Zeit für die Ewigkeit

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Jede Beziehung lebt davon, dass wir Zeit miteinander verbringen . Nicht nur flüchtige, oberflächliche Begegnungen, sondern echte Qualitätszeit. Mit unserer Beziehung zu Gott ist es nicht anders. Um diese Beziehung aufzubauen und zu pflegen, brauchen wir Zeit mit ihm. Das Geheimnis eines Christen mit einem lebendigen, wachsenden Glauben ist, dass er regelmäßig Zeit allein mit Gott verbringt. Aber die Gesellschaft, in der wir leben, fördert diese Zeit mit Gott nicht. Was zählt, ist die Leistung. Wir sollen effizient sein, in kurzer Zeit viel schaffen, keine Zeit vertun. Und an Aufgaben fehlt es uns oft auch nicht. Viele von uns haben mehr Aufgaben, als in einen Tag hineinpassen. „Sollen wir uns da wirklich Zeit nehmen, um einfach nur herumzusitzen, Bibel zu lesen und zu beten?“, fragt sich so mancher. „Kein Zeit!“, lautet oft die Antwort auf diese Frage. Klingt ja irgendwie auch nachvollziehbar. Und ist doch grundlegend falsch! Die großen Männer und Frauen des Glaubens in der Bibel und der Geschichte waren durchweg Menschen, die ihre Kraft aus der Begegnung mit Gott in der Stille geschöpft haben. Denken wir an Abraham, Mose, David, Elia, Daniel, Jesus und die Apostel. Sie alle hatten die feste Gewohnheit, Gott täglich in der Stille zu suchen.
Wie geht es dir persönlich mit deiner stillen Zeit? Was läuft gut? Wo wünscht du dir Veränderung?
Welche Verheißung gab Gott Mose und dem Volk Israel? Unter welcher Bedingung
Exodus 14:13–14 SLT
13 Mose aber sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht! Steht fest und seht die Rettung des Herrn, die er euch heute bereiten wird; denn diese Ägypter, die ihr heute seht, die werdet ihr nicht wieder sehen in Ewigkeit! 14 Der Herr wird für euch kämpfen, und ihr sollt still sein!
Wenn wir stille vor Gott werden und uns ganz auf ihn verlassen, geben wir ihm die Möglichkeit, für uns zu kämpfen. Die größten Siege werden nicht durch unsere Kraft, unsere Fähigkeiten oder unsere Betriebsamkeit errungen, sondern wenn wir stille vor Gott werden und ihm aus dem Weg gehen, damit er wirken kann. Das bedeutet natürlich nicht, dass kluges Nachdenken und entschlossenes Handeln keinen Platz im Werk Gottes haben. Aber erst durch die Verbindung mit Gott kann daraus Gutes entstehen.
Die größten Siege der Gemeinde Christi oder des einzelnen Christen werden nicht durch Begabung oder Bildung, nicht mit Hilfe von Reichtum oder menschlichem Wohlwollen gewonnen. Es sind die Siege, die im Sprechzimmer Gottes errungen werden, wenn ernster, verzweifelt kämpfender Glaube den Arm des Mächtigen ergreift.“ (Patriarchen und Propheten, S. 177)
Gott ist in der Stille zu finden. Wollen wir uns noch ein weiteres Beispiel aus dem AT anschauen 1. Könige 19,11-12
1 Kings 19:11–12 SLT
11 Er aber sprach: Komm heraus und tritt auf den Berg vor den Herrn! Und siehe, der Herr ging vorüber; und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriß und die Felsen zerbrach, ging vor dem Herrn her; der Herr aber war nicht in dem Wind. Und nach dem Wind kam ein Erdbeben; aber der Herr war nicht in dem Erdbeben. 12 Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der Herr war nicht in dem Feuer. Und nach dem Feuer kam die Stimme eines sanften Säuselns.
Elia hatte viel für Gott getan! Doch auch er musste von Gott daran erinnert werden, dass er Ihm nicht im Sturm, Erdbeben oder im Feuer begegnen konnte, sondern in der Stille. Jesus hatte eine einzigartige Beziehung zu Gott dem Vater. Obwohl er ununterbrochen mit dem Geist Gottes erfüllt war, fühlte er die Notwendigkeit, sich regelmäßig Zeit für die Gemeinschaft mit dem Vater allein zu nehmen. Wie sah das im Leben von Jesus aus?
Mark 1:35 SLT
35 Und am Morgen, als es noch sehr dunkel war, stand er auf, ging hinaus an einen einsamen Ort und betete dort.
Luke 6:12 SLT
12 Es geschah aber in jenen Tagen, daß er hinausging auf den Berg, um zu beten; und er verharrte die Nacht hindurch im Gebet zu Gott.
Wenn schon Jesus diese stille Zeit mit Gott brauchte, wie viel mehr brauchen wir sie!
„Glückliche Stunden erlebte er, wenn er in der Natur und mit Gott allein war. Sobald es möglich war, verließ er seinen Arbeitsplatz, um durch die Felder zu streifen, in grünen Tälern frommen Gedanken nachzusinnen oder am Berghang unter Bäumen Gemeinschaft mit Gott zu pflegen. Oft weilte er bereits am frühen Morgen in der Einsamkeit, in Nachsinnen versunken, die Schrift durchforschend oder auch im Gebet. Nach solchen Stunden der Ruhe kehrte er nach Hause zurück, nahm seine Pflichten wieder auf und gab ein Beispiel geduldiger Pflichterfüllung.“ (Das Leben Jesu, S. 73)
„Er studierte Gottes Wort, und zu seinen glücklichsten Stunden zählte die Zeit, da er nach getaner Arbeit die weite Landschaft aufsuchen, in ruhigen Tälern intensiv nachdenken und auf Bergen oder in Wäldern ungestörte Gemeinschaft mit Gott haben konnte. Früh morgens ging er oft an einen abgelegenen Ort, wo er nachdachte, in der Schrift las oder betete.“ (In der Fußspuren des großen Arztes, S. 34) Zitat #4 „Bei einer Lebensführung, die so ganz und gar dem Wohl anderer gewidmet war, hielt es der Heiland jedoch für unbedingt nötig, sich von der rastlosen Aktivität, der pausenlosen Beschäftigung mit menschlichen Problemen auch einmal abzuwenden, sich zurückzuziehen und ungestörte Gemeinschaft mit seinem himmlischen Vater zu suchen. Als die Menge, die ihm nachgefolgt war, sich wieder entfernt hatte, ging er deshalb ins Gebirge, wo er mit Gott allein war, und übergab ihm seine Sorgen um diese leidenden, sündigen und erlösungsbedürftigen Menschen.

