Epheser - Copyright und Kopier-Verpflichtung- Ahme Gottes Wesen nach (Epheser 5:1-12)

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Du bist Berufen Gott nachzuahmen indem du in Liebe und Reinheit lebst

Notes
Transcript

Einleitung

Liebe Geschwister,
Ich habe euch heute Morgen ein Zitat von einem der größten Universalgelehrten aller Zeiten mitgebracht. Leonardo da Vinci.
Da Vinci war ein begnadeter Maler - auch wenn er in seinem Leben gerade einmal 30 Bilder erschuf, von denen man nur 12 ihm als alleinigen Urheber zuschreibt.
Unter andrem malte er die Mona Lisa - ein Bild das heute zu den teuersten Gemälden der Welt gehört. Bis heute fasziniert das geheimnisvolle “Lächeln der Mona Lisa” die Kunstwelt. Da Vinci nahm sich auch die Zeit dafür dieses Bild zu vervollkommnen : Über drei Jahre soll er daran gearbeitet haben.
Von ihm stammt auch das beeindruckende Bild: das letzte Abendmahl. Über vier Jahre arbeite da Vinci daran. Geometrie, Schattenwurf all das berücksichtigt Leonardo. Jeder der Jünger-Darstellungen erzählt eine Geschichte. Allein nach dem Gesicht von Judas - dem Verräter gab er vor, täglich 2 Stunden in den billigen Absteigen der Stadt gesucht zu haben. - er suchte das “richtige Schurkengesicht das dem Judas angemessen sei”.
Ihr könnt euch vielleicht denken wie schwer es seinen Mitmenschen viel, Verständnis für seine langen Beobachtungen aufzubringen.
Aber Leonardo da Vinci war nicht nur Maler, er war auch Bildhauer, Architekt und Ingenieur, und Naturwissenschaftler. Bei der Sektion von menschlichen Leichen entdeckte er bei einem friedlich entschlafenen alten Mann eine“pergamentartige, eingeschrumpfte und verunstaltete Arterie” - und gilt damit als er der Entdecker der Arteriosklerose.
Ich denke was mich am meisten an da Vinci fasziniert ist seine Beobachtungsgabe. Er war nicht mit den flüchtigem Blick zufrieden. Und er nahm sich Zeit dafür.
Aber er blieb nicht nur beim beobachten. Nein - sondern er versuchte auch zu nachzuahmen. In seinem “Kodex über den Vogelflug” untersuchte da Vinci zum einen das Flugverhalten der Vögel. Doch dann entwickelte da Vinci daraus seine berühmten Skizzen und Pläne zum Bau von Fluggeräten. Und das um das Jahr 1500! Genial oder?
Nun sein Assistent, dem es zukam die Konstruktionen von da Vinci zu fliegen sah das vllt anders. Er brach sich ein Bein und mehrere Rippen.
Doch die Geschichte gab da Vinci letztlich doch noch recht - Jahrhunderte später baute Otto Lilienthal, Erfinder und Luftfahrtpionier, erste funktionierende Flugapparate – er war inspiriert vom Gleitflug der Störche.
Von Leonardo stammt das folgende folgende Zitat:
Der menschliche Schöpfergeist kann verschiedene Erfindungen machen (…), doch nie wird ihm eine gelingen, die schöner, ökonomischer und geradliniger wäre als die der Natur, denn in ihren Erfindungen fehlt nichts, und nichts ist zu viel.
Und Da Vinci gilt diesen Studien als der Vater der Bionik. - einem Wissenschaftszweig, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, sich die Natur zum Vorbild zu nehmen, und durch Nachahmung Lösungen für technische Herausforderungen im hier und jetzt zu finden.
Und ob ihr es glaubt oder nicht: Ihr seit von den Ergebnissen dieser Wissenschaft umgeben:
vom Klettverschluss eurer Kinder (die sich am Prinzip der Klettpflanzen Orientiert)
von den leistungsfähigen Klebefolie (die sich an den molekularen Wechselwirkungen der Geckos orientieren)
Leicht zu reinigende Fassaden-Farbe (Lotus-Blatt)
Optimierte Leichtbaustrukturen für Materialeinsparung (Knochenstruktur, Kieselalgen 1/3 Gewichtseinsparung))
Und das ist noch nicht alles - es herrscht regelrechte Aufbruchstimmung in diesem Wissenschaftszweig. Nachhaltige und unerwartet innovative Innovationen werden erwartet.
An der Sonar-Datenübertragung unter Wasser wird gearbeitet. Selbstheilende Kunststoffe werden erforscht. Das Schwarmverhalten der Fische oder der Ameisen soll Staus vermeiden und das autonome Fahren ermöglichen. Geforscht wird in der Neurobionik, der Baubionik, der Bewegungsbionik, der Sensorbionik.
Bei all der Zukunftsmusik ist natürlich nicht gesagt, dass alle Ideen funktionieren werden. Aber wir dürfen gespannt sein.
Warum erzähle ich das alles?
Weil mich fasziniert, wie all das damit begann, dass ein Mann akribisch beobachtete und dann versuchte die Perfektion die er sah nachzuahmen. Und all das aus dem Eingeständnis daraus - dass die Schöpfung schöner, ökonomischer und geradliniger ist als alles was der Mensch sich ersinnen kann. Denn in ihren Erfindungen fehlt nichts, und nichts ist zu viel.
Und wenn das für die Schöpfung Gottes gilt: Wieviel mehr gilt das für das Wesen Gottes selbst, oder?
Wieviel mehr sollten wir einzusehen, dass “Menschen zwar viele Ideen haben können” wie das Leben auszusehen hat, aber dass es uns nie gelingen wird ein Leben zu führen, das schöner und geradliniger wäre als das dass Gott uns vorgelebt hat. Denn an seinem Charakter fehlt nichts, und ist nichts zu viel.
Wieviel mehr, sollten Menschen Gottes Wesen, beobachten und nachahmen.
