Wofür lebst du?
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Einleitung
Einleitung
Viele von euch wissen, wir haben seit dem 29.September unseren kleinen Ben zuhause. Also nun seit knapp 4 Monaten. Und so ein kleines Baby wirbelt natürlich einiges durcheinander, auch die Abläufe zuhause.
Und so kam es, dass es oft so war, dass Ben und Miri sich irgendwann abends, 21 oder auch erst um 22uhr so zum schlafen gelegt haben und ich, der nicht so viel schlaf brauch, hatte plötzlich fast jeden Abend, falls Ben auch wirklich schlafen wollte, noch 2-3 Std. Zeit.
Zeit die plötzlich da war und mich hat schon seit längeren das Thema Finanzen sehr interessiert, speziell Aktien und ETFs, aber auch bisschen Kryptowährungen und so ging es los, dass ich mir jeden Abend stundenlang Artikel zum Thema Investieren in Aktien durchgelesen habe.
Das hat mich so interessiert und gebannt, dass ich dann angefangen hab, mir Youtube Videos anzuschauen wo Aktien analysiert worden sind, wo es Wirtschaftsupdates gab, Einschätzungen usw.
Und natürlich hab ich auch selber investiert, Depot eröffnet, Aktien und ETFs gekauft, und dann natürlich auch ständig die Kurse gecheckt.
Dazu kam dann auch Instagram, gibt da einige gute Influencer die viele Inhalte posten zu diesem Thema und was jeder von denen sagt ist, dass sie ein bestimmtes Ziel, ein Lebensziel haben für das sie leben.
Nämlich: Finanzielle Freiheit.
Ja, nicht irgendwie Reichtum oder irgendwie teure Dinge kaufen, sondern einfach nur durch gute Investitionen so viel Geld zu haben, dass man davon in Freiheit leben kann, also nicht mehr auf einen Job angewiesen ist.
Und ich dachte: Wow, das klingt doch richtig gut. Das würde ich auch gerne, und ich hab dieses Ziel einfach für mich übernommen und dachte: Ok, das ist mein Ziel was ich auch erreichen will: Finanzielle Freiheit.
Und als ich mich da selber so angehört habe, das ich das ausspreche oder vielmehr denke. Da ist mir bewusst geworden, dass dieses Ziel in meinem Leben so schnell so wichtig geworden ist, dass es andere Dinge verdrängt hat.
Und immer wenn sowas passiert, ist es wichtig mal inne zu halten und zu schauen, ist da nicht etwas, was ZU wichtig geworden ist.
Vielleicht sagst du jetzt: Na okay, was ist falsch daran? Klingt doch nach einem Vernünftigen Ziel. Ist doch lohnenswert.
Ja es ist ein vernünftiges Ziel, aber wenn das zu deinem Hauptziel in deinem Leben wird und du nur noch dafür lebst, dann lebst du an deiner eigentlichen Bestimmung vorbei.
Wenn dein Hauptziel es ist, finanziell frei zu sein, dann lässt du Gottes Plan für dein Leben außer acht. Das wofür Gott dich geschaffen hat, ist nicht, dass du finanziell frei wirst.
Sondern Gott sagt durch sein Wort, die Bibel, dass er dich, sein Geschöpf, geschaffen hat, damit du in Beziehung mit ihm lebst und ihn anbetest.
Das ist deine eigentliche Bestimmung für die du geschaffen bist. Und wenn wir ehrlich sind, klingt das Ziel doch wesentlich größer und umfassender als nur finanziell frei zu sein oder?
Gott wünscht sich eine von Anbetung erfüllte Beziehung mit dir.
Und wenn du Christ bist, dann sollte dieses Ziel, dein Hauptanliegen und das sein wonach du strebst, wo du hin unterwegs bist.
Damit diese Beziehung zu Gott entstehen kann, hat Gott bereits alles unternommen um den Weg für uns Frei zu machen. Das ist das Evangelium, die Gute Nachricht von Jesus, der gekommen ist, gestorben ist für unsere Schuld und wieder auferstanden ist um diese Beziehung zu ermöglichen.
Und er möchte dich aus der Rebellion gegen Gott eretten.
Gott möchte dich im hier und jetzt befreien von der Sünde, von den Dingen die nicht gut und richtig sind in seinen Augen und all dem wo du immer wieder Gegen Gottes Willen handelst, damit du in Beziehung treten kannst mit Gott.
