...so schmeckt Liebe

Jesus im Zentrum  •  Sermon  •  Submitted
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...so schmeckt Liebe
Predigt – EGK – 31. Jan. 2021
Hauptziel:
Kernaussage:
Hoffnungsfokus:
Einleitung
📷
Das Abendmahl (italienisch: Il Cenacolo bzw. L’Ultima Cena) des italienischen Malers Leonardo da Vinci ist eines der berühmtesten Wandgemälde der Welt.
Das Bild misst 422 cm × 904 cm[1] und zeigt Jesus mit den zwölf Aposteln, unmittelbar nachdem dieser ihnen beim letzten gemeinsamen Essen am Vorabend seiner Kreuzigung gesagt hatte: „Einer von euch wird mich verraten“ (Mt 26,21 EU).[1]
Über die korrekte Bedeutung und Durchführung des Abendmahls gibt es in der in der Kirchengeschichte anschliessend grosse Differenzen.
Selbst unter den Reformatoren tobt der Abendmahlsstreit. Martin Luther sagt über Huldrych Zwingli:
«Er hat einen anderen Geist als wir!»
Bis heute trennt das Abendmahl die christlichen Kirchen.
Um was geht es beim Abendmahl?
Was steht im Zentrum?
Das Kreuz!
«Weshalb haben die frühen Christen das Kreuz als ihr Hauptsymbol angenommen?»
Dies ist doch sehr eigenartig?
Andere Gründer der Weltreligionen sind alt und erfolgreich gestorben.
Buddha wird 80 Jahre alt, erlangt die Erleuchtung.
Mohammed lebt bis zu seinem 60. Lebensjahr. Er stirbt erst, nachdem er ganz Arabien in einem Königreich vereint hat, unter einem Glauben.
Sie sterben alt und erfolgreich.
Im Kontrast dazu steht Jesus:
Er stirbt Alter von 33 Jahren, schmachvoll, von seinen Jüngern verlassen.
Es ist verständlich, dass manche auf die anderen Religionsgründer blicken, und sagen:
«Mit denen war Gott. Schau dir ihr Leben an. Es ist erfolgreich. Das ist die Art von Leben, die ich leben möchte.»
Wie kann man auf Jesus schauen, der am Kreuz sein Leben aushaucht, sagen:
«Das ist der, dem ich folgen will. Das ist der Glaube für mich?»
Warum? - Aber sie tun es, in Scharen.
So viele Menschen in der frühen Kirche, im Römischen Reich, haben ihr Leben durch das Kreuz völlig verändert.
Ja diese ganze alte Gesellschaft wird durch Christus verändert.
Obwohl vermutlich niemand sagen würde:
«Ich will wie Jesus im Alter von 33 Jahren ans Kreuz geschlagen werden.»
Der einzige Grund, weshalb das Kreuz zu einer transformierenden Kraft im Leben so vieler Menschen wird ist, dass Jesus die Bedeutung seines Todes selbst erklärt hat.
In der Nacht, bevor er stirbt, gibt Jesus seinen Jüngern die Erklärung der Bedeutung seines Todes.
Als alles vorbei ist, erinnern sich diese daran.
Glauben es.
Es veränderte sie.
Es veränderte die Welt
Dieser lebensverändernden Bedeutung des Kreuzes werden wir heute auf die Spur gehen.
Eines kann heute geschehen:
Wenn du miterlebst, was Jesus zu seinen Jüngern sagt, du es bejahst, wird es auch dich verändern.
Textlesung: Lukas 22,7-20
Das Abendmahl - so schmeckt Liebe (vier lebensverändernde Prinzipien)
I. Der Tod Jesu ist das Herzstück der Weltgeschichte
Teilziel Nr. 1:
Biblischer Text:
Das erste, was Jesus seinen Jüngern und sagt, ist - Lukas 22,15:
Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt, dieses Passahmahl mit euch zu essen, ehe ich leide.
Warum wählt Jesus das Passahfest als den Moment, in dem er die Bedeutung seines Todes offenbart?
Was ist das Passahfest?
Das Passahmahl ist ein Abendessen. Das erste Mal wurde es in der Nacht gegessen, bevor die Israeliten von Gott aus der Sklaverei in Ägypten befreit werden.
