Ein Wohlgeruch Gottes sein

Bibelstelle: 2.Kor 2:14

Mein Thema heute ist „Ein Wohlgeruch Gottes sein“

Am Anfang des Jahres predige ich seit 20 Jahren die Jahreslosung. Heute werde ich das nicht tun, obwohl die Jahreslosung so wichtig ist. Ich hatte den Eindruck, über ein Thema zu predigen, über das ich selber nur im Rahmen der Identität, die wir in Christus haben, etwas hörte.

Mein Thema ist heute „Ein Wohlgeruch Gottes sein“. Meinte Textgrundlage ist dafür 2. Korinther 2:14-16. In diesen 3 Versen kommt der Begriff Wohlgeruch 3 mal vor.

In Vers 14 geht es darum, dass der Geruch Seiner Erkenntnis an jeden Ort getragen wird. „Erkenntnis“ geht über das „Wissen“ hinaus und weißt auf eine innige Beziehung hin. So wird z.B. der Begriff verwendet, als Adam mit Eva Geschlechtsverkehr hatten. Somit es „Erkenntnis“ weit auf mehr als nur Wissen und Verstehen.

Im Vers 15 geht Paulus nochmals auf den Begriff „Wohlgeruch“ ein, indem er sagt, dass die Korinther dieser Wohlgeruch sind. Jeder, der Gott erkannt hat im eigentlichen Sinn, ist ein Wohlgeruch für Gott! Du bist ein Wohlgeruch für Gott! Hast du das gewusst? Bestimmt.

In Vers 16 zeigt Paulus auf, dass dieser Wohlgeruch für manchen Menschen zum Leben ist, und für andere zum Tod. Das bedeutet, dass andere Menschen an uns sehen und erkennen können, dass es einen Gott gibt. Und für manche Weltmenschen ist das ein Duft, der sie neugierig macht, und für andere ist es ein Gestank, der sie von Gott und dir wegtreibt.

Als ich begann über den Begriff „Wohlgeruch“ nachzudenken, fiel mir ein, dass häufig bei den Opfern manchmal direkt und manchmal indirekt dabei steht, dass die Opfer für Gott ein Wohlgeruch waren. Das erste Opfer, das in der Bibel beschrieben wird, steht in 1. Mose 4. Kain und Abel brachten Gott ein Opfer dar. Kains Opfer wurde abgelehnt und indirekt steht da, dass Abels Opfer ein Wohlgeruch für Gott war. Ein Tier wird verbrannt; für mich wäre das eher Gestank, für Gott war es ein Wohlgeruch.

Kombiniere ich den Wohlgeruch des Opfers mit Paulus, gelange ich zu dem Schluss komme, dass Paulus ebenfalls immer wieder betonte, dass er ein Gefangener Christi (Röm 6:16-23; Phil 1:1), ein Sklave Gottes (Phil 2:7). Er betonte immer wieder, wie er sich immer wieder Gott ganz hingibt, und dass nicht mehr er lebt, sondern Christus in ihm (Gal 2:20). Paulus betont sehr stark die Hingabe an Gott, wie ich auch. Er hat keine Lust mehr auf scheinbare Frömmigkeit und Religiosität, sondern will sein Leben ganz unter die Herrschaft Gottes gestellt wissen.

Dann allerdings müssen wir 2. Korinther 2 den Vers 14 so deuten, dass wir mit im Triumphzug mit Christus zwar sind, aber als Gefangene hinter her laufen. Wir sind das Opfer. Wir sind ein Niemand geworden. Wir sind die Verlierer. Viele Christen fühlen sich so. Viele Christen benehmen sich so. Und viele Nichtchristen sehen die Christen in einer Opferrolle. Aber ist es das, was Paulus damit sagen wollte? Ich glaube nicht.

Ich glaube, dass Paulus eine andere Stelle im Kopf hatte, die von Wohlgeruch spricht: 2. Mose 30:34. Dort wird beschrieben, dass Mose ein Salböl herstellen soll. Je nach Übersetzung werden hier 4 oder mehr verschiedene Öle benannt, die miteinander gemischt werden wollen. Damit würden dann die Gerätschaften und die Priester gesalbt. Und daraus ergibt sich, dass sie viel Öl brauchten, also machten sie nicht nur ein paar Miniliter, sondern eher Fässer davon.

Ich vermute, dass Psalm 133 von der Einsetzung der Priester handelt. Denn der Psalmist schreibt, dass das Öl in den Bart Aarons floss und bis an den Saum seines Gewandes. Es wurde also viel Öl verwendet.

Diese Öle waren aber nicht einfach nur Olivenöl; sie werden mit Namen benannt. Leider oder Gott sei Dank ist es nicht 100%ig nachvollziehbar, welche Öle das waren. Von den vielen Möglichkeiten, die in den verschiedenen Übersetzungen erwähnt sind, ist nur eines ganz sicher: Weihrauchöl. Aber von welchem der 250 verschiedenen Weihrauchgewächsen war es?

Für mich war allerdings interessant, welche Eigenschaften diese Öle haben. Die Mischung ist wundheilend, entzündungshemmend, gut für gynokologische Beschwerden, entspannend, krampflösend, schmerzlindernd, kühlend, appetitanregend, konzentrationssteigernd, belebend, antioxidativ, heilend für die Organe, regenerierend, desinfizierend, feuchtigkeitsspendend, schleimlösend, entgiftend, antirheumatisch, abschwellnd, adstringierend, antiseptisch, infektionshemmend, antibakteriell, stimmungserhellend, reinigend, nervenstärkend und greift in den Hormonhaushalt ein.

Dieser Wohlgeruch ist also auch heilend! Das war für mich eine Offenbarung! Mit dem Öl, das hier beschrieben wird, geht ein Wohlgeruch und Heilung zusammen!

Im Gespräch mit einer Kosmetikerin erfuhr ich, dass das Mischen von Ölen keine Bio-Chemische Reaktion auslöst, sondern die Wirkungen zusammen spielen.

Mein Fazit ist deshalb: Wenn wir ein Wohlgeruch sind, hat das mit dem Salböl etwas zu tun. „Christus“ heißt übersetzt „Gesalbter“. Die Priester im AT waren gesalbt. Die Könige und Propheten wurden gesalbt. Du bist Gesalbt, weil Christus in dir ist.

Wenn du in inniger Gemeinschaft mit Gott bist und keinen frommen Mantel oder eine religiösen Geist hast, hast du dieses Öl an dir. Und das heißt: Du bist dufte! Du bist ein Wohlgeruch für Gott! Du bist geheilt durch das Öl, das an dir haftet auch wenn du es für dich selbst so nicht wahrnimmst.

Du musst verstehen: Du selbst nimmst den Geruch nur ganz am Anfang wahr. Danach riechst du nichts mehr. Das weiß ich von meiner Bartpflege. Wenn ich mein Balsam einmassiere, rieche ich es nur am Anfang, vielleicht für 2 Minuten. Dann hat sich meine Nase daran gewöhnt. Aber Andrea kann es immer noch riechen.

Also: Du bist für Gott ein Wohlgeruch! Und für manchen Menschen wirst du ein Duft zum Leben sein, und für andere zum Tod; das ist ihre Entscheidung. Für mich ist heute wichtig: Du bist ein Wohlgeruch Gottes! Bade in diesem Öl! Nimm es in dich auf! Versprüh diesen Duft des Lebens!