Und daran arbeitet Gott im Leben eines jeden Christen, dich zu verändern in das Ebenbild von Jesus. Das du immer mehr so wirst wie Jesus und du immer mehr so handelst, immer mehr so denkst und lebst.
Und wir sind als Christen in diesem Veränderungsprozess bis an unser Lebensende, bis wir vor Gott stehen dürfen.
Wenn uns das bewusst wird, dass wir immer wieder Gottes Vergebung brauchen, dann können wir gar nicht anders als aus der Beziehung zu Jesus heraus zu leben. Aus der Gnade die wir durch Jesus empfangen haben heraus unser Leben zu gestalten.
Der Apostel Paulus schreibt in seinem Brief an die Gemeinde in Philipp, genau das. Und ich liebe es, wie er das formuliert.
(Philipper 3, 12-14) (Neues Leben Übersetzung)
Ich will nicht behaupten, ich hätte dies alles schon erreicht oder wäre schon vollkommen! Aber ich arbeite auf den Tag hin, an dem ich endlich alles sein werde, wozu Christus Jesus mich errettet und wofür er mich bestimmt hat. Nein, liebe Freunde, ich bin noch nicht alles, was ich sein sollte, aber ich setze meine ganze Kraft für dieses Ziel ein. Indem ich die Vergangenheit vergesse und auf das schaue, was vor mir liegt, versuche ich, das Rennen bis zum Ende durchzuhalten und den Preis zu gewinnen, für den Gott uns durch Christus Jesus bestimmt hat.
Ich liebe es, wie motiviert das klingt. Paulus sagt, ich gebe alles dafür um das Ziel, meine Bestimmung zu erreichen bis. Meine ganze Kraft. Und nichts kann mich davon abhalten, weder meine Vergangenheit noch sonst irgendwass, bis ich irgendwann bei Gott bin. Paulus Leben ist darauf ausgerichtet Gott zu anbeten und ihn zu loben, mit seinem Leben. Das ist sein Ziel.
Dieser Text wird noch krasser, wenn man sich vor Augen führt, dass Paulus grade während er diesen Brief schreibt, im Gefängnis sitzt und große Not erleidet.
Die Große Frage ist nun: Wofür lebst du? Was möchtest du? Wonach strebst du? Wofür schlägt dein Herz? Was ist dein Ziel?
Hast du, wie Paulus, dieses Ziel vor Augen, deine von Gott gegebene Bestimmung in einer anbetenden Beziehung mit Gott zu leben?
Und ob du Christ bist oder nicht, es kann immer wieder vorkommen, dass unsere Ausrichtung, unser Ziel verrutscht, so wie ich das eingangs mit den Aktien bei mir erzählt habe.
Es passiert, das du als Gläubiger diese anbetende Beziehung zu Gott aus den Augen verlierst und das ersetzt wird durch andere Dinge. Nur weil du glaubst, bist du davor nicht geschützt.
Grade bei Christen passiert es, dass Christliche Äußerlichkeiten den Platz von einer echten Beziehung einnehmen.
Was meine ich damit?
Ich möchte euch beispielhaft 7 Christen vorstellen, die durch Äußerlichkeiten an ihrer eigentlichen Bestimmung vorbei leben.
Und vielleicht findest du dich irgendwo wieder. Und wenn das so ist, wenn du dich da wiederfindest, dann möchte ich dich ermutigen, dich selber zu prüfen, wie du anstatt dieser Äußerlichkeit, wieder Jesus und die Beziehung zu ihm in den Fokus bekommst.
1. Jim
1. Jim
Formalismus
Jim weiß über jede Veranstaltung in der Gemeinde bestens Bescheid. Egal um welches Treffen oder welchen Dienst es sich handelt, Jim ist dabei - und seine Bibel auch.
Er bringt sich ein im Hauskreis indem er seinen eigenen leitet, und er bereitet regelmäßig Themen vor für den Gottesdienst und wenn mal wieder ein größeres Projekt ansteht, wie eine Gemeindefreizeit oder andere Aktionen. Er ist treu dabei, er leistet seinen Beitrag und ist immer ein bereitwilliger ehrenamtlicher Helfer wenn es darum geht in der Gemeinde was zu tun. Egal wo Arbeit benötigt wird Jim ist dabei.
Darüber hinaus, ist er auch ein absolut treuer Spender, der 10% seines Bruttolohnes spendet.
Aber Jim seine Welt und Gottes Welt treffen nie aufeinander. Alle seine Gemeindeaktivitäten haben wenig Auswirkungen auf sein Herz und darauf, wie er sein leben führt.