Gott der Allmächtige sagte zu ihnen:
«Ich will, dass ihr dieses Mahl wiederholt, jedes Jahr, als ewiges Gedenken esst. Ich möchte, dass ihr diese Nacht nie vergesst. Ich möchte, dass ihr niemals vergesst, wie ich euch durch meine Gnade und meine Macht gerettet habe».
Das Volk Israel feiert zurzeit Jesu schon seit über 1400 Jahren einmal im Jahr gemeinsam das Passahmahl.
Lukas 22,17:
Und er nahm einen Kelch, dankte und sprach: Nehmt diesen und teilt ihn unter euch!
Dies passt genau zu dem, was seit Jahrhunderten geschehen ist. So funktioniert ein Passahmahl.
Der Vorsteher, das Oberhaupt der Familie, steht auf, nimmt den ersten Becher Wein, dankt, dann wird ihm eine Frage gestellt.
Die Frage wird normalerweise vom jüngsten Kind gestellt:
«Was ist heute Abend anders als alle anderen Abende?»
Dann wird die Bedeutung des Passahfestes erklärt, in dem Texte aus dem fünften Buch Mose (Deuteronomium) ausgelegt werden (Bsp. 5. Mose 26,7; 5. Mose 16,3b).
Leiden und Befreiung sind zentrale Elemente der Passahfeier.
Jesus Christus nimmt also den Kelch, so wie es seit Jahrhunderten gemacht wird.
Was er sagt, versetzt die Jünger in Erstaunen.
Sie wurden nie zuvor bei einem Passahfest gesagt. Niemals.
Lukas 22,18:
Denn ich sage euch, dass ich von nun an nicht von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde, bis das Reich Gottes kommt.
Damit sagt er:
«Das Mahl, das wir heute Abend essen, hat keinen Bezug zur Vergangenheit, sondern zur Zukunft.»
Lukas 22,19:
Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Dies tut zu meinem Gedächtnis!
«So wie dieses Brot gebrochen werden muss, damit ihr satt werdet, muss auch mein Leib gebrochen werden, muss mein Leben ausgegossen werden, damit ihr Leben habt.»
Jesus wählt das Passahfest, um über seinen Tod zu sprechen.
Er sagt damit:
«Vor langer assen die Israeliten ein Mahl, bevor Gott sie aus der politischen und wirtschaftlichen Sklaverei Ägyptens erlöst hat.»
«Heute Abend essen wir ein Mahl, bevor Gott uns von Sünde und Tod und dem Bösen selbst erlösen wird.»
«Dies ist der ultimative Exodus. Dies ist die Nacht, die anders ist als alle anderen Nächte.»
«Es geht um mich», damit sagt er:
«Mein Tod, heute Nacht, ist der Höhepunkt, auf den die ganze Geschichte zusteuert.»
Dies ist das Erste, was du über den Tod Jesus glauben musst, wenn er dein Leben tatsächlich so verändern soll, wie er das Leben der Jünger verändert hat.
Jesus Christus sagt:
«Mein Tod, das Kreuz, es ist das Herzstück der Weltgeschichte.»

Das Abendmahl - so schmeckt Liebe (vier lebensverändernde Prinzipien)

II. Der Tod Jesu ist die Grundlage für eine neue Gemeinschaft.
Teilziel Nr. 2:
Biblischer Text: Lukas 22,24; 22,25-26; 22,31
Unser Bibeltext spielt sich auch in einem besonderen Rahmen ab.
Nach dem Abendmahl streiten die Jünger darüber, wer der Grösste unter ihnen ist oder sein wird.
Jesus sagt - Lukas 22,24:
Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen für den Größten zu halten sei.
Was ist hier los?
Lukas ist der einzige Evangelist, der uns diesen Streit erzählt. Diese Diskussion findet gleich am Tisch des Abendmahls statt.
Es zeugt, wie sehr das Kreuz uns nicht nur als Individuen verändert. Es gibt nicht nur Vergebung, Frieden, Befreiung auf persönlicher Ebene.
Das Kreuz führt in die Gemeinschaft.
In die Gemeinschaft mit anderen Christen.