Warum eigentlich stille Zeit?

Warum brauchen wir eigentlich stille Zeit mit Gott? Reicht es nicht, in der Gemeinde zu beten? Oder unterwegs im Auto? Es ist gut und wichtig, in der Gemeinde, im Auto, in der Schule, auf der Uni, auf der Arbeit, etc. zu beten. Aber diese Gebete sind kein Ersatz für die stille Zeit. In den Psalmen kommt der Gedanke, vor Gott stille zu sein und in seiner Gegenwart zu verweilen, immer wieder vor. Wenn wir uns diese Aussagen anschauen, wird auch deutlich, warum die stille Zeit mit Gott so wichtig ist.

1.Grund Wir verbringen Zeit in der Nähe Gottes und gewinnen Zuversicht im Glauben.

Psalm 91:1–2 SLT
1 Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, der bleibt unter dem Schatten des Allmächtigen. 2 Ich sage zu dem Herrn: Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, auf den ich traue!
Wenn wir „unter dem Schirm des Höchsten“ bleiben, also Zeit in der Nähe Gottes verbringen, dann gewinnen wir Zuversicht im Glauben und erleben Gebetserhörungen. Unsere Beziehung zu Gott wird immer stärker und inniger. Und wie sehr sehnt sich Gott nach dieser Beziehung, weil er uns als unser Vater unendlich liebt!

