).
Gott kannte schon vor Grundlegend der Welt die Summe meiner Lebensschuld. Und trotzdem entschloss er sich Heil zu schenken!
Warum? Weil unser Gott reich ist an Barmherzigkeit und Liebe. Das ist unser GOTT!
Und wenn du schon vor Gott als zerbrochener Sünder standst, ihm dein völliges Versagen bekanntest und deinen Vertrauen allein auf Christus gesetzt hast, dann gilt das auch dir.
Und Gottes Wille ist es dass du diese Liebe zu dir zu deinem Fundament machst. Tiefer darin verwurzelt bist als es im Moment der Fall ist. Und dass es zur treibenden Kraft deines Lebens wird.
Wie? Indem du in Abhängigkeit von Gott lebst. Indem du dir das Evangelium jeden Tag selbst predigst.
Ja das ist wichtig! Niemand redet so viel mit dir als du selbst!!
Dir immer wieder vorhältst dass alles was du hast, nicht dein Verdienst ist. Und unter Gebet das Wort Gottes aufnimmst! (so oft wie möglich!!) damit der Vater der Herrlichkeit dir Standfestigkeit im Vertrauen auf ihn schenkt. Lebe in Abhängigkeit von Gott und erfahre Gottes Kraft und Liebe.
SCHLUSS
Ich fürchte, dass uns die Zeit davon läuft und wir noch bis in 20 min nicht fertig werden, wenn wir mit dem Gebet des Paulus noch bis ganz zu Ende kommen wollen. Daher habe ich mich entschlossen diesen Teil ein anders Mal zu betrachten.
Aber vielleicht gebe ich euch schon einmal die Quintessenz weiter: Ich habe die Verse folgermaßen überschrieben:
3. Je tiefer unsere Einsicht, desto größer unsere Fülle! (3:18b-19)
3. Je tiefer unsere Einsicht, desto größer unsere Fülle! (3:18b-19)
Vielleicht habt ihr ja diese Woche Zeit darüber nachzudenken, wie ich auf diese Zusammenfassung komme und was sie für euer Leben zu bedeuten hat.
Wir haben uns heute das Herzensgebet des Apostels angesehen. Und dieses Gebet bildet zugleich das Scharnier zwischen den Kapitel 1-3 und 4-6. Im folgenden wendet sich Paulus an all die Punkte im Leben der Epheser, in denen sie gegen den Widerstand ihrer Kultur, ihres eigenen Fleisches und der gefallenen Mächte eine neue Lebensweise einüben sollen.
Das ist etwas das auch wir als Gemeinde uns für dieses Jahr vorgenommen haben. Gemeinsam Wachsen!
Die Frage ist: was wirst du ganz konkret in diesem Jahr beitragen damit wir als Gemeinde wachsen können?
Paulus zeigt uns hier Vorbildhaft was deine Geschwister, dieses Jahr ganz besonders von dir benötigen: Sie benötigen es dass du sie unter Gebet aus Gottes Wort auf Gott selbst hinweist. Denn die Kraft zum Wachstum ist nicht in uns selbst.
Epheser 4:12 ! Die Gemeinde braucht deinen Dienst der Auferbauung um das Maß des vollen Wuches der Fülle des Christus zu erreichen!
Also wie wirst du dieses Jahr über zum Gottesdienst kommen? Komm vorbereitet. Auch wenn du nicht predigst oder keine Kinderstunde hast. Habe etwas aus Gottes Wort parat, wenn einer deiner Geschwister es nötig hat.
Weise auf Gottes Größe hin. Erinnere an die Abhängigkeit von Gott! Bete um eine deutlichere Gegenwart unseres Herrn in unserem Leben! Bete um ein Verwurzelt sein in der Liebe Gottes! Mach das zum beständig präsenten Aroma in deinen Gesprächen und deinem Dienst.
Und achte auch auf dein eigenes geistliches Leben! Sei kein Schwabe! Ertrinke in einem Tropfen Wasser! Sei kein Flachwurzler!
Wir brauchen das um zu wachsen!
20 Dem aber, der weit über die Maßen mehr zu tun vermag, als wir bitten oder verstehen, gemäß der Kraft, die in uns wirkt, 21 ihm sei die Ehre in der Gemeinde in Christus Jesus, auf alle Geschlechter der Ewigkeit der Ewigkeiten! Amen. Amen!