Dem Apostel Paulus war das in seinem ganzen Leben - und insbesondere in seinem Brief an die Epheser ein ganz besonderes Anliegen. Der Epheserbrief war der Brief eines Apostels an seine Glaubenskinder - und er schrieb ihn an Menschen die aus einem Umfeld zu Jesus gefunden hatten, dass alles andere als eine “gute Kinderstube” gewesen war.
Ephesus war eine kosmopolitische, verführerische Handelsmetropole. Auf der einen Seite war Ephesus schillernd erfolgreich (Arnold, C.E., 2010. Ephesians, S30). Auf der anderen Seite war Ephesus voll vonUnterdrückung und Sklaverei, kulturellen Spannungen, familiären Spannungen, Habgier, sexuelle Entgleisungen und sexuelle Ausbeutung, Trunkenheit, Verlogenheit, Bitterkeit okkulten Praktiken, und Götzendienst.
Gegen diesen diffusen Druck des gesellschaftlichen Mainstreams will der Apostel nun die Gemeinden in Ephesus stärken. Und er will den Gläubigen helfen enger an Jesus heranzuwachsen und einen Lebensstil zu entwickeln der im Einklang mit dem einen heiligen Gott stand dem sie jetzt dienten.
Epheser 4,1 SLT
1 So ermahne ich euch nun, ich, der Gebundene im Herrn, daß ihr der Berufung würdig wandelt, zu der ihr berufen worden seid,
Ruft Paulus den Ephesern zu. Und dann in unserem Predigttext gipfelt er in den Worten:
Epheser 5,1 SLT
1 Werdet nun Gottes Nachahmer als geliebte Kinder
Ahme Gott nach!
Um diese Aussage wird sich heute die ganze Predigt drehen.
Ahme Gottes Wesen nach (Epheser 5:1-12)
Den Predigttext finden wir in Epheser 5,1-8
Epheser 5,1–8 SLT
1 Werdet nun Gottes Nachahmer als geliebte Kinder 2 und wandelt in der Liebe, gleichwie auch Christus uns geliebt und sich selbst für uns gegeben hat als Darbringung und Schlachtopfer für Gott, zu einem lieblichen Geruch. 3 Unzucht aber und alle Unreinheit oder Habsucht soll nicht einmal bei euch erwähnt werden, wie es Heiligen geziemt; 4 auch nicht Schändlichkeit und albernes Geschwätz oder Witzeleien, die sich nicht gehören, sondern vielmehr Danksagung. 5 Denn das sollt ihr wissen, daß kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger (der ein Götzendiener ist), ein Erbteil hat im Reich des Christus und Gottes. 6 Laßt euch von niemand mit leeren Worten verführen! Denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams. 7 So werdet nun nicht ihre Mitteilhaber! 8 Denn ihr wart einst Finsternis; jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts!
Gebet. Hilfe und Leitung Gottes beim Studium des Textes.
Ahme Gottes Wesen nach
Das ist unsere Berufung als Christen.
Als Christen besitzen wir das Copy-Right für das Wesen Gottes.
Aber nur für den Fall, dass du gleich versuchen willst Wasser zu Wein zu machen, oder Leben zu schaffen - dass ist nicht das was Gottes Wort hier meint.
Gott ist einzigartig. Er ist unendlich in Weisheit, Wissen, Macht. Er ist unabhängig von Raum und Zeit. Nichts davon werden wir je sein.
Er ist der Schöpfer - wir sind das Geschöpf. Wir können ihn nicht annähernd begreifen.
Und doch - von Beginn der Schöpfung an zieht sich Gottes Plan im Geschöpf repräsentiert zu werden - widergespiegelt zu werden. Wir sind als Bild Gottes geschaffen (1Mose 1,26 ).
Und Gott ändert seine Pläne nicht. Er ist der - wie Paulus es in den ersten Versen sagt: Er ist der Gott “der alles wirkt nach dem Ratschluss seines Willens”.
Durch unsere Verbindung mit Jesus ist alles anders geworden. wir haben - so sagt Paulus mit unübersehbarer Anlehnung an die Schöpfungsgeschichte - den “neuen Menschen angezogen, der Gott entsprechend geschaffen ist in wahrhafter Gerechtigkeit und Heiligkeit” (Eph 4:24)
Epheser 2,10 SLT
10 Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.
Als Christen besitzen wir das Copy-Right für das Wesen Gottes.
Gott will nicht der einzige bleiben der liebt. Er will nicht der Einzige sein der Gerecht ist. Er will dass seine Liebe und Gerechtigkeit durch uns vervielfältigt wird. Und so schafft er etwas neues in den Christen. Er schafft eine völlig neue Wirklichkeit.
Das Christentum fängt mit Gott an. Alles fängt immer mit Gott an. Im Anfang alles Guten ist immer Gott.
Gott schenkt uns ohne Verdienst ein neues Leben, er befreit uns aus den Fängen des Bösen und dann sagt er - Weil ich dir das jetzt schenke, darfst du dich jetzt mit ganzem Engagement reinhängen und es lernen mich nachzuahmen. (Nestvogel)
Im Licht dessen was Gott getan hat, sollen wir nun beginnen all das alte in unserem Herzen zu identifizieren und es ersetzen.
Und es gibt eine Vielzahl von Laster die sich in unserem Herzen festgesetzt haben, die wir als Kinder Gottes aus unseren Leben entfernen sollen.
Und in unserem Text heute werden uns einige davon begegnen. Und ich kann euch sagen, es wird herausfordernd.
Irgendwie scheint es als wäre der Epheserbrief gestern verfasst worden, so brisant ist er heute. Für dich, für mich, für alle von uns.
Wie die Epheser müssen wir uns heute gegen den Zeitgeist stemmen. Und wie die Epheser müssen wir die Medizin einnehmen, die der Heilige Geist - der Kenner der Herzen - uns heute anbietet.
Wir wurden geschaffen um dass in dieser Welt zu verwirklichen - was Gott ist - Licht und Liebe. Hingabe und Gerechtigkeit ist unser Auftrag.
Der erste Punkt dem wir heute morgen noch einmal Aufmerksamkeit schenken wollen ist einer, den wir schon in meiner letzten Predigt kurz betrachtet haben:
Ich habe ihn folgendermaßen überschrieben:

1. Ahme Gott nach - und Verkörpere die Liebe.

Epheser 5,1–2 SLT
1 Werdet nun Gottes Nachahmer als geliebte Kinder 2 und wandelt in der Liebe, gleichwie auch Christus uns geliebt und sich selbst für uns gegeben hat als Darbringung und Schlachtopfer für Gott, zu einem lieblichen Geruch.
Ihr Lieben, das liest sich so leicht. Aber bedenken wir einmal was hier steht.

I.Das Wesen der Liebe

Erstens. Die Liebe die Paulus hier vor Augen hat - das ist mehr als nur allgemeine Höflichkeit. Es ist mehr als Sympathie.
Das Wort das hier steht ist Agape. Es ist die Liebe die Eltern ihren Säuglingen zuteil werden lassen. Einige von euch Müttern und vielleicht auch ein paar Väter durchleben gerade vllt eine solche Zeit.
Es ist eine hingebende Liebe - ohne jede Gegenleistung. Eine Liebe die nicht auf die Uhr schaut. Eine Liebe die sich nicht vom Geschrei einschüchtern lässt. Die nicht vor dem Gestank zurück schreckt.
Aber es ist noch mehr zu beobachten in diesen Versen.
Zweitens: Die Liebe von der Paulus hier spricht ist mehr als ein One-Hit Wonder. Hier ist mehr gemeint als gelegentliche Hinwendung zum Nächsten. Es ist ein Lebenstil. Wandelt in der Liebe sagt Paulus hier. Mach es zu deinem Lebenstil. Verkörpere Liebe. So ahmst du Gott richtig nach.
Und Drittens - Paulus fordert uns auf zu einer Liebe “gleichwie” sie Jesus selbst gelebt hat. Und da befinden wir uns noch einmal in einer ganz anderen Kategorie.
Jesus ist unser Vorbild. “ Wandelt in der Liebe gleichwie auch der Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat”.
Aber wie sieht so eine Liebe praktisch aus?