2. Grund Wir lernen Gottes Charakter besser kennen und gewinnen Freude im Glauben.

Wie beschreiben David und Asaf, wie sie Gott besser kennengelernt haben?
Psalm 63:2–9 SLT
3 daß ich deine Macht und Herrlichkeit sehen darf, gleichwie ich dich schaute im Heiligtum. 4 Denn deine Gnade ist besser als Leben; meine Lippen sollen dich rühmen. 5 So will ich dich loben mein Leben lang, in deinem Namen meine Hände aufheben. 6 Meine Seele wird satt wie von Fett und Mark, und mit jauchzenden Lippen lobt dich mein Mund, 7 wenn ich an dich gedenke auf meinem Lager, in den Nachtwachen nachsinne über dich. 8 Denn du bist meine Hilfe geworden, und ich juble unter dem Schatten deiner Flügel. 9 An dir hängt meine Seele; deine Rechte hält mich aufrecht. 10 Jene aber, die meine Seele verderben wollen, werden hinabfahren in die untersten Örter der Erde.
In der Nähe Gottes entdecken wir, wie Gott wirklich ist. Wir sehen seine Macht und Herrlichkeit, seine Güte, seine Bereitschaft, uns zu helfen, seine Heiligkeit – eben seinen guten Charakter. Das schafft Freude im Glauben.

3. Grund Wir können Gott unser Herz ausschütten.

Was bedeutete die stille Begegnung mit Gott für David?
Psalm 62:6–9 SLT
7 Nur er ist mein Fels und mein Heil, meine sichere Burg; ich werde nicht wanken. 8 Auf Gott ruht mein Heil und meine Ehre; der Fels meiner Stärke, meine Zuflucht ist in Gott. 9 Vertraue auf ihn allezeit, o Volk, schüttet euer Herz vor ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht. (Sela.) 10 Nur ein Hauch sind die Menschenkinder, ein Trug die Herrensöhne; auf der Waage steigen sie empor, sind allesamt leichter als ein Hauch!
Wenn wir Gott in der Stille begegnen, dürfen wir im alles sagen, was uns bewegt. Nichts was uns bewegt, ist Gott gleichgültig!

4. Grund Wir können unsere Pläne für den Tag und uns selbst Gott ganz hingeben.

Was konnte David in der Stille tun?
Psalm 37:5–7 SLT
5 Befiehl dem Herrn deinen Weg, und vertraue auf ihn, so wird er es vollbringen. 6 Ja, er wird deine Gerechtigkeit aufgehen lassen wie das Licht und dein Recht wie den hellen Mittag. 7 Halte still dem Herrn und warte auf ihn! Erzürne dich nicht über den, dessen Weg gelingt, über den Mann, der Arglist übt.
„Weihe dich Gott jeden Morgen. Tue dies als allererstes. Bete: „Nimm mich, o Herr, lass mich ganz dir gehören. Alle meine Pläne lege ich zu deinen Füßen. Gebrauch mich heute in deinem Dienst. Bleib in mir, und lass alles, was ich tue, in dir geschehen.“ Bete dies täglich. Weihe dich Gott jeden Morgen für diesen Tag. Übergib ihm alle deine Pläne; dann führe sie aus oder gib sie auf, je nachdem wie er die Umstände führt. So kannst du Tag für Tag dein Leben in seine Hände legen, und dein Leben wird Christi Leben immer ähnlicher werden.“ (Schritte zu Jesus, S. 74)

5. Grund Wir erfahren Gottes Führung für unsere Entscheidungen.

Wie erlebte David Gottes Führung durch seine stille Zeit mit Gott?
Psalm 4:4–5 SLT
5 Erzittert und sündigt nicht! Denkt nach in eurem Herzen auf eurem Lager und seid still! (Sela.) 6 Bringt Opfer der Gerechtigkeit und vertraut auf den Herrn!
Psalm 143:8–10 SLT
8 Laß mich früh deine Gnade hören, denn auf dich vertraue ich! Laß mich den Weg erkennen, auf dem ich gehen soll, denn zu dir erhebe ich meine Seele. 9 Errette mich, Herr, von meinen Feinden, denn bei dir suche ich Schutz! 10 Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott; dein guter Geist führe mich in ebenem Land!
Gott sehnt sich danach, uns in unserem Leben zu führen und uns den besten Weg zu zeigen. Aber wie oft ist unser Leben zu hektisch, um seine leise Stimme zu hören. Gott kann uns seinen Willen am besten offenbaren, wenn wir viel Zeit in der Stille mit ihm verbringen. Mehr zu diesem Thema findest du in Thema 10: Gottes Willen erkennen.