Man hat die Bedeutung des Kreuzes nicht wirklich verstanden, bis dies geschieht. Der Rappen ist noch nicht gefallen.
Die Bedeutung des Kreuzes ist nicht wirklich verstanden, wenn du nur ab und zu in die Gemeinde gehst, wenn sie nur ein “Gottesdienstbesuch” ist. Dann sitzt man 60-90 Minuten auf seinem Stuhl, aber es geht um mehr.
Das Kreuz schafft eine Gemeinschaft, (1) eine Familie ist, (2) eine Gegenkultur, (3) eine umgekehrte Leistungsgesellschaft.
Das Kreuz schafft eine Familie: Die Bibel redet die ganze von Geschwistern, Brüdern und Schwestern.
Wo feierten die Leute jedes Jahr ihr Passahfest?
Sie haben ihr Passah in den Familien gefeiert. Jetzt feiert es Jesus mit seinen Jüngern. Sie sind eine neue Familie!
Jeder seiner Jünger hat damals irgendwo seine Familie, die in dieser Nacht das Passahfest feierte, aber Jesus ...
Jesus hat die Dreistigkeit, jeden seiner Jünger in der Passahnacht von seiner Familie wegzuziehen, sie in diesen Raum zu bringen, das Passah mit ihm zu feiern.
Was will Jesus damit sagen?
Es ist radikal. Er sagt, wenn du das Kreuz verstehst, wirst du feststellen, dass das Kreuz dich nicht nur zu einem Mitglied eines Clubs macht, in dem alle die gleichen Überzeugungen haben, sondern es bringt dich in eine Familie.
Mit jedem anderen, der das Kreuz versteht, hast du nun eine innige Familienbeziehung.
Dies merkst du deutlich, wenn du einen Wohnort wechselst, ob nun in der Schweiz, oder in das Ausland.
Mit Christen bist du verbunden. Es ist eine Familie.
Weshalb ist dies so?
Die gemeinsame Erfahrung des Kreuzes.
Die gemeinsame Erfahrung des Heiligen Geistes.
Das Kreuz bewirkt eine Identitätsveränderung, dass du die Gemeinsamkeit, die mit jedem anderen fühlst, der diese Erfahrung auch gemacht hat.
Wenn die andere Person, nichts anderes mit dir gemeinsam hat, andere Nation, anderes Einkommen, andere politsche Ansichten, ... das spielt keine Rolle.
Du hast die Grundlage für eine tiefere Einheit mit einem anderen Menschen durch das Kreuz.
Das zweite, was Jesus uns sagt, ist, dass er ihnen ein Reich schenkt. Die Gemeinschaft, die durch das Kreuz geschaffen wird, ist nicht nur eine herzliche Familie, sondern eine alternative menschliche Gesellschaft.
Die Jünger streiten nach dem Abendmahl über Positionen, was sagt Jesus dazu?
Lukas 22,25-26:
Die Könige der Nationen herrschen über sie, und die Gewalt über sie üben, lassen sich Wohltäter nennen.
Ihr aber nicht so! Sondern der Größte unter euch sei wie der Jüngste und der Führende wie der Dienende.
Er sagt: «Ihr seid eine Gegenkultur.»
Die griechisch-römische Gesellschaft basierte auf Gönnern.
Dies bedeutet damals, dass die Leute, die in der sozioökonomischen Ordnung weiter oben stehen, den Leuten weiter unten Hilfe zukommen liessen.
Wenn man einen Wohltäter hat, der einem hilft, schuldet man ihm den Rest seines Lebens. Man ist abhängig:
Man schuldete politische Gefälligkeiten, Vergünstigungen, Unterstützung.
Der Wohltäter sagt:
«Ich helfe Menschen. Ich habe Beziehungen zu Menschen, die sich für mich auszahlen.»
Jesus sagt, wenn das Kreuz in dein Leben kommt, ist diese ganz normale, instinktive Art, Menschen zu sortieren und einige für Beziehungen auszuwählen und andere abzulehnen, vorbei.
«Es soll nicht so sein bei euch.»
Jesus will, dass wird die Menschen unterschiedslos lieben.
