Die Fußwaschung - Gesinnung eines Dienenden
Einleitung
Joseph Bradford, der Diener Wesleys, wäre für seinen Herrn durchs Feuer gegangen; wenn man ihn jedoch nicht ganz freundlich behandelte, wurde er leicht störrisch. Eines Tages sagte Wesley zu ihm:
“Joseph, trage diese Briefe zur Post!”
“Ja gleich, Herr, nach der Predigt will ich sie hintragen.”
“Trage sie jetzt hin, Joseph.”
“Nein, Herr, ich will Euch erst predigen hören, und nach der Predigt ist’s Zeit genug auf die Post.”
“Ich verlange aber, dass du gehst, Joseph!”
“Aber ich will jetzt nicht.”
“So, du willst nicht?”
“Nein, Herr.”
“Dann sind wir geschiedene Leute, Joseph.”
“Ganz recht, Herr.”
Darüber wurde es Abend und wieder Morgen. Da beide früh aufzustehen pflegten, so war es kaum vier Uhr vorbei, als das gestrige Gespräch wieder aufgenommen wurde.
Wesley fragte: “Hast du überlegt, was ich gestern zu dir gesagt habe, dass wir uns trennen müssen, Joseph?”
“Ja, Herr.”
“Und du willst mich nicht um Verzeihung bitten?”
“Nein, Herr.”
“Nicht? - Weißt du, dann will ich dich um Verzeihung bitten”, und damit reichte Wesley ihm die Hand.
Da war Joseph geschlagen. Er brach in lautes Schluchzen aus, bat um Verzeihung und blieb noch viele Jahre treu im Dienst seines Herrn.
Bibeltext
Die Fußwaschung
1 Vor dem Passahfest aber, als Jesus wußte, daß seine Stunde gekommen war, aus dieser Welt zu dem Vater hinzugehen – da er die Seinen, die in der Welt waren, geliebt hatte, liebte er sie bis ans Ende. 2 Und bei einem Abendessen, als der Teufel schon dem Judas, Simons <Sohn>, dem Iskariot, es ins Herz gegeben hatte, daß er ihn überliefere, 3 steht <Jesus> – im Bewußtsein, daß der Vater ihm alles in die Hände gegeben und daß er von Gott ausgegangen war und zu Gott hingehe – 4 von dem Abendessen auf und legt die Oberkleider ab; und er nahm ein leinenes Tuch und umgürtete sich. 5 Dann gießt er Wasser in das Waschbecken und fing an, die Füße der Jünger zu waschen und mit dem leinenen Tuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. 6 Er kommt nun zu Simon Petrus; der spricht zu ihm: Herr, du wäschst meine Füße? 7 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, weißt du jetzt nicht, du wirst es aber nachher verstehen. 8 Petrus spricht zu ihm: Du sollst nie und nimmer meine Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil mit mir. 9 Simon Petrus spricht zu ihm: Herr, nicht meine Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt! 10 Jesus spricht zu ihm: Wer gebadet ist, hat nicht nötig, sich zu waschen, ausgenommen die Füße, sondern ist ganz rein; und ihr seid rein, aber nicht alle. 11 Denn er kannte den, der ihn überlieferte; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein.
12 Als er nun ihre Füße gewaschen und seine Oberkleider genommen hatte, legte er sich wieder zu Tisch und sprach zu ihnen: Wißt ihr, was ich euch getan habe? 13 Ihr nennt mich Lehrer und Herr, und ihr sagt recht, denn ich bin es. 14 Wenn nun ich, der Herr und der Lehrer, eure Füße gewaschen habe, so seid auch ihr schuldig, einander die Füße zu waschen. 15 Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, daß auch ihr tut, wie ich euch getan habe. 16 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr, auch ein Gesandter nicht größer als der, der ihn gesandt hat. 17 Wenn ihr dies wißt, glückselig seid ihr, wenn ihr es tut!
Textzusamenhang
Passahfest
Fußwaschung allgemein
Fußwaschung in der Bibel
Das Problem der Jünger
Jesu Lösung
Dialog zwischen Jesus und Petrus
Wer gebadet ist, hat nicht nötig, sich zu waschen, ausgenommen die Füße, sondern ist ganz rein; und ihr seid rein, aber nicht alle
Jesus prüft das Verständnis
12 Als er nun ihre Füße gewaschen und seine Oberkleider genommen hatte, legte er sich wieder zu Tisch und sprach zu ihnen: Wißt ihr, was ich euch getan habe?
Der Auftrag an die Jünger
14 Wenn nun ich, der Herr und der Lehrer, eure Füße gewaschen habe, so seid auch ihr schuldig, einander die Füße zu waschen. 15 Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, daß auch ihr tut, wie ich euch getan habe. 16 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr, auch ein Gesandter nicht größer als der, der ihn gesandt hat. 17 Wenn ihr dies wißt, glückselig seid ihr, wenn ihr es tut!
9 Eine Witwe soll ins Verzeichnis eingetragen werden, wenn sie wenigstens sechzig Jahre alt ist, eines Mannes Frau <war>, 10 ein Zeugnis in guten Werken hat, wenn sie Kinder auferzogen, wenn sie Fremde beherbergt, wenn sie der Heiligen Füße gewaschen, wenn sie Bedrängten Hilfe geleistet hat, wenn sie jedem guten Werk nachgegangen ist.