Gott verurteilt diesen Formalismus aufs schärfste, wie wir das in der Bibel oftmals sehen als Jesus auf die Pharisäer trifft. Diese Äußerlichkeit erlabut es Jim, Kontrolle über sein Leben und die Zeit und die Agenda zu behalten, und wie ein toller Christ da zu stehen, der so engagiert rüberkommt und überall dabei ist.
Aber Jim ist blind gegenüber des eigenen geistlichen Zustandes und der ständigen Bedürftigkeit nach Gottes rettender Gnade.
Jim sieht seinen Einsatz in der Gemeinde einfach als einen guten Aspekt eines guten Lebens an. Doch er hat keinen sichtbaren Hunger nach Gottes Hilfe inseinem Leben. Er lebt in keiner aktiven Beziehung zu Gott. Er reduziert das Evangelium auf die Teilnahme an Veranstaltungen und den Einsatz und dem einbringen in der Gemeinde.
2. Sally
2. Sally
Legalismus
Sally ist eine wandelnde Liste von Ge- und Verboten. Sie hat für sich eine Reihe von Regeln aufgestellt, nach denen sie lebt und die für sie das wichtigste sind. Verbote, die sie biblisch begründet. Das ist ihr Weg, sich selbst und ihre Umgebung zu beurteilen. Sallys Kinder leben unter dem enormen Gewicht dieser Gesetze und Verbote und so lernen ihre Kinder Gott primär als den erbarmungslosen Richter kennen, der ihnen unangemessene Regeln auferlegt und sie verdammt, wenn sie diese nicht einhalten können.
Es gibt wenig Freude bei Sally zuhause, weil es keine Gnade gibt. Sally glaubt, dass ihr das Einhalten ihrer Liste bei Gott Ansehen verschafft. Sie kennt keine Dankbarkeit für die Gnade, die ihr in Jesus Christus gegeben ist.
Sally blendet die Tatsache, dass niemand Gottes Anforderungen genügen kann, völlig aus.
Und weil Sally so ziemlich die einzige ist, die ihre Regeln strikt einhält, wächst bei ihr Stolz, sie wird Ungeduldig mit ihrem Umfeld, grade in ihrer Familie und sie richtet über andere Menschen, die ihre Ge- und Verbote nicht so einhalten wie sie es tut.
Durch ihre Einstellung ignoriert sie, dass wir zutiefst unfähig sind, uns Gottes Annerkennung und Gunst zu verdienen. Sie lässt außer Acht, dass unsere Herzen durch Gottes Gnade verwandelt werden müssen. Sallys Ansatz ist nicht nur eine Schmälerung des Evangeliums, er ist auch ein völlig anderes Evangelium, bei dem wir nicht mehr durch Gottes Gnade gerettet sind, sondern Errettung durch das Einhalten von selbst aufgestellten Regeln verdienen.
3. Pauline
3. Pauline
Mystizismus
Pauline rast von einem emotionalen Erlebnis zum anderen. Sie ist dauernd auf der Jagd nach einem geistlichen Hoch, nach einer krassen Begegnung und Erfahrung mit Gott. Deshalb bleibt sie nie sehr lange in einer Gemeinde. Sie ist so auf emotionale Erlebnisse und Höhepunkte fixiert, dass man sie eher als eine Erlebnis-Konsumentin bezeichnen könnte, als ein engagiertes Mitglied der Familie Gottes. Sie versucht jede Konferenz mitzunehmen, jeden Lobpreisabend mit der angesagtesten Lobpreisband und wenn grade ein neuer inspirierender Prediger in der Nähe ist, fährt sie auch dorthin.
Das ist für sie Christsein.
Doch zwischen diesen Erlebnissen ist Paulines Glaube oft auf einem Tiefpunkt. Sie kämpft mit Entmutigung und fragt sich oft, ob sie überhaupt gläubig ist. Sie schwankt hin und her, zwischen diesen gewaltigen Momenten und der Begeisterung und dieser Leere dazwischen. Paulines Glaube ist in dieser Zeit nicht wirklich gewachsen, ihr Charakter ebensowenig.
Warum?
Weil Biblischer Glaube, wahres Christentum beinhaltet alle menschlichen Emotionen. Wir können das Evangelium von Jesus Christus nicht auf Erlebnisse mit Gott reduzieren.
Während der Heilige Geist in uns wohnt und das Wort Gottes in uns wirkt, geschehen die meisten Veränderungen in unserem Herzen und Leben. Das bedeutet es zu Glauben. Im normalen Alltag. In den alltäglichen Situationen deines Lebens.