II. Die Motivation der Liebe

Ronnie Smith liebte Michigan Football. Aber das war nicht seine größte Liebe. Er war Diakon einer Gemeinde in Austen Texas.
Er besaß einen Master in Chemie und arbeitete als Lehrer. Aber er war mehr als das. Vor sieben Jahren wurde er auf offener Straße aus einem fahrenden Wagen heraus erschossen.
Aber nicht etwa in Texas. Nein in Benghazi, Lybien. Denn er hatte ein ganz besonderes Anliegen. Er wollte den Menschen dienen, die keine Möglichkeit hatten in einer Gemeinde vor Ort über Jesus zu hören. Und so zog er mit seiner Familie in ein Krisengebiet um dort unter den Studenten als Lehrer zu arbeiten. Auch nachdem in Benghasi Tumulte ausbrachen entschloss sich Ronnie vor Ort zu bleiben - in einer Stadt in der Milizen mehr Macht hatten als die Regierung selbst.
Weil er wusste, dass Jesus selbst willig gewesen war sein Leben zu geben um ihn zu retten, war Ronnie überzeugt dass, er wenn er Jesus folgen wollte, auch er bereit sein müsste sein Leben einzusetzen um denen zu dienen die seine Feinde waren.
Er war - so eine seiner Schülerin - in all der Hoffnungslosigkeit der Einzige der uns unterstützte. … Er war das Licht am Ende des Tunnels. … Er kam hierher um uns zu helfen, obwohl er dadurch sein Leben riskierte.“
Als er starb war er 33 Jahre alt.
Ronnie wusste um die Gefahr. Und doch liebte er die Menschen mehr als sein Leben.
Und auch seine Frau folgte ihm in seinem Vorbild:
An die Angreifer schrieb sie: "Ich liebe euch und ich vergebe euch."
"Ich höre, wie die Leute mit Hass, Wut und Schuldzuweisungen über Ronnies Tod sprechen, aber das ist nicht, was Ronnie gewollt hätte" "Ich möchte, dass ihr alle - alle Menschen in Libyen - wisst, dass ich für den Frieden und das Wohlergehen Libyens bete. Möge Ronnies Blut, das auf libyschem Boden vergossen wurde, den Frieden und die Versöhnung zwischen dem libyschen Volk und Gott fördern."
Dass ist ein Zeugnis selbstaufopfernder Liebe.
1. Johannes 3,16 SLT
16 Daran haben wir die Liebe erkannt, daß Er sein Leben für uns hingegeben hat; auch wir sind es schuldig, für die Brüder das Leben hinzugeben.
Ronnies Leben beeindruckt mich. Ein beeindruckendes Zeugnis der Liebe Gottes.
Er wurde nicht von Abenteuerlust angetrieben. Ginge es ihm um Selbstverwirklichung hätte er in Amerika bleiben können. Er suchte nicht nach einer Win-Win Situation. Stattdessen motivierte ihn die Liebe zu den Libyern.
Ich muss ehrlich sagen, mich beschämt sein Leben. Es zeigt einfach auf wie unhaltbar all meine Ausreden sind. Und wieviel besser er unseren Herrn kannte. Persönlich kannte.
Und das ist auch das Anliegen das Paulus für uns hat: Er weiß - echte Nächstenliebe erwächst nur aus der persönlichen Begegnung mit der Liebe Gottes.
Epheser 5,1–2 SLT
1 Werdet nun Gottes Nachahmer als geliebte Kinder 2 und wandelt in der Liebe, gleichwie auch Christus uns geliebt und sich selbst für uns gegeben hat als Darbringung und Schlachtopfer für Gott, zu einem lieblichen Geruch.
Dem Veränderten Leben geht immer ein tieferes Bewusstsein der Wahrheiten Gottes voraus.
Nur als geliebte Kinder Gottes - können wir lieben.
1. Johannes 4,19 SLT
19 Wir lieben ihn, weil er uns zuerst geliebt hat.
In seinem Buch “Jesus - eine Weltgeschichte” Erfindet Markus Spieker dafür das Wort: Agape-Ökonomie.
Gott geht in Vorleistung. Er ist für uns. In seinem Sohn hat er uns bereits den “jeden geistlichen Segen” erkauft!
Er hat sich hingegeben ist
Wandelt in der Liebe gleichwie auch der Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat.
Geschwister, mir ist das während der Vorbereitung wieder so deutlich geworden. Wir haben so viel von Christus empfangen!
Jesus ist die zweite Person Gottes. Er ist vollkommen Gott. Er ist der König des Reiches Gottes (Eph 5:5) Er ist der Schöpfer. Er benötigt nichts und niemanden. Er braucht uns nichts. Er kann nichts von dir lernen. Er kann nicht durch dich erreichen was er nicht schon hätte. Bevor du warst - war ER. Und wenn du längst tot bist - ist ER. Er ist das Leben in sich selbst. Du existierst und wirst immer existieren nur durch und wegen ihm.
Und doch - Gott liebt dich.
Trotz all der Sünde . Allein die letzte Woche sollte ausreichen um uns allen die Schamröte in die Augen zu treiben!
Unser Murren, unserer Heuchelei, unserer Selbstgerechtigkeit, unser Bitterkeit, die eigennützigen Entscheidungen, die Selbstsucht!
Egal wie du es auch entschuldigen magst - all das verdient den Zorn Gottes! (Gal 5,22)
Und doch - wurde dieser Zorn abgegolten. Und als geliebte Kinder stehen wir vor Gott - rein gewaschen, gerechtfertigt.
Weil Schöpfer der Mensch wurde. .
Weil Gott herabstieg und sich völlig aufopferte. Und sich für uns gegeben hat, als Opfer für Sünden. Das ist der einzige Grund warum ich und du heute hier sind.
Und je mehr wir das bergreifen - umso mehr werden wir frei werden, die Menschen um uns herum nicht danach zu bewerten was sie uns bringen können, sondern worin wir ihnen helfen können.
Und aus dieser Beziehung zu Jesus heraus soll sich nun unser Leben verändern. Wir sollen lieben.
In deiner Ehe - ermutigend, fürsorglich und demütig
In deiner Beziehung zu deiner Familie - treu, unerschütterlich
In unserer Gemeinde - großzügig vergebend, geduldig und milde
In unserer Gesellschaft. Geduldig, barmherzig und freundlich
Und in unserer Welt. Großzügig, Mitleidend
Denn so ist Gott.
Wie ist das bei dir?
Geschwister - als Geliebte Gottes steht es uns nicht an in Bitterkeit und Groll gegen Geschwister, oder in ungeklärten Beziehungen zu unseren Familienmitgliedern zu verharren. Es steht uns nicht unsere Augen vor Leid - hier vor Ort und weltweit zu verschließen.
Aber es gilt auch der Umkehrschluss
Gott freut sich an dem hingegebenen Dienst eines jeden von uns. Gerade dann wenn wir nichts davon haben. Wie bei Jesus Christus selbst, ist auch bei uns der Liebesdienst am Nächsten das angenehme Opfer vor Gott. Gottes Liebe und Nächstenliebe lässt sich nicht trennen. Liebe am Nächsten nimmt Gott persönlich.
Philipper 4,18 SLT
18 Ich habe alles und habe Überfluß; ich bin völlig versorgt, seitdem ich von Epaphroditus eure Gabe empfangen habe, einen lieblichen Wohlgeruch, ein angenehmes Opfer, Gott wohlgefällig.
Als geliebte Kinder Gottes sollen Gott nachahmen. Wir sollen die Liebe verkörpern. Und wir alle brauchen die Ermahnung von Paulus heute morgen.
Aber Paulus ist noch nicht fertig mit uns. Er hat noch ein weiteres Anliegen. Mindestens ebenso brisant in unserer Zeit der Selbstverwirklichung : wir Christen sollen Licht der Welt sein.
Ich habe den zweiten Punkt folgendermaßen überschrieben:

Ahme Gott nach- Leuchte als Licht

Epheser 5,3–9 SLT
3 Unzucht aber und alle Unreinheit oder Habsucht soll nicht einmal bei euch erwähnt werden, wie es Heiligen geziemt; 4 auch nicht Schändlichkeit und albernes Geschwätz oder Witzeleien, die sich nicht gehören, sondern vielmehr Danksagung. 5 Denn das sollt ihr wissen, daß kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger (der ein Götzendiener ist), ein Erbteil hat im Reich des Christus und Gottes. 6 Laßt euch von niemand mit leeren Worten verführen! Denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams. 7 So werdet nun nicht ihre Mitteilhaber! 8 Denn ihr wart einst Finsternis; jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts! 9 Die Frucht des Geistes besteht nämlich in lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
Wandelt als Kinder des Lichts.
Das ist die zweite klare Aufforderung für dich und mich heute morgen.
Leben im Licht - das bedeutet in Übereinstimmung mit dem zu leben was Gott ist. Gott ist heilig und auch wir sollen heilig leben.
Philipper 2,14–15 SLT
14 Tut alles ohne Murren und Bedenken, 15 damit ihr unsträflich und lauter seid, untadelige Kinder Gottes inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter welchem ihr leuchtet als Lichter in der Welt,
Wir sollen unsträflich und lauter Leben, weil Gott rein, gerecht und gütig ist.
Ich muss ehrlich sagen, ich habe lang an diesen Versen gekaut. Nicht weil sie so schwer zu verstehen sind, sondern weil sie unseren Zeitgeist dermaßen gut treffen. Und damit auch jeden von uns. Und es ist schmerzhaft die Herzoperation mitzumachen auf die uns Gottes Wort hier mitnimmt.
Paulus setzt hier seine Liste fort die er ab Vers 25 begonnen hat. Ab Vers 25 hat er Laster angesprochen die den Ephesern zu schaffen machten und die sie ausziehen sollten. Und hier fügt er nun noch 6 weitere dazu.