Drittens schafft das Kreuz eine umgekehrte Leistungsgesellschaft.
Jesus wendet sich zuerst an Simon Petrus. Dieser wird der oberste Leiter der Jünger sein.
Was tut er? Wendet er sich an Simon Petrus, sagt:
«Simon Petrus, weisst du, warum ich dich gebrauchen werde, um die Brüder zu stärken? Weisst du, warum du derjenige sein wirst, der der Stärkende sein wird, der Leiter? Weil deine Leistungen so tadellos sind. Weil deine Leistung so makellos ist. Deshalb habe ich dich als Anführer ausgewählt. Wie jeder andere auch; so ist der Rest der Welt nun mal. 'Nur die Besten sollen Leiter der christlichen Gemeinschaft sein'»?
Nein. Das ist nicht genau das, was er sagt. Er sagt:
«Simon Petrus, du wirst mich heute Abend enttäuschen. Die Feigheit, die Selbstverliebtheit, die Schwäche, der Mangel an Integrität in den Fundamenten deines Lebens wird für jeden sichtbar werden, auch für dich.»
Jesus sagt - Lukas 22,31:
Simon, Simon! Siehe, der Satan hat euer begehrt, euch zu sichten wie den Weizen.
Lukas 22,32:
Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhört. Und wenn du einst zurückgekehrt bist, so stärke deine Brüder!
Jesus hat grosses Vertrauen:
Und wenn du einst zurückgekehrt bist, so stärke deine Brüder!
Jesus sagt damit:
«Da draussen in der Gesellschaft, wer sind die Anführer? - Die mit den grössten Erfolgen»
«Hier in meiner Gemeinde, wer sind die Anführer? - Die grössten Rückkehrer zur Gnade.»
«Draussen in der Gesellschaft, wer sind die Anführer? - Die Leute mit der besten Bilanz.»
«Wer sind die Anführer in meiner Gemeinde? - Die Menschen, die am meisten Mist gebaut haben, die aber Busse getan, sich auf die Gnade Gottes gestürzt haben.»

Das Abendmahl - so schmeckt Liebe (vier lebensverändernde Prinzipien)

III. Der Tod Jesu ist die Lösung des grössten Geheimnisses
Teilziel Nr. 3:
Biblischer Text: Lukas 22,20
Was ist das grosse Geheimnis? Es gibt eine moderne als auch eine antike Version dieses Geheimnisses.
Es hat mit diesem für unsere Gesellschaft schwierigen Wort «Sünde» zu tun. Sünde bedeutet Versagen, ein Ziel nicht zu erreichen. Manchmal drückt man es ironisch mit «Noboy is perfect», «Niemand ist perfekt» aus.
Die antike Version des Geheimnisses: Beim Passahfest ist der Hauptgang Essend das Lamm.
Warum ein Lamm?
Die Israeliten sind damals in Ägypten Sklaven. Sie werden getötet, vom Pharao unterdrückt.
Gott sagt zum Pharao: «Lass sie gehen. Hör auf mit deiner Tyrannei. Hör auf mit deiner Unterdrückung. Hört auf mit eurem Morden.»
Der Pharao sagt: «Nein. Nein. Nein.»
Dann kommt Gott zu Moses, sagt: «Heute Nacht, an einem Ort, an einer Stelle, werde ich meinen Engel senden. Ich werde Gericht über Ägypten bringen. Jeder Haushalt der Israeliten wird ebenfalls gerichtet werden.»
Weshalb? Leben die Israeliten damals nach dem Gesetz Gottes? Lieben sie ihren Nächsten wie sich selbst? Leben sie nach ihren eigenen Massstäben?
Die Antwort darauf ist nein.
Der einzige Weg, wie die Israeliten diese Nacht überleben werden, ist, wenn jede Familie ein kleines Lamm nimmt, es tötet und isst und das Blut an die Tür streicht. Wenn das Blut an der Tür ist, wird der Engel des Gerichts vorbeigehen. Sie werden vom Gericht verschont.
Gott sagt:
«Heute Abend rettet dich nicht, dass du ein Hebräer bist.»
An einer Stelle sagt Gott:
«Wenn ein Israelit gefunden wird, draussen vor der Tür, wenn er unter dem Blut des Lammes Schutz sucht, ist sein Leben verwirkt.»