Die Gefahr von Paulines Lebensstil ist, dass er mehr zu einem Streben nach Erlebnissen und Highlights wird, als dass er ein Streben nach Christus ist. Das Evangelium wird reduziert auf dynamische, emotionale und geistliche Erlebnisse.
4. Paul
4. Paul
Aktivismus
Paul steht in der Demonstration ganz Vorne. Er bezeichnet sich selber als Recht-auf-Leben-Aktivist und fragt sich, warum nicht mehr Christen dort sind. Er ist beim Walk of Freedom, gegen Menschenhandel extra von Rostock nach Stuttgart gefahren um mitzulaufen.
Natürlich setzt Paul sich auch für andere Protestaktionen ein und arbeitet auch vor jeder bevorstehenden Wahl so enorm mit und versucht Christlichen Werten Aufmerksamkeit zu verschaffen. All diese Aktivitäten bestimmen sein Leben als Christ. Sein Lieblingssatz den er ständig wiederholt ist: “Setz dich ein für das Recht, wo immer und wann immer es nötig ist.” Es ist bewunderswert wie viel, Zeit, Energie und Geld Paul für diesen Aktivismus einsetzt.
Wenn man Pauls Christsein genau anschaut, dann könnte man sagen, es ist vielmehr eine öffentliche Verteidigung des Glaubens als ein freudiges streben nach Christus.
Sein Schwerpunkt liegt darauf, äußerem Übel zu begegnen und nicht das Böse zu bekämpfen was im inneren von ihm und von uns allen ist. Er ist der Meinung, das Böse außerhalb sei größer als das Böse im inneren. Er hat ein Streben und eine Beziehung zu Gott dadurch ersetzt, dass er versucht das Böse in der Welt zu bekämpfen und nicht die Gnade von Christus für sich in Anspruch zu nehmen.
Anstatt die Gnade Gottes zu feiern, die ihn von seiner Sünde rettet, macht er sich auf, auf einen Kreuzzug zur Rettung der Kirche vor den Missständen unserer Kultur. Christliche Reife wird als Bereitschaft definiert, das Gute zu verteidigen. Das Evangelium wird bei Paul auf die Teilnahme an christlichen Aktivitäten und der Verteidigung von christlichen Werten reduziert.
5. John
5. John
Biblizismus
John ist ein biblischer und theologischer Experte. Er hat zuhause eine riesige Bibliothek mit christlichen Büchern, dazu seltene, antike, echt teure Bücher und natürlich auch eine riesige Auswahl an Standardliteratur.
John benutzt häufig Ausdrücke wie “hermeneutisch gesehen”, oder “das ist theologisch nicht haltbar” oder “nach meiner exegetischen Analyse”... er liebt die Bibel, aber es gibt Dinge in Johns Leben, die nicht dazu zu passen scheinen.
Trotz seines leidenschaftlichen Studiums des Christseins ist John nicht dafür bekannt, Christus ähnlich zu sein. Er hat eher den Ruf, stolz, kritisch und intolerant gegenüber allen anderen zu sein, die nicht dasselbe Verständnis des Glaubens besitzen wie er. John kritisiert eigentlich jede Predigt seines Pastors und verunsichert die Leiter der Hauskreise sobald das Thema losgeht.
In Johns Christsein wurden Beziehung, Abhängigkeit und Anbetung Gottes durch einen Drang ersetzt, den Inhalt der Schrift und die systematische Theologie zu beherrschen. John ist ein theologischer Experte, aber er ist unfähig, aus der Gnade zu leben, über die er so genau Bescheid weiß. Er hat sehr viel Zeit und Energie investiert, um das Wort Gottes zu ergründen, aber er erlaubt dem Wort nicht, das es ihn beherrscht und zu ihm spricht. Bei John wird das Evangelium auf ein Beherrschen der biblischen Inhalte und der Theologie reduziert.
6. Jen
6. Jen
Psychologie-ismus
Jen redet sehr oft darüber, wie viele “Notleidende” Menschen es in ihrer Gemeinde gibt und dass die Gemeinde nicht genug unternimmt, um ihnen zu helfen. Sie ist eine eifrige Leserin christlicher Selbsthilfebücher und sie ist immer damit beschäftigt, irgendjemandem das Neuste davon zu empfehlen. Sie sagt oft, dass der christliche Glaube das Einzige sei, wo man echte Hilfe und Heilung finden, doch sie selbst scheint diese Heilung nicht zu finden. Jen ist häufig entmutigt und verlässt Gemeindeveranstaltungen oft in Tränen.