1. Legt ab! Unzucht, Unreinheit, Habsucht

Den erste dissonante Dreiklang der nicht mehr zu Christen passt nennt er Unzucht, Unreinheit, und Habsucht.
Unzucht und Unreinheit kommen oft gemeinsam in der Bibel vor. Die genauen Abgrenzungen werden von Theologen und Sprachwissenschaftlern immer wieder diskutiert. Aber das muss uns heute morgen nicht beschäftigen. Gemeinsam umschreiben diese Worte jegliche außerehelich gelebte Sexualität und ebenfalls jede Perversion von Gott-gewollter sexueller Gemeinschaft. Also vor-ehelicher Sex (Joh 8:41) , Ehebruch (Matthäus 19:9 ), Prostitution (1Kor 6,15-18 ), Inzest (1Kor 5,1) Homosexualität (Römer 1:24 ff). Selbstbefriedigung kommt zwar in der Bibel selbst als Phänomen nicht vor, aber muss auch als moderne Perversion der Sexualität begriffen werden.
Ich weiß nicht wie es euch geht, wenn ihr diese Verse lest. Aber das fliegt geradewegs ins Gesicht all dessen was unsere Gesellschaft hyped. Wir haben Parteien im Bundestag die Römer 1 zu ihrem Wahlprogramm gemacht haben.
Wir müssen aber auch eines verstehen wenn wir hierüber nachdenken:
Das war zu Paulus Zeit genauso!
Als Christen aus den Heiden in Ephesus stellte sexuelle Reinheit ein großes Problem dar! Das war damals nicht anders als heute! Zur Zeit des Paulus gab es keinen sozial akzeptierten Standard der ehelichen Treue, wie das bis vor kurzem noch bei uns der Fall war. Die Geschichte des ersten Jahrhunderts ist voll von Ehebruch! Ehebruch, wie wir ihn uns heutzutage gar nicht vorstellen wollen und ich auch gar nicht erörtern möchte!
“Carpe Diem” - Genieße den Tag ein Satz den der Dichter Horatz 23.Chr. niederschrieb. Und so lebten die Römer auch. Ohne Rücksicht auf Verluste.
Tatsache ist - diese Zeilen gingen eben nicht an Superfromme die alles unter Kontrolle hatten sondern gerade an jene die aus diesem Morast heraus zu Jesus gekrochen waren!
Was Paulus hier also schreibt, das meint er genauso. Dass muss uns bewusst sein. Und was wir hier lesen - sind auch nicht die frommen Sprüche eines behüteten Wohlstandskinds, sondern eines Mannes der die Epheser auf diesem Weg ins Licht begleitet hatte und der ihre Herausforderungen kannte. Und das darf allen die hier kämpfen Mut machen.
Und auf die ein oder andere Weise sind wir alle hier herausgefordert in unserer Zeit.
Paulus Aussage ist klar - Unzucht und Unreinheit muss aus unserem Leben verschwinden.