Das Lamm ist ein Rätsel: Warum in aller Welt sollte der Tod eines kleinen Tieres vor dem Tod verschonen?
Warum überhaupt ein Lamm?
Weshalb nicht ein Wildschwein, schnaubend mit Hauern? Ein Wildschwein, welches kleine Rehkitz, Hasen, alles was es findet tötet und frisst, aber ein Lamm?
Warum wählt Gott solch eine herzzerreissendste Möglichkeit? Ein kleines harmloses Tier stirbt.
Jahre später steht Jesus Christus bei einem Passahfest auf, und es ist das seltsamste Passahfest der Geschichte, denn da ist der Wein.
Richtig? Wir sehen die zwei Becher mit Wein.
Zweitens gibt es das ungesäuerte Brot, aber Jesus gibt ihnen nie den Hauptgang. Es gibt kein Hauptgericht, kein Lamm.
Man kann sagen:
«Vielleicht ist Lukas sehr sparsam in seiner Erzählung. Vielleicht hat er es einfach weggelassen», aber Matthäus lässt es weg, Markus lässt es weg. Sie alle lassen es weg.
Hier ist der Punkt: Wein ist da. Das ungesäuerte Brot da. Da ist kein Lamm auf dem Tisch, denn das Lamm Gottes sitzt am Tisch.
Lukas 22,20:
Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.
Ein Bund ist eine verbindliche Beziehung. Das Blut des Lammes rettet die Israeliten in Ägypten.
Dieses unschuldige Lamm weist auf den sündlosen, unschuldigen Jesus hin.
Jetzt ist auch das unschuldige Lamm klar.
Der Sohn Gott stirbt für unsere Sünde.
Die Frage ist noch:
«Warum kann Gott nicht einfach verzeihen? Wenn Gott vergeben will, ist das in Ordnung. Ist Warum sagt er nicht einfach: 'Ich vergebe dir'? Warum das alles?»
Wer sehr Böses erlebt hat, bemerkt, dass Vergebung gar nicht so einfach ist.
Oft kann man einfach Vergebung zusprechen, weil es keine grosse Sache war.
Wenn dir jemand wehgetan hat, dir Unrecht getan hat wenn du betrogen wurdest - und vielleicht alles mehrfach und über längere Zeit, dann ist es nicht mehr so einfach zu sagen: «Ich vergebe dir.«
Die Wort «Ich vergebe dir» kann man eventuell noch aussprechen. Aber da existiert noch eine andere Ebene. Man leidet.
Worte sind nicht die Währung der Vergebung.
Es ist eine emotionale Tatsache des Lebens, dass man nicht verzeihen kann, ohne selbst zu leiden.
Wenn jemand dir Unrecht tut und du diese Person hasst, wirst du selbst leiden, aber dabei gewinnt das Böse; es besiegt dich.
Wenn du versuchst vergeben, wirst du auch leiden, aber in diesem Fall hast du das Böse besiegt. Du triumphierst über das Böse.
Die Währung der Vergebung sind nicht Worte sind. Es sind Nägel, Dornen, Blut, Tränen, Schweiss.
Beachte, was Jesus sagt - Lukas 22,15:
Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt, dieses Passahmahl mit euch zu essen, ehe ich leide.
Es gibt keine Vergebung ohne Leiden. Die Liebe Gottes kommt in diesem Vers auch zum Ausdruck:
Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt,
Das ist eine sprachliche Verdoppelung.
Jesus sagt:
«Du hast keine Ahnung, wie sehr ich dich liebe.
Du hast keine Ahnung, wie sehr mein Herz vor Liebe zu dir platzt.
Du hast keine Ahnung, was ich für dich tun werde.
Du hast keine Ahnung von den Tiefen meiner Liebe, der Höhe meiner Liebe, der Breite meiner Liebe, der Länge meiner Liebe, aber das wirst du, wenn du die Bedeutung meines Todes herausfindest; das wirst du, wenn du endlich verstehst, was ich für dich am Kreuz getan habe.