6. Grund Wir erleben, wie Gott uns in unseren Schwierigkeiten hilft.

Was durfte David erfahren?
Psalm 46:2 SLT
3 Darum fürchten wir uns nicht, wenn auch die Erde umgekehrt wird und die Berge mitten ins Meer sinken,
Psalm 46:11 SLT
12 Der Herr der Heerscharen ist mit uns, der Gott Jakobs ist unsere sichere Burg! (Sela.)

7. Grund Wir bringen unsere Bitten vor Gott.

Was erlebte David durch seine Stille vor Gott?
Psalm 65:2–3 SLT
3 Du erhörst Gebet; darum kommt alles Fleisch zu dir. 4 Missetaten überwältigen mich; unsere Übertretungen — du wirst sie sühnen.
In der Stille wird uns erst bewusst, was wirklich wichtig ist. Wir bitten Gott um die richtigen Dinge.

8. Grund Wir verstehen Gottes Wort besser.

Was erlebte David, als er sich Zeit nahm, über Gottes Wort nachzusinnen?
Psalm 119:97–99 SLT
97 Wie habe ich dein Gesetz so lieb! Ich sinne darüber nach den ganzen Tag. 98 Deine Gebote machen mich weiser als meine Feinde, denn sie sind ewiglich mein Teil. 99 Ich bin verständiger geworden als alle meine Lehrer, denn über deine Zeugnisse sinne ich nach.

9. Grund Gott kann uns zeigen, wie wir sind und wo wir stehen.

Welches Gebet legte David Gott vor?
Psalm 139:23–24 SLT
23 Erforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich es meine; 24 und sieh, ob ich auf bösem Weg bin, und leite mich auf dem ewigen Weg!
Oft fehlt uns die wahre Selbsterkenntnis. In der Stille zeigt uns der Heilige Geist die Wahrheit über uns selbst. Das mag manchmal unangenehm sein. Aber diese Standortbestimmung ist die Voraussetzung dafür, dass Gott uns verändern kann.

10. Grund Gott gibt uns Kraft zur Veränderung.

Was verspricht Gott, wenn wir vor ihm stille werden?
Isaiah 30:15 SLT
15 Denn so spricht Gott, der Herr, der Heilige Israels: Durch Umkehr und Ruhe könntet ihr gerettet werden, im Stillesein und im Vertrauen läge eure Stärke. Aber ihr habt nicht gewollt,
Gott fordert uns auf, uns mit großartigen und reinen Gedanken zu beschäftigen. Er möchte, dass wir über seine Liebe und Gnade nachdenken und uns sein wunderbares Wirken im Erlösungsplan bewusst machen. Immer klarer werden wir dann die Wahrheit erkennen. Immer brennender und inbrünstiger wird unser Wunsch nach einem reinen Herzen und vollkommenen Verständnis werden. Der Mensch, der sich in der reinen Atmosphäre geheiligter Gedanken bewegt, wird durch die Beschäftigung mit dem Wort und durch Gottes Nahe sein umgewandelt werden.“ (Bilder vom Reiche Gottes, S. 45)
„Wenn wir versuchen, durch Gottes Wort mit unserem himmlischen Vater bekannt zu werden, dann werden uns Engel nahe sein, und unser Geist wird gestärkt, unser Wesen geläutert und verfeinert werden. Damit werden wir unserem Heiland ähnlicher. Angesichts all des Schönen und Großartigen in der Natur wendet sich unser Herz Gott zu. In der Berührung mit dem Ewigen durch seine Werke wird der Geist erbaut und die Seele belebt. Die Gemeinschaft mit Gott im Gebet bringt die geistigen und sittlichen Fähigkeiten zur Entfaltung, und die tiefe Betrachtung geistlicher Dinge fördert das geistliche Leben.“ (Das Leben Jesu, S. 54)
Gott segne dich in deiner stillen Zeit.
Amen
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