2. Legt ab! Habsucht

Dann aber wendet sich Paulus einem dritten Laster zu. Paulus redet nun über Habsucht. Der Gier, dem Geiz.
Und hier müssen wir wirklich einmal inne halten.
Wie kommt Paulus gedanklich eigentlich von Unzucht zur Habsucht?
Was ist Habsucht eigentlich?
Brian Rosner hat Habsucht einmal folgendermaßen definiert:
Der Habsüchtige ist der, mit diesem starken Verlangen danach mehr für sich selbst anzuhäufen, weil er Wohlstand mehr liebt, mehr vertraut und mehr gehorcht als Gott.
Es diese Einstellung eines Schwamms der immer mehr aufsaugt ohne je zufrieden zu werden. Noch mehr Geld. Noch mehr Häuser, Noch mehr Urlaube. Noch mehr Macht. Noch mehr Ruhm. Noch ein Film. Noch mehr Sex.
Damit wir uns richtig verstehen - es geht hier nicht um den legitimen Impuls Urlaub zu machen. Nein hier reden wir über das unstillbare übermächtige Verlangen dass unser Leben lenkt. Das nach Dingen strebt - auch wenn das bedeutet dass wir sündigen müssen um es zu bekommen.
Ehrlicherweise glaube ich auch, dass die Habsucht etwas ist unter dem wir Christen im Westen leiden. Nur spricht man kaum darüber.
Habsucht - dieses unstillbare Verlangen nach mehr - das ist auch die Wurzel aus der sexuelle Sünden wachsen.
Ich finde es verblüffend wie genau Paulus hier analysiert. An ihrem Grund macht er dieses unstillbare Verlangen aus - dieses Verlangen nach mehr. Und dieses Verlangen identifiziert er in Vers 5 dann mit Götzendienst. Es ist also ernst.
Eph 5,6-7 Laßt euch von niemand mit leeren Worten verführen! Denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams. So werdet nun nicht ihre Mitteilhaber!
Nein - hier redet Paulus nicht davon das Christen verloren gehen können. Wäre das so würde er sich selbst widersprechen.
Aber es ist eine deutliche Warnung. Weil unsere Mitmenschen so leben werden sie von Gott verurteilt. Ohne Jesus als dein Mittler - trifft dich dafür der Zorn Gottes. Es ist ernst. Sünde ist ernst zunehmen.
Ihr Lieben - das entspricht so gar nicht meiner Tendenz Sünden herunterzuspielen. Aber die Wahrheit kümmert sich nicht um meine Gefühle.
Doch Paulus legt den Finger in die Wunde. “Davon sollt ihr nicht einmal sprechen” sagt er.

3. Legt ab! “Schlechte” Worte

Schließlich wendet sich Paulus noch weiteren 3 No-Goes zu.
“Schädlichkeit, albernes Geschwätz und ungebührliche Witzelei. “
Grob formuliert kann man das zusammen fassen dass wir nichts reden sollen, dass einen Menschen oder andere Teile der Schöpfung brüskiert, herabwürdigt oder beschmutzt. Es gehört sich nicht - dass Gottes gute Geschenke leichtfertig abgetan, anzüglich verspottet oder doppeldeutig beschmutzt werden.
Ich denke ihr wisst was ich meine. Die TV-Shows sind zum Teil voll damit.
Ich fand es sehr hilfreich was Wolfgang Nestvogel noch zu hierzu sagte: “weder reden - noch über solche Witze lachen- denn Lachen bedeutet Zustimmung.”
Ich denke das ist auch ein hilfreicher Tipp im Umgang mit Formaten wie der HEUTE-Show.
Gottes Wort ist klar: das passt nicht zu Christen. Es soll nicht einmal bei “uns erwähnt” werden sagt Paulus hier.