Wenn du das herausfindest, dann wirst du anders sein, dann wirst du total verändert sein.«
Eine heilige Zeit - Gottesdienste sind erlaubt - was für ein Vorrecht!
Einladen - niemand ist verplant - höchstens Angst

Das Abendmahl - so schmeckt Liebe (vier lebensverändernde Prinzipien)

IV. Der Tod Jesu wird persönlich in Anspruch genommen
Teilziel Nr. 4:
Biblischer Text: Lukas 22,18-19
Warum wählte Jesus Christus als ultimatives Symbol für seinen Tod ein Abendessen?
Zuallererst, weil man sich eine Mahlzeit persönlich aneignen muss. Man kann auf einen Tisch voller Essen schauen, sagen:
Ja. Das ist ein tolles Steak, ein super Kuchen!.
Es hat keinen Nährwert nur daran zu glauben. Es hat keinen Nährwert, es zu loben. Nicht ein bisschen. Beim Zuschauen kannst du verhungern.
Genauso kann man an das Kreuz glauben und glauben, daß Jesus für die Sünden gestorben ist, aber es sich nicht persönlich aneignen.
Es braucht nicht nur den Kopfentscheid, sondern das Aussprechen vor Gott:
Rette mich nicht wegen dem, was ich getan habe, sondern wegen dem, was Jesus am Kreuz getan hat!
Wenn wir das Abendmahl feiern, dann ist es auch jedes Mal ein Bekenntnis, eine Erinnerung daran, was Jesus Christus getan.
Deshalb sagt Christus - Lukas 22,19b:
Dies tut zu meinem Gedächtnis!
Erinnern bedeutet:
"Es ist deine Aufgabe, das, was ich am Kreuz für dich getan habe, immer wieder in den Mittelpunkt deines Bewusstseins zu stellen. Erinnere dich, mache es zu einem Teil deines Lebens. Setze es in die Mitte."
In einem Karfreitagslied heisst es:
Nun, was du, Herr, erduldet, ist alles meine Last; ich hab es selbst verschuldet, was du getragen hast. Schau her, hier steh ich Armer, der Zorn verdienet hat. Gib mir, o mein Erbarmer, den Anblick deiner Gnad.
Das Abendmahl weist auf das Kreuz, auf die Gnade Gottes. Nimm es persönlich in Anspruch.
Wenn du eventuell gerade Leid erlebst, vielleicht wütend bist und denkst:
«Ich sehe nicht, wie Gott da etwas Gutes herausbringen könnte?»
Schaue auf Christus.
Am nächsten Tag nach diesem Abendmahl konnten sich die Jünger nicht vorstellen, wie Gott aus der Kreuzigung von Christus irgendetwas Gutes hervorbringen kann.
Sie haben teilweise ihren Glauben verloren, als sie an jenem Karfreitag auf das Kreuz schauten. Dabei war es das Unglaublichste , was Gott je für die Menschheit getan hat.
Vielleicht hast du deinen Glauben beinahe verloren, weil du vieles in deinem Leben nicht einordnen kannst.
Das Kreuz sagt, dass die grössten Misserfolge, das grösste Leiden ein Weg für Gott sein kann, etwas unglaublich Gutes zu tun.
Etwas, das an der Oberfläche wie eine Katastrophe aussieht, kann am Ende etwas sein, das sich in unglaublich Gutes verwandelt.
Es ist alles jetzt nur ein Vorgeschmack auf das kommt - Lukas 22,18:
Denn ich sage euch, dass ich von nun an nicht von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde, bis das Reich Gottes kommt.
Diese Aussage hat einen Zukunftsbezug.
Jesus sagt damit:
"Diese Mahlzeit ist nur ein Vorgeschmack auf die Glückseligkeit, ein Vorgeschmack auf die absolute Freude, die ich durch meinen Tod gesichert habe. Es ist garantiert."
Wann immer du also vom Abendmahl essen, denken daran.
Es gibt immer Hoffnung. Das Beste kommt noch.
Amen
Quellen
Timothy J. Keller, The Timothy Keller Sermon Archive (New York City: Redeemer Presbyterian Church, 2013).
[1] Quelle: Das Abendmahl (Leonardo da Vinci) – Wikipedia [Stand: 31.01.2021]
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