Jen hat recht, dass unsere tiefsten Bedürfnisse in Christus gestillt werden, aber sie sieht in Christus eher als einen Therapeuten als einen Retter.
Jen ist darüber hinaus überzeugt, dass ihre tiefsten Bedürfnisse aus ihren Erfahrungen mit Vernachlässigung und Ablehnung stammen, und so ist sie der Ansicht, dass sie Heilung nötiger hat als Erlösung.
Ohne es zu bemerken, hat Jen das Problem, das im Evangelium behandelt wird, neu definiert. Anstatt zu sehen, dass wir ein moralisches Problem und ein Problem mit Beziehungen haben - das Ergebnis dessen, dass wir uns selbst und die Dinge dieser Welt anbeten, anstatt unseren Schöpfer - sieht sie unser Problem als eine Liste von ungestillten Bedürfnissen.
Ihr Christsein wird mehr zu einem Streben nach Heilung als zu einem Streben nach Gott selber. Das Evangelium wird auf die Erfüllung emotionaler Bedürfnisse reduziert.
7. Georg
7. Georg
Sozial-ismus
Georg war so dankbar für die Beziehungen, die er in der Gemeinde gefunden hatte. Sie waren anders als alle Freundschaften, die er zuvor erlebt hatte. Seine Freude über seine neue christliche Familie war so groß, dass er an jedem Anlass teilnahm, der ihn in Kontakt mit anderen Gläubigen brachte. George liebte jeden Gottesdienst, Hauskreis oder andere Veranstaltungen. Ganz besonders genoss er es, danach mit der Gruppe noch loszuziehen. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte sich Georg wirklich lebendig und zugehörig.
Schwierigkeiten begannen, als einer seiner engsten Freunde in eine andere Gegend versetzt wurde und gleichzeitig ein anderer Freund heiratetet. Dann berief die Gemeinden auch noch einen neuen Pastor, der entschied, Dinge anders zu machen und auch die Kleingruppen in seiner Gemeinde neu zu organisieren. Georg fühlte sich plötzlich nicht mehr so zugehörig. Die Gemeinde war einfach nicht mehr dieselbe, deshalb hörte er auf, seine Kleingruppe zu besuchen.
Es dauerte nicht lange, bis auch seine Anwesenheit an den Sonntagen nachzulassen begann. Er sagte, zum Gottesdienst zu gehen, sei wie an einem Familientreffen eines anderen teilzunehmen.
Georg hatte es nicht bemerkt, aber die Gemeinschaft und die Zugehörigkeit in der Gemeinde hatten seine Abhängigkeit und Beziehung mit Christus ersetzt. Die Gemeinde war zu seinem persönlichen gesellschaftlichen Treffpunkt geworden und als dieser auseinanderzubrechen begann, verlor er seine Motivation, weiter dabeizubleiben.
Für Georg war die Freundschaft und Zugehörigkeit Ersatz für Christus geworden. Das Evangelium wurde auf ein Netzwerk von erfüllenden christlichen Beziehungen reduziert.
7 unterschiedliche Typen und wenn du Christ bist, dann hast du dich vielleicht an der ein oder anderen Stelle wiedergefunden.
Warum sind diese christlichen Äußerlichkeiten so attraktiv und gleichzeitig so gefährlich?
Weil jede einzelne davon einen wichtigen Aspekt des Evangeliums und des Christ seins hervorhebt.
Ja, das Evangelium fordert uns heraus Gemeinschaft zu haben als Familie, und sich einzusetzen für die Ungerechtigkeit in dieser Welt und wir sollen Gott anbeten und die Wahrheit zu lieben und in seinem Wort der Bibel forschen. All das ist richtig!
Die Gefahr tritt dann auf, wenn wir das Evangelium auf eines dieser Elemente reduzieren. Denn wann immer ich das tue, ist mein Christsein nicht mehr davon motiviert aus der Beziehung zu Jesus heraus zu leben und seine Gnade jeden Tag demütig anzunehmen.
Sondern wir haben die Mittel zum Zweck erhoben.
Der Mittel wird bei jeder dieser Personen zum Zweck.
Wenn wir mehr für Äußerlichkeiten brennen, als für Gott selber, dann schießen wir am Ziel vorbei.