4. Aber wie ersetzen?

Ich weiß nicht wie es euch nach dieser Liste geht. Vielleicht hat sie euch erschlagen? Und damit ist sie ja noch gar nicht vollständig! Und dabei sagt Jesus doch: “Mein Joch ist leicht!?”
Wie ersetzt man diese tief liegenden Sünden?
Ehrlicherweise - ich habe es erst sehr spät während des Studiums dieses Textes begriffen. Irgendwie bin ich in meinem Kopf auf eine Weise verkabelt die Gott immer wieder völlig falsch einschätzt. Es ist einfach nicht naheliegend das Gott so ist wie er ist. Zumindest für mich nicht.
Lasst uns noch einmal inne halten und schauen wie Paulus uns hier nicht motiviert. Er zitiert nie das Gesetzbuch Moses. Er zeigt uns nicht die Folterinstrumente der Hölle. Stattdessen zeigt er uns etwas dass all diese Sünden ersetzen soll.
Und überraschenderweise ist für ihn das Gegenteil von Unzucht, Habsucht und leerem Geschwätz nicht einfach nur “Selbstbeherrschung”. Oder “Disziplin”. Sondern was ist es?
Dankbarkeit.
Warum?
Weil es das Gegenteil der Habsucht ist, die all diese Sünden antreibt. Wenn Habsucht letztlich zu Gott sagt - du genügst nicht! Ist es Dankbarkeit die Gottes Gaben sieht, anerkennt und sich an seinem Gott freut.
Dankbarkeit ist das was du fühlst wenn du siehst dass für dich gesorgt ist!
Dankbarkeit ist das was du fühlst wenn du glaubst, dass Gott für dich ist!
Ihr Lieben, dass wir endlich verstehen dass Gott für uns ist, dass er uns liebt dafür hatte Paulus doch schon den gesamten Brief gekämpft!
Gepriesen sei Gott! - so fängt er doch schon seine Zeilen an die Epheser an!
Gepriesen sei Gott! Für jeden geistlichen Segen in den himmlischen Regionen! Für die Adoption in die Familie Gottes! Für die Begnadigung, die Erlösung, die Vergebung!Für den nie enden wollenden Reichtum an Gnade! Für das sichere Erbteil in der Ewigkeit! Für die Versiegelung durch den Geist Gottes und seine Garantie uns bis ans Ende zu bringen! Und uns nie zu verlassen!
Dafür hatte Paulus gerungen, argumentiert, gebetet gearbeitet! Er lag auf Knien, damit Christen die Breite, die Länge, die Tiefe und die Höhe der Kraft und der die Liebe Gottes begreifen!
Und jetzt bietet Gott durch seinen Apostel uns das fröhliche Blicken auf seine Gnade als Gegengift für das Gift der Sünde an.
Denn an seiner Gnade fehlt nichts, und ist nichts zu viel.
Die Freude am Herrn ist unsere Stärke!
Jesaja 55,2 SLT
2 Warum wiegt ihr Geld ab für das, was kein Brot ist, und euren Arbeitslohn für das, was nicht sättigt? Hört doch auf mich, so sollt ihr Gutes essen, und eure Seele soll sich laben an fetter Speise!
Ja wir müssen für unsere Sünde Buße tun. Ja wir müssen unsere Sünde bekennen. JA Habsucht und sexuelle Sünde lässt sich nicht einfach wegschnippen. Ja, den Kampf und Reinheit müssen wir angehen und wir müssen dabei bleiben.
Aber die Grundlage für all unseren Kampf ist der dankbarer Blick auf Gottes Gnade. Damit sollten wir uns beschäftigen. Über Psalm 25, 32, Titus 2,11-15 sollen wir nachsinnen. Gott will dass wir seine Gnade nicht nur intellektuell bejahen sondern erfahren und verändert werden.
Ich weiß nicht ob es euch so überrascht wie mich.
Aber ich hatte Tränen in den Augen als ich Gottes Wesen hier sah. So ist nur Gott. Nichts ist schöner als unser Gott. Denn an seinem Charakter fehlt nichts, und ist nichts zu viel.
Martin Luther (Freiheit eines Christenmenschen)
Obwohl ich ein unwürdiger und verdammter Mensch bin, hat mir mein Gott in Christus den ganzen Reichtum der Gerechtigkeit und des Heils gegeben, ohne irgendein Verdienst meinerseits, aus reiner, freier Barmherzigkeit, so dass ich von nun an nichts mehr brauche als den Glauben, der glaubt, dass dies wahr ist. Warum sollte ich also nicht frei, freudig, von ganzem Herzen und mit eifrigem Willen alles tun, von dem ich weiß, dass es einem solchen Vater, der mich mit seinem unschätzbaren Reichtum überhäuft hat, wohlgefällig und angenehm ist?
Die Frage die wir uns heute stellen müssen liegt auf der Hand:
Ernährst du dich so von der Liebe Gottes dass du das selbe sagen kannst?
Ernährst du dich von Gottes Gnade um ihn recht Nachzuahmen?
Und - teilst du deine Freude mit uns in der Gemeinde - damit andere immer wieder angesteckt werden?
Dann wächst du als Kind des Lichts.
Ihr Lieben wie ist das bei euch? Ich muss sagen, mich hat dieser Text ermahnt und ermutigt. Ich sehe aber auch wie umkämpft diese Dinge in meinem Leben sind.
Die Gefahr ist absolut real, dass ich das in ein paar Tagen nicht mehr vor Augen habe. Denn dieses Leben leben wir im Kampf. Es gibt eine böse Macht die unsere Freude auf einem Minimum halten will und die beständig nach Lücken in unserer Rüstung sucht.
Wir leben in einem geistlichen Kampf. Und so brauche ich euch, brauchen wir einander.
Wir müssen uns gemeinsam helfen unseren Gott besser zu beobachten. Wie da Vinci sollten wir uns Zeit dafür nehmen. Uns nicht mit dem flüchtigen Blick zufrieden geben. Wenigstens das können wir von diesem großen Künstler lernen.
Und darin anspornen ihm nachzuahmen.
Wo kannst du diese Woche selbstlos dienen?
Mit wem kannst du Versöhnung suchen?
Wo kannst du Licht sein?
Als Verkörperungen der Liebe. Und als leuchtendes Licht.
Epheser 5,8 SLT
8 Denn ihr wart einst Finsternis; jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts!
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