Ich möchte dich heute herausfordern, deinen Blick neu auszurichten auf Jesus. Und bei dir persönlich zu schauen und dich zu fragen: Was ist eigentlich mein Ziel? Hab ich überhaupt eins? Liegt mein Ziel außerhalb von Jesus, vielleicht auf Finanzen? Oder kann ich mich mit einer dieser Personen identifizieren.
Kurzer Abschluss zu meiner Einleitung.
Hab ich nun alle Aktien, ETFs usw. verkauft? Nein. Schaue ich keine Finanzvideos mehr? Nein
Mich interessiert das Thema immer noch, aber es ist nicht mein Hauptziel finanzielle Freiheit zu erlangen.
Die Priorität ist so weit gesunken, das sich meine Ausrichtung, mein Hauptziel wieder auf das fokussiert worum es im Leben geht. Für unseren großen, wunderbaren Gott zu leben.
Und genau dazu möchte ich dich ermutigen, mal in die hinein zu hören, was deine Priorität und dein Ziel ist.
AMEN
BACKUP
Brüstet euch nicht mit frommen Leistungen, sondern allein mit eurer Beziehung zu Jesus. Darauf gründet sich euer Glaube. Das ist euer Ziel.“
3 In seiner göttlichen Macht hat Jesus uns alles geschenkt, was zu einem Leben in der Ehrfurcht vor ihm nötig ist. Wir haben es dadurch bekommen, dass wir ihn kennen gelernt haben – ihn, der uns in seiner wunderbaren Güte zum Glauben gerufen hat. 4 In seiner Güte hat er uns auch die größten und kostbarsten Zusagen gegeben. Gestützt auf sie, könnt ihr dem Verderben entfliehen, dem diese Welt aufgrund ihrer Begierden ausgeliefert ist, und könnt Anteil an seiner göttlichen Natur bekommen.
5 Darum setzt alles daran, dass zu eurem Glauben Charakterfestigkeit hinzukommt und zur Charakterfestigkeit geistliche Erkenntnis, 6 zur Erkenntnis Selbstbeherrschung, zur Selbstbeherrschung Standhaftigkeit, zur Standhaftigkeit Ehrfurcht vor Gott, 7 zur Ehrfurcht vor Gott Liebe zu den Glaubensgeschwistern und darüber hinaus Liebe zu allen Menschen. 8 Denn wenn das alles bei euch vorhanden ist und ständig zunimmt, wird euer Glaube nicht untätig und nicht unfruchtbar bleiben, und ihr werdet Jesus Christus, unseren Herrn, immer besser kennen lernen. 9 Doch wer das alles nicht hat, der ist so kurzsichtig, dass er wie ein Blinder im Dunkeln umhertappt. Ein solcher Mensch hat vergessen, dass er vom Schmutz seiner früheren Sünden gereinigt wurde.
Gott möchte dein Herz! (Sprüche 4,23)
Fokus auf Christus (Gal 2,20)
Paulus drückt es im Galaterbrief so aus:
20 Nicht mehr ich bin es, der lebt, nein, Christus lebt in mir. Und solange ich noch dieses irdische Leben habe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mir seine Liebe erwiesen und sich selbst für mich hingegeben hat.
Das war der Fokus von paulus. Im Glauben zu leben, ihn im Fokus zu haben und für ihn zu leben.
8 Mehr noch: Jesus Christus, meinen Herrn, zu kennen ist etwas so unüberbietbar Großes, dass ich, wenn ich mich auf irgendetwas anderes verlassen würde, nur verlieren könnte. Seinetwegen habe ich allem, was mir früher ein Gewinn zu sein schien, den Rücken gekehrt; es ist in meinen Augen nichts anderes als Müll. Denn der Gewinn, nach dem ich strebe, ist Christus; 9 es ist mein tiefster Wunsch, mit ihm verbunden zu sein. Darum will ich nichts mehr wissen von jener Gerechtigkeit, die sich auf das Gesetz gründet und die ich mir durch eigene Leistungen erwerbe. Vielmehr geht es mir um die Gerechtigkeit, die uns durch den Glauben an Christus geschenkt wird – die Gerechtigkeit, die von Gott kommt und deren Grundlage der Glaube ist. 10 Ja, ich möchte Christus immer besser kennen lernen; ich möchte die Kraft, mit der Gott ihn von den Toten auferweckt hat, an mir selbst erfahren und möchte an seinem Leiden teilhaben, sodass ich ihm bis in sein Sterben hinein ähnlich werde. 11 Dann werde auch ich – das ist meine feste Hoffnung – unter denen sein, die von den Toten auferstehen.